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Fischereirevier Rohrbach 

 

Inhaltsverzeichnis 



I

NHALTSVERZEICHNIS

 

 

1 EINLEITUNG ..................................................................................................................... 3 

1.1 D

AS 

M

ÜHLVIERTEL

......................................................................................................... 3 

2 FISCHEREIREVIER 

ROHRBACH ................................................................................. 4 

3  MATERIAL UND METHODE ......................................................................................... 5 

4 GROßE 

MÜHL.................................................................................................................... 6 

5 STEINERNE 

MÜHL .......................................................................................................... 8 

6 KLEINE 

MÜHL .................................................................................................................. 9 

7  FISCHARTEN IM FISCHEREIREVIER ROHRBACH ............................................. 10 

7.1 A

KTUELLE 

A

RTENLISTE 

(

OHNE 

D

ONAU 

&

 

M

OLDAU

).................................................. 10 

7.1.1 Ö


KOLOGISCHE 

K

LASSIFIZIERUNG DER 



F

ISCHARTEN

.................................................. 11 

7.1.2 Z


UORDNUNG ZU 

F

LIEßGEWÄSSERREGIONEN



............................................................. 11 

7.2 M

ÜNDUNGSBEREICHE IN DIE 

D

ONAU

............................................................................ 12 

7.2.1 F


ISCHARTEN IM 

S

TAURAUM 



A

SCHACH 


(B

EREICH DER 

M

ÜHLMÜNDUNG



).................. 13 

8 EHEMALIGE 

FISCHFAUNA......................................................................................... 15 

8.1 H

AUSURBAR 

S

PRINZENSTEIN 

(1548-1566) ................................................................... 15 

8.2 U

RBAR 

M

ARSBACH

........................................................................................................ 18 

9  VERBREITUNGSKARTEN KERSCHNER (1928) ...................................................... 20 

9.1 B

ACHFORELLE 

(S

ALMO TRUTTA F

.

 FARIO

) .................................................................... 20 

9.2 H

UCHEN 

(H

UCHO HUCHO

) ............................................................................................. 22 

9.3 B

ACHSAIBLING 

(S

ALVELINUS FONTINALIS

) ................................................................... 23 

9.4 R

EGENBOGENFORELLE 

(O

NCORHYNCHUS MYKISS

) ...................................................... 23 

9.5 Ä

SCHE 

(T

HYMALLUS THYMALLUS

) ................................................................................. 24 

9.6 H

ECHT 

(E

SOX LUCIUS

)................................................................................................... 26 

9.7 B

RACHSE 

(A

BRAMIS BRAMA

) ......................................................................................... 28 

Fischökologische Leitbilderstellung 

1


Inhaltsverzeichnis  

 

Fischereirevier Rohrbach 



9.8 S

CHNEIDER 

(A

LBURNOIDES BIPUNCTATUS

) ................................................................... 29 

9.9 B

ARBE 

(B

ARBUS BARBUS

) .............................................................................................. 30 

9.10 N

ASE 

(C

HONDROSTOMA NASUS

) ................................................................................... 32 

9.11 G

RÜNDLING 

(G

OBIO GOBIO

) ........................................................................................ 34 

9.12 H

ASEL 

(L

EUCISCUS LEUCISCUS

)................................................................................... 36 

9.13 A

ITEL 

(L

EUCISCUS CEPHALUS

)..................................................................................... 38 

9.14 E

LRITZE

/P

FRILLE 

(P

HOXINUS PHOXINUS

)................................................................... 40 

9.15 R

OTAUGE 

(R

UTILUS RUTILUS

)...................................................................................... 42 

9.16 S

TEINBEISSER

/D

ORNGRUNDEL 

(C

OBITIS TAENIA

)....................................................... 42 

9.17 S

CHLAMMPEITZGER 

(M

ISGURNUS FOSSILIS

) .............................................................. 44 

9.18 B

ACHSCHMERLE 

(B

ARBATULA BARBATULA

)................................................................ 46 

9.19 A

ALRUTTE 

(L

OTA LOTA

)............................................................................................... 48 

9.20 F

LUSSBARSCH 

(P

ERCA FLUVIATILIS

) ........................................................................... 50 

9.21 K

OPPE 

(C

OTTUS GOBIO

) ............................................................................................... 52 

10 ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................................. 54 

11 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS ................................................... 55 

12 DANKSAGUNG............................................................................................................... 56 

13 LITERATUR.................................................................................................................... 56 

14 ANHANG.......................................................................................................................... 58 

 

Aktueller Anlass: 

Mitte September 2000 ist es zwischen EU-Rat und EU-Parlament zur Einigung gekommen die 

seit 3 Jahren verhandelte EU-Wasserrahmenrichtlinie in Kraft zu setzen. Schwerpunkt hierbei ist 

die Verbesserung des Habitates für die Fischfauna bis ins Jahr 2015. Welche Fischarten einst im 

Gewässer vorgekommen sind, stellt für die Bewirtschaftung natürlich eine ausgesprochen 

wichtige Information dar. Maßgeblich für die Bestimmung der Leitbildzönose, d.h. welche 

Fischarten und in welchem Anteil diese vorkamen, ist die Recherche in Archiven von z.B. 

Klöstern und Stiften. Durch alte Aufzeichnungen kann man ursprüngliche Verhältnisse eventuell 

rekonstruieren. 

 

Die vorliegende Studie wurde im Auftrag des Fischereireviers Rohrbach erarbeitet. Dabei sollten 



zunächst die aktuell vorkommenden Fischarten aufgelistet werden. Vor allem die 

Fischereiökologische Studie von H

AUNSCHMID 

&

 



K

OZAK


 (1996) war dabei eine wichtige 

Grundlage zur Kenntnis des aktuellen Artenspektrums. Anschliessend erfolgte eine Abschätzung 

der Veränderungen in der Fischartenzusammensetzung, was mit Hilfe alter Aufzeichnungen und 

Karten möglich war. 

Fischökologische Leitbilderstellung 



Fischereirevier Rohrbach 

 

Einleitung 



Fischökologische Leitbilderstellung  

im Fischereirevier Rohrbach 

 

 



1

 

Einleitung 

1.1

 

Das Mühlviertel 

 

Das Mühlviertel stellt geologisch gesehen den ältesten Landesteil Oberösterreichs dar. Es ist 



größtenteils aus dem kristallinen Grundgebirge der Böhmischen Masse aufgebaut und die 

erdgeschichtliche Entwicklung führte zu einer ausgesprochen vielgestaltigen Landschaft. Donau, 

Böhmerwald, Bayerischer Wald und Weinsberger Wald bilden seine natürlichen Grenzen und 

geben ihm klare Konturen. Die Landschaft des Mühlviertels (Abb. 1) hat seit jeher sowohl auf 

den Naturwissenschafter wie auch auf jeden für Naturschönheiten empfänglichen Menschen 

einen großen Eindruck gemacht. Die individuelle Pflanzen- und Tierwelt dieses Raumes, die stark 

differenzierten Oberflächenstrukturen und Formationen sind charakteristisch für diesen Teil 

Oberösterreichs und vereinen Romantik mit harter Wirklichkeit (P

ÖMER

, 1988).  



 

 

 



Abb. 1: Blick in das Mühlviertel  

 

 



Während die Pflanzenwelt des Mühlviertels durch zahlreiche botanische Arbeiten relativ gut 

bekannt ist, fehlen lokale faunistische Arbeiten größtenteils. Gerade unser Wissen um die 

Fischfauna der Mühlvierter Bäche ist sehr begrenzt (A

UBRECHT 


&

 

G



USENLEITNER

, 1988). Aus 

der Sicht des Natur- und Artenschutzes ist die Frage nach der Ursprünglichkeit (Autochthonie) 

und der natürlichen Verbreitung der einzelnen Arten von zentraler Bedeutung. Gerade bei 

Fischen sind diese Fragen aber oft nur sehr schwer zu klären (S

PINDLER


, 1997). 

Fischereiwirtschaftlich interessante Arten werden bereits seit Jahrhunderten gezüchtet, bzw. in 

freie Gewässer ausgesetzt und so wurden vom Menschen die natürlichen Lebensgemeinschaften 

vielerorts verfälscht.  

 

In der vorliegenden Arbeit wurde versucht mit Hilfe alter Karten und Schriften (bis 

zurück ins 16. Jahrhundert) die Veränderungen in der Fischfauna der Gewässer im 

Fischereirevier Rohrbach darzustellen und eventuelle frühere Bedingungen zu 

rekonstruieren. 

Fischökologische Leitbilderstellung 

3


Fischereirevier Rohrbach 

 

Fischereirevier Rohrbach 



2

 

Fischereirevier Rohrbach 

 

Die Geschichte des Fischfangs ist wohl so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst. 



Allerdings hatte Langezeit kaum jemand Interesse an einer nachhaltigen 

Fischereibewirtschaftung. Durch übermäßigen Fischfang wurden die Bestände zahlreicher 

Gewässer stark beeinträchtigt oder nahezu vernichtet. 

1880 wurde der „Österreichische Fischereiverein“ gegründet (Erster Präsident: Ernst Graf 

H

OYOS


-S

PRINZENSTEIN

). Dieser Verein forderte die Verfügung eines Fischereigesetzes. Durch 

Revierbildung versuchte man schließlich eine zweckmäßige Bewirtschaftung der Gewässer zu 

erreichen. Das Ziel stellt die Erhaltung eines angemessenen und artenreichen Fischbestandes 

unter Bedachtnahme auf die ökologischen Rahmenbedingungen dar (S

PINDLER

, 1997). 



 

Zum  Fischereirevier Rohrbach zählen Ranna, Große Mühl, Kleine Mühl, Steinerne Mühl, 

Pesenbach, Rodl (samt Nebengewässer) sowie Teile der Donau und Moldau. Da vor allem 

Große, Kleine und Steinerne Mühl die bedeutendsten Gewässer für die Sportfischerei sind, 

wurden die meisten Recherchen in Bezug auf diese durchgeführt. 

 

Auf Grund der Höhenlage von meist 500 m bis 1000 m, der Gefälleverhältnisse und der 



vorliegenden klimatischen Gegebenheit ist der Großteil der Mühlvierter Gewässer als 

Salmonidengewässer einzustufen (K

AINZ

, 1988). Dies gilt auch für die Gewässer des 



Fischereireviers Rohrbach (Abb. 2). Die höher gelegenen Bäche können der Forellenregion 

zugeordnet werden. Dementsprechend stellt die Bachforelle die am weitesten verbreitete Fischart 

dar. Derzeit findet man im Fischereirevier Rohrbach (ohne Donau und Moldau) mindestens 19 

verschiedene Fischarten und das zur den Rundmäulern gehörende Bachneunauge (Tab. 1; nach: 

K

ERSCHNER


, 1928; K

AINZ


, 1988 und H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

, 1996). Die beiden 

nordamerikanischen Arten, Regenbogenforelle und Bachsaibling, bilden vielerorts gut 

reproduzierende Bestände. 

 

 

 



Abb. 2: Untersuchungsgebiet Fischereirevier Rohrbach 

Fischökologische Leitbilderstellung 



Fischereirevier Rohrbach 

 

Material und Methode 



3

 

Material und Methode 

 

Um einen Überblick über die derzeitigen Verhältnisse im Fischereirevier Rohrbach zu 



bekommen, wurde Einsicht in die Fischereiakten der BH-Rohrbach genommen (Abb. 3). Für 

jeden Gewässerabschnitt existiert eine Ablagemappe mit den Reviergrenzen, Pachtverträgen und 

zahlreichen anderen Daten. So beinhaltet diese Mappe zum Beispiel auch ein Datenblatt, welches 

die fischereilich interessanten Fischarten und den Ertrag um 1941 angibt. Ähnliche Daten 

existieren um 1899 (siehe Anhang). Um sich ein Bild über eventuell geänderte Fangerträge seit 

dem 2. Weltkrieg zu machen, wurden die Angaben mit vorhandenen Ertragsberechnungen von 

1996 (H

AUNSCHMID 



&

 

K



OZAK

, 1996) verglichen. 

 

Durch bisher nicht publizierte Verbreitungskarten von K



ERSCHNER

 aus dem Jahr 1928 kann ein 

gutes Bild der Fischfauna dieser Zeit erstellt werden. Die Karten wurden genau studiert und 

Veränderungen in der Artenzusammensetzung diskutiert.  

 

Ein Großteil der Recherchen wurden im Linzer Landesarchiv (Abb. 4) durchgeführt. Weitere 



Handschriften stellten Graf S

ALBURG


 und das Stift Aigen/Schlägl (Abb. 7) zur Verfügung. Das 

Entziffern der in Kurrentschrift verfassten Schriftstücke erwies sich allerdings als ausgesprochen 

zeitaufwendig. Es ist sehr schwer aus der enormen Anzahl alter Dokumente wirklich informative 

Daten heraus zu filtern. Auf Grund des enormen Zeitaufwandes stellte die Recherche in 

Klosterbibliotheken zwar eine interessante, aber im Rahmen dieser Studie kaum durchführbare 

Methode für die Rekonstruktion der Fischfauna dar.  

 

Als besondere Fundgrube erwiesen sich aber die Hausurbare der gräflichen Herrschaft von und 



zu S

PRINZENSTEIN

 aus dem Jahr 1548-1566, welche ungeahnte Einblicke in die ursprünglichen 

Verhältnisse der Kleinen Mühl gaben (Abb. 14). 

Auch das Urbar der Herrschaft M

ARSBACH


 war sehr informativ, leider fehlt hier aber das genaue 

Datum der Handschrift. 

 

    Durch 



zahlreiche 

Sichtungen 

alter 

    Dokumente 



konnten 

einige 


sehr 

    gute 

Daten 

über 


die 

Verbreitung 

    verschiedener 

Fischarten 

gewonnen 

 

 



 

 

werden. 



    Abb. 

(links): 



Akten 

der 


BH-Rorbach 

    Abb. 

(rechts): 



Landesarchiv 

Linz 


    Abb. 

(li. 



unten): 

Handschrift, 

Landesarchiv 

    Abb. 

(mitte 


unten): 

HS, 


Landesarchiv 

    Abb. 

(re. 


unten): 

HS, 


Aigen/Schlägl 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



5

 


Große Mühl 

 

Fischereirevier Rohrbach 



4

 

Große Mühl 

 

Die Große Mühl, welche dem Mühlviertel vermutlich seinen Namen*) gibt, entspringt im Herzen 



des Böhmerwaldes (1160 m) in Deutschland. Wenn man dem Lauf des Flusses weiter folgt, so 

kommt man bald nach Aigen-Schlägel, wo mit den ersten mittelalterlichen Zisterziensermönchen 

die endgültige „Zivilisation“ des Nordwaldes begann (W

AGNER 


&

 

T



RUMLER

, 1997). Vorbei am 

alten Leinwebermarkt Haslach bahnt sich der Fluss seinen Weg talwärts durch reizvolle 

Hügellandschaften und berührt als nächste größere Ortschaft Neufelden. Dort wurde die Große 

Mühl bei Partentein zum sogenannten „Neufelder See“ bzw. „Stausee Langhalsen“ gestaut. Nach 

ca. 71 km mündet sie schließlich bei Untermühl in die Donau (289 m). 50 % des Einzugsgebietes 

liegen höher als 505 m. 

Im oberösterreichischen Abschnitt bestehen 19 Wasserkraftanlagen. Vier weitere Wehranlagen 

unterhalb des Stausees Langhalsen wirken nur noch als Sohlstufen. Insgesamt ist durch die 

intensive Wasserkraftnutzung eine Strecke von fast 20 km durch Rückstau oder Ausleitung 

betroffen. Fischaufstiegshilfen bestehen nur an zwei Anlagen, ebenso eine Vorschreibung zur 

Dotierung der Entnahmestrecken (A

MT DER 



 



L

ANDESREGIERUNG

, 1997). 

 

Die  Anfänge der Mühlfischerei liegen wahrscheinlich im 10. Jahrhundert. Damals war die 



Fischerei ausgesprochen mühsam. Dass die Verhältnisse in der Mühl bis ins 17. Jahrhundert sehr 

naturbelassen waren, geht aus alten Aufzeichnungen hervor. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts 

sollte nämlich auch hier mit der Scheiterschwemme begonnen werden. Man hatte aber große 

Mühe diese trifftbar zu machen, denn zahlreiche Hindernisse, Verklausungen und Engstellen 

behinderten den Weg. Die teilweise versumpften und nur schwer begehbaren Uferbereiche waren 

allerdings äußerst vorteilhaft für Fische (R

EININGER

, 1960). Den unglaublichen Fischreichtum 

dieser längst vergangenen Zeiten zeigen Dokumente des Stiftes Aigen/Schlägl. Aus dem Buch 

„Die Geschichte des Prämonstratenserstifts Schlägl im oberen Mühlviertel“ (P

RÖLL

, 1877) geht 



hervor, dass 1707 in den Stiftsgewässern nicht weniger als 1185 Pfund Fische gefangen wurden 

(100 Wiener Pfund = 56,006 kg). 

 

 

659 Weissfische, 814 Äschen, 293 Forellen, 207 Perstl (Barsche), 195 Hechte, 65 Ruden 



(Rutten), 57 Huchen, 28 Barben 7 Karpfen, 6 Aale und eine Menge kleinerer Fische 

 

Diese Ausfangdaten geben einen sehr guten Einblick in die Fischartenzusammensetzung der 



Großen Mühl zu Beginn des 18. Jahrhunderts und das ansehnliche Fangergebnis lässt sich heute 

wirklich nur noch bestaunen. Allerdings muss dazu bemerkt werden, dass Stift Aigen/Schlägl 

nicht nur Fischgründe in der Großen Mühl hat/bzw. hatte. Es zählen nämlich z.B. auch Gebiete 

der Moldau dazu. Dass sich die genannten Ausfangdaten auf den Gesamtertrag aller 

Stiftsgewässer beziehen, wird durch die Angabe der 6 Aale bestätigt. Der Aal war im 

Donaueinzugsgebiet ja nicht heimisch, allerdings sehr wohl in der Moldau. Trotzdem war der 

Fischreichtum damals erheblich höher, da schon alleine der geschrumpfte Lebensraum zur 

Verarmung des Fischbestandes führen muss. Zum Vergleich gibt das Stift statt der 1185 Pfund (≈ 

663 kg) heute nur noch 150 kg als Ausfang für das Revier „Große Mühl samt Nebengewässer“ 

an. Selbst wenn man aus den Aufzeichnungen den genauen Anteil der tatsächlichen Mühlfische 

heute nicht mehr exakt ermitteln kann, zeigt sich ein enormer Rückgang.  

Es sind jedoch nicht nur die Fangerträge gesunken, sondern auch die Artenzusammensetzung hat 

sich verändert. Es wurden zahlreiche Mühlen und Wehre (Abb. 8) errichtet und das Ufer 

teilweise stark verbaut. In das bis dahin ziemlich gleichmäßig verlaufende Flussgefälle kamen 

künstliche Staue, wichtige Lebensräume am Ufer wurden zerstört und die veränderten 

Lebensbedingungen führten zur Verschiebung des Artenspektrums (R

EININGER

, 1960). 

 

*)   Nach W

EIDMANN


 (1840) stammt der Name Mühl aus dem Keltischen und bedeutet „weiß, schäumend“.  

Fischökologische Leitbilderstellung 



Fischereirevier Rohrbach 

 

Große Mühl 



 

Abb. 8: Große Mühl im Bereich Haslach: Fließkontinuumsunterbrechungen durch Wehre finden sich im gesamten 

Flussverlauf der Großen Mühl. Auch das Wehr bei Haslach bildet ein unüberwindbares Hindernis für Fische, die 

Fließgeschwindigkeit ist stark herabgesetzt, Stauraum. 

 

 

Abb. 9: Große Mühl: bereits nach der Einmündung der Steinernen Mühl, Bild der typischen Äschenregion 



Fischökologische Leitbilderstellung 

7


Steinerne Mühl 

 

Fischereirevier Rohrbach 



5

 

Steinerne Mühl 

 

Während die Große Mühl vielfach als „Große Michl“ bezeichnet wird, spricht man bei der 



Steinerenen Mühl oft von der „Kleinen Michl“. Wegen dem wildbachartigen Verlauf wird sie 

manchmal auch „Der russische Michl“ oder „Rauschermühl“ genannt. W

AIDMANN

 (1940) 


schreibt allerdings, dass diese Bezeichnung eigentlich nicht zulässig wäre, da:“...der aktengemäße, 

althergebrachte Name des Mühlviertels verbürgt, daß man Mühel und nicht Michl schreiben 

müsste.“ Über die tatsächliche Herkunft des Namens herrscht allerdings keine Einigkeit unter 

den verschiedenen Autoren. So stehen z.B. auch indogermanische Wurzeln („muk“ = Haufen; 

T

AUBER 


&

 

T



RUMLER

, 1992) oder eine slawischen Variante („mogyla“ = Grabhügel; W

AGNER

 & 


T

RUMLER


, 1997) als Wortstamm für das Mühlviertel zur Auswahl. Eines ist jedoch klar, die 

Steinerne Mühl hat ihren Namen (wie auch die Kleine und Große Mühl) keineswegs von den 

„Mühlen“, von denen es hier früher eher weniger als anderswo gab (W

AGNER 


&

 

T



RUMLER

1997). Der Fluss entspringt bei der Burgruine Wittinghausen in Tschechien (890 m) und mündet 



bereits bei der Ortschaft Haslach in die Große Mühl (485 m). 50% des Einzugsgebietes liegen 

über 660 m.  

 

Auch wenn die Steinerne Mühl noch teilweise sehr naturbelassen erscheint, gibt es auch hier für 



Fische unüberwindbare Barrieren (Abb. 10). Auf österreichischem Gebiet wird das 

Fließkontinuum von 13 Wehranlagen unterbrochen. Fischaufstiegshilfen und 

Mindestrestwasserabgabemengen fehlen für alle Anlagen. Bei Niedrigwasserführung können 

lange Stecken Trockenfallen (A

MT DER 



 



L

ANDESREGIERUNG

, 1997).  

 

 



 

 

 



 

Abb. 10: Wehr kurz vor der Einmündung in die Große Mühl bei Haslach. Das Wasser wird für die Leinölmühle 

ausgeleitet, auch hier stehen Fische vor einem unüberwindbaren Hindernis 

Fischökologische Leitbilderstellung 



Fischereirevier Rohrbach 

 

Kleine Mühl 



6

 

Kleine Mühl 

 

Die Kleine Mühl ist 32 km lang und entspringt im Gegensatz zur ihren beiden Schwesterflüssen 



auf österreichischem Staatsgebiet nahe der Ortschaft Julbach (620 m). Wenn man den Lauf des 

Flusses folgt, so erreicht man Peilstein (bekannt durch das Leonhardikirchlein), die Ruinen 

Sprinzenstein und Tannberg. Schließlich mündet die sie bei Obermühl (246 m) in die Donau. 

50 % des Einzugsgebietes liegen tiefer als 450 m, sie ist also der tiefstgelegenste der drei 

Mühlflüsse. 

 

 



Leider sind auch bei der Kleinen Mühl Verbauungen keine Ausnahmeerscheinung. 15 

Wehranlagen unterbrechen das Gewässerkontinuum. Gerade in ihrem flachen Mittelauf ist der 

Fluss durch zahlreiche Mühlen gekennzeichnet. Fischaufstiegshilfen fehlen bei allen Anlagen und 

eine Restwasserabgabe ist nur an zwei Wehranlagen durch Bescheidauflage gesichert. Insgesamt 

sind fast 5 km des Flusslaufes durch die Energiegewinnung beeinträchtigt. Im Bereich der seit 

1992 stillgelegten Papierfabrik Obermühl befindet sich die längste Ausleitungsstrecke von etwa 

3 km Länge (A

MT DER 


 

L



ANDESREGIERUNG

,

 



1997). 

 

Die häufig sehr niedrig dotierten Ausleitungsstrecken bieten für den ursprünglichen Fischbestand 



wenig Lebensraum (Abb. 11). 

 

 



 

 

 



 

 

Abb. 11: Kleine Mühl vor Haselbach. Man sieht die derzeit geringe Wasserführung nach einer Ausleitung 



Fischökologische Leitbilderstellung 

9


Mündungsbereiche in die Donau 

 

Fischereirevier Rohrbach 



7

 

Fischarten im Fischereirevier Rohrbach  

7.1

 

Aktuelle Artenliste (ohne Donau & Moldau) 

Die Zusammenstellung der Artenliste (gesicherte Nachweise) erfolgte nach K

ERSCHNER 

(1928) 


und K

AINZ


 (1988), ergänzt durch neuerliche Bestandesaufnahmen von H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

 

(1996). Rote Liste gefährdeter Tiere Österreichs nach S



PINDLER

 et al. (1997). 

 

Deutsche 

Bezeichnung 

Wissenschaftlicher 

Name 

Gefährdung nach 

der Roten Liste 

Gesichertes Vorkommen 

(Einzugsgebiet) 

Neunaugen 

Petromyzontidae 

 

 

Bachneunauge 



Lampetra planeri ungewiss 

Große 


Mühl 

Aale 

Anguillidae 

 

 

Aal 


Anguilla anguilla 

Donauraum exotisch Große Mühl 



Lachsartige 

Salmonidae 

 

 

Bachforelle  



Salmo trutta f. fario 

nicht zuordenbar 

Nahezu überall 

Regenbogenforelle 



Oncorhynchus mykiss exotisch 

Kleine Mühl, Große Mühl; 

Ranna, Steinerene Mühl 

Bachsaibling 



Salvelinus fontinalis exotisch 

Kleine Mühl, Große Mühl, 

Ranna, St. Mühl 

Äschen 

Thymallidae 

 

 

Äsche 


Thymallus thymallus gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, St. 

Mühl, Ranna 

Hechte 

Ecocidae 

 

 

Hecht 


Esox lucius gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, 

Große Rodl 

Karpfenartige 

Cyprinidae 

 

 

Brachse 


Abramis brama nicht 

gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, 

Pesenbach, Große Rodl, Ranna 

Schneider 

Alburnus bipunctatus gefährdet 

Große 


Mühl 

 

Barbe 



Barbus barbus 

gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl 

Nase 


Chondrosoma nasus gefährdet 

Große 


Mühl, 

Ranna 


Gründling 

Gobio gobio nicht 

gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl Große 

Rodl 


Aitel 

Leuciscus cephalus nicht 

gefährdet 

Fehlt nur in der oberen 

Forellenregion 

Elritze/Pfrille 

Phoxinus phoxinus gefährdet 

Ranna, Kleine Mühl, Große 

Mühl, St. Mühl, Rodl, Pesenbach

Rotauge 


Rutilus rutilus 

nicht gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl 

Schmerlen 

Cobitidae 

 

 

Steinbeisser 



Cobitus taenia gefährdet  Steinerne 

Mühl 


Bartgrundeln 

Balitoridae 

 

 

Bachschmerle 



Barbatula barbatula nicht 

gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, 

Große Rodl 



Dorsche 

Gadidae 

 

 

Aalrutte/Rutte 



Lota lota stark 

gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, 

Ranna 


Barsche 

Percidae 

 

 

Flußbasch 



Perca fluviatilis 

nicht gefährdet 

Kleine Mühl, Große Mühl, Rodl 

Koppen 

Cottidae 

 

 

Koppe 


Cottus gobio nicht 

gefährdet 

Ranna, Kleine Mühl, Große 

Mühl, St. Mühl, Pesenbach 

Tab. 1: Fischarten im Fischereirevier Rohrbach 

Fischökologische Leitbilderstellung 

10 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Mündungsbereiche in die Donau 



7.1.1

 

Ökologische Klassifizierung der Fischarten 

Nach S


CHIEMER 

&

 



W

AIDBACHER

 (1992) können die verschieden Arten bestimmten ökologischen 

Gruppen zugeordnet werden (Tab. 2). 

 

Rhithrale 

Rhithrale Arten, die zumindest zur Fortpflanzung in klare, sommerkalte, 

sauerstoffreiche Zubringer der Forellen- oder Äschenregion ziehen. 

Rheophile A + B 

Rheophile (=strömungsliebende) “Flussfische”, die zumindest für ihre 

Fortpflanzung auf unterschiedlich strukturierte Flusshabitate der Barbenregion 

angewiesen sind (Kieslaicher) 



Der gesamte Lebenszyklus spielt sich im Hauptfluss ab 



Während bestimmter Lebensabschnitte in Altarmen oder Zuflüssen 



Eurytope 

eurytope (strömungsindifferente) Arten; Lebensraum in langsam fließenden bis 

sehenden Gewässern (Brachsenregion) 

Stagnophile 

Stagnophile (=stillwasserliebende) Arten; an jeweils bestimmte Habitate 

abgetrennter, pflanzenreicher Altarme gebunden 

Tab. 2: Zugehörigkeit nach ökologischen Gruppen (nach S

CHIEMER 

&

 



W

AIDBACHER

, 1992) 

 

 



7.1.2

 

Zuordnung zu Fließgewässerregionen  

Wenn man versucht die Zugehörigkeit der heimischen Flussfischarten zu einzelnen 

Flussregionen darzustellen, zeigt sich, dass eine eindeutige Zuordnung unmöglich ist. Es 

herrschen nahtlose Übergänge von einer zur anderen Region. Im Längsverlauf des Flusses 

verändern sich die Dominanzverhältnisse kontinuierlich und man spricht vom sogenannten 

„River Continuum Concept“ (V

ANNOTE

 et al., 1980). Flußab verändern sich physikalisch-



chemische Gradienten und speziell angepasste Biozönosen leben in den verschiedenen 

Bereichen. In Tabelle 3 wurde die Zuordnung der im Fischereirevier Rohrbach (ohne Donau und 

Moldau) heimischen Arten zu den einzelnen Fließgewässerregionen graphisch dargestellt (nach: 

S

PINDLER



, 1997). 

 

Art 



Forellenregion 

Äschenregion 

Barbenregion 

Brachsenregion

Bachforelle 

 

 



 

 

Koppe 

 

 

 



 

Bachschmerle 

 

 



 

 

Äsche 

 

 

 



 

Elritze 

 

 



 

 

Huchen 

 

 

 



 

Aitel 

 

 



 

 

Schneider 

 

 

 



 

Aalrutte 

 

 



 

 

Gründling 

 

 

 



 

Barbe  

 

 



 

 

Hecht 

 

 

 



 

Hasel 

 

 



 

 

Nase 

 

 

 



 

Flussbarsch 

 

 



 

 

Rotauge 

 

 

 



 

Brachse 

 

 



 

 

Steinbeisser 

 

 

 



 

Schlammpeizger   

 

 



 

Tab. 3: Zuordnung der heimischen Fischarten zu einzelnen Fließgewässerregionen 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



11

Mündungsbereiche in die Donau 

 

Fischereirevier Rohrbach 



7.2

 

Mündungsbereiche in die Donau 

 

Die Große und Kleine Mühl münden im Stauraum Aschach in die Donau (Abb. 12). Leider sind 



ihre Mündungsbereiche eingestaut und stark verlandet, so dass deren ursprüngliche Funktion als 

Laichplatz für rheophile Flussfische verlorengegangen ist (S

CHIEMER

 et al., 1994). 



 

W

AIDBACHER



 et al. (1990) führten fischökologische Untersuchungen im Stauraum Aschach 

durch. Im Jahr 1989 wurden die Stauwurzel, Schlögen und der Windstoss beprobt. Diese Studie 

gibt wichtige Informationen über die vorhandenen Donaufischarten, welche eventuell in 

Große/Kleine Mühl zum Laichen aufsteigen könnten. Finden Fischarten bereits im Hauptfluss 

keinen geeigneten Lebensraum mehr, so kann sich daraus resultierend auch die 

Artenzusammensetzung in den Nebenbächen ändern. 

 

 

 



Abb. 12: Stauraum Aschach – Lage und Habitattypen (aus: S

CHIEMER


 et al., 1994) 

 

In den Stauräumen der Donau änderte sich das Faunenbild gegenüber der freien Fließstrecke 



häufig in charakteristischer Weise. Es gab eine Verschiebung von den rheophilen zu den 

eurytopen, sowie innerhalb der Flussfische von den anspruchsvollen Nasen oder Nerflingen zu 

ökologische flexibleren Arten. Einige Rheophile können sich auch in Stauräumen auf Dauer 

etablieren und weisen zum Teil steigende Bestandesdichten auf. Darunter ist vor allem das Aitel 

zu nennen, welches in den Blockwürfen gute Lebensbedingungen findet. Rußnase und Schrätzer 

sind an die an mäßige bis geringe Anströmung und entsprechende Sohlsubstrate angepasst und 

können ebenfalls gute Bestände aufbauen. In stark reliefierten, tiefen Stauräumen wie Aschach, 

finden auch Zingel und Zobel für alle Lebensstadien geeignete Bedingungen (S

CHIEMER

 et. al, 



1994).  

Fischökologische Leitbilderstellung 

12 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Mündungsbereiche in die Donau 



7.2.1

 

Fischarten im Stauraum Aschach (Bereich der Mühlmündung) 

 

In Tabelle 4 sind die im Verlauf der Untersuchung



 

von


 

W

AIDBACHER



 et al. (1990) 

nachgewiesenen Fischarten angeführt.  

Innerhalb der ökologischen Gruppen sind die Arten systematisch gereiht. Fettgedruckte Arten 

sind nach J

UNGWIRTH

 (1984) als „donautypisch“ einzustufen. Die langfristige Entwicklung des 

derzeitigen Bestandes wurde im Vergleich zu dem einer ungestörten Fließstrecke angegeben 

(nach: S


CHIEMER

 et. al., 1994).

 

 

 



 

Ökol 

Zuord 

Fischart 

1989 

nachgew

Dortige langfristige 

Bestandesentwicklung 

Bachforelle (Salmo trutta f. fario) ja 

selten, 

abgenommen 

Huchen* (Hucho hucho

nein 


mittelhäufig, verschwunden 

Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) ja 

Exotisch 

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) ja 

Exotisch 

Äsche (Thymallus thymallus

ja 

seltene Art, stark abgenommen 



Elritze (Phoxinus phoxinus

ja 


Zu/Abnahme nicht feststellbar 

R h i t r a l

 e

 

Aalrutte (Lota lota

ja 

mittelhäufig, stark abgenommen 



Sterlett* (

Acipenser ruthenus

ja 


Zu/Abnahme nicht feststellbar 

Barbe (Barbus barbus

ja 

Massenart, stark abgenommen 



Nase (Chondrostoma nasus

ja 


Massenart, stark abgenommen 

Frauennerfling (

Rutilus pigus virgo

ja 


seltene Art, stark abgenommen 

Hasel (Leuciscus leuciscus) ja 

mittelhäufig, 

abgenommen 

Aitel (Leuciscus cephalus) ja 

mittelhäufig, 

zugenommen 

Weissflossengründling (

Gobio 

albipinnatus

ja nicht 

bekannt 

Kessler Gründling (

Gobio kessleri

nein 


von Natur aus nicht vorhanden? 

Steingressling (

Gobio uranoscopus

nein 


seltene Art, verschwunden 

Schneider (Alburnoides bipunctatus

ja 

seltene Art, abgenommen 



Rußnase (

Vimba vimba

ja mittelhäufig, 

zugenommen 

Schmerle (Barbatula barbatula

nein 

Zu/Abnahme nicht feststellbar 



Schrätzer (

Gymnocephalus schraetser

ja Mittelhäufig, 

zugenommen 

Donaukaulbarsch (Gymnocephalus baloni

nein 

von Natur aus nicht vorhanden 



Streber (

Zingel streber

ja 


seltene Art, stark abgenommen 

Zingel (

Zingel zingel

ja mittelhäufig, 

zugenommen 

R h e o  p h i l e   G r u p 

p e   A 

Koppe (Cottus gobio

Ja 

mittelhäufig, stark abgenommen 



Nerfling (

Leuciscus idus

ja 


mittelhäufig, stark abgenommen 

Schied (Aspius aspius) ja 

mittelhäufig, 

abgenommen 

Gründling (Gobio gobio

ja 


Zu/Abnahme nicht feststellbar 

Zobel (

Abramis sapa

ja mittelhäufig, 

zugenommen 

Zope (

Abramis ballerus

ja 


mittelhäufig, stark abgenommen 

Sichling (Pelecus cultratus

ja 

Zu/Abnahme nicht feststellbar 



R h e o p h i 

l  e    

 

G r u p  p e   B 

Steinbeisser (Cobitis taenia

nein 

von Natur aus nicht vorhanden? 



Hecht* (Esox lucius

ja 


mittelhäufig, stark abgenommen 

Rotauge (Rutilus rutilus) ja 

Massenart, 

zugenommen 

Laube (Alburnus alburnus

ja 


Massenart, gleich geblieben 

Güster (Blicca bjoerkna) ja 

mittelhäufig, 

zugenommen 

Brachse (Abramis brama) 

ja 


mittelhäufig, zugenommen 

Wildkarpfen (Cyprinus carpio

nein 

seltene Art, verschwunden 



E u r y t o p e 

Wels* (Silurus glanis

ja 

seltene Art, stark abgenommen 



 

Fischökologische Leitbilderstellung 

13


Mündungsbereiche in die Donau 

 

Fischereirevier Rohrbach 



Ökol 

Zuord 

Fischart 

1989 

nachgew

Dortige langfristige 

Bestandesentwicklung 

Flussbarsch (Perca fluviatilis) ja 

mittelhäufig, 

zugenommen 

Zander* (Stizostedion lucioperca

ja 


seltene Art, zugenommen 

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua

ja 

seltene Art, gleichgeblieben 



Eurytop 

Marmorgrundel (

Proterorhinus 

marmoratus

ja mittelhäufig, 

gleichgeblieben 

Moderlieschen (Leucaspius delineatus

nein 

Zu/Abnahme nicht feststellbar 



Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus

ja 


seltene Art, gleich geblieben 

Schleie (Tinca tinca

ja 

seltene Art, gleich geblieben 



Bitterling (Rhodeus sericeus amarus

nein 


seltene Art, verschwunden 

Karausche (Carassius carassius

nein 

seltene Art, verschwunden 



Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) ja 

seltene Art, stark abgenommen 

Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus) ja 

neu 


eingebürgert 

Stagn

ophile 

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) ja 

neu 

eingebürgert 



 

*) Fischarten werden durch Besatz gestützt, die Bewertung bezieht sich nur auf die natürliche Bestandesentwicklung 

Tab. 4: Fischarten im Mündungsbereich der Großen/Kleinen Mühl 

 

Das Vorhandensein fast aller rhithralen Arten im Staubereich Aschach weist auf die 



Beeinflussung durch die einmündenden Zubringer rhithralen Charakters hin. Am häufigsten 

waren im Biotop „Windstoss“ 1989 Aitel, Hasel, Russnase und Nase als Rheophile A zu finden. 

Unter den Rheophilen B dominierten Nerfling und Schied, der überwiegende Mengenanteil der 

Fische zählte aber zu den Stagnophilen Arten. 

 

 

Für die Große und Kleine Mühl ist besonderes der Rückgang von Barbe und Nase von 



Bedeutung. Diese Massenfische steigen vor allem zur Laichzeit (Frühling/Frühsommer) aus der 

Donau in die Nebenflüsse auf, leider wird diese Laichwanderung heute durch zahlreiche 

Staustufen verhindert, außerdem stellt die Verschlammung der Laichplätze ein großes Problem 

dar. Der Rückgang des Huchens ist Donauweit zu verzeichnen und zeigt sich leider auch in 

seinem Verschwinden aus der Mühl. 

 

Zahlreich Fische, welche zur Zeit in der Literatur für die Große/Kleine Mühl noch nicht genannt 



werden, könnten sich (zumindest während der Laichzeit) durchaus im Mündungsgebiet aufhalten 

(ev.: Rußnase, Streber, Zingel, Zobel, Zope).  

Fischökologische Leitbilderstellung 

14 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Hausurbar S



PRINZENSTEIN

 1548-1566 



8

 

Ehemalige Fischfauna 

8.1

 

Hausurbar S

PRINZENSTEIN

 (1548-1566) 

 

In der BH-Rohrbach konnten Kopien des Hausurbares der Grafschaft von und zu 



S

PRINZENSTEIN

 gefunden werden. In dem Schriftstück sind die Gewässer von Sprinzenstein und 

die darin lebenden Fische um 1548 bis 1566 aufgelistet. Es handelt sich dabei um die Kleine 



Mühl in der Höhe von Peilstein bis etwas unter Sarleinsbach. Die Kleine Mühl dürfte im 16. 

Jahrhundert noch relativ naturbelassen gewesen sein und die vorliegende Fischartenliste gibt eine 

gutes Bild der ursprünglichen Verhältnisse in diesem Gewässerabschnitt.  

 

Dieses Dokument ist wirklich ein ganz besonderer Fund, da aus dieser Zeit kaum Daten 



in dieser Detailliertheit vorliegen. 

 

 

Originalabschrift des Hausurbares der Grafschaft S

PRINZENSTEIN

 

(1548 – 1566) 

 

Was für Vischwasser und visch Sprinzenstain hat 

 

Aigne Vischwasser 

 

Die mühl unter dem Stierberger Wald, in der Walhmül anzufahen, Aufwerz für die Koblmül in 



die Schafflmül und weitter hinauf für den Schafflhof biß an Ruedmanstorffer hag, hat  

Hechten, Allten, Barm, Rutte, Laugen, Krebße, Grundl, Kreßling – 

 

Darnach über den hag des hüenerpach allweg auferts so lang der Pach werdt, hat 



Pfryllen, Krebß, Allten, Kreßling – 

 

Bey dem Schafflhof den Auerpach, werdt bis an das meysinger Holz, hat 



Krebs, Förhen, Kreßling, Laugen, Allten – 

 

Item den Lichtenpach von der Plahenmhül biß an den Fuxslpach abwerz, hat 



Förhen, Pfryllen, Allten, Krebß, Perslen, Kreßling – 

 

Item Popnerfurt, ob der Kampmül biß an den Hamerpach Ennhalb Sarlenpach ob Sant 



Leonhard, biß an Fuxlpach, hat   

Förhen, Allten, Laugen, Pfrylln – 

 

Item bey dem grüabl am WeyerHofWald Schellinger – Pach werdt biß an die mühl, hat 



Krebß, Pfryln, Grundl, Allten, Förhen –  

 

Item den Reutterpach bey dem obern Schneeperg hebt sich an bey der grueben herab biß in 



Hamerpach hat 

Förhen 

 

Item am Holz genant Dietlezstuben, ob Schwanzerfurth, den Dritten Thayl zu Sprinzenstain, die 



anderen Zwaytheil zu Ranarigl und Falckhenstein, hat der Vischpach von der Öder Haizmül 

gehöret von Rechts wegen auch hieher 

Fischökologische Leitbilderstellung 

15


Hausurbar S

PRINZENSTEIN

 1548-1566 

 

Fischereirevier Rohrbach 



Gemaine Wasser 

 

Er hat auch Erlich gemaine Wasser mit Thannberg, darf einer an den andern nit Vischen, Es Ist 



aber genug das einer dem andern ansag Er khomb oder nit, mag der Ein Nicht weniger Vischen. 

 

Die Plahnemül scheidet Srinzenstainer Aigenwasser von den Thannpergerischen von dem 



lichtenpach, Ob der Plahenmül aufwerz biß an den furt und nit weiter 

 

Ob Popnerfurt aufwerz biß an Schwanzerfurt, hat Förhen 



 

Zwischen dem Lichtenpach bei Orth, hat 



Krebß, Förhen, Allten –  

Auf der mühl von der Walhmül abwerz biß an die Höglmül, hat 



Barbm, Allten

 

 



(Das Gericht bestätigt, dass die von der Partei angefertigte Abschrift mit der Urschrift übereinstimmt. Urkunde aus 

½ Bogen bestehend verbürgt – Bezirksgericht Rohrbach OÖ) 

 

 

 



 

 

 



 

Abb. 13. Auszug: Hausurbar der Grafschaft von und zu S

PRINZENSTEIN

 1548--1566 

Fischökologische Leitbilderstellung 

16 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Hausurbar S



PRINZENSTEIN

 1548-1566 



Hausurbar 

(1548-1566) 

 

Hausurbar 

(1548-1566) 

aktuell 

Bachforelle 

Förhen 

Kreßling 

Laugen 

Allten 

 

Förhen 

Pfryllen 

Allten  

Kreßling 

Bachforelle 

Koppe 

 

 

 

 

Föhren 

Pfryllen 

Allten 

Perslen 

Kreßling 

 

 

 

 

 

Förhen 

 

Förhen 

Pfrylln 

Allten 

Laugen 

 

 

Hechten 

Allten 

Barm 

Laugen 

Rutte 

Grundl 

Kreßling 

 

Bachforelle 

Koppe 

Schmerle 

Aitel 

Gründling 

Äsche 

 

Regenbogen-

forelle 

Bachsaibling 

Förhen 

Pfrylln 

Grundl 

Allten 

 

 

 

 

 



 

Abb. 14: Lage der Fischwasser von Sprinzenstein/Fischartenliste 1548-1566 

 

Die alten Fischnamen wurden nach H



ENSCHEL

 (1830) übersetzt und in Tabelle 5 eingetragen. 

 

Hausurbar  

Heutiger Fischname 

Föhren Forelle (Bachforelle) 

Kressling Gründling 

Laugen 

Laube, Hasel? 



Allten Aitel 

Pfryllen Elritze 

Perslen 

höchstwahrscheinlich  Barsch = Persch, Bärsch, 

Bärschling, Bars, Bersisch, Berster, Bürschling, Bürstel, 

Bersich, Persing, Streifbärstling 



Grundl Bachschmerle 

Hechten Hecht 

Barm Barbe 

Rutte Aalrutte 

Tab. 5: Alte Fischnamen (übersetzt nach H

ENSCHEL

, 1830) 


Fischökologische Leitbilderstellung 

17


Hausurbar S

PRINZENSTEIN

 1548-1566 

 

Fischereirevier Rohrbach 



Dieses Dokument gibt einen Einblick in wohl kaum geahnte Veränderungen in der Kleinen 

Mühl. Heute zählt man den Fluss zur Forellenregion (bzw. Äschenregion) und so wird das 

Gewässer auch dementsprechend besetzt.  

 

Die Bachforelle war auch im 16. Jahrhundert der Hauptfisch in der Kleinen Mühl und ist für 



fast alle gräflichen Gewässer angegeben.  

In der ursprünglichen Mühl dürfte es aber zahlreiche strömungsberuhigte Bereiche gegeben 

haben, so dass auch weniger strömungsliebende Arten genügend Lebensraum hatten. Vor 500 

Jahren waren im Hauptstrom zahlreiche Fische der Barbenregion vertreten. Hechte, Barben und 

Rutten stellten bereits damals häufige Arten dar. Das heute oft eher ablehnend betrachtete Aitel 

war auch „anno dazumals“ nahezu überall zu finden.  

Besonders auffällig ist allerdings das völlige Fehlen der Äsche in diesem Gewässerabschnitt der 

Kleinen Mühl.  

 

Leider lässt sich nicht mehr eindeutig feststellen welche Fische mit dem Namen „Lauge“ 



bezeichnet wurden. Häufig wurde die Laube (Alburnus alburnus) als „Lauge“ bezeichnete, dass 

diese jedoch tatsächlich in der Kleinen Mühl vertreten war scheint eher unwahrscheinlich. 

Mancherorts wurde auch die Hasel (Leuciscus leuciscus) „Lauge“ genannt, vielleicht handelte es sich 

bei diesen Angaben um Haseln. Für die eindeutige Zuordnung dieses Namens als 

Regionalbezeichnung im oberen Mühlviertel wären weitere Recherchen nötig. 

 

Der Vergleich der Fischarten nach dem Hausurbar 1548 - 1566 und der aktuellen Befischung 



(H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

, 1996) verdeutlicht doch gravierende Unterschiede in der 

Artenzusammensetzung. Von den ursprünglichen Arten konnten drei wieder nachgewiesen 

werden (Bachschmerle, Gründling und Aitel). Überraschenderweise wird für den Abschnitt 

weder die Forelle noch die Äsche genannt! Heute leben z.B. im Abschnitt bei der Sprinzelmühle 

mehr rhithrale Arten als vor 500 Jahren (auch die beiden Exoten zählen eigentlich zu den 

Rhithralen). 

 

 



Fischart 1548-1566  Ökologie 

Fischart aktuell 

Ökologie 

Aalrutte rhithral Bachforelle 

rhithral 

Bachschmerle rheophil 

A  Äsche 

rhithral 

Lauge (Hasel/Laube) 

rheophil A/eurytop  Bachschmerle 

rheophil A 

Gründling rheophil 

Gründling rheophil 



Aitel 


eurytop 

Aitel  


rheophil B 

  

Regenbogenforelle 



exotisch 

  

Bachsaibling 



exotisch 

Tab. 6: Artenzusammensetzung bei der Sprinzelmühle 

 

 

8.2



 

Urbar M

ARSBACH

 

 

In der BH-Rohrbach konnte die „Auszugsweise Abschrift aus der Beschreibung der OÖ 



Herrschaft M

ARSBACH


“ gefunden werden. Leider fehlt bei diesem Dokument das genaue Datum 

der Originalhandschrift. Die alte Schreibweise in Bezug auf Grammatik und zahlreiche Wörter, 

lässt darauf schließen, dass die Urschrift wahrscheinlich im vorletzten Jahrhundert verfasst 

wurde. Interessant ist dabei vor allem die Angabe der Perlmuschelvorkommen. Leider ist die 

Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) heute vielerorts stark bedroht. 

Fischökologische Leitbilderstellung 

18 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Herrschaft M



ARSBACH

 

Nebst der Jagdbarkeit hat die Herrschaft auch nachstehende Fischwässer  




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