Die Literaturrecherche für die Bachelorarbeit und Masterarbeit


Download 128.56 Kb.
Sana20.11.2020
Hajmi128.56 Kb.
#148619
Bog'liq
Joriy 2


Joriy 2

Schreiben Sie über die Möglichkeiten der Literaturrecherche: „Wie finde ich die passende Literatur zu meiner Bachelorarbeit?“


Die Literaturrecherche für die Bachelorarbeit und Masterarbeit


Bei der wissenschaftlichen Arbeit führt unter dem Strich kein Weg an der Literaturrecherche vorbei. Dies hat gleichwohl mehrere Gründe: Die Recherche hilft freilich dabei, sich mit einem Forschungsgebiet, dem aktuellen Wissensstand, der einschlägigen Literatur sowie wichtigen Autoren bekannt zu machen. Eine systematische Suche ermöglicht es überdies, einen möglichst großen Teil der relevanten Literatur zu einem Thema zu erfassen.

In der Auseinandersetzung mit der recherchierten Forschungsliteratur entwickelt man schließlich eigene Thesen, um letztendlich eine wissenschaftliche Fragestellung beantworten zu können. Außerdem geht es dementsprechend um die Abgrenzung oder Einordnung in ein Thema, womit man mit der Literaturrecherche das wichtige Fundament für eine erfolgreiche Bachelorarbeit oder Masterarbeit legt.


Erste Schritte bei der Literaturrecherche


Schreiten Sie bei Ihrer Literaturrecherche vom Allgemeinen zum Speziellen. Beginnen Sie mit Handbüchern und Lehrbüchern und gehen Sie dann zu Monographien und Aufsätzen über. So dringen Sie immer tiefer in Ihre Thematik ein. Lesen Sie dazu auch auf jeden Fall die Literaturempfehlungen Ihres Betreuers, wenn er eine Empfehlung ausgesprochen hat. Zu Beginn einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit sollten Sie viel Literatur lesen, damit Sie sich einen breiten Überblick über Ihr Thema verschaffen. Oft ist es sinnvoll, jeweils nur Ausschnitte aus einzelnen Werken zu lesen, um Zeit zu sparen. Dies ist gerade bei einer Seminararbeit sinnvoll, für die Sie nur wenig Zeit zur Verfügung haben. Schauen Sie sich zuerst die Gliederung an. Vielleicht fallen Ihnen gleich Gliederungspunkte auf, die Stichworte enthalten, die auch in Ihrer Themenstellung auftauchen.

Achten Sie bei der Auswahl der Literatur auf das Erscheinungsdatum. Bevorzugen Sie gerade bei einer ersten Literaturrecherche vor allem neue Literatur. Nachdem Sie die aktuelle Literatur gelesen und sich damit dem derzeitigen Forschungsstand angenähert haben, können Sie sich auch einige ältere Werke anschauen oder Klassiker lesen. Verwenden Sie gerne auch fremdsprachige Literatur, gerade wenn Sie schnell englischsprachige Texte lesen können. Es hinterlässt beim Betreuer einen guten Eindruck, wenn im Literaturverzeichnis Ihrer Seminararbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit auch Literatur einer Fremdsprache aufgeführt ist.


Methoden der  Literaturrecherche


Für die Literaturrecherche muss man nun die wissenschaftlichen Beiträge nach Fachartikeln und Aufsätzen, Monografien, Beiträgen in Handbüchern und Sammelwerken, Online-Artikeln oder digitalen Medien unterscheiden. Davon abhängig sind schließlich die Zugangswege und Zugriffsmöglichkeiten über unterschiedliche Kataloge, Datenbanken oder Websites. Nur, wenn man sich damit auskennt, kann man eine geeignete Suchstrategie entwickeln und letztlich themenrelevante Literatur finden (Vgl. Brink 2013, S. 52). Unterschätze in keinem Fall die Quellenarbeit, sie ist ein wichtiger Pfeiler für die Qualität Deiner Arbeit.

Bei der eigentlichen Suche nutzt man schließlich themenrelevante Schlag- und Stichwörter sowie Autoren oder Titel bestimmter Forschungsbeiträge. Findet man aber keine passenden Beiträge mehr, hilft es, die Suche um Synonyme und allgemeinere Termini zu erweitern. Zudem erweitern Trunkierungen, das heißt Sternchen (*) hinter den Suchbegriffen, die Suche (Vgl. Boeglin 2007, S. 86). Ein Suchbefehl wie „Schuld*“ wirft demnach auch Ergebnisse wie „Schuldfrage“, „Schuldproblem“, „Schuldgefühle“ usw. aus.

Für die Literaturrecherche kommen mehrere Strategien in Frage, die sich im Wesentlichen nach dem Ausgangspunkt der Suche unterscheiden (Vgl. Kornmeier 2013, S.84 ff.):

Literaturrecherche: Rückwärts gerichtete Suche


Die rückwärts gerichtete Literaturrecherche, oder auch das „Schneeballsystem“, bezieht sich auf das Verwenden von Quellen, die bereits in relevanten Fachzeitschriftenartikeln zitiert wurden. Dafür nimmst du das Literaturverzeichnis genauer unter die Lupe.

Findest du zu deinem Thema keine passenden Artikel, kannst du auch durch Übersichtskapitel, Beiträge in Enzyklopädien, Lehrbücher sowie durch neuere Monographien, wie etwa Dissertationen, nützliche Quellen finden. Beim Umgang mit direkt oder indirekt zitierten literarischen Werken ist überdies eine korrekte Quellenanalyse ein wichtiges Kriterium, um diese richtig zu entschlüsseln.




Vorteile Schneeballprinzip bei der Literaturrecherche

Nachteile Schneeballprinzip bei der Literaturrecherche

- Verfügbarkeit und Seriosität der gefundenen Quellen garantiert, da diese ja in einer anderen wissenschaftlichen Arbeit zitiert werden (vgl. Brauner & Vollmer 2007: 107)

- kann den eigenen Rechercheaufwand bei der Literaturrecherche minimieren (vgl. Andermann, Drees & Grätz 2006: 39)

- man kann ein Netz von Querverbindungen und Zitaten identifizieren und bekommt ein Gefühl dafür, welche Werke für einen Themenbereich besonders wichtig sind (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 153-54)

- Zahl der Funde wächst schnell stark an, bis man immer mehr auf Bekanntes stößt und sich der Kreis schließt: Die wichtigesten (am häufigsten zitierten) Quellen können in kurzer Zeit ermittelt werden (vgl. Kornmeier 2013: 83)

- es können für die Literaturrecherche nur Quellen gefunden werden, die älter als das Ausgangswerk sind, da diese darin zitiert werden (vgl. Brauner & Vollmer 2007: 108)

- manche Werke die wichtig für die Thematik sind werden gar nicht oder nur am Rande des Ausgangswerks erwähnt (vgl. Jost & Richter 2015: 134), so bekommt man kein umfassendes Bild von der Thematik

- man verlässt sich auf die im Ausgangswerk getroffene Vorauswahl, die eventuell einseitig und von einer wissenschaftlichen Auffassung vorgeprägt ist (vgl. Brauner & Vollmer 2007: 108)

- Schwierigkeit bei der Quellenauswahl: man geht auf Nummer sicher, wenn man auf ein Lehrbuch zurückgreift, aber diese sollen einen guten Überblick bieten und behandeln das eigene, speziellere Thema nur kurz (vgl. Jost & Richter 2015: 135)

- man kommt in ein „Zitierkartell“, das heißt bestimmte Wissenschaftler zitieren sich bewusst gegenseitig und legen so nur Wert auf die Arbeit „Gleichgesinnter“ (vgl. Kornmeier 2013: 83)

- wiederholt sich die angegebene Literatur nicht an einem gewissen Punkt, wird man von der „Literaturlawine“ überrollt und findet kein Ende bei der Literatursuche (vgl. Klein 2017: 144)

Systematische Suche


Bei der systematischen Suche hingegen sucht man nach einschlägiger Literatur, seien es Fachzeitschriften, Lehrbücher, Monografien, Handbücher oder digitale Medien. Bei dieser Art von Literaturrecherche hat man im Gegenteil zur Schneeballmethode zumeist keine Quelle zur Grundlage.

An der Methode der systematischen Suche kommt man nicht vorbei, wenn man seinen wissenschaftlichen Aussagen ein solides Fundament geben will, da man auf diese Weise garantiert an wichtige Grundlagenwerke gerät (Vgl. Strategien der Recherche der Universität Hohenheim). Vernachlässige zudem auch nicht, bei der Formatierung Deiner Arbeit sorgfältig vorzugehen.




Vorteile Systematische Literaturrecherche

Nachteile Systematische Literaturrecherche

- wenn man bei dieser Methode der Literaturrecherche genau arbeitet und Durchhaltevermögen hat, kann man praktisch „alles“ finden (vgl. Klein 2017: 146)

- Wert liegt auf aktueller Literatur um neuere Entwicklungen aufzuzeigen, z.B. kann dies zusätzlich durch direkte Kommunikation mit Wissenschaftlern geschehen um neueste Erkenntnisse zu bekommen (vgl. Brauner & Vollmer 2007: 108-09)

- lässt sich nicht wie Schneeballprinzip vom Zufall treiben (vgl. Klein 2017: 145), somit wird auch Literatur gefunden, die nicht nur eine Meinung abbildet

- man findet mit der systematischen Literaturrecherche nicht nur die besten Beiträge, sondern lernt das Fachgebiet auch aus der „Hubschrauberperspektive“ kennen (vgl. Kornmeier 2013: 84)



- aufwendige Suche (vgl. Klein 2017: 146)

- Suchende müssen sich für die Literaturrecherche selbst eine Systematik aneignen und mit der Literatursuche und deren Beschaffung gut vertraut sein -> mit Schlagworten und nach themenrelevanten Stichworten suchen (siehe Literatursuche im OPAC oben), sonst artet die Suche auch aus und man findet vieles nur nicht immer was relevant ist

Contra: zeitaufwendig, Suchender muss sich gut mit der Literatursuche auskennen (Schlagwortsuche etc.)

Literaturrecherche: Vorwärts gerichtete Suche


Wie bei der rückwärts gerichteten Suche, hat man indes auch bei dieser Methode eine oder mehrere Quellen als Ausgangslage. Jedoch konzentriert man sich nicht auf die Literatur, die der Autor dieser Quelle zitiert, sondern recherchiert schließlich Autoren, die sich später mit der vorliegenden Quelle beschäftigt haben.

Auf diese Weise gelangt man folglich weniger an Grundlagenwerke, als an aktuelle Forschungsbeiträge. Dabei leistet der (kostenpflichtige) Social Science Citation Index (SSCI) Hilfe, mit welchem man außerdem auf die Literaturverzeichnisse der Autoren, die bestimmte Titel später aufgegriffen haben, zugreifen kann.


Gemischte Strategie


Für welche Methode der Literaturrecherche man sich letztendlich entscheidet, hängt vor allem von der Ausgangssituation ab. Hat man bereits wichtige Literatur zur Hand oder vom Betreuer empfohlen bekommen, bietet sich die rückwärts- oder vorwärts gerichtete Suche an.

Da es bei diesen Suchstrategien aber sein kann, dass man sich nur auf ältere bzw. neuere Forschungsbeiträge konzentriert, ist es empfehlenswert, alle Recherchemethoden anzuwenden.


Wo findet man wissenschaftliche Literatur für die Bachelorarbeit und Masterarbeit?


Der Möglichkeiten wissenschaftliche Literatur zu finden gibt es viele; die Hochschulbibliothek ist längst nicht der einzige Ort, wo man an Bücher, Aufsätze oder digitale Medien gelangen kann. Je nach Fachrichtung, Textart oder Bundesland unterscheiden sich insbesondere die virtuellen Möglichkeiten der Literaturrecherche.  In der folgenden Übersicht werden die wichtigsten Zugangswege vorgestellt.

Überregionale Bibliotheken


Sind die gewünschten Titel sowohl in der Hochschulbibliothek, als auch in anderen regionalen Bibliotheken nicht vorhanden oder bereits verliehen, können diese über spezielle Datenbanken überregional recherchiert werden. Zu solchen Datenbanken gehören der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) oder die Zeitschriftendatenbank. Für eine internationale Suche gibt es WorldCat. Ist man fündig geworden, können die relevanten Titel schließlich per Fernleihe in die eigene Bibliothek geliefert werden. In der Regel ist dieser Service kostenpflichtig. Beachte auch die Erfüllung formaler Kriterien, z.B.  beim Buchquellen angeben.

Zeitschriftendatenbanken und Bibliographien


Auch wenn eine Vielzahl an Zeitschriften, E-Journals und E-Books bereits in der Hochschulbibliothek zu finden ist, sollten für eine ausgedehntere Suche Zeitschriftendatenbanken sowie Online-Bibliographien und Online-Archive herangezogen werden. Von Fachrichtung zu Fachrichtung gibt es unterschiedliche Rechercheportale, die insbesondere aktuelle wissenschaftliche Forschungsbeiträge aus relevanten Fachzeitschriften versammeln. Um welche Webseiten es sich handelt, sollte man deshalb vorab recherchieren.



Internetrecherche

Um Internetquellen zu recherchieren, werden Sie häufig Google verwenden. Lernen Sie, mit Google umzugehen. Sie können Google so anpassen, dass Ihnen 100 Suchergebnisse zu jedem Thema angezeigt werden. Nicht alle werden relevant sein – hier gilt auch: schnell und effizient filtern (siehe auch den Abschnitt zu den Lesetechniken). Natürlich haben Sie eine Frage, bevor Sie suchen. Sie brauchen aber bei Google nicht die komplette Frage einzugeben. Verstehen Sie, wie Google tickt. Suchen Sie nach Schlagworten. Wenn Sie nach Ressourcen suchen, die sich mit Napoleon beschäftigen, googeln Sie nicht „Welche Rolle spielte Napoleon für die deutsche Einheit?", sondern: „Napoleon Nationalstaaten“ oder „Napoleon deutsche Einheit“.

Im Anhang finden Sie eine Übersicht über Tricks, die Sie verwenden können, um Ihre Suchergebnisse zu verbessern.

Achtung! Google ist nicht die einzige Suchmaschine. Google durchsucht nur das so genannte Oberflächenweb, geschätzte 10 % aller Websites, wahrscheinlich noch weniger. Selbst alle Suchmaschinen zusammen finden nur einen Bruchteil der sich im Web befindlichen Dokumente.

Eine weitere Möglichkeit neben Google & Co. sind redaktionell betreute Linklisten. Die finden Sie oft auf den Websites einschlägiger Institute zum Thema oder auf Themenportalen. Auch über Internetforen zum Thema kommen Sie oft weiter. Die Linklisten der universitären Institute sehen häufig nicht sonderlich gut aus. Manchmal enthalten sie auch veraltete, kaputte Links. Mit der Gestaltung haben es viele Wissenschaftler nicht so – schade eigentlich, denn was nützen die besten Inhalte, wenn sie nur schwer zugänglich sind? Beispiel für eine entsprechende Linkliste: http://www.uni-greifswald.de/~dt_phil/litwiss/Gratz/litlink.html.

Wichtig sind auch Quellensammlungen im Internet. Die wenigsten sind zitierfähig, aber sie helfen Ihnen hervorragend weiter, wenn Sie die entsprechende Literatur gerade nicht zur Hand haben. Beispiel für Quellensammlungen: zeno.org, www.thelatinlibrary.com.



Lernen Sie zu filtern. Lernen Sie zu filtern. Viele Ergebnisse sind für Ihre Arbeit an sich unerheblich. Aber sie führen Sie weiter auf andere relevante Fakten, Literatur und Fragestellungen. Die wenigsten der Internetquellen werden Sie zitieren (mehr zum Zitieren von Internetquellen weiter unten).

Legen Sie auf das unbeständige Internet auch nicht zu viel Wert. Vermeiden Sie es, aus Internetdokumenten zu zitieren. Nutzen Sie es einfach als eine gute Möglichkeit, schnell zu recherchieren, sich in ersten Schritten an ein Thema anzunähern.


Woran erkennt man zitierfähige Literatur für die Abschlussarbeit?


Es gehört zu den Grundsätzen des wissenschaftlichen Arbeitens, von anderen getätigte Aussagen durch die Angabe der entsprechenden Belegstelle verifizierbar zu machen. Das Literaturverzeichnis ist bekanntlich der passende Ort, um den Fundort der zitierten Ideen entsprechend beim richtig Zitieren zu kennzeichnen.

Allerdings gilt längst nicht jeder Text als zitierfähige Literatur. Der Grat ist also schmal und der Vorwurf für un-wissenschaftliches Arbeiten schnell erhoben. Daher erscheint es ratsam – bevor man lernt, korrekt zu zitieren – erst einmal die Frage zu klären, welche Literatur überhaupt zitierfähig sind – und welche nicht.


Woran kann man eine seriöse Quelle für die Bachelorarbeit oder Masterarbeit erkennen?


Zunächst einmal ist beim Umgang mit wissenschaftlicher Literatur von vornherein eine gehörige Portion Skepsis vonnöten. Selbst einschlägige Fachdatenbanken und Universitätsbibliotheken enthalten nämlich auch populärwissenschaftliche Literatur, die in eine wissenschaftliche Arbeit unter Umständen nicht hineingehört.

Grundsätzlich sollte wissenschaftliche Literatur aber vier Ansprüchen genügen: Sie muss glaubwürdig, genau, vernünftig und nachweisbar sein. Aber wie erkennt man, ob eine Quelle dann diesen vier Ansprüchen genügt?

Die folgenden fünf Hinweise können in jedem Fall bei der Beantwortung dieser Frage hilfreich sein:

Verfasser


Man sollte in jedem Fall das Renommee des Verfassers sorgfältig prüfen. Was wurde von ihm bereits publiziert? Welchen Ruf genießt der Autor in der Fachwelt und wie lange beschäftigt er sich mit dem Thema bereits?

Ein weiterer Hinweis: Taucht zum Beispiel im Literaturverzeichnis einer Veröffentlichung der Name eines Autors besonders häufig auf, ist dies aber ein deutlicher Fingerzeig auf dessen Reputation und somit auf seine Glaubwürdigkeit.

Ist dagegen der Autor selbst zwar unbekannt, genießt der Herausgeber oder der Verleger der Veröffentlichung dafür einen hohen Bekanntheitsgrad, ist auch dies ein Hinweis auf zitierfähige Literatur. In gewisser Weise bürgt hier dementsprechend der Verleger bzw. Herausgeber mit seinem guten Namen für die Qualität des Inhalts.

Publikation


Wurde die zu prüfende Publikation eventuell von einer Institution oder einem renommierten Verlag veröffentlicht? Falls ja, ist das dann ein Hinweis auf eine erhöhte Glaubwürdigkeit, denn immerhin bürgt die Institution mit ihrem Namen für den Inhalt und man kann sich sicher sein, dass eine Publikation, z.B. eine Doktorarbeit ein gründliches Lektorat und Korrekturlesen einer Dissertation erfahren hat.

Ähnliches gilt aber auch für Zeitungen und Zeitschriften. Die angesehenen Vertreter dieser Zunft sind mit ihren Veröffentlichungen in der Regel kritischer als Publikumszeitungen – was ebenfalls auf eine höhere Qualität der Publikation hindeutet.


Nachvollziehbarkeit


Glaubwürdige Literatur von zitierfähiger Qualität ist weiterhin nur solche, die entsprechend durch Belege nachvollziehbar ist. Man sollte also darauf achten, ob der Autor der infrage kommenden Publikation andere Autoren korrekt zitiert. Ist dies der Fall, kann auch aus dessen Veröffentlichung in der Regel problemlos zitiert werden.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Grafiken und Tabellen. Auch diese müssen mit Quellennachweisen versehen sein. Fehlen diese, sollte man von einem Zitat letzendes Endes Abstand nehmen.


Stil


Viel über die Qualität einer Quelle und damit über ihre Zitierfähigkeit verrät auch der Stil, in dem die Publikation schließlich verfasst wurde. Ist der Schreibstil sachlich und enthält wenig (oder am besten keine) subjektiven Bewertungen des Autors, lässt dies auf Glaubwürdigkeit schließen. Andernfalls ist aber Vorsicht geboten.

Aktualität


Zu guter Letzt sollte man laut Berger-Grabner (2016), S. 97 auch besonderen Wert auf die Aktualität der Quelle legen. Grundsätzlich gilt: Je kürzer das Erscheinungsdatum der Quelle zurückliegt, umso höher ist ihre Qualität. Dies gilt bei bestimmten Fachgebieten, wie etwa den Rechtswissenschaften oder Informatik, in verstärktem Maße, da hier der IST-Stand der Forschung schneller veraltet, als bei anderen Fachgebieten. Nichtsdestotrotz kann es natürlich auch Klassiker der Forschung geben, die, auch ohne aktuell zu sein, noch Relevanz haben.

Reicht all dies nicht aus, um zu bestimmen, ob es sich bei dem erwogenen Text um zitierfähige Literatur handelt, sollte man sich im Zweifel auf die Werke aus Universitäts- bzw. Fachbibliotheken beschränken. Es ist ohnehin empfehlenswert, sich das notwendige Wissen über Bücher zu erschließen und andere Quellen wie etwa das Internet außen vor zu lassen.


Internetquellen in der Bachelorarbeit oder Masterarbeit


Es sollte deutlich geworden sein, dass elektronische Quellen den meisten Anforderungen an zitierfähiger Literatur häufig nicht entsprechen und deshalb nur selten als zitierfähige Literatur durchgehen können. Der Grund ist laut Nünning (2008), S. 57 schlicht, dass die Herkunft der dargebotenen Informationen schlecht verifizierbar ist.

Insbesondere Wikipedia-Einträge sind in der Regel voreingenommen und damit unwissenschaftlich. Oftmals haben mehrere Autoren an dem gleichen Eintrag gearbeitet und allesamt sind sie unbekannt. Jedenfalls haftet keiner von ihnen für die Richtigkeit der getätigten Aussagen.

Dennoch kann eine Literaturrecherche im Internet hilfreich sein, um sich einen ersten groben Überblick über die Thematik zu verschaffen und um gegebenenfalls Ideen für die weiterführende Recherche zu erhalten. Zudem bieten mittlerweile auch Hochschulen, Forschungsinstitute und Verlage Material im Internet an, z.B. Open-Access-Bücher. Hier kann man sich auf die Verlässlichkeit der Institutionen zumeist verlassen.

Trägt man sich, trotz aller Bedenken, mit der Absicht aus einer Internetquelle zu zitieren, sollte in jedem Fall im Literaturverzeichnis das letzte Zugriffsdatum aufgeführt oder alternativ ein Screenshot oder Ausdruck des zitierten Inhalts beigefügt werden. Denn nur so ist für den Leser die notwendige Nachvollziehbarkeit der Information sichergestellt.


Grundsätzlich zitierfähige Literatur


  • wissenschaftliche Fach- oder Lehrbücher aus Universitäts- oder Fachbibliotheken

  • Gutachten, Gesetzestexte und Kommentarliteratur, Festschriften, Tagungsbände, Berichte von Stiftungen

  • Offizielle Statistiken, Informationsschriften von Ministerien

  • wissenschaftliche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Aufsatzsammlungen, Konferenzbänden, BachelorarbeitMasterarbeit oder Habilitationsschrift

  • Forschungsberichte anerkannter Institute, Geschäfts- und Jahresberichte von Firmen

  • Fachlexika (im Unterschied zu allgemeinen Lexika)

Übrigens: Auch hier gilt, dass die Verlässlichkeit dieser Quellen nicht dadurch verringert wird, dass sie im Internet zu finden sind!

Nicht zitierfähige Literatur


  • Populärliteratur (wie Romane u.Ä.)

  • Populärwissenschaftliche Literatur

  • Publikumszeitungen und –zeitschriften

  • Vorlesungsskripte

  • allgemeine Lexika

  • private Webpräsenzen

  • Wikipedia

  • Diplom-, Seminar- und Hausarbeit

Ausnahme hiervon ist die Verwendung dieser Literatur als Primärliteratur. Möchte man beispielsweise aus einem frauenfeindlichen Artikel in einer Modezeitschrift zitieren, kann man das natürlich tun – etwa als Aufhänger in der Einleitung der Bachelorarbeit bzw. in der Einleitung der Masterarbeit. Den Artikel jedoch als Beitrag zur Forschung oder als Wissensspeicher zu nutzen und zu zitieren, ist eher nicht zulässig. Weiterführende Hinweise zum Thema gibt auch ein Merkblatt der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster.

Wie diese Auflistung klarmacht, steht dem Studierenden – jenseits der zu vermeidenden Quellen – noch eine ganze Bandbreite an zitierfähiger Literatur zur Verfügung.
Wird diese effektiv genutzt, findet der Leser der Abschlussarbeit nicht nur einen besonders hohen Grad an Wissenschaftlichkeit vor. Der Autor darf infolgedessen auch mit einer besonders guten Note rechnen. Ein Grundsatz ist hier selbstverständlich, durch korrektes wissenschaftliches Arbeiten zu vermeiden, dass gegen das Urheberrecht verstoßen wird.


Das Bibliographieren


Einer der wichtigsten Aspekte bei der Literaturrecherche ist das Bibliographieren. Bereits während der Recherche sollten alle Titel mit vollständigen bibliographischen Angaben in einer Liste gesammelt werden (Vgl. Sittig 2008, S. 64) und die Literatur verwaltet werden. Zu diesen Angaben gehören der Name des Autors, ggf. der Herausgeber, der Titel und ggf. Untertitel sowie Erscheinungsjahr, Erscheinungsort und Verlag der Publikation – wobei das nicht jedem Fach verlangt wird.

Wichtig ist es dabei, darauf zu achten, um welche Art von Quelle es sich handelt. Je nachdem, ob es sich um eine Monografie, Aufsätze in einem Sammelband, Zeitschriftenartikel oder um Quellennachweise aus dem Internet handelt, unterscheiden sich die Zitierweisen. In jedem Fall ist eine angemessene Quellenangabe von erhöhter Wichtigkeit.

Weiterhin sollte man sich über vom Institut bzw. der Fachrichtung festgelegte Zitierarten informieren (Vgl. z.B. Merkblatt der Philosophischen Fakultät der Universität Köln). Oftmals wird auf bestimmte Zitierstile (z.B. APAHarvardChicago Style) verwiesen – wenn es nicht sogar eine vom Dozenten vorgegebene Form des Bibliographierens gibt.

Mit einer von Anfang an vollständigen, sorgfältig geführten Bibliographie spart man viel Zeit und Arbeit. Wer sich erst zum Schluss an das Bibliographieren macht, stößt vielleicht auf fehlende Angaben und hat nicht mehr ausreichend Zeit, diese erneut zu recherchieren. Daher ist es ratsam, bei der Literaturrecherche alle Titel aufzunehmen – was letztendlich doch nicht in die wissenschaftliche Arbeit aufgenommen wird, kann immer noch aussortiert werden.


Um unter der Vielzahl an Forschungsliteratur die relevanten Titel zu finden, braucht es eine strukturierte, organisierte Vorgehensweise. Gerade, wenn man noch nicht weiß, was man sucht, ist es wichtig zu wissen, wie und wo man sucht.

Kennt man die verschiedenen Methoden und Zugangswege für die Literaturrecherche, stößt man schnell auf relevante Forschungsbeiträge, und das ohne sich zu verzetteln.  Achtet man zuletzt darauf, die ausgewählte Literatur bereits von Anfang vollständig zu bibliographiere, steht dem entspannten  Verfassen einer guten Bachelorarbeit oder Masterarbeit nichts mehr im Weg.

Fazit

Die Literaturrecherche ist ein wesentlicher Bestandteil beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Man sollte daher genug Zeit dafür vorsehen und sich bereits vorab über Recherchemöglichkeiten zu seinem Themengebiet informieren, um keine Zeit mit der Suche nach weniger relevanter Literatur und nicht den Blick für das Wesentliche zu verlieren.

Nur mit einer guten Vorbereitung und einer strukturierten Vorgehensweise kann man in der Literaturflut den Überblick behalten und das Beste aus seiner Literaturrecherche rausholen.
Download 128.56 Kb.

Do'stlaringiz bilan baham:




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©fayllar.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling