Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Hauptquarzit-Formation (II)
Download 25.05 Mb. Pdf ko'rish
|
- Bu sahifa navigatsiya:
- Hauptsattelachse (des Harzes) →
- Hauptterrasse →
- Hausdorfer Folge →
- Hausdorf: Uranerz-Vorkommen …
- Haussachsener Störungszone →
Hauptquarzit-Formation (II) Hauptquarzit Formation lithostratigraphische Einheit des → Devon im Bereich des → Mittelharzes (→ Blankenburger Zone) und des → Unterharzes (→ Harzgeröder Zone), bestehend aus einer in der sog. → rheinischen Fazies entwickelten, meist fossilfreien Serie variszisch deformierter grauer Quarzite und quarzitischer Grauwacken mit Zwischenschaltungen von Tonschieferhorizonten (Tab. 7, Abb. 29.10). Die Schichtenfolgen des
738
Hauptquarzits liegen allerdings häufig als Olistolithe bzw. Gleitschollen in Olisthostromen des → Dinantium (→ Harzgerode-Olisthostrom; → Bodetal-Olisthostrom; Hüttenröder Olisthostrom). Als autochthon wird der → „Hauptquarzit-Sattel“ von Wienrode-Altenbrak betrachtet. Hinsichtlich der exakten stratigraphischen Stellung der als Hauptquarzit bezeichneten Serien bestehen widersprüchliche Angaben. Traditionell erfolgt eine Einstufung ins → Unterdevon (→ Ober-Emsium). Petrographisch-fazielle Vergleiche sowie Fossilnachweise (Conodonten, Tentakuliten) weisen jedoch darauf hin, dass in großen Teilen der als Hauptquarzit kartierten Gebiete dieser jünger ist (→ Mitteldevon; → Oberdevon; evtl. tiefes → Dinantium). Auch wurden Teile des Hauptquarzits als zeitlich-fazielle Vertreter der mitteldevonischen → Wissenbach-Formation interpretiert. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Bushaltestelle am westlichen Ortsausgang von Oberloquitz; auflässiger Steinbruch am westlichen Ortsausgang von Fischersdorf (Bushaltestelle); ehemaliger Schieferbruch südlich von Helmsgrün. Lokales Synonym: Bodetalquarzit. /HZ/ Literatur: W. S CHRIEL (1954); W. S CHRIEL & D. S TOPPEL (1958a); F. R EUTER (1959); M. R EICHSTEIN (1961a); A. M ÜLLER (1962); K. R UCHHOLZ (1962); M. R EICHSTEIN (1964b); G. M ÖBUS (1966); H. W ELLER (1966); H. L UTZENS (1967); K. R UCHHOLZ (1967a, 1968b); H. W ELLER (1968); K.-H. B ORSDORF & G. F REYER (1973); G. P ATZELT (1973a); K. R UCHHOLZ et al. (1973); H. B LUMENSTENGEL (1973, 1974); K.-H. B ORSDORF (1975); H. B LUMENSTENGEL (1975b); M. S CHWAB (1976); K. R UCHHOLZ (1978); K.-H. B ORSDORF & G. F REYER (1991); E. S CHWANDTKE et al. (1991); K. M OHR (1993); G.K.B. A LBERTI (1995); C. H INZE et al. (1998); M. S CHWAB & H. H ÜNEKE (2008); U. L INNEMANN et al (2008a); H. W ELLER (2010) Hauptrogenstein-Bereich → Hauptrogenstein-Subformation. Hauptrogenstein-Member → Hauptrogenstein-Subformation. Hauptrogenstein-Subformation Hauptrogenstein Member lithostratigraphische Einheit der → Germanischen Trias, markantes mittleres Teilglied der nach seiner Rogensteinführung oft dreigeteilten → Bernburg-Formation im Nordteil der → Nordostdeutschen Senke (z.B. Nordost- Mecklenburg/Vorpommern; Tab. 22) sowie in der → Subherzynen Senke und im Bereich der → Merseburger Scholle. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Tontagebau Beesenlaublingen bei Könnern (Sachsen-Anhalt); aufgelassener Steinbruch am Elzeberg bei Neinstedt (Subherzyne Senke). Synonyme: Hauptrogenstein-Member; Hauptrogensteinzone. /NS/
Sandsteinkomplex des → Oberrotliegend II (tiefere → Elbe-Subgruppe) im südlichen Randbereich der → Nordostdeutschen Senke; heute oft verwendete genauere Bezeichnung ist → Elbe-Hauptsandstein. Hauptsandstein Main Sandstone neutrale Bezeichnung für einen etwa 9 m mächtigen grauen, durch Siltsteinlagen stark gebänderten Feinsandstein, Teilglied des → Lettenkeuper (→ Erfurt-Formation) im Südostabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (Südostbrandenburg, Tab. 25). Zugleich ältere Bezeichnung für den → Sandstein S2 im Bereich des → Thüringer Beckens s.l. und der → Südthüringisch-Fränkischen Scholle. /NS, TB, SF/
739
Hauptsilursattel → in der älteren Harzliteratur häufig verwendete Bezeichnung für das südlich der → Tanne-Zone im Bereich der mittleren → Harzgeröder Zone sich erstreckende Verbreitungsgebiet einzelner Siluraufschlüsse (z.B. → Trautensteiner Silurrregion) einschließlich der ehemals als → Ostharzer Silursattel gedeuteten Silurvorkommen im Ostabschnitt der → Harzgeröder Zone, die heute nicht mehr als parautochthone Bildungen, sondern als Olistolithe innerhalb des unterkarbonischen → Harzgerode-Olisthostroms interpretiert werden. Synonyme: Hauptsattelachse; Silurachse des Harzes pars.
Hauptsteinmergel informelle lithostratigraphische Einheit der → Weser-Formation (ehemals: Oberer Gipskeuper), Teilglied des → Mittleren Keuper der → Germanischen Trias, bestehend aus einem dolomitischen marinen Ingressionshorizont, dessen flächhaft weite Verbreitung im süddeutschen Raum mit nördlichen Ausläufern bis auf das Gebiet Ostdeutschlands übergreift, nachgewiesen im→ Thüringer Becken s.str. (→ Schillingstedter Keupermulde), in der → Subherzynen Senke (z.B. Bohrung Morsleben) sowie im Bereich der → Nordostdeutschen Senke (Bohrungen im östlichen Brandenburg sowie in Mecklenburg- Vorpommern). Lithofaziell handelt es sich um dolomitischen Tonmergel und Siltsteine sowie gebietsweise um dünne Lagen plattiger Dolomite. Die Mächtigkeiten sind im Allgemeinen gering und bewegen sich zwischen 0,2-4 m. /SF, TB, SH, NS/
Main Terrace Complex unter wechselnden, vorwiegend kaltklimatischen periglazialen Klimabedingungen entstandene fluviatile Terrassenbildung des → Saale-Frühglazials (→ Delitzsch-Phase; → Saale-Komplex des → Mittelpleistozän) im sächsisch-westthüringisch-anhaltischen Raum (Tab. 31), die insbesonder im Bereich der → Leipziger Tieflandsbucht bis zum Mittelelbegebiet als weithin zusammenhängende schwemmfächerartige, 5-20 m mächtige Platte aus einer meist horizontalgeschichteten, häufig durch Siltlagen oder Erosionsflächen in zwei bis drei Sedimentationszyklen gegliederte Folge von groben Sanden und Kiesen das elsterzeitliche vom saalezeitlichen Glaziärstockwerk trennt. Im Bereich der Hauptterrassenverbreitung sind die Ablagerungen der älteren elstereiszeitlichen Glazialfolge oft nur noch in Form von Erosionsrelikten erhalten geblieben. Es handelt sich dabei um lokale Geschiebemergelpakete und in Erosionswannen bzw. in subglaziären Rinnenstrukturen abgelagerte glazifluviatile spätelsterzeitliche Schmelzwassersande und –kiese. Eine Folge noch tiefer greifender glazihydromechanischer Ausräuming ist, dass die Quartärbasis örtlich bis in das Niveau oligozäner Schichtenfolgen reicht. An der Basis des Hauptterrassen- Komplexes ist oft eine mehr oder weniger dichte Blocklage aus überwiegend nordischen Geschieben entwickelt, die als Rückstand der → Unteren und Oberen Elster-Grundmoräne interpretiert wird. Von den weniger vertretenen südlichen Leitgeröllen sind solche der osterzgebirgischen Porphyre (z.B. des
→ Tharandter Eruptivkomplexes), der westerzgebirgischen und mittelsächsischen Granite (→ Kirchberger, → Eibenstocker, → Mittweidaer, → Berbersdorfer Granit) sowie Granulite und Metabasite des → Granulitgebirges nachweisbar. Häufig sind Frostmarken (Eiskeile u.a.), örtlich in drei bis fünf Generationen, nachweisbar. Ihre Tiefe schwankt generell zwischen 2 und 8 m, als Maximalwerte wurden auch 12 m festgestellt. Oft treten in den feinkörnigen Bereichen Kryoturbationen auf. Begleiterscheinung der periglazialen Deformationen sind Braunkohlendiapire, die ihrerseits wiederum Einfluss auf die lokalen Sedimentationsverhältnisse ausübten. Diesen kaltklimatischen lithofaziellen Verhältnissen entsprechen auch die nachgewiesenen Säugerreste mit Mammuthus
740
stratigraphischer Leithorizont besitzt der Terrassenkomplex als Fundschicht eines reichhaltigen mittelpaläolithischen Abschlags- und Geräteinventars auch archäologische Bedeutung (Markleeberg, Wallendorf, Eythra u.a.). In den Mittelläufen der Flüsse (Neiße, Elbe, Mulde, Saale) ist der Schotterkörper nur noch reliktisch erhalten. Häufig erfolgt eine stratigraphische Parallelisierung des Hauptterrassen-Komplexes mit dem sog. → Tranitzer Fluviatil des ostelbischen Raumes der Lausitz. Der Hauptterrassen-Komplex stellt aufgrund seiner weiten Verbreitung den lithostratigraphisch bedeutsamsten Leithorizont des ostdeutschen Quartärs dar. Synonyme: Hauptterrasse, Tiefere Mittelterrasse; Frühsaale-Terrasse. /LS, EZ, GG, MS, NW, HW, TB/
NOTH & G. L ENK (1962); L. E ISSMANN (1994b); L. E ISSMANN & T. L ITT et al. (1994); W. K NOTH (1995); L. E ISSMANN (1995, 1997a); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); G. P ATZELT (2003); R. W IMMER (2008); W. J UNGE et al. (2008); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011); L. L IPPSTREU et al. (2015) Haupt-Wärmezeit → Atlantikum. Hausberg-Riff Hausberg Reef Riff der → Werra-Formation des → Zechstein im Bereich des → Saalfeld-Pößneck-Neustädter Riffgürtels. /TB/
P AUL & H. H UCKRIEDE (2004) Hausberg-Sattel Hausberg Anticline annähernd NE-SW streichende saxonische Antiklinalstruktur im Bereich der → Jenaer Scholle. /TB/
Hausdorf Formation lithostratigraphische Einheit des → ?Kambrium am Südrand des → Frankenberger Zwischengebirges (südöstlicher Gegenflügel der → Rabenstein-Roßweiner Synklinale), bestehend aus einer 200-300 m mächtigen Wechsellagerung von schwarzen kohlenstoffreichen Graphitphylliten und dunkel- bis grünlichgrauen Phylliten mit schwarzen Metakieselschiefern, teilweise geröllführenden Metagrauwacken und Grauwackenschiefern; vereinzelt treten Hornblendeschiefer und Amphibolite auf (Tab. 4). Die Geröllführung der Metagrauwacken besteht aus Graniten, Aplitgraniten, Granitporphyren, Granitmylonit, Tonschiefern, Grauwackenschiefern, Quarziten sowie Biotit- und Biotitserizitschiefern. Die Größe der Gerölle beträgt bis zu 25 cm. An Fossilien wurden Conodontenreste nachgewiesen. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Treppenhauer nördlich von Frankenberg; Steinbrüche im Frauenwald und am Eichberg bei Hausdorf; Kieselschieferbrüche bei Starbach. Synonym: Hausdorfer Folge; Niederwiesaer Serie pars. /MS/
der Wismut-AG über osterzgebirgischen Gneisen in Sandsteinen der → Kreide ( → Crednerien- Schichten) nachgewiesenes Uranerz-Vorkommen. Die Uranführung ist an Schluff- und Tonsteinzwischenlagen mit inkohltem Pflanzenhächsel gebunden, die die einzelnen Sandsteinbänke voneinander trennen. Das aushaltendste Erzintervall weist eine Mächtigkeit zwischen 0,15 m und 0,50 m auf und enthält im Durchshcnitt 0,012-0,035% Uran. /MS/ Literatur: W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006) 741
Haussachsener Gangzug Haussachsen Vein Zone im Bereich der → Saalfelder Störung und ihren Nebenspalten in saxonischer Zeit gebildeter NW-SE streichender Gangzug mit Karbonat-Sulfid-Mineralisation. An den Gangzug sind auch Uranerz-Vorkommen gebunden. Der Stoffbestand der saxonischen sekundär-hydrothermalen Vererzung wird aus einer ersten spätvariszischen Vererzung hergeleitet. Synonyme: Haussachsener Störungszone, Haussachsener Erzzone. /TS/ Literatur: W. S CHWAN (1954, 1956a); H. R EH & N. S CHRÖDER (1974); H. P FEIFFER (1979, 1984); G. M EINEL & J. M ÄDLER (1995); W. S CHWAN (1999); G. M EINEL & J. M ÄDLER (2003); W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006) Haussachsener Störungszone → Haussachsener Gangzug. Hauterive → in der älteren Literatur zur Geologie Ostdeutschlands zumeist angewendete Kurzform der von der Stratigraphischen Kommission Deutschlands seit 1999 empfohlenen Schreibweise → Hauterivium.
Range einer Stufe, Teilglied der → Unterkreide mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2014 mit etwa 3,5 Ma (132,9- 129,4 Ma b.p.) angegeben wird, untergliedert in Unter- und Ober-Hauterivium (Tab. 28). Ablagerungen des Hauterivium kommen in den ostdeutschen Bundesländern insbesondere im Bereich der → Südwestmecklenburg-Altmark-Westbrandenburg-Senke vor (Abb. 21). Im zentralen Westabschnitt der Senke (Südwestmecklenburg, Nordostaltmark) treten fossilreiche tonig-mergelige, in den Liegendabschnitten auch karbonatisch-sandige Sedimente auf, die in lokalen halokinetischen Randsenken Mächtigkeiten bis über 600 m erreichen können (Bohrung Mützel südlich Genthin). Weiter östlich, in Annährung an die → Nordmecklenburg-Hochlage und die → Ostbrandenburg-Hochlage, sind verstärkt lückenhafte und weniger mächtige sandige Bildungen entwickelt, die eine biostratigraphisch gesicherte Untergliederung, oft sogar eine Abgrenzung zum liegenden Valanginium und hangenden Barremium, nicht mehr ermöglichen. Nordöstlich dieser Schwellenbereiche ist Hauterivium aus der → Usedom-Senke in limnisch- brackischer Ausbildung sowie aus dem Gebiet des Darß (bis zu 20 m kalkige, z.T auch stärker tonig-glaukonitische Feinsandsteine) bekannt. Die südlichsten Hauterivium-Vorkommen treten im Gebiet der → Subherzynen Kreidemulde auf, im Westen (→ Kleiner Fallstein) mit Mergelsteinen sowie basalen Trümmererzen und untergeordnet oolithischen Eisenerzen, im Osten (→ Quedlinburger Sattel) ausschließlich mit einer Wechselfolge mariner und terrestrischer Sandsteine (→ Neokom-Sandstein). Wirtschaftlich lassen sich der Sandsteinhorizonte des Hauterivium im Bereich der → Nordostdeutschen Senke gebietsweise als geothermische Aquifere nutzen. Alternative Schreibweise: Hauterive. /NS, SH/ Literatur: H.-J. M ETTCHEN et al. (1963); I. B ACH (1963, 1964, 1965); I. D IENER (1966); W. N ÖLDEKE (1967); I. D IENER (1967a, 1968a, 1971, 1974); I. D IENER & K.-A. T RÖGER (1976); F.M. G RADSTEIN et al. (1999); J. M UTTERLOSE (2000c); H. B EER (2000b); I. D IENER (2000a, 2000b); K.-A. T RÖGER (2000a); M. H ISS et al. (2002); H. B EER (2003); I. D IENER et al. (2004a); M. M ENNING (2005); H. F ELDRAPPE et al. (2007); J.G. O GG et al. (2008); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); W. K ARPE (2008); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); J. B RANDES & K. O BST (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); T. V OIGT (2015) |
ma'muriyatiga murojaat qiling