Nemis adabiyoti tarixi


Thomas Mann Buddenbrooks


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Karimov SH Nemis adabiyoti tarixi darslik 2009

Thomas Mann


Buddenbrooks.
Verfall einer Familie

1. Beachten Sie folgende Wörter und Redewendungen.


der Unfug – bema’ni, beo’xshov, tasqara,


das Amüsement – ermak, ovunchoq,
der Kandidat – nomzod
die Anstalt – o’quv muassasasi
die Aufsicht haben – nazorat qilmoq, kuzatmoq,
grunzen, -te, -t, - hurrak otmoq,
schielend – g’ilay,
die Fratze – bashara, turq,
der Tannenzapfen – archa g’uddasi (mevasi),
zwinkern, -te, -t – ko’z qismoq, pirpiratmoq,
die Knallerbse – paqqildoq
es hagelt – do’l yog’moq
zusammenbuchstabieren – hijjalab o’qimoq,
ohne zuviel Zuversicht – ishonqiramay, ishonchsizlik bilan,
aschfahl – kulrang
das Schnupftuch – dastro’mol,
duzen, -te, -t – sansiramoq
die Real-Untersekunda – „Real“ bilim yurtining ikkinchi bosqich o’quvchisi
die Überrumpelung – to’satdan hujum qilmoq,

2. Lesen Sie den text, beachten Sie die stilistischen Besonderheiten.


* * *
Alle waren vergnügt, denn jetzt kam eine lustige Stunde, vor der sich keine Seele zu fürchten brauchte, und die nichts als Unfang und Amüsement versprach. Es war das Englische bei dem Kandidaten Modersohn, der seit ein paar Wochen probeweise in der Anstalt wirkte. Aber er hatte wenig Aussicht, engagiert zu werden, es ging allzu fröhlich in seinen Stunden zu…


Einige blieben im Chemiesaale und andere gingen ins Klassenzimmer hinauf; aber auf dem Hofe brauchte jetzt niemand zu frieren, denn droben auf dem Korridor hatte schon während der Pause Herr Modersohn die Aufsicht, und der wagte keinen hinunterzuschicken. Auch galt es, Vorbereitungen zu seinem Empfange zu treffen…


Es wurde nicht einmal ein wenig stiller in der Klasse, als es zur vierten Stunde schellte. Alles schwatzte und lachte, voll Freunde auf den tanz, der nun bevorstand. Graf Mölln, den Kopf in beide Hände gestützt, fuhr fort, sich mit Roderich Usher zu beschäftigen, und Hanno saß still und sah dem Spektakel zu. Einige ahmten Tierstimmen nach. Ein Hahnenschrei zerriss die Luft, und dort hinten saß Wasservogel und grunzte genau wie ein Schwein, ohne dass man sehen konnte, dass diese Leute aus seinem Innern kamen. An der Wandtafel prangte eine große Kreidezeichnung, eine schielende Fratze. Und als dann Herr Modersohn eintrat, konnte er trotz der heftigsten Anstrengungen die Tür nicht hinter sich schließen, weil ein dicker Tannenzapfen in der Spalte stak, der erst von Adolf Todtenhaupt entfernt werden musste… Der Kandidat Modersohn war ein kleiner, unansehnlicher Mann, der beim Gehen eine Schulter schräg vor anschob, mit einem säuerlich verzogenen Gesicht und einem sehr dünnen schwarzen Bart. Er war in furchtbarer Verlegenheit. Immer zwinkerte er mit seinen blanken Augen, zog den Atem ein und öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen. Aber er fand nicht die Worte, die nötig waren. Nach drei Schritten, die er von der Tür aus zurückgelegt, trat er auf eine Knallerbse, die einen Lärm verursachte, als habe er auf Dynamit getreten. Er fuhr heftig zusammen, lächelte dann in seiner Not, tat als sei nichts geschehen und stellte sich vor die mittlere Bankreihe, indem er sich nach seiner Gewohnheit, schief gebückt, mit einer Handfläche auf die vorderste Pultplatte stützte. Aber man kannte diese seine Lieblingsstellung, und darum hatte man diese Stelle des Tisches mit Tinte beschmiert, so dass Herr Modersohn sich nun seine ganze kleine, ungeschickte Hand besudelte. Er tat, als bemerke er es nicht, legte die nasse und geschwärzte Hand auf den Rücken, und sagte mit weicher und schwacher Stimme: „Die Ordnung in der Klasse lässt zu wünschen übrig.“


Hanno Buddenbrook liebte ihn in diesem Augenblick und blickte unbeweglich in sein hilflos verzogenes Gesicht. Aber Wasservogels Grunzen ward immer lauter und natürlicher und plötzlich prasselten eine Menge Erbsen gegen die Fensterscheibe, prallten ab und fielen rasselnd ins Zimmer zurück.


„Es hagelt“, sagte jemand laut und deutlich; und Herr Modersohn schien dies zu glauben, denn er zog sich ohne weiteres aufs Katheder zurück und verlangte nach dem Klassenbuche. […]
„Feddermann“, sagte er, „wollen Sie, bitte, das Gedicht aufsagen.“ „Fehlt!“ schrie eine Menge verschiedenartiger Stimmen. Und dabei saß Feddermann groß und breit an seinem Platze. […]
Herr Modersohn blinzelte und buchstabierte sich einen neuen Namen zusammen.

„Wasservogel“, sagte er.


„Verstorben!“ rief Petersen, der vom Galgenhumor ergriffen worden war.


Herr Modersohn blinzelte abermals, er blickte um sich, verzog säuerlich den Mund sah dann wieder ins Klassenbuch, indem er mit seiner kleinen, ungeschickten Hand auf den Namen zeigte, den er nun aufrufen wollte.


„Perlemann“, sagte er ohne zuviel Zuversicht.


„Leider dem Wahnsinn verfallen“, sprach Kai Graf Mölln klar und fest; und unter wachsendem Hallo wurde auch dies bestätigt…


Endlich fand sich einer, der weder tot noch wahnsinnig war und es übernehmen wollte, die englischen Verse aufzusagen. Es handelte sich um ein Gedicht, das „The monkey“ hieß.




„Monkey, little merry fellow,
Thou art nature’s punchinello…“

Es gab eine Menge Strophen, und der Schüler Kaßbaum las sie aus seinem Buche vor. Herrn Modersohn gegenüber brauchte man sich nicht den geringsten Zwang anzutun. Und der Lärm war immer noch ärger geworden. Alle Füße waren in Bewegung und scharrten den staubigen Boden. Der Hahn krähte, das Schwein grunzte, die Erbsen flogen…


Auf einmal verstummte alles. Der Rezitierende unterbrach sich. Herr Modersohn selbst richtete sich auf und lauschte. Etwas Liebliches geschah. feine und glockenreine Klänge drangen aus dem Hintergrunde des Zimmers und flossen süß, sinnig und zärtlich in die plötzliche Stille. Es war eine Spieluhr, die jemand mitgebracht hatte und die „Du, du liegst mir am Herzen“ spielte, mitten in der englischen Stunde. Genau aber in dem Augenblick, da die zierliche Melodie verklang, vollzog sich etwas Fürchterliches… es brach über alle Anwesenden herein. grausam, unerwartet, übergewaltig und lähmend.


Ohne dass nämlich geklopft worden wäre, öffnete sich mit einem Ruck die Tür sperrangelweit, etwas Langes und Ungeheures kam herein, stieß einen brummenden Lippenlaut aus und stand mit einem einzigen Seitenschritt mitten vor den Bänken… Es war der liebe Gott.


Herr Modersohn war aschfahl geworden und zerrte den Armstuhl vom Katheder herunter, indem er ihn mit seinem Schnupftuche abwischte. Die Schüler waren emporgeschnellt wie ein Mann. Sie pressten die Arme an die Flanken, stellten sich auf die Zehenspitzen, beugten die Köpfe und bissen sich auf die Zungen. Es herrschte tiefe Lautlosigkeit. Jemand seufzte vor Anstrengung, und dann war alles wieder still.


Direktor Wulicke musterte eine Weile die salutierenden Kolonnen, worauf er die Arme mit den trichterförmigen schmutzigen Manschetten erhob und sie mit weit gespreizten Fingern senkte, wie jemand, der voll in die Taste greift. „Setzt euch“, sagte er dabei mit seinem Kontrabassorgan. Er duzte jedermann.


Die Schüler versanken. Herr Modersohn zog mit zitternden Händen den Armstuhl herbei, und der Direktor setzte sich zur Seite des Katheders.


„Bitte nur fortzufahren“, sagte er; und das klang genauso entsetzlich, als hätte er gesagt: „Wir werden ja sehen, und wehe demjenigen…“


Es war klar, warum er erscheinen war. Herr Modersohn sollte vor ihm eine Probe seiner Unterrichtskunst ablegen, sollte zeigen, was die Real-Untersekunde in sechs oder sieben Stunden bei ihm gelernt hatte; es galt Herrn Modersohns Existenz und Zukunft. Der Kandidat bot einen traurigen Anblick, als er wieder auf dem Katheder stand und jemanden zur Wiederholung des Gedichtes „The monkey“ aufrief. Und wie bislang nur die Schüler geprüft und begutachtet worden waren, so geschah es nun gleichzeitig auch mit dem Lehrer…


Ah, er erging beiden Teilen schlecht! Das Erscheinen Direktor Wullickes war eine Überrumpelung, und niemand, bis auf zwei oder drei, war vorbereitet.


3. Der Schriftsteller gebraucht in dieser Geschichte die Antithese, d. h. eine Gegenüberstellung von zwei verschiedenen Erscheinungen, um sie zu verdeutlichen. Finden Sie die Antithese im Auszug. Übertragen Sie die Tabelle auf ein Blatt Papier und füllen Sie diese aus. Beachten Sie dabei die vom Schriftsteller gewählte Lexik.






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