Bürgerinformationen


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Bürgerinformationen

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Unser Dienstleistungsangebot umfasst

die Erstellung Ihres Jahresabschlusses und der dazugehörigen Steuererklärungen
unter optimaler Ausnutzung der Steuervorteile

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1
Grußwort
Im Namen von Rat und Verwal-
tung begrüße ich alle neu zu- 
 zieh enden Einwohnerinnen und 
Einwohner und heiße Sie in 
Kirchheim unter Teck sehr herz-
lich willkommen. Ich wünsche 
Ihnen, dass Sie sich schon sehr 
bald in unserer schönen Stadt 
heimisch fühlen werden.
Diese Broschüre ist nicht nur für 
alle Neubürgerinnen und Neu -
bürger in Kirchheim unter Teck 
gedacht, sondern soll auch für 
die Menschen aus der Umge-
bung ein „Nachschlagewerk“ für 
fast alle Fragen des Lebens sein.
Die Stadtverwaltung legt nun 
schon zum sechzehnten Male 
diese Informationsbroschüre 
vor, in der die wichtigen öffentli-
chen Einrichtungen und Dienst-
leistungen ausführlich beschrie-
ben sind. Mit Hilfe detaillierter 
Angaben soll es Ihnen leichter 
fallen, sich in der Stadt Kirch-
heim unter Teck zurechtzufi n-
den.
Für unsere behinderten Mitbür-
gerinnen und Mitbürger sind die 
Ämter und Einrichtungen mit 
behindertenfreundlichen Zugän-
gen besonders gekennzeichnet.
Mit dem Stichwortverzeichnis 
der Stadtverwaltung „Was erle-
dige ich wo?“ sollen Sie die 
Stadtverwaltung besser kennen 
lernen und für Ihre Anliegen die 
zuständigen Mitarbeiterinnen 
und Mitarbeiter auf direktem 
Weg erreichen. Sie sollen nicht 
nur Antworten auf Ihre Fragen 
erhalten, sondern auch viel 
 Wissenswertes und Informatives 
entnehmen können. Ein ge-
schichtlicher Überblick über 
 unsere Stadt auf den ersten 
 Seiten dieser Broschüre soll 
 Ihnen einen Einblick in das 
 Werden  unserer Stadtgemein-
schaft  geben.
Angelika Matt-Heidecker
Oberbürgermeisterin
Herzlich willkommen in
Kirchheim unter Teck

2
Inhaltsverzeichnis
 
Seite
Alten- und Pfl egeheime 
106
Ärzte 87
ÄZK – Ärztezentrum Kirchheim  83
Apotheken 94
Ausfl ugstipps zwischen 
Teck und Neuffen  
118
Behördliche Einrichtungen 
29 
Bemerkenswerte Ereignisse   17
Branchenverzeichnis  
13
Fahrzonen 116
 Seite
Ferienordnung  
140
Flugplätze  
146
Freizeit und Erholung  
114
Friedhöfe  
65
Gemeindeorgane  
32
Geschichte und Gegenwart 

Glascontainer-Standorte 142
Glascontainer-Standort-Plan 143
Grußwort der 
Oberbürgermeisterin  
1
 Seite
Handel · Handwerk · 
Gewerbe 136 
Impressum  
139
Kindertagesstätten  
70
Kirchen, Pfarrämter und 
religiöse Gemeinschaften 
76
Krankenhäuser 80
Krankenkassen 80
Kulturelle Einrichtungen  
72
Lokale Agenda 21 
Kirchheim unter Teck 
40 
Mitglieder des Gemeinderates  33 
Nachbarschaftsnetzwerke · 
Quartiersinitiativen 110
Notruftafel  
148
Parken in Kirchheim 
unter Teck 
145
Parkleitplan  
144
Patenschaft: Kirchheim unter 
Teck – Bulkes  
25
Patenschaft: Kirchheim unter 
Teck – Freiwaldau-Gräfenberg  25  
Politische Parteien und Orga-
nisationen, Abgeordnete  
137
 
Seite
Rettungsdienste  
95
Schulen/
Bildungseinrichtungen  
66
Selbsthilfegruppen, Angebote 
für ältere Menschen, 
Soziale Dienste, Beratungs-
möglichkeiten  
96
Sonstiges  
147
Stadthalle  
113
Stadtverwaltung, 
Städtische Dienststellen 
42 
Stadtwappen 4
Städtepartnerschaft 
Kalocsa – 
Kirchheim unter Teck  
24
Städtepartnerschaft 
Rambouillet  – 
Kirchheim unter Teck  
24
Terminvorschau – Märkte 
141
Tipps · Touren · Termine 
117
Turn- und Sportstätten 
111
Vereine und Verbände  
120
Was erledige ich wo? 
46 
Zahlen · Daten · Fakten  
26
Erläuterung der Piktogramme
  Zugänglichkeit von Gebäuden rollstuhlgerecht
  bedingt oder teilweise rollstuhlgerecht
 
  Zugänglichkeit von WC’s rollstuhlgerecht

4
Das Kirchheimer Wappen
Die älteste Überlieferung eines 
Wappens der Stadt Kirchheim 
unter Teck ist auf einem Siegel 
vom 6. November 1295 nach-
gewiesen. Es zeigt im gespalte-
nen Schild links eine halbe so-
genannte „Kirchspange“ und 
rechts die Rauten der Herzöge 
von Teck, Stadtherren bis zum 
Übergang der Stadt an Würt-
temberg im 14. Jahrhundert.
In der heute noch gültigen Form 
fi ndet sich das Stadtwappen auf 
einem Siegel vom 24. August 
1467. 
Es zeigt unter goldenem (gel-
ben) Schildhaupt, darin eine 
schwarze Hirschstange, in Blau 
ein mit Kesselrinken besetztes 
silbernes (weißes) Kreuz (Kirch-
spange). Die Hirschstange sym-
bolisiert die Zugehörigkeit der 
Stadt zu Württemberg. Das mit 
Kesselrinken besetzte silberne 
(weiße) Kreuz wurde früher 
„Kirch spange“ (Kirchheimer 
Spange) genannt. Es handelt 
sich hierbei um eine seltene 
Wap penfi gur, die aus den Be-
schlägen und Verstärkungen 
(mhd. „Spange“) mittelalter-
licher Schilde hervorgegangen 
ist und wohl über das Wappen 
einer Adelsfamilie in das erste 
Wappen der Stadt Kirchheim 
 unter Teck gelangte.
Jesingen
In silbernem Schild ein blauer 
Schräglinksbalken, belegt mit 
drei silbernen Lindenblättern 
(als Hinweis auf den Fluss-
namen Lindach).
Lindorf
Schultheißenamtssiegel mit den 
drei württembergischen Hirsch-
stangen (1829). Ein eigenes 
Wappen ist nicht nachweisbar.
Nabern
Zweimal geteilt, oben in Silber 
eine schwarze Hirschstange, in 
der Mitte in Grün die silbernen 
Buchstaben NA, unten in Silber 
ein grüner Eichenzweig.
Ötlingen
Im geteilten Schild oben in Blau 
ein halbes, mit Kesselrinken 
 besetztes silbernes Kreuz, unten 
von gold und schwarz schräg 
rechts geweckt die Teck’schen 
Rauten.

5
Kirchheim unter Teck – ein geschichtlicher Rückblick
In Kirchheim unter Teck begin-
nen die Spuren menschlichen 
Lebens etwa 5.000 Jahre v. Chr. 
Einzelfunde aus der Jungstein-
zeit bei Ötlingen und Grabfunde 
der Bronzezeit belegen das. Die 
Menschen der Hallstattzeit nutz-
ten ebenso wie die Kelten die 
bevorzugte Lage zum Siedlungs-
bau. Im 1. Jahrhundert n. Chr. 
bauten die Römer Verbindungs-
straßen von ihrem Kastell Kön-
gen (Grinario) über Kirchheim 
durch das Lautertal nach Donn-
stetten (Clarenna) bzw. durch 
das Lautertal nach Wiesensteig. 
Beide Straßen trafen sich in 
Kirchheim und verliefen entlang 
der heutigen Stuttgarter Straße.
Im 3. Jahrhundert n. Chr. wur-
den die aus dem Gebiet der 
mittleren Elbe nach Süden vor-
stoßenden Alemannen die neu-
en Herren im Land um die Teck. 
Sie gründeten bis zum 8. Jahr-
hundert feste Siedlungen. Erste 
schriftliche Zeugnisse sind aus 
der Karolingerzeit überliefert. 
Das Kloster Lorsch nennt Ende 
des 8. Jahrhunderts königliche 
Besitzungen in Jesingen und 
 Ötlingen. Mit dem Zerfall des 
Karolingischen Reiches im
10. Jahrhundert wurden auch 
die könig lichen Besitzungen in 
Kirchheim neu verteilt. Die erste 
urkundliche Nennung Kirch-
heims ist in einer Königsurkun-
de Ottos des Großen enthalten. 
Er überlässt dem Bischof Hart-
bert von Chur in der Schweiz im 
Jahre 960 den dortigen Königs-
hof mit anderen Besitzungen 
und nimmt dafür „Chiricheim“ 
in seinen Besitz.
Für die Geschichte unserer Hei-
mat bieten die wenigen Urkun-
den des hohen Mittelalters nur 
sporadische Hinweise. Sicher ist 
jedenfalls, dass im 11. Jahrhun-
dert die Herzöge von Zähringen 
als neues Herrengeschlecht im 
Kirchheimer Raum auftraten. 
Herrschaftsmittelpunkt war ihre 
etwa 1060 erbaute Burg auf
der Limburg bei Weilheim. Die 
Zähringer verlagerten aber be-
reits 1100 ihren Herrschafts-
schwerpunkt in den Breisgau. 
Mit der Burg Teck, die erstmals 
1152 in einer Urkunde Friedrich 
Barbarossas genannt wurde
schufen sich die Zähringer einen 
Herrschafts- und Verwaltungs-
mittelpunkt für die Restgebiete 
des Familienbesitzes im Neckar-
land.
Bei der nach dem Tode Bertolds 
IV. im Jahre 1186 erfolgten Tei-
lung des zähringischen Erbes er-
hielt dessen jüngerer Bruder 
Adalbert den Besitz in unserem 
Raum mit der Teck. Diese Sei-
tenlinie nannte sich ab 1187 
 Herzöge von Teck. Von einem 
Herzogtum kann allerdings 
kaum gesprochen werden, denn 
die territoriale Basis der Herr-
schaft war nicht größer als die 
einer mittleren Grafschaft. Um 
1220/30 erheben die Herzöge 
von Teck Kirchheim zur Stadt. 
Ein Kirchheimer Stadtrecht ist 
nicht aufgezeichnet. Man nimmt 
an, dass es mit dem Freiburger 
Schloss Luftaufnahme

6
Kirchheim unter Teck – ein geschichtlicher Rückblick 
weitgehend übereinstimmte, da 
diese Stadt etwa 150 Jahre lang 
als sogenannter Oberhof ge-
richtliche Berufungsinstanz für 
Kirchheim war. Die Verleihung 
des Marktrechtes kann urkund-
lich nicht nachgewiesen werden. 
Kirchheim muss aber 1059 da-
mit ausgestattet gewesen sein, 
als König Heinrich IV. seinem 
Ratgeber, dem Grafen von Nel-
lenburg, die Münzstätte in Kirch-
heim schenkte.
1249 werden erstmals Stadtbür-
ger genannt und 1261 wird das 
Stadtrecht urkundlich erwähnt. 
Für 1293 ist die Stadtmauer be-
zeugt und aus dem Jahre 1295 
ist das erste Stadtsiegel erhal-
ten, das mit dem „Wecken“ als 
Symbol die Herzöge von Teck 
als Stadtherren zeigt. Ende des 
13. Jahrhunderts ist Kirchheim 
mit allen Funktionen einer mit-
telalterlichen Stadt ausgestattet.
Im Verlauf des 14. Jahrhunderts 
müssen die Herzöge von Teck 
nach und nach ihre gesamte 
Herrschaft veräußern, da ihr 
kleines Herrschaftsgebiet den 
aufwändigen Lebensstil der 
zahlreichen Mitglieder der Her-
zogsfamilie nicht mehr tragen 
konnte. Kirchheim gelangt damit 
nach einer vorübergehenden 
Teilung zwischen Österreich und 
Teck im Jahre 1381 an die Gra-
fen von Württemberg. Die Her-
zöge von Teck verlassen ihren 
Stammsitz und lassen sich in 
Bayerisch-Mindelheim nieder.
Mit Markt- und Handelsrechten 
ausgestattet, mit Stadtbefesti-
gung, Kirche, Kloster und Spital 
kann sich die Stadt zu einem 
Mittelpunkt im Gebiet zwischen 
Neckar und Alb entwickeln. Nach 
dem Übergang an Württemberg 
wurde Kirchheim Amtsstadt und 
die neuen Herren übertrugen in 
das Stadtsiegel ihr Hoheits-
zeichen, die württembergische 
Hirschstange. Als Herzog Ulrich 
von Württemberg 1519 sein 
Land verlassen musste, büßte 
Kirchheim die Parteinahme zum 
angestammten Landesherren 
mit Plünderung, Brandschatzung 
und Absetzung des Rates. 
Im sechs Jahre später folgenden 
Bauernkrieg wurden das Kloster 
und der Adelberger Klosterhof 
niedergebrannt. Auch die Burg 
Teck hielt sich nicht und ging in 
Flammen auf. Seit 1525 ist sie 
Ruine. Herzog Ulrich erhob nach 
seiner Rückkehr Kirchheim zur 
Landesfestung und führte 1534 
die Reformation ein. Der Bau der 
Landesfestung hatte in der 2. 
Hälfte des 16. Jahrhunderts eine 
rege Bautätigkeit zur Folge. Das 
Schloss mit Kasematten, Graben 
und Bastion zeugt noch heute 
davon. Im 16. Jahrhundert zeit-
weise Sitz des württembergi-
schen Hofes, diente das Schloss 
vom 17. Jahrhundert bis ins 19. 
Jahrhundert hinein häufi g als 
Witwensitz. Sechs Herzoginnen 
haben hier ihre Altersjahre ver-
bracht. Kirchheim verdankt ih-
nen manch wohltätige Stiftung.
Der Dreißigjährige Krieg mit Ein-
quartierungen, Plünderung und 
Brandschatzung sowie nachfol-
genden Pestjahren brachte 
Elend in nicht gekanntem Aus-
maß über die Stadt. Die Franzo-
seneinfälle und der spanische 
Erbfolgekrieg verursachten er-
neut schwere Zeiten. In diese 
Zeit fällt auch der große Stadt-
brand von 1690, der 257 Häuser 
und 114 Scheunen einäscherte. 
Nur vier Gebäude blieben unver-
sehrt! Der Wiederaufbau fußte 
auf einer herzoglichen Bauord-
nung, die vorschrieb, dass die in 
gleicher Stockwerkshöhe zu er-
bauenden Häuser keine Vorstö-
ße und Erker haben durften. So 
entstand vor über 300 Jahren 
das für Kirchheim so typische 
einheitliche Stadtbild.
Um die Wiedererrichtung des 
Rathauses auf dem Marktplatz 
entspann sich ein bis 1722 an-
dauernder Streit, da die herzog-
liche Regierung den alten Platz 
nicht mehr zur Verfügung stellte. 
Die Stadt erbaute deshalb not-
gedrungen ihr Rathaus, das heu-
te noch zu den schönsten Fach-
werkbauten zählt, zwischen 
1722-1724 an die Stelle des 1690 
ebenfalls abgebrannten Bürger-
hauses. 
Erst die beginnende Industriali-
sierung des 19. Jahrhunderts 
brachte für Kirchheim zunächst 
mit dem Textilgewerbe neuen 
wirtschaftlichen Aufschwung. Ei-
ne Ansiedlung weiterer Textilfi r-
men begünstigte der 1819 einge-
richtete Wollmarkt, der bis 1914 
einer der größten Umschlagplät-
ze für Wolle in Süddeutschland 
war. Die 1864 errichtete Privat-
eisenbahnlinie Unterboihingen-
Kirchheim war die älteste Privat-
bahn Altwürttembergs. Sie ging 
erst 1899 mit dem Bau der 
 Strecke Kirchheim-Oberlennin-
gen in staatlichen Besitz über. 
Die Eisenbahnlinien wiederum 
zogen vor allem Metall verarbei-
tende Industrie nach Kirchheim.
Wie auf wirtschaftlichem, so 
vollzogen sich auch auf dem 
schulischen und sozialen Gebiet 
des städtischen Lebens Verände-
rungen. Die Errichtung des Wil-
helms-Hospitals (1840), einer 
Realschule (1833) und des ers-
ten Altenheimes im Vogthaus 
(1852) sollen stellvertretend ge-
nannt werden. Als Beispiel eines 
besonderen sozialen Engage-
ments von privater Seite, das bis 
in die heutige Zeit hinein wirkt, 
können die Gebrüder Otto und 
Eugen Ficker erwähnt werden, 
die 1912 eine Stiftung zur Förde-
rung des Kirchheimer Schulwe-
sens und zur Unterstützung be-
dürftiger Studenten ins Leben 
gerufen haben.
Nationalsozialistische Tenden-
zen machten sich seit Anfang 
der 20er Jahre bemerkbar. 1923 
war Kirchheim eine der Hoch-
burgen des Nationalsozialismus 
in Württemberg. Die NSDAP ver-
lor aber rasch wieder an Boden. 

7
1931 war sie eine relativ bedeu-
tungslose politische Gruppie-
rung; konnte dann aber bei den 
Reichstagswahlen im November 
1932 rund 35 % und im März 
1933 rund 49 % der Stimmen in 
Kirchheim verbuchen. Nach der 
Machtergreifung nahmen in 
Kirchheim – wie überall – die 
Eintritte in die NSDAP sprung-
haft zu. Am Kriegsende hatten 
die 4 Ortsgruppen der NSDAP 
1.228 Mitglieder.
Das Jahr 1935 brachte die Einge-
meindungen von Ötlingen und 
Lindorf. Ein Wermutstropfen 
folgte drei Jahre später, als das 
Oberamt Kirchheim aufgelöst 
und dem neuen Landkreis Nür-
tingen zugeteilt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg strömten 
in die nahezu unzerstörte Stadt 
Tausende von Flüchtlingen und 
Heimatvertriebenen. Im Jahre 
1939 hatte Kirchheim etwas über 
13.000 Einwohner. Von April 
1945 bis Ende 1947 nahm die 
Stadt annähernd 7.000 Heimat-
vertriebene auf.
In den folgenden Jahrzehnten 
vollzog sich ein wirtschaftlicher 
Aufschwung. Neue Industriege-
biete entstanden, die Verkehrs-
verhältnisse wurden verbessert, 
zahlreiche Wohngebiete 
 ausgewiesen und Schul- und 
Sportstätten errichtet. Das In-
dustriegebiet Bohnau, die 
Südum   ge  hung und die Bahn-
hofsverlegung, das Wohngebiet 
Schafhof, Teck-Center mit Stadt-
halle und das Schlossgymnasi-
um können hier nur beispielhaft 
genannt werden.
Im Rahmen der Innenstadtsanie-
rung fi ndet das Bestreben der 
Stadt, historisch Gewachsenes 
zu erhalten, immer wieder Aner-
kennung. Nachdem 1973 der 
Kreis Nürtingen aufgelöst und 
der Sitz des Landratsamtes nach 
Esslingen verlegt wird, hatte 
dies für Kirchheim zunächst kei-
ne Auswirkung. Erst die an-
schließende Gemeindereform 
brachte zum 01.01.1974 die Ein-
gliederung Naberns und mit 
Wirkung vom 01.09.1974 die von 
Jesingen.
Die Stadt ist Teil des 1994 ge-
gründeten Verbands Region 
Stuttgart. 2009 erbringt die Wei-
terführung der S-Bahnlinie 1 bis 
Kirchheim unter Teck auch eine 
engere Verkehrsanbindung an 
die Metropolregion.
Kirchheim unter Teck ist eine ge-
glückte Einheit von Stadt und 
Landschaft mit besonderer At-
mosphäre. Eine Stadt, zu der 
man immer wieder gerne zu-
rückkehrt und in der es sich gut 
leben lässt.
Ötlingen
Das 1935 nach Kirchheim unter 
Teck eingemeindete Ötlingen 
gehört zu den am frühesten ge-
nannten Siedlungen. 788 und 
792 wird bereits im Lorscher 
 Kodex das Dorf Adiningen er-
wähnt. Im 12. Jahrhundert ist 
der Ort im Besitz der Zähringer; 
Mitte des 12. Jahrhunderts ver-
pfändete Herzog Bertold IV. von 
Zähringen „Hetlingen“ an Kaiser 
Friedrich Barbarossa. Von den 
Zähringern kam Ötlingen an die 
Herzöge von Teck. Die grund-
herrlichen Rechte sind seit dem 
14. Jahrhundert in der Hand von 
Kirchheimer Edelleuten. Die ho-
he Obrigkeit erwarben die Gra-
fen von Württemberg ebenfalls 
im 14. Jahrhundert. Das Frauen-
kloster Kirchheim unter Teck 
fasste 1275 in Ötlingen Fuß. 
Weiteren grundherrschaftlichen 
Besitz hatten das Kirchheimer 
Spital und das Barfüßerkloster 
in Esslingen, das Kloster Den-
kendorf und Stiftungen der Mar-
tinskirche.
Bis vor 100 Jahren war die wirt-
schaftliche Grundlage Ötlingens 
die Landwirtschaft. Die frucht-
bare Markung wurde in drei 
 Zelgen angebaut. Der Weinbau 
ist in  Ötlingen seit dem frühen 
14. Jahrhundert nachweisbar 
und hat bis in den Anfang des 
letzten Jahrhunderts gedauert. 
1519 wurde der Ort von den 
Truppen des Schwäbischen Bun-
des völlig eingeäschert. Auch im 
Dreißigjährigen Krieg brannten 
in  Ötlingen 22 Häuser und 
Scheuern ab; 1643 fi el die Kirche 
der Plünderung anheim. Schon 
1693 erlitt das Dorf abermals 
schweren Schaden durch feindli-
chen Einfall. Nachdem um 1600 
die Gemeinde etwa 350 Einwoh-
ner hatte, betrug die Einwohner-
zahl 1684 lediglich 179 und er-
reichte erst 1773 wieder 351 
Einwohner. 
Rathaus Ötlingen

8
Kirchheim unter Teck – ein geschichtlicher Rückblick 
Der 1864 erfolgte Anschluss an 
das Eisenbahnnetz förderte das 
gewerbliche Leben und zahlrei-
che Fabrikbetriebe siedelten sich 
an, so z. B. 1870 die Wollspin-
nerei Gebrüder Müller. Die Ge-
mein de hatte zwar einen 
 Schultheißen und eigene Ver-
mögens verwaltung, gehörte 
aber stets ins Gericht der Stadt 
Kirchheim unter Teck. Erst zu 
Beginn des 17. Jahrhunderts 
wurde ein eigenes Gericht für 
Ötlingen gebildet. Für 3.750 Gul-
den kaufte sich die Gemeinde 
1798 von der Leibeigenschaft 
frei.
Kirchlich gehörte Ötlingen seit 
dem Mittelalter zur Martinspfar-
rei Kirchheim unter Teck, die 
hier einen Widumhof besaß. 
Von einer seit dem 14. Jahrhun-
dert bezeugten Filialkapelle Öt-
lingen weiß man, dass sie 1539 
abgebrochen wurde und das 
Material beim Festungsbau in 
Kirchheim unter Teck Verwen-
dung fand. Bis zum Bau ihrer 
neuen Kirche (1597-1600) be-
suchten die Ötlinger den Gottes-
dienst in Kirchheim unter Teck, 
dann predigte der Kirchheimer 
Diakonus jeden Sonn- und Feier-
tag in Ötlingen. 1821 erhielt die 
Gemeinde einen eigenen Vikar. 
1834 wurde sie selbstständige 
Pfarrei. Um 1800 gewann in Öt-
lingen der kirchliche Separatis-
mus an Boden. Unter Führung 
ihres Vorstehers Bidlingmaier 
wanderten zahlreiche Ötlinger 
Separatisten nach Transkaukasi-
en aus. Seit 1635 lässt sich ein 
eigener Lehrer im Ort nachwei-
sen. Die Schulstube befand sich 
im 18. Jahrhundert im Erdge-
schoss des Rathauses. Das erste 
eigene Schulhaus entstand 1840 
neben der Kirche.
In Ötlingen, das 1935 1.348 Ein-
wohner hatte, hielt sich die 
 Verstimmung über die Einge-
meindung nach Kirchheim unter 
Teck bis über den Zweiten 
 Weltkrieg hinaus. 1946 bildete 
sich in  Ötlingen ein Ausschuss 
„zum Zwecke der Ausgemein-
dung aus dem Stadtverband 
Kirchheim“. Den fünf Mitglie-
dern des Ausschusses gelang 
es, bis 1949 rund 400 Unter-
schriften Ötlinger Bürger bei-
zubringen, die für eine Ausge-
meindung eintraten. Zwar 
kamen die Ötlinger mit ihrem 
Anliegen nicht zum Ziel, zwei-
felsohne wurden aber diese 
 Aktivitäten von der Stadt Kirch-
heim unter Teck als Signal auf-
gefasst und bereits vor dem 
Zweiten Weltkrieg zugesagte 
Bauvorhaben ab 1952 zügig 
durchgeführt: Verlegung des 
 Kegelesbaches und Kanalisation 
der Stuttgarter Straße, Bau der 
Eduard-Mörike-Schule und der 
Haldenschule, Ausbau der Stutt-
garter Straße, Sportplatz Rüb-
holz, Erschließung zahlreicher 
Baugebiete u. a.
Obwohl sich bereits im 19. Jahr-
hundert erste Industriebetriebe 
ansiedelten, dominierte bis um 
1900 die Landwirtschaft. Mit den 
Firmen Müller, Müschenborn, 
Spieth und Leckebusch verän-
derte sich die Gemeindestruktur. 
Den endgültigen Wandel zur In-
dustriegemeinde dokumentiert 
das Jahr 1951, als über 600 Ar-
beitsplätze alleine in den größe-
ren Betrieben vorhanden waren. 
Mit dem Niedergang alteinge-
sessener Firmen seit den 60er 
Jahren veränderte sich die 
Struktur erneut. Durch zahlrei-
che Baulanderschließungen in 
den 60er bis 80er Jahren des 20. 
Jahrhunderts veränderte sich 
Ötlingen zu einem bevorzugten 
„Wohn“-Stadtteil, der zahlreiche 
neue Bürger anzieht.
1992 konnte sich dank eines Be-
schlusses des Gemeinderates in 
Ötlingen ein Ortschaftsrat kons-
tituieren. Viele Wünsche und Er-
wartungen begleiten seitdem 
die Arbeit der Ortschaftsräte und 
ihres ehrenamtlichen Ortsvor-
stehers.
Dem wirtschaftlichen Wandel 
und der wachsenden Verkehrs-
belastung im Ort wurde durch 
gezielte Maßnahmen begegnet. 
Neben der Stärkung des ÖPNV 
durch Anschluss an die S-Bahn 
2009 ist die Ausweisung eines 
Sanierungsgebietes 2011 für die 
nahe Zukunft richtungsweisend.

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Do'stlaringiz bilan baham:
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