Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Bausandstein (2) → Thüringischer Bausandstein. Bautzener Elbelauf Bautzen Elbe River Cours infolge elsterzeitlicher Erosionsprozesse nur noch schwer rekonstruierbarer, wahrscheinlich in annähernder Südwest-Nordost-Richtung aus
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dem Gebiet um Dresden östlich des heutigen Flussbettes der Elbe bis Bautzen sich erstreckender und dort in drei Arme (von West nach Ost: Kamenzer Arm, Weißwasserer Arm, Rietschener Arm) aufspaltender Verlauf des präelsterzeitlichen Elbe-Flussbetts. Die Schotter des Bautzener Elbelaufs („bunte“, typisch quartäre Geröllassoziation) werden zeitlich dem → Tiglium- Komplex (Tiglium-B-Kaltzeit) bzw. der sog. → Mulde-Kaltzeit zugerechnet (Tab. 31). Typisch ist eine „bunte“, typisch frühquartäre Geröllassoziation mit allen osterzgebirgischen und böhmischen Leitgeröllen wie hohen Anteilen an Gneis, Quarz-Lydit-Konglomerat, Tephrit, Granitporphyr, Rhyolith u.a. Nachgewiesen wurden syngenetische Kryoturbationen, Eiskeile und Driftblöcke. Paläomagnetische Messungen ergaben eine normale Magnetisierung (Olduvai- Event?). Die Schotterbildungen folgen gebietsweise mit deutlicher Diskordanz und zeitlichem Hiatus über den Ablagerungen des → Senftenberger Elbelaufs. /LS/
Bautzen Partial Block auf der Grundlage einer gravimetrisch- geophysikalischen Gebietsgliederung ausgeschiedener Teilblock des vermuteten älteren →präkambrischen Unterbaues im Südostabschnitt der → Lausitzer Scholle (→ Oberlausitzer Antiklinakbereich) mit wahrscheinlich vorherrschend simatischen Krustenanteilen; Südostteil des → Bernsdorf-Kamenzer Schwerehochs. /LS/ Literatur: G. H IRSCHMANN & H. B RAUSE (1969); H. B RAUSE (1970a, 1990); H.-J. B EHR et al. (1994); W. C ONRAD (1996), H. B RAUSE (2000a); W. C ONRAD (2002) Bavel → in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands häufig verwendete Kurzform von → Bavelium-Komplex. Bavelium-Komplex Bavelian Complex klimatostratigraphische Einheit des → Quartär, Teilglied des → Unterpleistozän im Range einer Stufe, im Hangenden begrenzt durch den → Cromerium-Komplex, im Liegenden durch den → Menapium-Komplex (Tab. 31). In Gebieten Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens wird der untere Abschnitt des sog. → Thüringen-Komplexes als ein annäherndes zeitliches Äquivalent des Bavelium-Komplexes betrachtet. Bekanntester Vertreter ist auf ostdeutschem Gebiet das → Quartär von Untermaßfeld. Im Bereich des → Nordostdeutschen Tieflandes fehlen bislang Hinweise auf Ablagerungen des Bavelium-Komplexes. Bedeutender Tagesaufschluss: „Mittlerer Tonkopf“ südlich Meiningen (Untermaßfeld). Synonym: Bavel-Komplex. Kurzform: Bavel. /NW, HW, TB/ Literatur: F. W IEGANK (1982); R.-D. K AHLKE (1987); L. E ISSMANN (1994b, 1995); T. L ITT et al. (2002); L. L IPPSTREU (2002a); K.P. U NGER (2003); T. L ITT et al. (2005); L. L IPPSTREU (2006); L. E ISSMANN (2006); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008); T. L ITT & S. W ANSA (2008); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) bayerische Fazies Bavarian Facies Bezeichnung für eine spezielle Faziesausbildung im tieferen Paläozoikum (→ Ordovizium bis → Dinantium) der → Saxothuringischen Zone, die sich in einer schmalen, aber wahrscheinlich bis zu 400 km langen Zone vom Münchberger Kristallinmassiv (NE-Bayern) in SW-NE-Richtung entlang des sog. → Zentralsächsischen Lineaments über das → Wildenfelser Zwischengebirge, das → Frankenberger Zwischengebirge, Teilen des → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges, Teilen des → Elbtalschiefergebirges sowie
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das → Görlitzer Synklinorium bis zum Bober-Katzbach-Gebirge und Eulengneis der Westsudeten verfolgen lässt. Paläogeogeographisch wird eine Bindung an eine stärker gegliederte Schwellenzone mit begleitenden Tiefseerinnen (basischer Vulkanismus) vermutet, was eine erhöhte Differenziertheit der lithologischen Ausbildung bedingt. Lithofaziell typisch sind Olistolithe, Gleitmassen sowie konglomeratische Ablagerungen. Zuweilen ist die Sedimentation auch kondensiert und/oder lückenhaft. Die Sedimentkomplexe in bayrischer Fazies werden in Verbindung mit den sie lokal begleitenden deckenförmigen Kristallineinheiten oft als allochthon, als das tektonisch Hangende der Ablagerungen in thüringischer Fazies betrachtet; andererseits werden aber auch, insbesondere aus dem nordbayerischen Raum, sowohl laterale als auch vertikale fazielle Übergänge zu der ihr gegenüberstehenden, weniger differenzierten → thüringischen Fazies beschrieben, die für (Par-) Autochthonie sprechen würden. /MS, EZ, LS/
AEGER (1959, 1964c); M. K URZE (1966); A. Z ITZMANN (1968); W. S CHWAN (1974); H. J AEGER (1977); W. F RANKE (1984); M. K UPETZ (1987); W. F RANKE (1989); A. S CHREIBER (1992); M. K URZE et al. (1992); M. K URZE (1993); J. G ANDL (1998); W. F RANKE (2000); U. L INNEMANN & T. H EUSE (2000); M. G EHMLICH et al. (2000); U. L INNEMANN et al. (2004a); U. K RONER & T. H AHN (2004); J. G ANDL (2006); M. K URZE et al. (2008); U. K RONER & T. H AHN (2008) Beber-Becken → Beber-Senke. Beber-Graben → oft verwendete Bezeichnung für die im → Permosilesium gebildete → Beber- Senke, die die Grabenstruktur im Frühstadium der Beckenbildung besonders unterstreicht. Beber-Senke Beber Basin NNE-SSW bis NE-SW streichende, bis 18 km breite grabenartige Senkungsstruktur des → Permosilesium (Abb. 9.3), die primär eventuell schon vom → Mühlhäuser Becken und → Ilfelder Becken, relativ sicher aber vom Südrand der → Subherzynen Senke über das Gebiet der → Flechtinger Teilscholle und der → Calvörder Scholle bis in den Südwestabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (→ Gardelegener Senke) verfolgt werden kann. Nach Osten bestand wahrscheinlich – zeitweilig durch die → Halberstädter Hochlage eingegrenzt – eine Verbindung zur → Börde-Senke im Ostabschnitt der Subherzynen Senke. Als westliche Begrenzung wird die → Altmark-Schwelle angenommen. Ihre erste Anlage erfuhr die Senke offensichtlich im → Stefanium mit Ablagerung der Sedimente der → Süplingen-Formation im Gebiet der → Flechtinger Teilscholle. Vermutet wird ein weiterer Ausbau der Senke im → Unterrotliegend bis in das mittlere → Oberrotliegend II. Dabei erfolgte von Süden nach Norden eine Einbindung zunehmend jüngerer Sedimentabfolgen in die Graben- bzw. Beckenbildung. Zuweilen wird die Beber-Senke als zu einem regional größeren System meridionaler Gräben im Bereich der Norddeutschen Senke gehörig interpretiert. Synonyme: Beber-Becken; Beber-Graben; Erxlebener Becken pars; Alvenslebener Becken pars. /SH, FR, CA, NS/
E LLENBERG et al. (1976); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG (1985); U. G EBHARDT et al.(1991); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); B. G AITZSCH et al. (1995b); H.-J. H ELMUTH & S. S CHRETZENMAYR (1995); J.W. S CHNEIDER et al. (1998); O. K LEDITZSCH (2004a, 2004b); K.-H. R ADZINSKI et al. (2008a); K. R EINHOLD et al. (2011); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); J. P AUL (2012) Bebertal: Bohrungen ... Bebertal wells regionalgeologisch bedeutsame Bohrungen im Nordwestabschnitt der → Flechtinger Teilscholle (Bohrungen Bebertal 1/69, 6/69, 8/69, 10/69, 13/69, 81/69), die unter unterschiedlich mächtigem → känozoischem Deckgebirge jeweils kurze 115
Abschnitte der variszisch deformierten → Magdeburg-Flechtingen-Formation aufschlossen (Abb. 27). Die Bohrung Bebertal 6/69 wies zudem eine 53 m mächtige Folge der → Süplingen- Formation des → Stefanium nach. /FR/
Bebertal Formation lithostratigraphische Einheit des → Unterrotliegend im Bereich der → Flechtinger Teilscholle (Tab. 13), Teilglied der → Altmark-Subgruppe, bestehend aus einer etwa 75 m mächtigen Serie von rot- bis grauvioletten, eben bis linsig geschichteten Silt- und Tonsteinen mit geringmächtigen Sand- und Karbonatlagen. Mehrfach treten Einschaltungen von andesitischen bis dazitischen Aschentuffen auf. Für die Einstufung der Formation sind Florenreste von Bedeutung. Biostratigraphisch wird die Formation nach Xenacanthiden-Zähnen mit der → Goldlauter-Formation des → Thüringer Waldes korreliert. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Gebiet zwischen Bebertal und dem Papenteich. Synonym: Bebertaler Schichten. /FR/
Bebertal Porphyry ältere Bezeichnung für eine spezielle Varietät der → Unterrotliegend-Vulkanite des → Altmark-Subherzyn-Eruptivkomplexes im Bereich der → Flechtinger Teilscholle. /FR/
Mitteleozän) im Ostabschnitt der → Subherzynen Senke (unteres Saale-Gebiet). /SH/
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