Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Grössau-Rothenkirchener Scholle
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Grössau-Rothenkirchener Scholle Grössau-Rothenkirchen Block NNW-SSE streichende Rotliegend-Scholle im Ostabschnitt des → Stockheimer Beckens, im Westen abgegrenzt von der → Heinersdorf-Glosberger Scholle durch die → Pressiger Störung, im Osten dem → Dinantium des → Teuschnitzer Teilsynklinoriums diskordant auflagernd. /SF/
ERRMANN (1958); H. D ILL (1988); H. L ÜTZNER et al. (1995, 2003) Großbardauer Terrasse Großbardau Terrace Terrassenbildung der Zwickauer Mulde im Ostabschnitt der → Leipziger Tieflandsbucht südlich von Grimma mit Schotterbildungen des → Saale-Frühglazials (?) des → Mittelpleistozän. /MS/
Großbothen Valley Sander 20-30 m mächtige Vorschüttsande und –kiese des → Älteren Saale-Stadiums (→ Zeitz-Phase) des → Saale-Hochglazials (→ Saale-
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Komplex des → Mittelpleistozän) am Ostrand der → Leipziger Tieflandsbucht südlich von Grimma /NW/ Literatur: L. E ISSMANN (1994b, 1995, 1997a); T. L ITT et al. (2007) Großbothen-Subformation Großbothen Member Untereinheit der → Rochlitz-Formation des → Unterrotliegend im Bereich des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes (Südabschnitt), bestehend aus Ignimbriten mit einem Modalbestand der Einsprenglinge, in dem Kalifeldspat und Plagioklas zu etwa gleichen Anteilen vorkommen und stark gegenüber Quarz dominieren. Einsprenglingsgröße und –dichte variieren (Abb. 31.2). In der Grundmasse überwiegen graphophyrisch-sphärolitische Entglasungen. Kristallagglomerate aus Plagioklasen und/oder Pyroxenen, unterschiedliche Kalifeldspatgenerationen und Quarzneubildungen ohne Korrosionserscheinungen in Bimsfetzen deuten auf Relikte von Eduktgesteinen hin. Ein wichtiges Merkmal sind die bis zu 5 Vol.% enthaltenen Orthopyroxene, die dem Gestein eine dunkle Farbe verleihen. Nach dem Verlauf der Pseudofluidaltexturen, der Position und der Begrenzung bildet die Großbothen-Subformation das Zentrum des Rochlitzer Quarzporphyrs, das am stärksten vulkanotektonisch abgesunken ist. Synonym: Großbothen-Einheit; Großbothener Serie. /NW/
Großbreitenbach Formation stratigraphische Einheit des → Neoproterozoikum (→ Ediacarium) im Bereich des → Schwarzburger Antiklinoriums. Nach dem Modell des Antiklinalbaues treten Schichtenfolgen der Formation sowohl an der Südostflanke als auch an der Nordwestflanke des Antiklinoriums auf (vgl. Geologische Übersichtskarte von Thüringen 2002). Lithofaziell handelt es sich um eine etwa 500-600 m mächtige Wechsellagerung von in der Zusammensetzung und Farbe variierenden Grauwacken mit meist dunkelgrauen, graphitführenden Tonschiefern. Bei Waffenrod-Hinterrod kommen Amphibolite mit noch erkennbarer intersertal-ophitischer Struktur vor, die aus Amphibol, Chlorit und Plagioklas vor. Feldspäte sind stark saussuritisiert. Epidot tritt vorwiegend zusammen mit Karbonat auf Klüften auf. Quarz ist vereinzelt in Körnern und als Rekristallisat zu beobachten. Als Untereinheiten werden (vom Liegenden zum Hangenden) → Untere Rollberg-Subformation, → Obere Rollberg-Subformation und → Untere Kieselbach-Subformation ausgeschieden (Abb. 34.2). Auf der Grundlage neuerer Kartierungsergebnisse wird für den Zentralbereich des Antiklinoriums allerdings ein tektonostratigraphischer Schuppen- oder Stapelbau tektonisch begrenzter Lithoeinheiten gegenüber dem Antiklinalmodell mit normaler lithostratigraphischer Abfolge unterschiedlicher Schichtserien häufig favorisiert, wodurch die Existenzberechtigung der Großbreitenbach-Formation und ihrer Teileinheiten in Frage gestellt wird. Synonyme: Großbreitenbach-Folge; Altenfelder Schichten. /TS/
Groß Buckow Channel NNW-SSE streichende kurze quartäre Rinnenstruktur im mittleren Abschnitt des → Niederlausitzer Tertiärgebiets, in der durch wahrscheinlich subglaziäre elsterzeitliche glazihydromechanische Prozesse während der beginnenden Zerfallsphase des ersten(?) Eisvorstoßes der mittelpleistozänen → Elster-Kaltzeit Teile der tertiären Schichtenfolge bis in Teufen unterhalb des für den Braunkohlenbergbau 659
bedeutsamen → Zweiten Miozänen Flözkomplexes des → Langhium (unteres Mittelmiozän) ausgeräumt wurden. Die Rinnenfüllung besteht zumeist aus elsterzeitlichen Bildungen. Synonym: Buckower Rinne. /NT/
Großenhain Transverse Fault Zone NE-SW streichende Störungszone im Nordwestabschnitt des → Großenhainer Gneiskomplexes; versetzt die → Westlausitzer Störung (→ „Großenhainer Störung“) geringfügig. /EZ/
Großenhain Gneiss Complex NW-SE streichender Komplex von unterschiedlich als Paragneise und/oder Orthogneise interpretierten Metamorphiten am Nordostrand der nordwestlichen → Elbezone, der sich über eine Erstreckung von ca. 60 km Länge verfolgen lässt.. Lithostratigraphisch wurden → Großenhain-Gruppe, → Ebersbach- Gruppe sowie → Rödern-Gruppe ausgehalten. Zirkondatierungen an einem Orthogneis ergaben ein cadomisches Eduktalter von 537 7 Ma b.p. Der Gneiskomplex wird örtlich von Ausläufern des → Meißener Massivs durchsetzt. Bedeutender Tagesaufschluss: Hanganschnitt am Bahnhof Berbisdorf. /EZ/
L . S CHMIDT (1955, 1956); K. P IETZSCH (1956, 1962); A. F RISCHBUTTER (1975); P. B ANKWITZ et al. (1975); G. H IRSCHMANN et al. (1976); A. F RISCHBUTTER (1982); K. H OTH et al. (1985); U. L INNEMANN (1995); M. G EHMLICH et al. (1996); M. K URZE et al. (1997); M. G EHMLICH et al. (1999); U. L INNEMANN et al. (2000); O. K RENTZ et al. (2000); O. K RENTZ (2001b); M. G EHMLICH (2003); M. T ICHOMIROWA (2003); U. L INNEMANN et al. (2004a, 2007, 2008a) Großenhainer Orthogneis → Großenhainer Gneiskomplex. Großenhainer Serie → Großenhain-Gruppe. Großenhainer Störung Großenhain Fault NW-SE streichende Bruchstruktur im Nordostabschnitt der Elbezone, die den → Großenhainer Gneiskomplex im Südwesten vom → Niederlausitzer Antiklinalbereich im Nordosten trennt (Abb. 40.1). Die Störung wird allgemein als nördliche Fortsetzung der → Westlausitzer Störung angesehen, zuweilen jedoch auch als Verlängerung der → Lausitzer Überschiebung. Im Nordwesten setzt sie sich im → Torgauer Störungssystem fort und bildet mit dieser das Torgau-Großenhainer Störungssystem. /EZ/ Literatur: A. F RISCHBUTTER (1975, 1982); D. L EONHARDT (1995); O. K RENTZ (2001b) Großenhain-Gruppe Großenhain Group lithostratigraphische Einheit des → Proterozoikum im Bereich des → Großenhainer Gneiskomplexes, als Schollen im → Meißener Massiv sowie beiderseits der Elbe im Störungsbereich des kretazischen → Elbtalgrabens bei Radebeul (Tab. 3), bestehend aus einer >500 m mächtigen, cadomisch und variszisch beanspruchten monotonen Serie von
vorherrschend bankig-flasrigen Zweiglimmergneisen wechsellagernd mit plattig-feinschiefrigen Zweiglimmergneisen; untergeordnet treten linsige Einlagerungen dichter Kalksilikatgesteine und dunkelgrauer Amphibolite auf. Die Gneise wurden sowohl als Para- als auch als Orthogesteine interpretiert.
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Als Edukte werden weitgehend monoton ausgebildete Grauwacken-Pelit-Wechsellagerungen angenommen, die in ihren unteren Teilen Amphibolit- und Kalksilikatgesteinshorizonte führen und im oberen Abschnitt Geröllhorzonte und quarzitische Einlagerungen aufweisen. Eine magmatische Beeinflussung erfuhr die Abfolge durch den cadomischen → Coswiger Granit und die variszischen Intrusivkörper des → Meißener Massivs. Wahrscheinlich bereits präkinematisch ist in die Großenhainer Gneise der → Diorit von Bärwalde intrudiert. Erste Datierungen an magmatisch gebildeten Zirkonen nach der Pb/Pb-Evaporationsmethode ergaben einen cadomischen Wert von 537 Ma b.p. und sprechen für eine Orthonatur der Gneise. Die Großenhain-Gruppe wird gelegentlich als metamorphes Äquivalent der → Lausitz-Gruppe betrachtet. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Hanganschnitt am Bahnhof von Berbisdorf; Steinbruch am südöstlichen Ortsausgang von Weßnitz (südöstlich Großenhain). Synonyme: Großenhainer Serie; Großenhainer Formation; Großenhainer Gneise; Gneise von Klotzsche- Großenhain-Glaubitz; Granodioritgneis von Klotzsche-Glaubitz pars; Biotitgneise von Klotzsche-Großenhain; Biotitgneise von Skassa-Glaubitz-Merschwitz. /EZ/
L . S CHMIDT (1955, 1956); K. P IETZSCH (1956, 1962); A. F RISCHBUTTER (1975); P. B ANKWITZ et al. (1975); G. H IRSCHMANN et al. (1976); A. F RISCHBUTTER (1982); K. H OTH et al. (1985); G. R ÖLLIG et al. (1990); U. L INNEMANN (1995); M. K URZE et al. (1997); M. G EHMLICH et al. (1999); O. K RENTZ et al. (2000); O. K RENTZ (2001b); U. L INNEMANN et al. (2004a, 2007, 2008a); H.-J. B ERGER et al. (2008a, 2011a) Großenhain-Naundorfer-Schotter Großenhain-Naundorf gravels Teilglied der → Unteren Frühpleistozänen Schotterterrasse des unterpleistozänen → Schmiedeberger Elbelaufs im Bereich des Elbebogens nördlich von Meißen (östlich des heutigen Flussbetts der Elbe). /EZ/
OLF & W. A LEXOWSKY (2008; 2011) Großensteiner Sattel → Gessental-Sattel. Großer Dautzsch-Einheit → Großer Dautzsch-Rhyolith. Großer Dautzsch-Rhyolith Großer Dautzsch rhyolite großporphyrischer Rhyolith des → Unterrotliegend im Bereich der → Halleschen Scholle, Teilglied des → Halleschen Vulkanitkomplexes (nordöstliche → Saale-Senke), dessen initiale lakkolithische Platznahme in Schichtenfolgen der → Wettin-Subformation desr → Stefanium C erfolgte. Der mittlere Phenocrystgehalt beträgt 26%, die Größe der Kalifeldspäte liegt zwischen 20 mm und 40 mm. 206 Pb/
238 U-Datierungen ergaben einen Wert von 291,7 ± 1,8 Ma b.p , der stratigraphisch dem → Sakmarium der internationalen Standardskala entspricht und damit die bisherige Einstufung ins Unterrotliegend der mitteleuropäischen Gliederung bestätigt. Synonym: Großer Dautzsch- Einheit. /HW/
Großer Graben Horst NE-SW streichende schmale variszische Horststruktur im Bereich des → Elbingeröder Komplexes zwischen → Hainholz-Mulde im Nordwesten und → Rübeländer Mulde im Südosten, aufgebaut aus vulkanitischen Serien der mitteldevonischen → Elbingerode-Schalstein-Formation (Abb. 29.7) Der Horst stellt die südwestliche Fortsetzung des am nördlichen Rand des → Bode-Lineaments nach Westen versetzten → Braunesumpf-Sattels dar. Im Bereich des Horstes baute bis 1990 die
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→ Schwefelkieslagerstätte Einheit. Annäherndes Synonym: Braunesumpf-Vulkanitaufbruch pars. /HZ/
CHRIEL (1954); G. M ÖBUS (1966); K. R UCHHOLZ (1983); K. R UCHHOLZ & H. W ELLER (1988, 1991a); H. W ELLER et al. (1991); K. M OHR (1993); C. H INZE et al. (1998); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011) Großer Winterberg-Basalt Großer Winterberg Basalt im Südostabschnitt der → Elbe- Kreidesenke auftretendes schwarzgraues basisches Neovulkanit-Vorkommen des → Tertiär (→ Oligozän/Miozän), ausgebildet als etwa 100 m mächtiger NNE-SSW streichender Gang von dichtem Olivin-Augit-Melithit. Bestimmt wurde ein Alterswert von 71,3 Ma. /EG/
IETZSCH (1962); L. P FEIFFER (1978); W. A LEXOWSKY (1994); P. S UHR & K. G OTH (2008, 2011) Großer Wukensee-Becken [Großer Wukensee Basin] ― kleinräumige Senkungsstruktur des frühen → Holozän im Nordabschnitt des pleistozänen → Biesenthaler Beckens (Nordostbrandenburg). /NT/
Großer Zschirnstein Basalt im Südostabschnitt der → Elbe- Kreidesenke auftretendes schwarzgraues basisches Neovulkanit-Vorkommen des → Tertiär (→ Oligozän/Miozän), ausgebildet als Olivin-Augit-Tephrit. /EZ/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); L. P FEIFFER (1978); W. A LEXOWSKY (1994) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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