Das Lächeln der Frauen
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Das Lächeln der Frauen
Crepes Suzette bekommen. Jacquie kommt aus der Küche und flambiert am
Wagen.« Wenn der Küchenchef persönlich in Erscheinung trat, um am Tisch die Crepes Suzette in einer Kupferpfanne vor den Augen der Gäste zu flambieren, und mit großer Geste die Orangen filetierte und in Scheiben schnitt, um sie dann mit Mandeln zu bestreuen und mit Grand Marnier zu übergießen, war das immer eine besondere Attraktion, und das halbe Restaurant schaute zu, wie die bläulichen Flammen für ein paar Sekunden hoch-züngelten. Ich überprüfte gerade das Besteck, als das Telefon klingelte. »Geh du dran, Suzette«, sagte ich. »Für heute abend keine Reservierungen mehr annehmen.« Suzette ging zum Telefon, das an der Rückseite des Restaurants neben der Kasse stand. »Le Temps des Cerises, bonsoir«, zwitscherte sie ins Telefon und dehnte ihr bonsoir zu einer Frage. »Oui, Monsieur, einen Moment, bitte«, sagte sie dann und winkte mir zu. »Für dich, Aurélie.« Sie hielt mir den Hörer entgegen. »Ja, bitte?« sagte ich ahnungslos. »Äh ... Bong soir - sprekke ich da mit Mademoiselle Aurélie Bredin«, sagte eine Stimme mit unverkennbar englischem Akzent. »Ja.« Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoß. »Ja, hier ist Aurélie Bredin.« Ich drehte mich zu der Holztheke, auf der das Reservierungsbuch aufgeschlagen lag. »Oh, Mademoiselle Bredin, ich bin so glucklich, daß ich Ihnen erreiche, hier ist Robert Miller, ich hatte nur die Nummer herausgefunden von der Restaurant. Store ich Ihnen gerade sehr?« »Nein«, sagte ich und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. »Nein, nein, Sie stören überhaupt nicht, das Restaurant öffnet erst in einer halben Stunde. Sind Sie ... sind Sie noch in Paris?« »Oh, nein, leider nicht«, entgegnete er. »Ich mußte gleich fruh am Morgen zuruck nach Ingland. Hören Sie, Mademoiselle Bredin ...« »Ja?« stieß ich hervor und hielt den Hörer fest an mein Ohr gedrückt. »Es tut mir so wahnsinnig leid wegen gestern abend«, sagte er. »Ich ... meine Gute! ... ich war wie von der Donner geruhrt, als Sie plötzlich vor mich standen wie vom Himmel gefallt. Ich konnte Sie immer nur anschauen, Sie waren so wunderschön in Ihre rote Kleid - wie von eine andere Galaxie ...« Ich atmete tief durch und biß mir auf die Lippe. »Und ich habe schon gedacht, Sie würden sich gar nicht mehr an mich erinnern«, sagte ich erleichtert. »Nein, nein«, rief er aus. »Bitte, das durfen Sie nikt denken! Ich erinnere alles - Ihre schone Brief, das Bild! Ich konnte in der ersten Moment nur nikt glauben, daß Sie es wirklich sind, Aurélie. Und ich war so ganz verwirrt von all diese viele Menschen, die alle wollten was von mich, und meine Lektor und die Agent, sie haben immer so geguckt und alles zugehort, was wir sprachen. Und ich war plotzlich ganz unsicher, was ich sagen könnte.« Er seufzte. »Und jetzt habe ich solche Ongst, daß Sie mir halten für eine große Idiot ...« »Aber nein«, erwiderte ich mit heißen Ohren. »Es ist alles gut.« »Mein Gute, bin ich beklopft gewesen. Bitte, Sie mussen mir entschuldigen. Ich bin nicht so gut mit viele Leute, wissen Sie«, sagte er zerknirscht. »Seien Sie nikt böse mit mich.« Mon Dieu, war der süß! »Natürlich bin ich Ihnen nicht böse, Mr. Miller«, beeilte ich mich zu sagen. Ich hörte hinter mir ein Geräusch und sah Suzette, die unser Gespräch mit wachsendem Interesse verfolgte. Ich beschloß, sie zu ignorieren, und beugte mich über das Reservierungsbuch. Robert Miller gab einen erleichterten Laut von sich. »Das ist so nett von Ihnen, Aurélie - kenn ich Aurélie sagen?« »Ja, natürlich.« Ich nickte und hätte immer so weiter telefonieren können. »Aurélie ... darf ich denn überhaupt noch hoffen auf eine Essen mit Sie? Oder wollen Sie mir jetzt nicht mehr einladen in Ihre suße kleine Restaurant?« »Doch, natürlich will ich das, ich will!« rief ich aus und sah direkt das Fragezeichen in den Augen von Suzette, die sich noch immer hinter mir zu schaffen machte. »Sie müssen einfach sagen, wann Sie können.« Robert Miller schwieg einen Moment, und ich hörte Papier rascheln. »Geht es an der sechzehnte Dezember?« sagte er dann. »Da habe ich tagsüber in der Nähe von Paris zu tun, aber der Abend gehört Ihnen.« Ich schloß die Augen und lächelte. Am sechzehnten Dezember war mein Geburtstag. Und es war ein Montag. Wie es aussah, passierten im Moment alle wichtigen Dinge in meinem Leben an einem Montag. An einem Montag hatte ich Millers Buch in der kleinen Buchhandlung gefunden. An einem Montag war ich im La Palette dem ungetreuen Claude mit seiner schwangeren Freundin begegnet. An einem Montag hatte ich auf einer Lesung, von der ich noch rechtzeitig erfahren hatte, Robert Miller zum erstenmal gesehen. An einem Montag, der auch noch mein Geburtstag war, würde ein kleines privates Essen mit einem höchst interessanten Autor stattfinden. Wenn das so weiterging, würde ich auch noch an einem Montag heiraten und an einem Montag sterben, und Mrs. Dinsmore würde mein Grab mit ihrer Gießkanne begießen. Ich lächelte. »Hello, Mademoiselle Aurélie? Sind Sie noch dran?« Millers Stimme klang beunruhigt. »Wenn der Montag kein guter Tag für Sie ist, dann suchen wir einen anderen Termin. Aber das Essen müss stattfinden, da besteh ich drauf.« »Das Essen findet statt.« Ich lachte glücklich. »Am Montag, den sechzehnten Dezember, um acht Uhr. Ich freue mich auf Sie, Monsieur Miller!« »So sehr wie ich mir freue, konnen Sie sich gar nicht freuen«, sagte er. Dann setzte er zögernd hinzu: »Darf ich Sie noch um eine kleine Gefallen bitten, Mademoiselle Aurélie? Sagen Sie André Chabanais bitte nikts von unsere Verabredung. Er ist sehr nett, aber er ist manche Mal so ... wie sagt man ... okkupativ. Wenn er weiß, daß ich in Paris bin, will er mir auch sehen und dann haben wir nachher nikt genug Zeit für uns ...« »Seien Sie unbesorgt, Mr. Miller. Ich werde schweigen wie ein Grab.« Als ich auflegte, sah mich Suzette mit großen Augen an. Download 1.37 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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