Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Eichberg 3: Bohrung ... Eichberg 3 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung am Südwestrand des → Görlitzer Synklinoriums nordöstlich der → Innerlausitzer Störung (Lage siehe Abb. 40.2), die bis zur Endteufe von 809,7 m im Liegenden des zutage ausstreichenden → Ordovizium (→ Eichberg-Formation) eine variszisch intensiv deformierte Serie des → Devon und → Dinantium aufschloss. In der neueren Literatur werden die Schichtenfolgen des präsilesischen Paläozoikum im → Görlitzer Synklinorium häufig als allochthoner Bestandteil eines unterkarbonischen Olisthostromkomplexes gedeutet. Synonym: Bohrung NSL (Nordrand Sächsische Lausitz) 10/61. /LS/
B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1964); H. B RAUSE (1965, 1967, 1969a, 1969b); M. G ÖTHEL (2001); H.-J. B ERGER (2008a); G. F REYER et al. (2008); H. B RAUSE (2008) ; B. G AITZSCH et al. (2008a, 2011a); G. F REYER et al. (2011) Eichberg-Folge → Eichberg-Formation. Eichberg-Formation Eichberg Formation lithostratigraphische Einheit des hohen → Ordovizium (bis tiefsten Silur?) im → Görlitzer Synklinorium (Tab. 5), bestehend aus einer etwa 45 m mächtigen Serie von variszisch deformierten quarzitischen Sandsteinen und Tonschiefern; Gliederung in → Liegende Tonschiefer im Liegenden und → Eichberg-Sandstein im Hangenden. Acritarchen-Funde belegen das jungordovizische Alter. Als stratigraphisch annähernd äquivalente, in der sog. → bayerischen Fazies entwickelte Serien werden die → Döbra-Formation des Frankenwaldes sowie die → Silurberg-Formation im → Frankenberger Zwischengebirge betrachtet. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Eichberg bei Weißig östlich Königswartha/Lausitz; Steinbruch Pansberg westlich Niesky an der Landstraße nach Mücka. 393
Synonym: Eichberg-Folge. /LS/ Literatur: H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1964); H. B RAUSE (1967, 1969a, 1969b); H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1969); H. B RAUSE et al. (1997); J. K RENTZ et al. (2000); J. K RENTZ (2001a); H.-J. B ERGER (2008a); T. H EUSE et al. (2010); H. B RAUSE (2012) Eichberg-Sandstein Eichberg Sandstone 10-35 m mächtiger variszisch deformierter hell- bis mittelgrauer quarzitischer Sandstein im Hangendabschnitt der ordovizischen → Eichberg- Formation des → Görlitzer Synklinoriums (Tab. 5). Der Sandstein führt unterschiedliche Gesteinsbruchstücke, unter anderem auch von (kambrischen?) Karbonatgesteinen. Häufig erfolgt eine Parallelisierung mit dem → Döbra-Sandstein des Frankenwaldes. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Kleine Steinbrüche am Eichberg bei Weißig östlich Königswartha/Lausitz; Steinbruch Pansberg westlich Niesky an der Landstraße nach Mücka. /LS/
Eichenberg-Gethles Anticline NW-SE streichende Antiklinalstruktur im Südostabschnitt der → Salzungen-Schleusinger Scholle, gekennzeichnet durch eine Hochlage der Zechsteinbasis im Gebiet nördlich des → Kleinen Thüringer Waldes (Lage siehe Abb. 35.2). /SF/
Eichenberg-Saalfelder Störungszone.
Begriff für die neuerdings häufiger gebrauchte Bezeichnung → Eichenberg-Saalfelder Störungszone.
Eichenberg-Saalfeld Fault Zone über ca. 120 km Länge vom Südabschnitt des Leinetal-Grabens bis and den Nordrand des → Thüringischen Schiefergebirges sich erstreckende NW-SE streichende, schon prämesozoisch angelegte und saxonisch weiter ausgestaltete Bruchstruktur im Südwestabschnitt des → Thüringer Beckens s.l. mit Versatzbeträgen bis ca. 500 m (Lage siehe Abb. 32.3). Die Störungszone trennt die → Mühlhausen-Orlamünder Scholle im Nordosten von der → Treffurt-Plauer Scholle im Südwesten. In ihrem Nordwestabschnitt bildet sie die Südwestbegrenzung der Eichsfeld-Scholle. Im Südosten stellt sie zwischen Blankenburg und Saalfeld zugleich die Grenze zum → Schwarzburger Antiklinorium dar. Ein südöstliches Weiterstreichen der Störungszone im variszischen Grundgebirge wird durch die Verbreitung NW-SE gerichteter Mesodiabasgänge zwischen Saalfeld und Hirschberg angezeigt; von hier verläuft sie über die → Wildensteiner Störung zwischen → Gefeller Antiklinale und → Hirschberger Antiklinale weiter nach Südosten bis auf nordwestböhmisches Gebiet (→ Tachov-Aš-Saalfelder Tiefenbruchzone). Vom Leinetal- Graben bis an die Westgrenze des Hainichs besteht die Störungszone aus einem System von Gräben, Horsten und Einzelverwerfungen mit Abschiebungscharakter. Einengungsformen treten hier nur untergeordnet auf. Weiter südöstlich bis in den Raum Arnstadt kommen zusätzlich auch Überschiebungen und Faltenstrukturen vor, deren Intensität in Richtung zum → Greifensteiner Graben wieder abnimmt (vorwiegend Gräben, Horste und Abschiebungen). Am SE-Ende der
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Störungszone zwischen Watzdorf und Saalfeld besitzt diese Überschiebungscharakter. Die durch Weitungstektonik (Abschiebungen, Grabenbildungen) gekennzeichnete ältere Phase der saxonischen Bewegungen umfasste einen nich exakt bestimmbaren längeren Abschnitt zwischen → Trias und → Oberkreide, die wahrscheinlich im Zeitraum → Santon/→ Campan von einer kompressiv/transpressiven Phase abgelöst wurde. Im präpermischen Untergrund bildet die Störungszone im Bereich der verdeckten → Mitteldeutschen Kristallinzone offensichtlich die nördliche Verbreitungsgrenze von Äquivalenten des → Ruhlaer Kristallins sowie des → Thüringer Hauptgranits. Zuweilen wird die Bruchstruktur als Grenze zwischen der Mitteldeutsch-Böhmischen Scholle und der Süddeutschen Scholle betrachtet. Synonyme: Eichenberg-Saalfelder Störungszone; Eichenberg-Gotha-Arnstadt-Saalfelder Störungszone; Eichenberg-Arnstadt-Saalfelder Störungszone; Arnstadt-Gotha-Eichenberger Störungszone; Saalfeld-Gotha-Eichenberger Störungszone; Eichenberg-Saalfeld-Lobensteiner Störungszone
AHLBUSCH (1952, 1953); W. S CHWAN (1954); S.v.B UBNOFF (1955); H. W EGENER (1955); K. F AHLBUSCH (1955); W. S CHWAN (1956a); H.-J. T ESCHKE (1959); H.R. L ANGGUTH (1959); F. S CHÜLER (1959); H.-J. B EHR (1966); G. S EIDEL (1974b); G. B EUTLER (1985); G. S EIDEL (1992); K.P. U NGER et al. (1994); G. P ATZELT (1995); W. B IEWALD & H.J. F RANZKE (2000, 2001); J. W UNDERLICH & P. B ANKWITZ (2001); G. S EIDEL et al. (2002); A. Z EH & J. W UNDERLICH (2003); G. S EIDEL (2003, 2004); D. A NDREAS (2014) Eichenberg-Saalfeld-Lobensteiner Störungszone Eichenberg-Saalfeld-Lobenstein Fault Zone selten verwendete Bezeichnung für die → Eichenberg-Saalfelder Störungszone mit einer vermuteten, im → Dinantium des → Ziegenrücker Teilynklinoriums jedoch nicht unmittelbar nachzuweisenden Verlängerung bis zum → Lobensteiner Horst. /TS/
Eiche Member lithostratigraphische Einheit des → Stefanium bis → Unterrotliegend im Bereich der → Flechtinger Teilscholle (Tab. 13), ausgebildet als lokal auftretendes Sedimentpaket im Liegenden der Ignimbrite der → Roxförde-Formation; lithologische Zusammensetzung aus Siltsteinen, Sandsteinen sowie mittleren und groben Konglomeraten mit Vulkanit- und Sedimentgeröllen. Für die biostratigraphische Einstufung wichtig sind Arthropoden-Ichnia, ferner konnten Pflanzenreste sowie Pelecypoden- und Tetrapodenfährten nachgewiesen werden. Die Einheit bildete ehemals den Hangendabschnitt der sog. → Flechtingen-Formation. Gelegentlich wird sie auch als Teilglied der → Süplingen- Formation betrachtet. Bedeutender Tagesaufschluss: Steinbruch Dörnstedt/Eiche zwischen Bebertal und Süplingen. Synonym: Eiche-Member. /FR/
Ostdeutschland, gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in Eichenmischwald-Hasel-Zeit (± 1200 Jahre) und Hasel-Eiben-Linden-Zeit (± 4000 Jahre). /NT/
Eichigt Gravity Low NW-SE streichendes Schweretiefgebiet im Bereich der → Triebeler Querzone mit Tiefstwerten von −27 mGal (Abb. 25.12). Das
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Minimum deckt sich annähernd mit dem vermuteten Verbreitungsgebiet des → Eichigt- Schönbrunner Granits. /VS/ Literatur: W. C ONRAD (1994, 1996) Eichigter Granit Eichigt Granite verdeckter NW-SE gestreckter variszisch- postkinematischer fluorangereicherter/phosphorarmer Biotitgranit im Südabschnitt des → Vogtländischen Schiefergebirges im Bereich der südlichen → Triebeler Querzone, oberflächig angezeigt durch einen deutlichen Kontakthof sowie durch Bohrungen nachgewiesen in Teufen zwischen 25 m und 38 m über NN. Es werden Rb/Sr-Isochronenalter des Granits von 296 3 Ma b.p. angegeben. Thorogene Modellalter von Feldspäten von 292 2 Ma b.p. entsprechen diesen Werten. Nach geophysikalische Messungen ist eine nach Norden weiterreichende Verbreitung zumindest bis in den Bereich des → Schönbrunner Granits (→ Eichigt-Schönbrunner Granit) wahrscheinlich. /VS/
Eichigt-Falkenstein Fault NE-SW streichende, nach Nordwesten einfallende Störung am Südostrand des → Bergener Granits. Synonym: Eichigt- Falkensteiner NE-Störung. /VS/
Eichigt-Schönbrunn-Granite zuweilen verwendete Regionalbezeichnung für einen verdeckten variszischen Granitkörper mit bis zu ca. 40 km 2
Verbreitung in 1 km Tiefe im Bereich der → Triebeler Querzone, der sich vom → Eichigter Granit im Süden bis zum → Schönbrunner Granit im Norden zusammensetzt; vermutet wird eine genetische Bindung
an die
Marienbad-Triebel-Culmsen-Tiefenbruchzone. Eine
Widerspiegelung der Granitkontur erfolgt im gravimetrischen Bild (→ Schweretief von Eichigt). Synonyme: Schönbrunn-Eichigter Granit; Massiv von Eichigt-Schönbrunn; Schönbrunn- Lauterbach-Eichigter Granit. /VS/
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