Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Geiseltal-Formation Geiseltal Formation häufig verwendete lithostratigraphische Bezeichnung des → Mitteleozän im Bereich des → Geiseltal-Beckens, unteres Teilglied der sog. → Geiseltal-Subgruppe (Tab. 30), gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in Basis- Hauptmittel (Flöze in den Liegendsedimenten, Liegendsedimente der Unterkohle; bis 20 m), Geiseltal-Unterkohle (Ypresium 10 bis Lutetium 1?; bis 60 m), Unteres Hauptmittel (bis 70 m), Geiseltal-Mittelkohle (Lutetium 1-2; bis 66 m), unterteilt in untere Mittelkohle, Mittelkohlen- Mittel und obere Mittelkohle, Oberes Hauptmittel (bis 20 m), Geiseltal-Oberkohle (Lutetium 1; bis 55 m) sowie Flöze in den Hangendsedimenten und Hangendsedimente (bis 10 m). Lokal sind Unterkohle bis Oberkohle in einer Mächtigkeit von >100 m zu einem Flöz vereint. Neuerdings werden die einzelnen Kohle-Horizonte (mit Zwischenmittel) in den Rang von Formationen erhoben und die Geiseltal-Formation bisheriger Definition einschließlich der → Wallendorf- Formation als → Geiseltal-Subgruppe bezeichnet (vgl. Tab. 30). Synonyme: Geiseltal-Komplex; Geiseltalium; Geiseltal-Untergruppe. /TB/ Literatur: G. K RUMBIEGEL (1953, 1959); L. R ÜFFLE (1967); D. L OTSCH (1968); D. L OTSCH et al. (1969); G. K RUMBIEGEL et al. (1970); W. K RUTZSCH (1976); L. L INCKE (1977); G. K RUMBIEGEL (1979); D. L OTSCH (1981); G. K RUMBIEGEL et al. (1983, 1989); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); G. S TANDKE (1995); H. B LUMENSTENGEL & L. V OLLAND (1995); H. B LUMENSTENGEL et al. (1996); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); J. H ECKNER et al. (1997); H. B LUMENSTENGEL & M. T HOMAE (1998); H. B LUMENSTENGEL (1999); H. B LUMENSTENGEL et al. (1999); H. B LUMENSTENGEL (2001); G. M ARTIKLOS (2002a); G. S TANDKE et al. (2002); R. P RÄGER & K. S TEDINGK (2003); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); M. T HOMAE et al. (2006); S. W ANSA et al. (2006b); G. S TANDKE (2008a; 2008b); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); W. K RUTZSCH (2011); M. M ENNING (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Geiseltalium Geiseltalian biostratigraphische Einheit (Säugetier-Stratigraphie) des → Mittleren Eozän (Typusgebiet: → Geiseltal-Becken), gegliedert in Unteres, Mittleres und Oberes Geiseltalium (Vertebratenzonen/MP-Zonen 11-14; sporenstratigraphische Zonen/SPP- Zonen 15A-D). Der hervorragende Erhaltungszustand zahlreicher Fossilfunde ist dem Zufluss von kalkhaltigen Wässern in die Kohlenmoore zu verdanken. /TB/
Geiseltal Fault auf der Grundlage gravimetrischer Gradientenscharungen postulierte ESE-WNW streichende, leicht bogenförmig angelegte saxonische Bruchstruktur im Bereich der → Merseburger Scholle, die das → Schwerehoch von Halle im Süden begrenzt (Lage siehe Abb. 32.3). Seismisch ist für die Störung eine Aufschiebung belegt. Die Störung grenzt das eozäne → Geiseltal-Becken im Süden gegen den → Merseburger Sattel im Norden ab. Im → Suprasalinar wird ein Versatz von ca. 200 m, im Subsalinar von 300 m angenommen. In NW-Richtung scheint die Bruchstruktur in die → Hornburger Südwestrand-Störung überzugehen. Synonym: Geiseltal-Störung. /TB/
H ÄNIG et al. (1996); I. R APPSILBER (2003); K.-H. R ADZINSKI et al. (2008b) Geiseltal-Revier → Braunkohlenrevier im Nordostabschnitt der → Merseburger Scholle, zu dem die Tagebaue → Geiseltal, → Großkayna und → Kayna-Süd gehören. 556
Geiseltal Gravity Low W-E orientiertes, leicht bogenförmig streichendes lokales Schwereminimum im Nordostabschnitt der Merseburger Scholle südlich des → Merseburger Sattels mit Werten bis –3 mGal. Als Ursache des Minimums wird die an der → Geiseltal-Nordrandstörung erfolgte, seismisch nachgewiesene Absenkung der Basis des → Zechstein vom nördlich gelegenen → Merseburger Sattel nach Süden um 100 m im Osten und 300 m im Westen betrachtet. Weiterhin tragen zur Ausbildung des deutlichen Minimums die größere Teufenlage des → Suprasalinars, die Verwitterung und atektonische Zerrüttung der Schichtenfolgen des → Buntsandstein sowie die in diesem Gebiet auftretenden Tertiärsenken (→ Geiseltal-Becken) mit mächtigen Braunkohle-Vorkommen bei. /TB/
Geiseltal Subgroup lithostratigraphische Einheit des → Lutetium/ → Bartonium (Mitteleozän) im Bereich des → Halle-Merseburger Tertiärgebiets, mittleres Teilglied der → Raßnitz-Gruppe, gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in → Geiseltal- Formation früherer Definition und → Wallendorf-Formation. /TB/
LUMENSTENGEL et al. (1996); H. B LUMENSTENGEL (1999); H. B LUMENSTEGEL in S. W ANSA et al. (2006b) Geiseltal-Untergruppe → Geiseltal-Formation. Geisingberg: Olivin-Augit-Nephelinit vom ... Geisingberg olivine augite nephelinite tertiäres Olivin-Augit-Nephelinit-Vorkommen des → Tertiär (→ Oligozän/Miozän) im Bereich des → Altenberger Granitporphyrs östlich Altenberg (Gebiet des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs), ausgebildet als fünf- bis sechseckige Säulen; erwähnenswert ist der Reichtum an Olivineinsprenglingen, Olivinknollen und
Fremdgesteinseinschlüssen. Stellenweise sind ein Übergang in einen Leuzitbasalt sowie eine geringe Melilith-Führung nachweisbar. Aus Rubidium-Strontium-Verhältnissen ergab sich für Xenolithe ein Alter von 1,640 Ma. Für das Wirtsgestein wurde ein K-Ar-Alter von 24,3 Ma bestimmt. Ungeklärt ist die Lagerungsform des Vulkanits (Deckenrest, Quellkuppe oder andere Struktur). Bedeutender Tagesaufschluss: Steinbruch an der Ostflanke des Geisingberges bei Altenberg. Synonym: Geisingberg-Basalt. /EG/
K. P IETZSCH (1962); L. P FEIFFER (1978); H. P RESCHER et al. (1987); L. P FEIFFER (1990); W. A LEXOWSKY (1994); L. P FEIFFER & P. S UHR (2008, 2011) Geisingberg-Basalt → Geisingberg: Olivin-Augit-Nephelinit vom ... Geisinger Bruch → Geisinger Störung. Geisinger Störung [Geising Fault] ― NW-SE streichende Bruchstörung im Gebiet des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs von Reichstädt nach dem Geisingberg verlaufend. Synonym: Geisinger Bruch. /EG/
Literatur: W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006)/ Geitersdorfer Störungszone → Nördliche Remdaer Störung. Geithain: Bohrung ... Geithain well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung im Westabschnitt des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes, die bei einer Endteufe von 503 m unter NN Schichtenfolgen des → Ordovizum (→ Phycodenschiefer-Formation) aufschloss. 557
/NW/ Literatur: H.-J. B ERGER et al. (1999) Geithain-Einheit → Geithain-Subformation. Geithainer Störung Geithain Fault NW-SE bis W-E streichende, leicht bogenförmig verlaufende saxonische Bruchstruktur im Grenzbereich von → Bornaer Mulde (→ Buntsandstein/→ Zechstein) zur → Colditzer Senke (→ Rotliegend). /TB/ Literatur: G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993) GeithainerSerie → Geithain-Subformation. Geithain-Einheit → Geithain-Subformation. Geithain-Subformation Geithain Member Untereinheit der → Rochlitz-Formation des → Unterrotliegend im Bereich des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes (insbesondere Südwestabschnitt), bestehend aus meist dunkelroten, oft auch violettbraunen Ignimbriten mit einem spezifischen Modalbestand der Einsprenglinge von Kalifeldspat > Plagioklas Quarz (Abb. 31.2). Bedeutende Tagesaufschlüsse: etwa 12 km langer Oberflächenausstrich zwischen Colditz und Geithain. Synonyme: Geithain-Einheit; Geithainer Serie. /NW/
E IGENFELD et al. (1977); T. W ETZEL et al. (1995); H. W ALTER (2006); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011); H. W ALTER (2012) Gela → zuweilen verwendete Kurzform von → Gelasium. Gelasium Gelasian ― chronostratigraphische Einheit der globalen Referenzskala im Range einer Stufe mit einer Zeitdauer, die von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016/04 mit einem Zeitumfang von ca. 0,78 Ma (2,58-1,80 Ma b.p.) angegeben wird. Die Zuordnung des Gelasium in der stratigraphischen Hierachie des → Känozoikum, d.h. zum → Tertiär oder aber zum → Quartär, war lange nicht entschieden. Ehemals gehörte es den seinerzeitigen internationalen Regelungen entsprechend formal ins höchste Tertiär (Pliozän). In letzter Zeit mehrten sich jedoch die Stimmen, die eine Stellung an der Basis des → Quartär befürworteten. Markante Zeitmarke an der Tertiär/Quartär-Grenze wäre dann die paläomagnetisch definierrte → Gaus/Matuyama-Grenze bei 2,588 Ma b.p. Etwa in diesen Zeitraum fällt auch die erste deutliche Abkühlungsphase (→ Prätiglium), was eine Einordnung in das durch Kalt- und Warmzeiten charakterisierte → Pleistozän, also die untere Serie des Quartär, rechtfertigt. Im Jahre 2009 wurde auf dieser Grundlage von der Internationalen Kommission für Stratigraphie endgültig entschieden, das Gelasium an die Basis des Quartär einzuordnen (Tab. 31). Untergliedert wird das Gelasium (vom Liegenden zum Hangenden) in → Prätiglium und → Tiglium. Auf ostdeutschem Gebiet konnten Ablagerungen des Gelasium im Westabschnitt des → Nordostdeutschen Tieflandes (Randsenke des → Saltstocks Lübtheen) mit den Schichtenfolgen der → Loosen-Formation (fluviatile Kiessande an der Basis der glaziären Serien) nachgewiesen werden. Weiter südlich werden insbesondere unterschiedliche Schotterbildungen thüringischer und sächsischer Flüsse zum Gelasium gestellt (→ Obere frühpleistozäne Saale-Terrasse; → Jüngerer Senftenberger Elbelauf u.a.). Auch limnisch- fluviatile Füllungen von Auslaugungssenken in verschiedenen Teilen Thüringens gehören eventuell in dieses stratigraphische Niveau. Inwieweit Anteile des Gelasium in den terrestrischen Ablagerungen der → Weißwasser-Subformation im Raum des → Niederlausitzer Tertiärgebiets enthalten sind, kann vorerst nicht entschieden werden. Das gleiche gilt für Schotterbildungen des → Bautzener Elbelaufs sowie anderer Flüsse. Alternative Schreibweise: Gela .
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S TANDKE et al. (2002); G. S TANDKE et al. (2002); T. L ITT et al. (2002); G. S TANDKE et al. (2005); T. L ITT et al. (2005, 2007); P. G IBBARD & G. S TANDKE (2008a); T. L ITT & S. W ANSA (2008); G. S TANDKE (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); G. S TANDKE (2015); L. L IPPSTREU et al. (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Gelbe Crux Gelbe Crux Magnetit-Lagerstätte im Kontaktbereich von → Thüringer Hauptgranit und → Vesser-Zone bei Schmiedefeld am Rennsteig, die offensichtlich an den hangenden Bereich der kambrischen basischen bis intermediären magmatischen Körper der → Vesser-Gruppe (→ Rollkopf-Formation) gebundene ist. /TW/
Yellow Boundary Layer bis zu 3 m mächtige gelb verwitternde arenitische Schillkalkbank an der Basis des → Unteren Wellenkalks (→ Unterer Muschelkalk, Tab. 24). Petrographisch handelt es sich meist um einen oolithischen, teilweise zellig-porösen Schillkalkstein. Charakteristisch ist oft ein hoher Anteil an äolischen Quarz- und Glimmerschluff sowie das Auftreten von Kalksteinintraklasten. Lithogenetisch wird der Kalkstein als Tempestit interpretiert. Die Gelbe Grenzbank wird heute als Basishorizont des Unteren Muschelkalk definiert. Mit Hilfe geophysikalischer Bohrlochmessungen ist der Horizont bis in der Bereich der Norddeutschen Senke verfolgbar. Bedeutende Tagesaufschlüsse: „Klostergraben“ an der Ortsverbindungsstraße Heimburg-Michaelstein/Oesig, Bachbett-Anschnitte am „Hans-Cloos“- Aufschluss; Saalesteilhang östlich der Fähre von Bad Kösen; Wasserriß an der Straße von Dondorf (Bereich der Dornbuger Schlösser Osttühringens); Saalesteilhang östlich der Fähre von Bad Kösen (östliches Thüringer Becken); Ulmers-Ruh am Fußweg Wilhelmshöhe-Fuchsturm in Jena (östliches Thüringer Becken). Synonyme: Grenzbank; Grenzgelbkalk; Gelbe Bank. /TB/ Literatur: W. H OPPE (1966); G. S EIDEL (1992); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995b); K.-H. R ADZINSKI (1995a); A.E. G ÖTZ (1996); M. G ÖTHEL & K. G RUNERT (1996); R. G AUPP et al. (1998a); K.-H. R ADZINSKI & T. R ÜFFER (1998); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); A.E. G ÖTZ (2006); K.-H. R ADZINSKI (2008c); A.E. G ÖTZ & S. G AST (2010); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); J. L EPPER et al. (2013); P. P UFF & K.-H. R ADZINSKI (2013a); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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