I. W. Piankovska Vorlesung № Der Gegenstand der theoretischen Grammatik


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Vorlesungen in theoretischer Grammatik

Die Modi und das Modalfeld
Die grammatische Kategorie des Modus bildet den Kern, um den sich verschiedene andere 
Ausdrucksmittel der Modalität gruppieren. Zusammen bilden sie das sog. Modalsystem oder 
Modalfeld.
Der Begriff des Feldes ist in die Grammatik aus der Lexikologie übernommen worden, wo er zur 
Zusammenfassung sinnverwandter Wörter dient.
Bei der Untersuchung des Modalfeldes handelt es sich darum, das Modalsystem als Ganzes 
darzustellen, das heißt das Zusammenwirken aller lexikalischen und grammatischen 
Ausdrucksmittel der Modalität zu untersuchen. Die einzelnen Ausdrucksmittel der Modalität 
gehören zu verschiedenen Ebenen der Sprache:
1) Den Kern des Modalfeldes bildet die fest umrissene paradigmatisch ausgedrückte Kategorie 
des Modus. Die Kategorie des Modus gehört zur Ebene der morphologischen Kategorien der 
Sprache.
2) Auf der Ebene der Wortfügungen liegen verschiedene Verbindungen mit Modalverben.
Nach dem Charakter der Wortfügung und nach dem modalen Aussagewert sind zu 
unterscheiden:
a) verhältnismäßig freie Wortfügungen, deren modaler Aussagewert durch die lexikalische 
Bedeutung des Modalverbs bedingt ist; es handelt sich dabei um eine besondere Modalität: das 
modale Verhältnis zwischen dem Subjekt des Satzes und der vom Infinitiv bezeichneten 
Handlung (Ich kann dir helfen; Das Kind will schlafen);
b) grammatikalisierte idiomatische Wortfügungen, deren modaler Aussagewert mit der 
lexikalischen Bedeutung des Modalverbs nicht identisch ist. Die Wortfügungen drücken (wie die 
Modi) die Modalität der gesamten Aussage aus; es geht entweder um die modale Bedeutung der 
Vermutung (Sie müssen gehört haben, dass...; Das kann/mag/dürfte 2 Jahre her gewesen sein) 
oder die modale Bedeutung der berichteten Rede: Er soll viel gereist haben; Sie will ihn nicht 
gesehen haben).
3) die grammatikalisierten idiomatischen Wortfügungen haben + zu + Infinitiv, sein + zu + 
Infinitiv (Was ist da zu machen? Sie haben zu gehorchen). Wie die freien modalen Wortfügungen 
bringen sie das modale Verhältnis zwischen dem Subjekt und der vom Infinitiv bezeichneten 
Handlung zum Ausdruck;
4) auf der Ebene der morphologischen Formen des Wortes liegt die Transposition des l. und 2. 
Futurs auf die Ebene der Modalität der Vermutung (Das wird wahr sein; Du wirst wohl gehört 
haben, dass …)
5) auf der Ebene der lexikalischen Bedeutung des Wortes liegt der Ausdruck der Modalität der 
Äußerung durch Modalwörter (Modaladverbien); sie verleihen der Äußerung die Modalität der 
Vermutung (Das ist wohl/ wahrscheinlich/ vermutlich/ hoffentlich/ wahr) oder betonen
die Wirklichkeit des Ausgesagten (Das ist bestimmt/ gewiss/ natürlich/ sicherlich wahr).


Das Verhältnis der absoluten Synonymie zwischen den einzelnen Ausdrucksmitteln der 
Modalität ist nicht ausgeschlossen (vgl.: Das wird wahr sein = Das ist wohl wahr = Das
kann/mag wahr sein).
Doch es handelt sich bei verschiedenen Ausdrucksmitteln der Modalität vorwiegend um 
verschiedene Aspekte der Modalität. Erst diese Aufspaltung der modalen Charakteristik der 
Äußerung je nach den Ausdrucksmitteln der Modalität, die Möglichkeit verschiedener modaler 
Seh- und Darstellungsweisen eines Sachverhaltes konstituieren ein Modalfeld, das sich 
systematisch gliedern lässt.

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