Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Gleina-Diskordanz [Gleina Discordace] ― gelegentlich auf der Grundlage von internen Schichtlücken an der Basis des → Gleina-Subformation des → Oberen Buntsandstein ausgehaltene Diskordanzfläche, die örtlich Abtragungsbeträge bis zur → Göschwitz- Subformation aufweisen kann. /TB/ Literatur: K.-W. T IETZE & H.-G. R ÖHLING (2013); H.-G. R ÖHLING (2015) Gleina-Subformation Gleina Member lithostratigraphische Einheit des → Oberen Buntsandstein, die die Obere Violettfolge mit Gips 4 des → Pelitröt umfasst (Tab. 23). Lithofaziell besteht die Subformation im Typusgebiet aus einer 30-40 m mächtigen Wechselfolge von knolligen Gipsen und überwiegend roten bis rotvioletten Tonsteinen und Tonmergelsteinen (Horizont der oberen Gipse). Im Hangendabschnitt kommen wenige dolomitische Bänkchen mit mariner Fauna vor. Dieser Hangenabschnitt der Gleina- Subformation markiert den Übergang zu den marinen Schichtfolgen der → Dornburg- Subformation. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Linker Hang der Unstrut zwischen Laucha und Gleina; auflässige Tongrube am linken Unstruthang bei Karsdorf; so genannte Fliegerrutsche am Segelflugplatz Laucha-Dorndorf; Bergstraße oberhalb von Reinsdorf; Kesselsee und Alvenslebenbruch (Südböschung) im Bereich der Struktur Rüdersdorf östlich Berlin. Kürzel: unterer Abschnitt der s7-4 Unterfolge der Rötformation. TB/
UBITZ (1959, 1960); M. G ÖTHEL & K. G RUNERT (1996); K.-B. J UBITZ & J. W ASTERNACK (1998); M. E XNER (1999); K. S CHUBERTH et al. (2006); K.-H. R ADZINSKI (2008b); P. P UFF & K.-H. R ADZINSKI (2013a, 2013b); J. L EPPER et al. (2013); K.-W. T IETZE & H.-G. R ÖHLING (2013); H.-G. R ÖHLING (2015); A. M ÜLLER et al. (2016) Gleitsch-Formation Gleitsch Formation lithostratigraphische Einheit des → Oberdevon (höheres→ Famennium; ~ höheres Hemberg bis → Wocklum) in Teilgebieten des
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→ Thüringischen Schiefergebirges mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums bei Saalfeld (→ Bohlen) als Typusgebiet, oberes Teilglied der → Saalfeld-Gruppe (Tab. 7; Tab. 8), bestehend aus einer etwa 30-47 m mächtigen pelagischen Serie von variszisch anchimetamorph deformierten Kalkknotenschiefern und Knotenkalken mit Einschaltungen quarzitischer Schichten, darüber hinaus auch tuffitischer Lagen und tonig-mergeliger Sedimente der Cypridinenschiefer-Fazies sowie Schwarzschiefer des → Hangenberg-Events; Gliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Mühlfelsen-Subformation, → Reschwitz-Subformation, → Breternitz-Subformation und → Obernitz-Subformation. Biostratigraphisch wichtige Fossilgruppen sind Cephalopoden sowie Conodonten und Ostracoden. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Umgebung des Gleitsch-Berges zwischen Obernitz und Fischersdorf südöstlich Saalfeld; Talhang des Bohlen bei Saalfeld. Synonym: Clymenien-Schichten oberhalb der sog. Trennschicht. /TS/
→ Nordostdeutschen Senke, eingerahmt im Norden durch die → Gransee-Tuchener Scholle, im Osten durch die → Berliner Scholle, im Süden durch die → Havelland-Scholle und im Westen durch die → Westhavelland-Rheinsberger Scholle (Abb. 25.12.1). Umgrenzende Störungen sind die → Neuruppiner Störung, die → Fürstenwaldeer Störung, die → Zitadelle-Störung sowie die → Liebenwalder Störung (Abb. 25.12.2). Die relativ kleine, nahezu rechteckige Scholle weist eine Länge von 30-35 km und eine Breite von 25 km im NW sowie 35 km im SE auf. Im Bereich der Scholle kommen drei Salinarstrukturen vor: Salzstock → Wulkow, Salzkissen → Flatow und Salzstock → Schönwalde. Der prätertiäre Untergrund der Scholle weist eine beträchtliche Strukturierung auf. Die Lagerungsverhältnisse deuten eine Schollenkippung nach Nordosten an, die im Zusammenhang mit der Heraushebung des → Prignitz-Lausitzer Walls steht. Das Bewegungsscharnier stellt die Zitadelle-Störung dar. /NS/ Literatur: G. B EUTLER & W. S TACKEBRANDT (2012) ); W. S TACKEBRANDT & M. S CHECK - W ENDEROTH (2015) Gliener Quartär [Glien Quarternary] ― Gebiet zwischen dem Außenrand der → Weichsel- Vereisung und dem → Eberswalder Urstromtal, in dem die geringmächtige weichselzeitliche Sedimentdecke von Ablagerungen des Jüngeren Saale-Eisvorstoßes durchragt wird. /NT/
Einheit des → Chattium (Oberoligozän) im Bereich des → Leipzig-Borna-Altenburger Tertiärgebiets sowie des nördlich angrenzenden → Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiets, bestehend aus einer 20-40 m mächtigen zyklisch aufgebauten. Folge flachmariner Sande mit oft starken Glimmeranreicherungen. Ihre Verbreitung beschränkt sich vorwiegend auf das Gebiet
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nördlich von Leipzig mit südlichen Ausläufern bis in den Raum Espenhain. In Richtung Osten sind sie bis in den Bereich des → Niederlausitzer Tertiärgebiets nachgewiesen worden, wo sie als → Grießen-Subformation bezeichnet werden (Tab. 30). Biostratigraphisch vertreten die Sande die SPP-Zone 20I bzw. die SPN-Zone I. Synonym: Unterer Glimmersand. /HW, NW/
L OTSCH (1981); W. A LEXOWSKY et al. (1989); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); P. S UHR (1995); G. S TANDKE (1995); H. J ORTZIG (2001); G. S TANDKE (2002); G. K NUTH (2002); G. S TANDKE et al. (2002); H. J ORTZIG (2003); L. E ISSMANN (2004); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); L. E ISSMANN (2006); S. W ANSA et al. (2006a); G. S TANDKE (2008a); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); G. S TANDKE (2011) Glimmersand-Subformation Glimmersand Member lithostratigraphische Einheit des → Chattium (Oberoligozän) bis → Aquitanium (Untermiozän) im Bereich des → Leipzig- Borna-Altenburger Tertiärgebiets („Weißelsterbecken“), des → Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiets (Abb. 23.11) sowie des → Niederlausitzer Tertiärgebiets; Abb. 23.10), bestehend aus einer durchschnittlich bis zu 60 m, lokal auch bis maximal 100 m mächtigen zyklisch aufgebauten Folge von örtlich stark glimmerreichen sowie wechselnd kalkhaltigen, meist etwas Glaukonit führenden flachmarinen hellen tonig-siltigen Sanden, die zum Hangenden hin oft in reine Glimmersande übergehen. Häufig wird eine Gliederung in Untere Glimmersande (20-40 m Glimmersand-Schichten i.e.S. des → Chattium) und Obere Glimmersande (→ Breitenfeld- Subformation des
höchsten Chattium bis Aquitanium) durchgeführt. Beide
Glimmersandkomplexe werden örtlich durch das wirtschaftlich unbedeutende → Flöz Breitenfeld bzw. zeitäquivalente Schluffhorizonte getrennt. Am Top treten häufig Schwermineralanreicherungen auf, die als Strandseifen interpretiert werden. Charakterisch für den Hangendabschnitt ist zudem das lokal eng begrenzte Auftreten von Bernsteinen in Schluffserien der Glimmersand-Schichten i.w.S., die zu Lagerstätten angereichert sein können (→ Bitterfelder bzw. Zöckeritzer Bernsteinhorizont; → Friedersdorfer Bernsteinschluff) und im → Braunkohlentagebau Goitsche von 1975-1990 als separater Rohstoff gewonnen worden sind. Die Glimmersande und die diese überlagernden Sedimente gehören in die SPP-Zone 20i (= SPN- Zone I). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Bauende Sandgrube Kaninchenberg westlich Bad Freienwalde; auflässige Sandgrube westlich von Altranft (B 167 zwischen Bad Freienwalde und Wriezen); Aufschluss Fischerkehle am Südufer des Schermützelsees. Synonyme: Glimmersand- Schichten; Glimmersand; Glimmersand-Horizont. /HW, NW, TB/ Literatur: D. L OTSCH (1981); W. A LEXOWSKY et al. (1989); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); A. H ULTZSCH (1994); P. S UHR (1995); G. S TANDKE (1995); H. J ORTZIG (2001); G. S TANDKE (2002); G. K NUTH (2002); G. S TANDKE et al. (2002); H. J ORTZIG (2003); L. E ISSMANN (2004); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); L. E ISSMANN (2006); S. W ANSA et al. (2006a); G. S TANDKE (2008a, 2008b); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); W. K RUTZSCH (2011); G. S TANDKE (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Glimmerschiefer-Eklogit-Einheit → Erzgebirgs-Glimmerschiefer-Eklogit-Einheit. Glimmerschiefer-Komplex (Erzgebirge)→ Wiesenthal-Meluzina-Decke. Glimmerton-Komplex → Pritzierer Schichten. Glinde-Interstadial Glinde Interstadial Epoch klimatostratigraphische Einheit des → Weichsel-Hochglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit, deren Alter nach 14 C- Daten zwischen 48,7 ka und 51,5 ka angenommen wird. Das Pollendiagramm des Glinde- 583
Interstadials zeigt eine baumlose Strauchtundra. Im ostdeutschen Raum konnte das Interstadial bislang nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Der Begriff erscheint in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands im Allgemeinen nur in Korrelationstabellen. Literatur: K. D UPHORN & H. K LIEWE (1995); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); T. L ITT et al. (2007); R.-O. N IEDERMEIER et al. (2011) Glindower Ton Glindow Clay seit Jahrhunderten wirtschaftlich genutzter Tonhorizont im Raum westlich von Potsdam („Glindower Platte“), abgelagert als Staubeckenabsatz zwischen → Drenthe-Stadium und → Warthe-Stadium des → Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän; Tab. 31). /NT/
Nordostdeutschen Senke, begrenzt im Nordosten durch die → Fürstenwalder Störung, im Südwesten durch den Nordwestast der → Zitadelle-Störung. Die Südostgrenze bildet die → Liebenwalder Störung, die Nordwestgrenze die → Neuruppiner Störung. /NS Literatur: ; G. B EUTLER et al (2012) Globenstein-Granit Globenstein Granite untertägig aufgefahrener und durch zahlreiche Bohrungen aufgeschlossener variszisch-postkinematischer Granit
im Bereich
der → Westerzgebirgischen Querzone östlich des → Eibenstock-Nejdek-Granitmassivs, an den die Zinn-Wolfram-Lagerstätte → Pöhla-Globenstein gebunden ist;
Teilglied der
→ Westerzgebirgischen Plutonregion (Abb. 36.2). Synonym: Pöhla-Globenstein-Granit. /EG/ Literatur: G. H ÖSEL & R. K ÜHNE (1992); M. W OLF (1995); W. S CHUPPAN (1995); G. H ÖSEL et al. (2003) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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