Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Barth-Schichten: Untere ... Lower Barth Beds informelle lithostratigraphische Einheit des → Silesium (tieferes → Westfalium A), nachgewiesen in Bohrungen im nördlichen Randbereich der → Nordostdeutschen Senke (Vorpommern), bestehend aus einer 200-235 m mächtigen graufarbenen, annähernd kohlefreien Siltstein-Tonstein-Wechsellagerung (Tab. 10.1); an der Basis lokal mit einem mächtigen Sandsteinkomplex (→ Mecklenburg-Sandstein). Synonym: Graue Folge pars. /NS/
K. H OTH et al. (1990); D. F RANKE (1990); K. H OTH et al. (1993a, 1993b); W. L INDERT (1994); H.-J. P ISKE et al. (1994); W. L INDERT & N. H OFFMANN (2004); K. H OTH et al. (2005) Barth-Scholle → Barth-Grimmener Strukturzone. Bartolomäus Stadtilm: Bohrung ... → Bohrung Stadtilm. Barton → in der älteren Literatur zur Geologie Ostdeutschlands zumeist angewendete Kurzform der von der Stratigraphischen Kommission Deutschlands seit 1999 empfohlenen Schreibweise → Bartonium.
Bartonian chronostratigraphische Einheit des → Tertiär der globalen Referenzskala im Range einer Stufe mit einer Zeitdauer, die von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit ca. 3,2 Ma (~40,4-37,2 Ma b.p.) angegeben wird, Teilglied des → Eozän (Tab. 30). Ablagerungen des Bartonium kommen in den ostdeutschen Bundesländern im Gebiet der → Nordostdeutschen Tertiärsenke (tiefmarine → Conow- Formation, flachmarine → Serno-Formation), der → Leipziger Tieflandsbucht (paralische
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→ Profen-Formation) und der → Lausitzer Tertiärsenke (paralische → Schlieben-Formation) vor. Wichtige marine Faziesanzeiger sind das lokale Vorkommen von Dinoflagellaten-Zysten sowie von Glaukonit in den Hangendsedimenten von Flözen sowie das gelegentliche Vorkommen der Sumpfmangrove Nypa. Synonyme: oberes Mitteleozän; früher auch unteres Obereozän. Alternative Schreibweise: Barton. Literatur: D. L OTSCH (1968); D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); D. L OTSCH (2002a); G. S TANDKE et al. (2002); W.v.B ÜLOW & S. M ÜLLER (2004a); M. G ÖTHEL (2004); J. R ASCHER et al. (2005); G. S TANDKE et al. (2005); K. G ÜRS et al. (2008a); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); G. S TANDKE (2008a, 2008b); W. K RUTZSCH (2011); G. S TANDKE (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); G. S TANDKE (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Baruther Maar Baruth Maar kleinräumige Maarbildung des → Tertiär (höheres → Oligozän) am Nordrand des → Oberlausitzer Antiklinalbereichs nordöstlich von Bautzen, konturiert durch Ergebnisse der gravimetrischen Regionalvermessung und substanziell untersucht durch zwei Forschungsbohrungen. Nachgewiesen wurde in der Forschungsbohrung Baruth 1/98 unterhalb einer 38,3 m mächtigen Deckschicht von braunkohleführenden Sanden, Schluffen und Tonen des → Mittelmiozän bis zur Endteufe von 279,60 m eine typische Maarfüllung des → Oberoligozän, bestehend (vom Hangenden zum Liegenden) aus limnischen Tonen, Schluffen und Sanden, einer mächtigen Folge meist feinlaminierter Diatomite mit zahlreichen Turbiditen sowie im unteren Abschnitt mit Debris Flow-Bildungen, die Diatomitschollen, alterierte Lapillis und Bomben sowie in Aschematrix eingebettete Kollapsbrekzien mit Bruchstücken von Granodiorit und Grauwacke enthalten. Petrographische und geochemische Unterschiede der einzelnen Maar-Vorkommen werden auf differgierende Krustkontamination und/oder auf Diskontinuitäten in der Mantelquelle zurückgeführt. K/Ar-Datierungen belegen basische Eruptionen zwischen 28 Ma und 25 Ma. Einzelne Eruptionen erfolgten wesentlich später (z.B. Basanit vom Eisenberg bei 13 Ma). Die Eruptionen erfolgten im wesentlichen an NW-SE streichenden tektonischen Schwächzonen. Im Tiefsten der Forschungsbohrung Baruth 1/98 wurden 22 m einer Kollapsbrekzie erbohrt, die sich durch eine Vielfalt an Granodioriten und Grauwacken in unterschiedlichen Gefügeausbildungen auszeichnet. Der Beginn und das Ende der vorwiegend durch organische Komponenten gekennzeichneten Maar-Sedimentation sind durch einen verstärkten klastischen Eintrag charakterisiert. Die palynologische Untersuchung der kohligen Proben aus den teriären Deckschichten der Borschungsbohrung Baruth 1/98 erlaubt eine Einstufung dieser Horizonte in den Zeitabschnitt höheres Untermiozän bis tieferes Mittelmiozän. Die Mikrofloren dieser miozänen Sedimente können mit den Spektren die oligozänen laminierten Seesedimente der Maarfüllung verglichen werden. Die 99,9 m tiefe Forschungsbohrung Baruth 2/98 untersuchte die gröberklastische Randfazies des Baruther Maarbeckens. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Schafberg bei Baruth, Eisenberg bei Guttau, Vorkommen östlich von Buchwalde. /LS/ Literatur: P. S UHR & K. G OTH (1996, 1999); K. G OTH & P. S UHR (2000); C. C AJZ et al. (2000); K. G OTH et al. (2003a, 2003b); M. H OTTENROTT (2003); R. P UCHER et al. (2003); A.D. R ENNO et al. (2003); M. L APP & R. L OBST (2003); M. F ELDER & R. R AUPP (2003); G. G ABRIEL et al. (2003); D. R ENNO & K.P. S TANEK (2003); H.A. G ILG et al. (2003); F.W. J UNGE et al. (2003); N. V OLKMANN (2003); K.P. S TANEK et al. (2003); H. L INDNER et al. (2003); M. H OTTENROTT (2003); M. G ÖTHEL (2004); K. G OTH & P. S UHR (2005); P. S UHR et al. (2006); H. L INDNER et al. (2006); P. S UHR & K. G OTH (2008, 2011) 108
Baruth sander NW-SE gestrecktes engräumiges Sandergebiet der → Brandenburg-Phase des → Weichsel-Hochglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit im Bereich zwischen → Baruther Urstromtal im Süden und → Brandenburger Hauptrandlage im Norden. /NT/ Literatur: J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); L. L IPPSTREU et al. (1997) Baruther Talsand Baruth valley sand im Raum Baruth/Mark (Südbrandenburg) während der → Brandenburg-Phases des oberpleistozänen → Weichsel-Hochglazials abgelagerte Talsande, gegliedert in Älteren Baruther Talsand und Jüngeren Baruther Talsand. /NT/ Literatur: L. L IPPSTREU (2002a, 2006); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); L. L IPPSTREU et al. (2015) Baruther Urstromtal Baruth Ice-Marginal Valley generell SE-NW orientiertes, auf ostdeutschem Gebiet von der Lausitzer Neiße bei Forst bis an die Elbeniederung westlich Genthin sich erstreckendes, durchschnittlich 3-5 km, maximal jedoch bis zu 15 km breites und von Ost nach West abfallendes Urstromtal (Abb. 24), das sowohl den Schmelzwässern der Maximalausdehnung der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit (→ Brandenburger Hauptrandlage) als auch verschiedenen Lausitzer und mittelbrandenburgischen Flüssen (Spree, Malxe, Dobra, Wudritz, Nieplitz, Plane, Belziger Bach u.a.) als Abflussbahn diente. In der Wische, etwa ab Havelberg, vereinigt sich das Baruther Urstromtal mit dem → Berlinerr Urstromtal sowie dem → Eberswalder Urstromtal zu einer gemeinsamen Abflussbahn, die etwa durch die heutige Niederung der Unterelbe eingenommen wird. Ein auffälliges Merkmal ist dabei eine deutliche Gliederung in drei Erosionsterrassen (Älteres, Jüngeres und Jüngstes Baruther Urstromtal). Am Nordrand des Urstromtals überwiegen Sanderbildungen der Brandenburger Hauptrandlage, am Südrand dominieren weite Schwemmkegel der von Süden einmündenden Flüsse (z.B Sandfächer der Spree im Raum Cottbus-Peitz-Burg). Typisch sind weiterhin sowohl das großflächige Auftreten verschiedenartiger Moorbildungen als auch bis zu 20 m mächtige Talsandbildungen, denen in weiter Ausdehnung Dünenfelder von bis zu 17 m Höhe auflagern. Gelegentlich wird zwischen Älterem Baruther Urstromtal und Jüngerem Baruther Urstromtal unterschieden. Die Grenze zwischen beiden Urstromtälern bilder der → Taubendorfer Sander. Zwischen Baruther Urstromtal und dem weiter nördlich gelegenen → Berliner Urstromtal vermitteln unregelmäßig verlaufende Schmelzwässer-Abflusswege, sog. Zwischenurstromtäler oder Urstromtalungen. Im Bereich des Urstromtals befindet sich zwischen Burg (Lausitz) und Lübben die holozäne Niederung des als Touristenmagnet bekannten Oberspreewaldes. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Schwemmsandinseln bei Kaupen südlich Lauchhammer; Hortisole bei Lehde im Osten von Lübbenau. Synonym: Glogau-Baruther Urstromtal pars. /NT/ Literatur: J. M ARCINEK (1960, 1961); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); O. W AGENBRETH & W. S TEINER (1990); L. L IPPSTREU et al. (1994a); A.G. C EPEK et al. (1994); W. N OWEL (1995); W. K NOTH (1995); L. L IPPSTREU et al. (1995); F. B ROSE & J. M ARCINEK (1995); L .L IPPSTREU & W. S TACKEBRANDT (1997); O. J USCHUS (2001); H. L IEDKE (2003); M. H ANNEMANN (2003); H. S CHROEDER (2003); W. N OWEL (2003a); L. L IPPSTREU & A. S ONNTAG (2004a, 2004b); M. H ORN et al. (2005); N. H ERMSDORF (2005); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); V. M ANHENKE & D. B ROSE (2015); W. S TACKEBRANDT (2015a) Baruth-Gersdorfer Rinne Baruth-Gersdorf Channel NW-SE streichende quartäre Rinnenstruktur im nördlichen Abschnitt des → Niederlausitzer Tertiärgebiets, in der durch wahrscheinlich subglaziäre elsterzeitliche glazihydromechanische Prozesse während der beginnenden Zerfallsphase des ersten(?) Eisvorstoßes der mittelpleistozänen → Elster-Kaltzeit
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Teile der tertiären Schichtenfolge bis in Teufen von 100-150 m, lokal >150 m unter der Basis des für den Braunkohlenbergbau bedeutsamen → Zweiten Miozänen Flözkomplexes des → Langhium (unteres Mittelmiozän) ausgeräumt wurden. Die Rinnenfüllung besteht zumeist aus elsterzeitlichen Bildungen. /NT/
UPETZ et al. (1989); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); L. L IPPSTREU et al. (2015) Baruth-Gubener Schwelle → Baruth-Lieberose-Guben: magnetische Anomalien von ... Baruth-Lieberose-Guben: magnetische Anomalien von → magnetische Anomalien von Baruth-Staakow-Guben. Baruth-Staakow-Guben: magnetische Anomalien von ... Baruth-Staakow-Guben magnetic anomalies annähernd Ost-West verlaufender Zug magnetischer Anomalien (>100 nT) am Südrand der → Nordostdeutschen Senke, der wahrscheinlich den Verlauf der → Mitteldeutschen Kristallinzone nachzeichnet. Synonyme: magnetische Anomalien von Baruth-Lieberose-Guben; Baruth-Gubener Schwelle. /NS/
K ATZUNG (1995); W. C ONRAD (2001) Bärwalde: Braunkohlentagebau ... Bärwalde brown coal open cast Auflässiger Braunkohlentagebau im Südostabschnitt des → Niederlausitzer Tertiärgebiets südöstlich von Hoyerswerda (Lage siehe Abb. 23.6), in dem im Zeitraum von 1976-1992 Braunkohlen des → Miozän (→ Zweiter Miozäner Flözkomplex des → Langhium) abgebaut wurden. Gefördert wurde eine Gesamtmenge von 185 Mio Tonnen Rohkohle. /LS/ Literatur: W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994c); W. N OWEL (1995a); C. D REBENSTEDT (1998); R. H YKA (2007) Bärwalde: Diorit von ... Bärwalde Diorite proterozoischer Diorit (Hornblendegneis) im Zentralabschnitt der → Elbezone zwischen Moritzburg und Radeburg, der präkinematisch in die proterozoische → Großenhain-Gruppe intrudiert sein soll bzw., als alternative Interpretationsvariante, das basische Endglied der variszischen magmatischen Abfolge des Meißener Massivs darstellt. /EZ/
P. B ANKWITZ et al. (1975); W. N ÖLDEKE et al. (1988); M. K URZE et al. (1997); T. W ENZEL (1999); O. K RENTZ (2001); H.-J. B ERGER et al. (2008a, 2011a, 2011b) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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