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§ 24 zu benützen. 

 

a)



 

den Tagleinsbach von der Bruckmühle bei Lembach angefangen, bis zum sogenannten 

Strum bei der Ortschaft Haar bey ¾ Meilen weit. In diesem Bachs sind blos einige 

Forellen, und Perlmuscheln, welche letztere aber, wenn sie einen reelen Nuzen 

abwerfen sollten eine beständige strenge Aufsicht foderten. Als Fischwasser ist dieser 

Bach unbedeutend. 

b)

 



das Haarbachl eine Strecke von ¼ Meile nemlich von der Harrau bis zum Ausfluß in den 

Tagleinsbach worin es wenige Forellen, und Krebsen gibt, es ist ebenfalls nicht vom 

Belange, enthält Perlmuschel, in deren Rücksicht die bereits oben ad a) gemachte 

Bemerkung wiederhollet wird. 

c)

 

das Saag, oder Katzbachl. ¼ Meile lang, mit Forellen und Krebsen versehen, wasserarm, 



und unbedeutend, welches auch  

d)

 



von dem ¼ Meile langen Klotzingerbachl gesaget werden muß, welches gleichfalls nur 

wenige Forellen enthält. 

e)

 

das Blockmüllnerbachl mit halben Fischrecht auf ¼ Meile weit, nemlich von der 



Obermühle bei Hofkirchen bis zu seinem Ausfluß in die Donau, nähret gleichfalls nur 

wenige Forellen, und ist übrigens ein schlechtes Fischwasser. Erträglicher ist 

f)

 

das Fischwasser der kleinen Michel von der Wallmühle an bis zum Ausfluß derselben in 



die Donau eine Strecke von ungefähr 3 Stunden. Sie enthält größtentheils Weißfische

und Forellen, und ist zugleich ein Perlbach. dann 

g)

 

das Fischwasser auf der großen Michel vom Stege zu Langhalsen an bis zur Brücke bei 



Neuhaus nächst der Donau 1 Meile lang, mit Weißfischen, und Forellen besetzt. Diese 

große Michl wäre für sich ein sehr fischreiches Wasser, allein durch die schon viele Jahre 

bestehende fürstlich Schwarzenbergische Holzschwemm wird selbes sehr verdorben. 

Weiters 


h)

 

das Füchselmühlnerbachl ½ Meile lang fischbar, worin Forellen, und Weißfische sind. 



Es  ist vom mittelmäßigen Belange, zugleich aber auch ein Perlbach

i)

 



das Blochmüllnerbachl ¼ Stund fischbar, hat blos wenige Forellen, und ist von 

unbedeutenden Nuzen. 

k)

 

das Weitenwießbachl von der Weitenwieß an bis zum Zellhäuseln 



1

/

8



 Meile lang mit 

Krebsen, und Forellen versehen, endlich  

l)

 



Neuwießbachl ¼ Stunde lang fischbar mit wenigen Krebsen, und Forellen besetzt, und 

wie das vorhergehende vom geringen Belange.  

 

(Das Gericht bestätigt, dass die von der Partei (vom Gerichte) angefertigte Abschrift mit der Urschrift 



übereinstimmt. Bezirksgericht Rohrbach OÖ) 

 

Die Herrschaft M



ARSBACH

 besaß also größtenteils Forellenbäche mit Krebs- und 

Perlmuschelaufkommen. In diesen fischereilich meist eher unbedeutenden Forellenbächen kam 

bereits zahlreich das „ungeliebte“ Aitel vor. Interessant ist der Hinweis auf die „fürstlich 

Schwarzenbergische Holzschwemm“, welche den Fischbestand herabsetzte.  

Für den Naturschutz ist vor allem die Angabe der Perlmuschelbestände von Bedeutung. Zu 

Beginn des letzen Jahrhunderts waren alle kleineren Flüsse und Bäche der Granit- und 

Gneisgebiete idealer Lebensraum für die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera). Doch heute 

finden sich meist nur überalterte Restpopulationen, größere Bestände mit intakter 

Reproduktionsfähigkeit sind kaum noch vorhanden. Vor allem die Verschlechterung der 

Wasserqualität, die Verschlammung des Bodensubstrates, natürliche Feinde (Bisamratte, Aal) und 

gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch die Ausbeutung der Muschelbänke durch Perlsucher 

führten zum drastischen Rückgang der Flussperlmuschel (BMUK, 1999). 

Fischökologische Leitbilderstellung 

19


Verbreitungskarten K

ERSCHNER


 1928 

 

Fischereirevier Rohrbach 



9

 

Verbreitungskarten K

ERSCHNER

 (1928) 

 

Mit Hilfe der Verbreitungskarten von K



ERSCHNER

 (1928) kann die Verbreitung der im 

Rohrbacher Revier (ohne Donau & Moldau) lebenden Fische dargestellt werden. Eventuelle 

Veränderungen in der Fischfauna werden diskutiert. Wenn nicht anders vermerkt erfolgte die 

Beschreibung der Arten nach G

ERSTMEIER 

&

 

R



OMIG

 (1998), M

UUS 

&

 



D

AHLSTRÖM


 (1998) und 

B

ERGBAUER 



&

 

F



REI

 (2000). Bilder aus: Steinbachs Naturführer T

EROFAL

 (1984). 



 

Salmonidae (Lachsartige) 

9.1

 

Bachforelle (Salmo trutta f. fario)

 

 

 



Ein Großteil des Mühlviertels kann der Forellenregion zugeordnet werden. Dementsprechend ist 

die  Bachforelle als Charakterfisch dieser Region auch die häufigste Fischart. Sie bevorzugt in 

Fischökologische Leitbilderstellung 

20 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Verbreitungskarten K



ERSCHNER

 1928 


ihrem Wohngewässer strukturierte Bereiche mit ausreichend Unterständen sowie Kies und 

Geröllgrund.  

 

In nahezu allen zum Fischereirevier Rohrbach gehörenden Gewässern wird heute, wie vor 



100 Jahren, die Forelle angeführt (Datenblätter der BH-Rohrbach). Auch im Hausurbar 

S

PRINZENSTEIN



 1548-1566 sind „Föhren“ in fast allen gräflichen Gewässern angegeben und in 

den Bächen der Herrschaft M

ARSBACH

 war die Bachforelle der Hauptfisch.  



In kleineren Seitenbächen herrschen gute Bedingungen für Jungfische, auch wenn sie anglerisch 

zu den weniger erfreulichen Gewässern gehören, stellen sie als Kinderstube einen äußerst 

wichtigen Lebensraum dar (H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

, 1996). 

 

Die Bachforelle ist einer der wichtigsten Nutzfische der Angelfischerei. Selbst im 



Hauswirtschaftsbuch des Stiftes Schlägl um 1720 lassen sich Angeltipps für „Föhren“ nachlesen 

 

„...wer auf Forellen angeln will der nehme ein par Krebsen...und stecke sie also an die 



Angelhaken...wie man sonsten auch mit Regenwürmern fährt.“ 

 

Diesem Umstand der wirtschaftlichen Nutzung ist es auch zu verdanken, dass zahlreiche 



Fließgewässer besetzt werden und die heutige Abundanz (vor allem in den Unterläufen) sogar 

etwas überrepräsentiert ist. Die Ausfangdaten des Prämonstratenserstiftes Schlägl 1707 

dokumentieren lediglich 293 Forellen. Einige davon stammten bestimmt aus der Moldau, da die 

Bachforelle sowohl im Rothbach (samt Nebenbäche), als auch im Iglbach, Schrollenbach, 

Riegelbach und Schwarze Runse der Hauptfisch war. Es zeigt sich daraus, dass die Forelle 

keineswegs der Hauptfisch der Großen Mühl war, diese Stelle nahm nämlich die Äsche ein.  

 

1996 wurde eine Fischereiökologische Studie durchgeführt ((H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

), welche 

sich vor allem mit der Besatzstrategie bei Bachforellen befasste.  

Dabei wurden 10 Befischungsstellen an der Kleinen/Großen Mühl gewählt und zahlreiche 

fischereibiologische Faktoren untersucht. 

 

 



H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK 

(1996) berechneten unter anderem auch den Fischertrag in den 

untersuchten Gewässern. Wenn man diese Werte mit den Daten der BH-Rohrbach vergleicht, 

haben sich die Fischerträge in diesen Gewässern seit 1941 kaum verändert.  

 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



Fischökologische Leitbilderstellung 

21


Verbreitungskarten K

ERSCHNER


 1928 

 

Fischereirevier Rohrbach 



9.2

 

Huchen (

Hucho hucho

 

 



 

Der größte aller Lachsartigen ist der Huchen. Mit 150 cm Länge und über 50 kg Gewicht wird er 

zurecht als „König der Salmoniden“ bezeichnet. Der Huchen ist nur im Einzugsgebiet der 

Donau beheimatet, heute findet man aber leider nur noch Restbestände dieser Art (S

PINDLER



1997).  



Als Laichbiotop dienen ihm grössere Zubringersysteme mit Rhithralcharakter und 

Schotterbänken. Die Fortpflanzungszeit liegt zwischen März und April, also deutlich später als 

bei den anderen Salmoniden. Huchenrogner legen flache Laichgruben an, in die bis ca. 10.000 

Eier abgelegt und mit Kies bedeckt werden. Die Jungfische leben zunächst im hyporheischen 

Interstitial, dann auf flach überströmten Kies- und Schotterbänken bzw. Seichtwasserbereichen 

des Litorals. Nach dem 1. Lebensjahr, bei einer Länge von ca. 15 cm gehen Huchen von der 

Wirbellosen zur Fischnahrung über. Sie benötigen ein entsprechendes Angebot an Larven und 

Jungfischen verschiedener Cypriniden (insbesondere der Nase).  

Der Lebensraum adulter Fische erstreckt sich auf die Fließstrecke der Donau, Mittel- und 

Unterläufe vor allem der größeren rechtsufrigen Zubringer (S

CHIEMER

 et al., 1994). Als 



standorttreue Ansitzjäger bevorzugten sie Verstecke (z.B.: tiefe Gumpen) neben stark 

strömenden Flussabschnitten. Er gilt als hervorragender Speisefisch und ist ein begehrtes Objekt 

für Angler, allerdings ist er in der Großen Mühl leider nicht mehr zu finden. 

 

 



Im Fischereirevier Rohrbach ist das Verschwinden des Huchens ohne Zweifel die auffälligste 

Veränderung des letzten Jahrhunderts. Er zog regelmäßig in die Große Mühl (also nicht nur in 

die rechtsufrigen Donauzubringer!), um seine Laichplätze aufzusuchen. 1707 fing man in den 

Gewässern des Prämonstratenserstifts Schlägl noch 57 Huchen. Durch neu geschaffenen 

Wehranlagen wurden die Wanderungen jedoch erheblich behindert. Mit dem Bau des 

Kraftwerkes Partenstein (Stau bei Neufelden, „Neufelder See“) war dann schließlich jede 

Zuzugsmöglichkeit unterbunden

 

(R



EININGER

, 1960). Allerdings wurde der Donaulachs bereits 

gegen Ende des 19. Jahrhunderts immer seltener. Die letzten Fische fing man 1898 in 

Angerhäuser. Dem Hörensagen nach erbeuteten Schwarzfischer 1946 den allerletzten Huchen 

und schließlich verschwand der „König der Salmoniden“ aus der Großen Mühl (R

EININGER


1960).  


 

Bereits die zahlreichen Aufstiegsbarrieren an der Donau lassen ihn auf natürliche Weise gar nicht 

mehr bis zur Großen Mühl durch. Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass der Huchen heute 

europaweit vom Aussterben bedroht ist. In der Donau könnte unter der Voraussetzung 

entsprechender Gestaltung und Einbindung von Traisen, Pielach und Melk eine auf natürlicher 

Reproduktion basierende Population gehalten bzw. wieder hergestellt werden (S

CHIEMER

 et al, 


1994). 

Da der Huchen 1928 bereits sehr selten war, existiert keine Karte von K

ERSCHNER

 über die 

Verbreitung dieser wunderschönen Fischart. 

Fischökologische Leitbilderstellung 

22 


Fischereirevier Rohrbach 

 

Verbreitungskarten K



ERSCHNER

 1928 


9.3

 

Bachsaibling (

Salvelinus fontinalis

 

 



 

Der Bachsaibling ist ursprünglich im Osten Nordamerikas beheimatet. In Europa wurde er seit 

1884 in Teichwirtschaften gezogen und in freie Fließgewässer eingebracht. Heute bildet er in 

zahlreichen Bächen gut reproduzierende Bestände aus. Als ausgeprägte Kaltwasserform 

bevorzugt er kalte Fließgewässer mit starker Strömung. An das Wohngewässer stellt er geringere 

Ansprüche als die Bachforelle. So ist er ausgesprochen tolerant gegenüber Sauerstoffzehrung, 

pH-Wert Änderungen und besiedelt durchaus auch begradigte Bäche mit wenigen 

Versteckmöglichkeiten. Stellenweise kann er die heimischen Bachforellen sogar ganz verdrängen. 

Häufig kommt es zu Bastardierungen zwischen diesen beiden Arten, die Kreuzungen ergeben 

den sogenannten Tigerfisch

 

Im Rohrbacher Fischereirevier löst der Bachsaibling in den höhergelegenen Quellbächen die 



Bachforelle teilweise ab (R

EININGER


, 1960). H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

 (1996) konnten den 

Bachsaibling in der Kleinen Mühl bei der Sprinzelmühle und im Kollerschlägerbach nachweisen. 

Nach den Daten der BH-Rohrbach kommt er beispielsweise auch im Hennerbachl, Auerbachl 

und Kampmüllerbachl vor. 

 

 



9.4

 

Regenbogenforelle (

Oncorhynchus mykiss

 

 



 

Die  Regenbogenforelle kommt wie der Bachsaibling aus Nordamerika. Ihre hervorragenden 

Qualitäten als Speise- und Angelfische führten zur heute nahezu weltweiten Verbreitung dieser 

Art. Die raschwüchsigen Fische findet man seit 1880 häufig in europäischen Teichwirtschaften 

und sie wurden ebenfalls in freie Gewässer ausgebracht. Regenbogenforellen sind sehr 

widerstandsfähig und bilden eine starke Konkurrenz zu heimischen Arten.  

 

Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, dass vom Prämonstratenserstift Aigen/Schlägl bereits 



gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts die Regenbogenforelle eingesetzt wurde (R

EININGER


1960). In den Gewässern des Fischereireviers Rohrbach ist diese Art also bereits seit sehr langer 

Zeit vorhanden. H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

 (1996) fanden an 8 (Rudolfing, Krenbach, Haslach, 

Filzmühle, Sprinzelmühle, Kleemühle, Hummelmühlbach, Kollerschlägerbach) von den 10 

untersuchten Stellen (Große & Kleine Mühl) neben der heimischen Bachforelle auch die 

Regenbogenforelle. Auch in der Ranna wurde die Regenbogenforelle gefangen (H

AUNSCHMID

mündl. Mitt.) 



Fischökologische Leitbilderstellung 

23


Verbreitungskarten K

ERSCHNER


 1928 

 

Fischereirevier Rohrbach 



Äschen_(Thymallidae)'>Äschen (Thymallidae) 

 

9.5



 

Äsche (

Thymallus thymallus

 

 



 

 

 



 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



24 

Fischereirevier Rohrbach 

 

Verbreitungskarten K



ERSCHNER

 1928 


Die Äsche lebt meist in klaren, sauerstoffreichen Flüssen mit kiesigem bis sandigem Grund und 

ist die Charakterart der sogenannten Äschenregion. Weite Bereiche der Großen und Steinernen 



Mühl zählen zu dieser Fließgewässerregion und der Leitfisch ist auch zahlreich vorhanden. Es 

sind standorttreue Fische, die aber keine individuellen Reviere verteidigen, sondern meist in 

kleinen Gruppen zusammenstehen. Ihre Nahrung besteht vorwiegen aus Insektenlarven. Die 

Äsche bevorzugt schnell und gleichmäßig fließende Gewässerabschnitte mit festem Grund, wo 

sie in Pflanzenbeständen oder Gumpen auf Beute lauern kann.  

Die Laichzeit ist von März bis Juni. Dann erstrahlt die schöne große Rückenflosse der 

„Fahnenträgerin“ in leuchtendem Violett verziert mit grünen Längsstreifen. Die Eiablage erfolgt 

an seichten Stellen mit Kiesgrund, dazu werden längere oder kürzere Laichwanderungen 

unternommen. In der Jugend ernähren sie sich überwiegend von Insektenlarven, die sie von 

Steinen des Flussbettes abweiden. Ältere Tiere jagen dann auch kleine Fische (z.B. Elritzen).  

Obwohl sie als Speisefisch sehr geschätzt wird, beschränkt sich ihre wirtschaftliche Bedeutung 

auf die Angelfischerei. Äschen sind nämlich kaum zu hältern und das Fleisch verliert bereits kurz 

nach dem Tode seinen charakteristischen Wohlgeschmack. Da Äschen außerordentlich 

empfindlich gegen jede Form der Gewässerverunreinigung sind, mussten die Bestände häufig 

starke Einbussen hinnehmen. 

 

 



Die Äsche ist in den Datenblättern der BH-Rohrbach für 1899 und 1942 im Revier der Großen 

Mühl (Prämonstratenser Chorherrenstift Aigen/Schlägl) belegt. Wenn man die Fänge des Stiftes 

Schlägl im 18. Jahrhundert ansieht, fällt ins Auge, dass 1707 die Äsche (mit 814 Stück) eindeutig 

der Hauptfisch der Großen Mühl war. Das Hauswirtschaftsbuch des Stiftes (um 1720) führt 

neben der Bedeutung als Speisefisch übrigens auch seine „medizinische Wirksamkeit“ an. 

 

„...deren Schmalz gibt guate Brandssalben und ist guat zu den Aug.“ 



 

Die größten Exemplare der „Fahnenträgerinnen“ aus der Großen Mühl bringen ein Kilo auf die 

Waage, was bereits durchaus beachtlich ist. Nach R

EININGER


 (1960) wurde die Äsche vor allem 

in den Nachkriegsjahren sehr stark dezimiert. Da sie ruhig im Wasser steht, kaum Unterschlupf 

sucht und beim Herantreten an das Ufer kaum eine Fluchtreaktion zeigt konnte man sie 

problemlos „herausschießen“, was den Bestand natürlich reduzierte. Auch die 

Gewässerverschmutzung vor der Kanalisierung hat wahrscheinlich ihren Tribut gefordert. Diese 

angelfischereilich interessante Art wird heute häufig besetzt und bildet inzwischen wieder gute 

Bestände aus. K

AINZ


 (1988) gibt die Äsche nur im Flussgebiet der Großen Mühl als häufig an. 

 

 



In der Kleinen Mühl war die Äsche 1928 wahrscheinlich nur im Unterlauf verbreitet, heute 

kommt sie auf jeden Fall bei der Sprinzelmühle und Kleemühle vor, auch im Krenbach konnte 

ein Zufallsfang gemacht werden (H

AUNSCHMID 

&

 

K



OZAK

, 1996) und sie ist bestimmt auch in 

zahlreichen andern Gewässern vertreten. Die Äsche ist österreichweit als gefährdete Fischart 

einzustufen. Durch Besatzmassnahmen werden die Bestände gestützt und manchmal auch in 

Gewässern angesiedelt in denen sie ursprünglich vermutlich nicht vorhanden war.  

Wie zum Beispiel aus dem Hausurbar S

PRINZENSTEIN

 von 1548-1566 ersichtlich ist, war die 

Äsche im Gebiet um Sarleinsbach/Sprinzelmühle vor 500 Jahren nicht heimisch (Abb. 14). Auch 

im Urbar der Herrschaft M

ARSBACH

 wurde die Äsche nicht angeführt, allerdings handelt es sich 



bei diesen Gewässern großteils eher um „reine Forellengewässer“. 

 

 



 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



25

Verbreitungskarten K

ERSCHNER


 1928 

 

Fischereirevier Rohrbach 



Hechte (Esociidae) 

 

9.6



 

Hecht (

Esox lucius

 

 



 

 

 



 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



26 

Fischereirevier Rohrbach 

 

Verbreitungskarten K



ERSCHNER

 1928 


Der  Hecht ist einer unserer größten Raubfische. Weibchen können durchaus eine Länge von 

150 cm und ein Gewicht um 35 kg erreichen! Durch seine Kampfkraft ist er bei den 

Angelfischern sehr beliebt und wegen seiner hervorragenden Fleischqualität zählt er auch zu den 

begehrtesten Speisefischen. Der Hecht ist übrigens der (natürlicherweise) weltweit am weitesten 

verbreitete Süßwasserfisch. Wie ihr weites Verbreitungsgebiet vermuten lässt, kommen Hechte in 

verschiedensten Umweltbedingen vor und sind ausgesprochen anpassungsfähig. Vor allem in 

größeren stehenden und langsam fließenden Gewässern mit dichten ufernahen 

Pflanzenbeständen lebt der einzelgängerische Lauerräuber. Hechte sind stationäre Ansitzjäger, die 

bewegungslos nahe der Wasseroberfläche im Pflanzendickicht stehen und auf Beute lauern. Als 

Beute werden Karpfenfische bevorzugt, daneben verzehrt er aber fast alles was überwältigt 

werden kann.  

Seine Fortpflanzungszeit ist von Februar bis Mai. Hechte laichen gerne auf überschwemmten 

Uferzonen oder andern pflanzenreichen Stellen im flachen Wasser. Die Eier sind ausgesprochen 

klebrig und haften an den Grashalmen der Laichwiesen. Auch auf den Beinen von Wasservögeln 

können sie kleben bleiben, so werden Hechte in andere Gewässer weiter verbreitet. 

 

 



Auf Grund ihrer Anpassungsfähigkeit können Hechte auch in Forellen- und Äschengewässern 

vorkommen. In Salmonidenrevieren werden sie aber wegen der räuberischen Lebensweise nicht 

so gerne gesehen (S

PINDLER


, 1997). Auch R

EININGER


 (1960) berichtet von großem Schaden den 

Hechte in der Großen Mühl bei den Setzlingen und Äschen anrichten. Er gibt das enorm 

verschobene Verhältnis Hecht/Äsche 1707 (814 Äschen : 195 Hechten) zu 1951 (10 Äschen : 40 

Hechten) in der Großen Mühl an. Allerdings ist es schwer aus diesen Daten wirklich 

Rückschlüsse zu ziehen, da die Vergleichbarkeit in Bezug auf Befischungsstrecke und Intensität 

nicht mehr sicher gegeben ist.  

Vermutlich ist der Hechtbestand im Fischereirevier Rohrbach in den 50er Jahren angestiegen. 

Damals wurden Abwässer vielerorts noch ungeklärt eingeleitet und das daraus resultierende 

verbesserte Futterangebot hat sich wahrscheinlich auch zugunsten des Hechtbestandes 

ausgewirkt. Laut Berichte von Hr. P

ETER

 (BH-Rohrbach) ging dieser seither aber wieder zurück. 



Das wohlschmeckende (jedoch grätenreiche) Fleisch der Hechte kommt in der Qualität dem ihrer 

Beutefische zwar nicht gleich, trotzdem hat er ohne Zweifel seine Daseinsberechtigung in der 

Mühl. 

 

Zu viele Hechte können bestimmt wertvolle Forellenbestände dezimieren, doch bereits im 16. 



Jahrhundert waren in der Kleinen Mühl bei Sarleinsbach diese Raubfische vertreten (Abb.14). In 

der Karte von K

ERSCHNER

 (1928) steigt der Hecht gar nicht so weit in die Kleine Mühl auf wie 

es 1548 –1566 mit Sicherheit der Fall war.  

 

Die gezielte Entnahme unerwünschter Fischarten aus einem Gewässer, wie z.B. des Hechtes aus 



einem Salmonidengewässer, gibt S

PINDLER


 (1997) als eine der Gefährdungsursachen für die 

heimische Fischfauna an. Hechte waren natürlicherweise in der Kleinen, Großen und Steinernen 

Mühl vorhanden und wenn nicht eine wirkliches Überhandnehmen dieser Raubfische zu 

verzeichnen ist, sollten sie auch in sogenannten Forellengewässer verbleiben. 

 

 

 



 

 

 



 

 

Fischökologische Leitbilderstellung 



27

Verbreitungskarten K

ERSCHNER


 1928 

 

Fischereirevier Rohrbach 



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