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- Bu sahifa navigatsiya:
- Forellen , und Krebsen
- Weißfische
- Forellen , und Weißfische
- Krebsen , und Forellen
- Salmonidae (Lachsartige) 9.1 Bachforelle (Salmo trutta f. fario)
- Verschwinden des Huchens
- Tigerfisch
- Äschen (Thymallidae)
- Äsche
- Großen Mühl
- Hechte (Esociidae)
§ 24 zu benützen.
a) den Tagleinsbach von der Bruckmühle bei Lembach angefangen, bis zum sogenannten Strum bei der Ortschaft Haar bey ¾ Meilen weit. In diesem Bachs sind blos einige
abwerfen sollten eine beständige strenge Aufsicht foderten. Als Fischwasser ist dieser Bach unbedeutend. b)
das Haarbachl eine Strecke von ¼ Meile nemlich von der Harrau bis zum Ausfluß in den Tagleinsbach worin es wenige Forellen, und Krebsen gibt, es ist ebenfalls nicht vom Belange, enthält Perlmuschel, in deren Rücksicht die bereits oben ad a) gemachte Bemerkung wiederhollet wird. c)
und unbedeutend, welches auch d)
von dem ¼ Meile langen Klotzingerbachl gesaget werden muß, welches gleichfalls nur wenige Forellen enthält. e)
Obermühle bei Hofkirchen bis zu seinem Ausfluß in die Donau, nähret gleichfalls nur wenige Forellen, und ist übrigens ein schlechtes Fischwasser. Erträglicher ist f)
die Donau eine Strecke von ungefähr 3 Stunden. Sie enthält größtentheils Weißfische, und Forellen, und ist zugleich ein Perlbach. dann g)
Neuhaus nächst der Donau 1 Meile lang, mit Weißfischen, und Forellen besetzt. Diese große Michl wäre für sich ein sehr fischreiches Wasser, allein durch die schon viele Jahre bestehende fürstlich Schwarzenbergische Holzschwemm wird selbes sehr verdorben. Weiters
h)
das Füchselmühlnerbachl ½ Meile lang fischbar, worin Forellen, und Weißfische sind. Es ist vom mittelmäßigen Belange, zugleich aber auch ein Perlbach. i)
das Blochmüllnerbachl ¼ Stund fischbar, hat blos wenige Forellen, und ist von unbedeutenden Nuzen. k)
1 / 8 Meile lang mit Krebsen, und Forellen versehen, endlich l)
Neuwießbachl ¼ Stunde lang fischbar mit wenigen Krebsen, und Forellen besetzt, und wie das vorhergehende vom geringen Belange.
(Das Gericht bestätigt, dass die von der Partei (vom Gerichte) angefertigte Abschrift mit der Urschrift übereinstimmt. Bezirksgericht Rohrbach OÖ)
Die Herrschaft M ARSBACH besaß also größtenteils Forellenbäche mit Krebs- und Perlmuschelaufkommen. In diesen fischereilich meist eher unbedeutenden Forellenbächen kam bereits zahlreich das „ungeliebte“ Aitel vor. Interessant ist der Hinweis auf die „fürstlich Schwarzenbergische Holzschwemm“, welche den Fischbestand herabsetzte. Für den Naturschutz ist vor allem die Angabe der Perlmuschelbestände von Bedeutung. Zu Beginn des letzen Jahrhunderts waren alle kleineren Flüsse und Bäche der Granit- und Gneisgebiete idealer Lebensraum für die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera). Doch heute finden sich meist nur überalterte Restpopulationen, größere Bestände mit intakter Reproduktionsfähigkeit sind kaum noch vorhanden. Vor allem die Verschlechterung der Wasserqualität, die Verschlammung des Bodensubstrates, natürliche Feinde (Bisamratte, Aal) und gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch die Ausbeutung der Muschelbänke durch Perlsucher führten zum drastischen Rückgang der Flussperlmuschel (BMUK, 1999). Fischökologische Leitbilderstellung 19
Verbreitungskarten K ERSCHNER
1928
Fischereirevier Rohrbach 9 Verbreitungskarten K ERSCHNER (1928)
Mit Hilfe der Verbreitungskarten von K ERSCHNER (1928) kann die Verbreitung der im Rohrbacher Revier (ohne Donau & Moldau) lebenden Fische dargestellt werden. Eventuelle Veränderungen in der Fischfauna werden diskutiert. Wenn nicht anders vermerkt erfolgte die Beschreibung der Arten nach G ERSTMEIER &
OMIG (1998), M UUS &
D AHLSTRÖM
(1998) und B ERGBAUER &
F REI (2000). Bilder aus: Steinbachs Naturführer T EROFAL (1984). Salmonidae (Lachsartige) 9.1 Bachforelle (Salmo trutta f. fario)
Ein Großteil des Mühlviertels kann der Forellenregion zugeordnet werden. Dementsprechend ist die Bachforelle als Charakterfisch dieser Region auch die häufigste Fischart. Sie bevorzugt in Fischökologische Leitbilderstellung 20
Fischereirevier Rohrbach
Verbreitungskarten K ERSCHNER 1928
ihrem Wohngewässer strukturierte Bereiche mit ausreichend Unterständen sowie Kies und Geröllgrund.
In nahezu allen zum Fischereirevier Rohrbach gehörenden Gewässern wird heute, wie vor 100 Jahren, die Forelle angeführt (Datenblätter der BH-Rohrbach). Auch im Hausurbar S PRINZENSTEIN 1548-1566 sind „Föhren“ in fast allen gräflichen Gewässern angegeben und in den Bächen der Herrschaft M ARSBACH war die Bachforelle der Hauptfisch. In kleineren Seitenbächen herrschen gute Bedingungen für Jungfische, auch wenn sie anglerisch zu den weniger erfreulichen Gewässern gehören, stellen sie als Kinderstube einen äußerst wichtigen Lebensraum dar (H AUNSCHMID &
OZAK , 1996).
Die Bachforelle ist einer der wichtigsten Nutzfische der Angelfischerei. Selbst im Hauswirtschaftsbuch des Stiftes Schlägl um 1720 lassen sich Angeltipps für „Föhren“ nachlesen
„...wer auf Forellen angeln will der nehme ein par Krebsen...und stecke sie also an die Angelhaken...wie man sonsten auch mit Regenwürmern fährt.“
Diesem Umstand der wirtschaftlichen Nutzung ist es auch zu verdanken, dass zahlreiche Fließgewässer besetzt werden und die heutige Abundanz (vor allem in den Unterläufen) sogar etwas überrepräsentiert ist. Die Ausfangdaten des Prämonstratenserstiftes Schlägl 1707 dokumentieren lediglich 293 Forellen. Einige davon stammten bestimmt aus der Moldau, da die Bachforelle sowohl im Rothbach (samt Nebenbäche), als auch im Iglbach, Schrollenbach, Riegelbach und Schwarze Runse der Hauptfisch war. Es zeigt sich daraus, dass die Forelle keineswegs der Hauptfisch der Großen Mühl war, diese Stelle nahm nämlich die Äsche ein.
AUNSCHMID &
OZAK ), welche sich vor allem mit der Besatzstrategie bei Bachforellen befasste. Dabei wurden 10 Befischungsstellen an der Kleinen/Großen Mühl gewählt und zahlreiche fischereibiologische Faktoren untersucht.
H AUNSCHMID &
OZAK (1996) berechneten unter anderem auch den Fischertrag in den untersuchten Gewässern. Wenn man diese Werte mit den Daten der BH-Rohrbach vergleicht, haben sich die Fischerträge in diesen Gewässern seit 1941 kaum verändert.
Fischökologische Leitbilderstellung 21
Verbreitungskarten K ERSCHNER
1928
Fischereirevier Rohrbach 9.2 Huchen ( Hucho hucho )
Der größte aller Lachsartigen ist der Huchen. Mit 150 cm Länge und über 50 kg Gewicht wird er zurecht als „König der Salmoniden“ bezeichnet. Der Huchen ist nur im Einzugsgebiet der Donau beheimatet, heute findet man aber leider nur noch Restbestände dieser Art (S PINDLER ,
Als Laichbiotop dienen ihm grössere Zubringersysteme mit Rhithralcharakter und Schotterbänken. Die Fortpflanzungszeit liegt zwischen März und April, also deutlich später als bei den anderen Salmoniden. Huchenrogner legen flache Laichgruben an, in die bis ca. 10.000 Eier abgelegt und mit Kies bedeckt werden. Die Jungfische leben zunächst im hyporheischen Interstitial, dann auf flach überströmten Kies- und Schotterbänken bzw. Seichtwasserbereichen des Litorals. Nach dem 1. Lebensjahr, bei einer Länge von ca. 15 cm gehen Huchen von der Wirbellosen zur Fischnahrung über. Sie benötigen ein entsprechendes Angebot an Larven und Jungfischen verschiedener Cypriniden (insbesondere der Nase). Der Lebensraum adulter Fische erstreckt sich auf die Fließstrecke der Donau, Mittel- und Unterläufe vor allem der größeren rechtsufrigen Zubringer (S CHIEMER et al., 1994). Als standorttreue Ansitzjäger bevorzugten sie Verstecke (z.B.: tiefe Gumpen) neben stark strömenden Flussabschnitten. Er gilt als hervorragender Speisefisch und ist ein begehrtes Objekt für Angler, allerdings ist er in der Großen Mühl leider nicht mehr zu finden.
Im Fischereirevier Rohrbach ist das Verschwinden des Huchens ohne Zweifel die auffälligste Veränderung des letzten Jahrhunderts. Er zog regelmäßig in die Große Mühl (also nicht nur in die rechtsufrigen Donauzubringer!), um seine Laichplätze aufzusuchen. 1707 fing man in den Gewässern des Prämonstratenserstifts Schlägl noch 57 Huchen. Durch neu geschaffenen Wehranlagen wurden die Wanderungen jedoch erheblich behindert. Mit dem Bau des Kraftwerkes Partenstein (Stau bei Neufelden, „Neufelder See“) war dann schließlich jede Zuzugsmöglichkeit unterbunden
(R EININGER , 1960). Allerdings wurde der Donaulachs bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer seltener. Die letzten Fische fing man 1898 in Angerhäuser. Dem Hörensagen nach erbeuteten Schwarzfischer 1946 den allerletzten Huchen und schließlich verschwand der „König der Salmoniden“ aus der Großen Mühl (R EININGER
, 1960).
Bereits die zahlreichen Aufstiegsbarrieren an der Donau lassen ihn auf natürliche Weise gar nicht mehr bis zur Großen Mühl durch. Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass der Huchen heute europaweit vom Aussterben bedroht ist. In der Donau könnte unter der Voraussetzung entsprechender Gestaltung und Einbindung von Traisen, Pielach und Melk eine auf natürlicher Reproduktion basierende Population gehalten bzw. wieder hergestellt werden (S CHIEMER et al,
1994). Da der Huchen 1928 bereits sehr selten war, existiert keine Karte von K ERSCHNER über die Verbreitung dieser wunderschönen Fischart. Fischökologische Leitbilderstellung 22
Fischereirevier Rohrbach
Verbreitungskarten K ERSCHNER 1928
9.3 Bachsaibling ( Salvelinus fontinalis )
Der Bachsaibling ist ursprünglich im Osten Nordamerikas beheimatet. In Europa wurde er seit 1884 in Teichwirtschaften gezogen und in freie Fließgewässer eingebracht. Heute bildet er in zahlreichen Bächen gut reproduzierende Bestände aus. Als ausgeprägte Kaltwasserform bevorzugt er kalte Fließgewässer mit starker Strömung. An das Wohngewässer stellt er geringere Ansprüche als die Bachforelle. So ist er ausgesprochen tolerant gegenüber Sauerstoffzehrung, pH-Wert Änderungen und besiedelt durchaus auch begradigte Bäche mit wenigen Versteckmöglichkeiten. Stellenweise kann er die heimischen Bachforellen sogar ganz verdrängen. Häufig kommt es zu Bastardierungen zwischen diesen beiden Arten, die Kreuzungen ergeben den sogenannten Tigerfisch.
Im Rohrbacher Fischereirevier löst der Bachsaibling in den höhergelegenen Quellbächen die Bachforelle teilweise ab (R EININGER
, 1960). H AUNSCHMID &
OZAK (1996) konnten den Bachsaibling in der Kleinen Mühl bei der Sprinzelmühle und im Kollerschlägerbach nachweisen. Nach den Daten der BH-Rohrbach kommt er beispielsweise auch im Hennerbachl, Auerbachl und Kampmüllerbachl vor.
9.4 Regenbogenforelle ( Oncorhynchus mykiss )
Die Regenbogenforelle kommt wie der Bachsaibling aus Nordamerika. Ihre hervorragenden Qualitäten als Speise- und Angelfische führten zur heute nahezu weltweiten Verbreitung dieser Art. Die raschwüchsigen Fische findet man seit 1880 häufig in europäischen Teichwirtschaften und sie wurden ebenfalls in freie Gewässer ausgebracht. Regenbogenforellen sind sehr widerstandsfähig und bilden eine starke Konkurrenz zu heimischen Arten.
Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, dass vom Prämonstratenserstift Aigen/Schlägl bereits gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts die Regenbogenforelle eingesetzt wurde (R EININGER
, 1960). In den Gewässern des Fischereireviers Rohrbach ist diese Art also bereits seit sehr langer Zeit vorhanden. H AUNSCHMID &
OZAK (1996) fanden an 8 (Rudolfing, Krenbach, Haslach, Filzmühle, Sprinzelmühle, Kleemühle, Hummelmühlbach, Kollerschlägerbach) von den 10 untersuchten Stellen (Große & Kleine Mühl) neben der heimischen Bachforelle auch die Regenbogenforelle. Auch in der Ranna wurde die Regenbogenforelle gefangen (H AUNSCHMID , mündl. Mitt.) Fischökologische Leitbilderstellung 23
Verbreitungskarten K ERSCHNER
1928
Fischereirevier Rohrbach Äschen_(Thymallidae)'>Äschen (Thymallidae)
Äsche ( Thymallus thymallus )
Fischökologische Leitbilderstellung 24 Fischereirevier Rohrbach
Verbreitungskarten K ERSCHNER 1928
Die Äsche lebt meist in klaren, sauerstoffreichen Flüssen mit kiesigem bis sandigem Grund und ist die Charakterart der sogenannten Äschenregion. Weite Bereiche der Großen und Steinernen Mühl zählen zu dieser Fließgewässerregion und der Leitfisch ist auch zahlreich vorhanden. Es sind standorttreue Fische, die aber keine individuellen Reviere verteidigen, sondern meist in kleinen Gruppen zusammenstehen. Ihre Nahrung besteht vorwiegen aus Insektenlarven. Die Äsche bevorzugt schnell und gleichmäßig fließende Gewässerabschnitte mit festem Grund, wo sie in Pflanzenbeständen oder Gumpen auf Beute lauern kann. Die Laichzeit ist von März bis Juni. Dann erstrahlt die schöne große Rückenflosse der „Fahnenträgerin“ in leuchtendem Violett verziert mit grünen Längsstreifen. Die Eiablage erfolgt an seichten Stellen mit Kiesgrund, dazu werden längere oder kürzere Laichwanderungen unternommen. In der Jugend ernähren sie sich überwiegend von Insektenlarven, die sie von Steinen des Flussbettes abweiden. Ältere Tiere jagen dann auch kleine Fische (z.B. Elritzen). Obwohl sie als Speisefisch sehr geschätzt wird, beschränkt sich ihre wirtschaftliche Bedeutung auf die Angelfischerei. Äschen sind nämlich kaum zu hältern und das Fleisch verliert bereits kurz nach dem Tode seinen charakteristischen Wohlgeschmack. Da Äschen außerordentlich empfindlich gegen jede Form der Gewässerverunreinigung sind, mussten die Bestände häufig starke Einbussen hinnehmen.
Die Äsche ist in den Datenblättern der BH-Rohrbach für 1899 und 1942 im Revier der Großen Mühl (Prämonstratenser Chorherrenstift Aigen/Schlägl) belegt. Wenn man die Fänge des Stiftes Schlägl im 18. Jahrhundert ansieht, fällt ins Auge, dass 1707 die Äsche (mit 814 Stück) eindeutig der Hauptfisch der Großen Mühl war. Das Hauswirtschaftsbuch des Stiftes (um 1720) führt neben der Bedeutung als Speisefisch übrigens auch seine „medizinische Wirksamkeit“ an.
„...deren Schmalz gibt guate Brandssalben und ist guat zu den Aug.“ Die größten Exemplare der „Fahnenträgerinnen“ aus der Großen Mühl bringen ein Kilo auf die Waage, was bereits durchaus beachtlich ist. Nach R EININGER
(1960) wurde die Äsche vor allem in den Nachkriegsjahren sehr stark dezimiert. Da sie ruhig im Wasser steht, kaum Unterschlupf sucht und beim Herantreten an das Ufer kaum eine Fluchtreaktion zeigt konnte man sie problemlos „herausschießen“, was den Bestand natürlich reduzierte. Auch die Gewässerverschmutzung vor der Kanalisierung hat wahrscheinlich ihren Tribut gefordert. Diese angelfischereilich interessante Art wird heute häufig besetzt und bildet inzwischen wieder gute Bestände aus. K AINZ
(1988) gibt die Äsche nur im Flussgebiet der Großen Mühl als häufig an.
In der Kleinen Mühl war die Äsche 1928 wahrscheinlich nur im Unterlauf verbreitet, heute kommt sie auf jeden Fall bei der Sprinzelmühle und Kleemühle vor, auch im Krenbach konnte ein Zufallsfang gemacht werden (H AUNSCHMID &
OZAK , 1996) und sie ist bestimmt auch in zahlreichen andern Gewässern vertreten. Die Äsche ist österreichweit als gefährdete Fischart einzustufen. Durch Besatzmassnahmen werden die Bestände gestützt und manchmal auch in Gewässern angesiedelt in denen sie ursprünglich vermutlich nicht vorhanden war. Wie zum Beispiel aus dem Hausurbar S PRINZENSTEIN von 1548-1566 ersichtlich ist, war die Äsche im Gebiet um Sarleinsbach/Sprinzelmühle vor 500 Jahren nicht heimisch (Abb. 14). Auch im Urbar der Herrschaft M ARSBACH wurde die Äsche nicht angeführt, allerdings handelt es sich bei diesen Gewässern großteils eher um „reine Forellengewässer“.
Fischökologische Leitbilderstellung 25 Verbreitungskarten K ERSCHNER
1928
Fischereirevier Rohrbach Hechte (Esociidae)
Hecht ( Esox lucius )
Fischökologische Leitbilderstellung 26 Fischereirevier Rohrbach
Verbreitungskarten K ERSCHNER 1928
Der Hecht ist einer unserer größten Raubfische. Weibchen können durchaus eine Länge von 150 cm und ein Gewicht um 35 kg erreichen! Durch seine Kampfkraft ist er bei den Angelfischern sehr beliebt und wegen seiner hervorragenden Fleischqualität zählt er auch zu den begehrtesten Speisefischen. Der Hecht ist übrigens der (natürlicherweise) weltweit am weitesten verbreitete Süßwasserfisch. Wie ihr weites Verbreitungsgebiet vermuten lässt, kommen Hechte in verschiedensten Umweltbedingen vor und sind ausgesprochen anpassungsfähig. Vor allem in größeren stehenden und langsam fließenden Gewässern mit dichten ufernahen Pflanzenbeständen lebt der einzelgängerische Lauerräuber. Hechte sind stationäre Ansitzjäger, die bewegungslos nahe der Wasseroberfläche im Pflanzendickicht stehen und auf Beute lauern. Als Beute werden Karpfenfische bevorzugt, daneben verzehrt er aber fast alles was überwältigt werden kann. Seine Fortpflanzungszeit ist von Februar bis Mai. Hechte laichen gerne auf überschwemmten Uferzonen oder andern pflanzenreichen Stellen im flachen Wasser. Die Eier sind ausgesprochen klebrig und haften an den Grashalmen der Laichwiesen. Auch auf den Beinen von Wasservögeln können sie kleben bleiben, so werden Hechte in andere Gewässer weiter verbreitet.
Auf Grund ihrer Anpassungsfähigkeit können Hechte auch in Forellen- und Äschengewässern vorkommen. In Salmonidenrevieren werden sie aber wegen der räuberischen Lebensweise nicht so gerne gesehen (S PINDLER
, 1997). Auch R EININGER
(1960) berichtet von großem Schaden den Hechte in der Großen Mühl bei den Setzlingen und Äschen anrichten. Er gibt das enorm verschobene Verhältnis Hecht/Äsche 1707 (814 Äschen : 195 Hechten) zu 1951 (10 Äschen : 40 Hechten) in der Großen Mühl an. Allerdings ist es schwer aus diesen Daten wirklich Rückschlüsse zu ziehen, da die Vergleichbarkeit in Bezug auf Befischungsstrecke und Intensität nicht mehr sicher gegeben ist. Vermutlich ist der Hechtbestand im Fischereirevier Rohrbach in den 50er Jahren angestiegen. Damals wurden Abwässer vielerorts noch ungeklärt eingeleitet und das daraus resultierende verbesserte Futterangebot hat sich wahrscheinlich auch zugunsten des Hechtbestandes ausgewirkt. Laut Berichte von Hr. P ETER (BH-Rohrbach) ging dieser seither aber wieder zurück. Das wohlschmeckende (jedoch grätenreiche) Fleisch der Hechte kommt in der Qualität dem ihrer Beutefische zwar nicht gleich, trotzdem hat er ohne Zweifel seine Daseinsberechtigung in der Mühl.
Jahrhundert waren in der Kleinen Mühl bei Sarleinsbach diese Raubfische vertreten (Abb.14). In der Karte von K ERSCHNER (1928) steigt der Hecht gar nicht so weit in die Kleine Mühl auf wie es 1548 –1566 mit Sicherheit der Fall war.
Die gezielte Entnahme unerwünschter Fischarten aus einem Gewässer, wie z.B. des Hechtes aus einem Salmonidengewässer, gibt S PINDLER
(1997) als eine der Gefährdungsursachen für die heimische Fischfauna an. Hechte waren natürlicherweise in der Kleinen, Großen und Steinernen Mühl vorhanden und wenn nicht eine wirkliches Überhandnehmen dieser Raubfische zu verzeichnen ist, sollten sie auch in sogenannten Forellengewässer verbleiben.
Fischökologische Leitbilderstellung 27 Verbreitungskarten K ERSCHNER
1928
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