Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Baldenhainer Mulde Baldenhain Syncline NE-SW streichende, von permotriassischen Einheiten der Zeitz-Schmöllner Mulde verdeckte variszische Synklinalstruktur mit Schichtenfolgen des → Devon und → Dinantium in der aus dem östlichen → Thüringischen Schiefergebirge bekannten Normalausbildung im Muldenkern. Die Muldenstruktur hebt sich nach Nordosten hin heraus. /TB/
Offshore-Bohrung → G 14-1/86 in Anlehnung an Profile auf Bornholm ursprünglich gewählte Bezeichnung.
Offshore-Bohrung → G 14-1/86 in Anlehnung an Profile auf Bornholm gelegentlich gewählte Bezeichnung.
Ballenstedt Formation lithostratigraphische Einheit des → Rotliegend im → Meisdorfer Becken (Abb. 29.4b), Teilglied der → Meisdorf-Subgruppe, bestehend aus einer 60-70 m mächtigen Wechsellagerung von roten Siltsteinen und Sandsteinen und wenigen Konglomeratlagen sowie Aschentuffbändern mit verkieselten Hölzern (Dadoxylon). Die Konglomerate enthalten Gerölle von Quarziten, Grauwacken und Kieselschiefern des Harzpaläozoikums sowie ortsfremde Bestandteile kleinporphyrischer Rhyolithe und Pyroklastika. Kleine Räume im Gestein deuten auf ehemalige Bimse oder Lapilli hin. Lithofaziell werden die Schichtenfolgen der Ballendtedt-Formation als Ablagerungen distaler Schwemmfächer und Playas betrachtet. In der älteren Literatur verwendetes Kürzel: ru3. Bedeutender Tagesaufschluss: Aufgelassene Grube der ehemaligen Ziegelei Ballenstedt. /HZ/
Bezeichnung für dichte
hemipelagische Kalksteine mit Cephalopoden- und Lamellibranchiatenführung. Als Gegensatz gilt die sog. → Greifensteiner Fazies. Ballstädt 1: Bohrung ... Ballstädt 1 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung mit einem Richtprofil der → Werra-Formation und der → Staßfurt-Formation des → Zechstein im zentralen → Thüringer Becken s.l.. /TB/
Baltica seit dem frühen → Ordovizium von hohen südlichen Breitengraden nach Norden gedriftete kontinentale Platte (heute: Baltischer Schild und Basement der → Osteuropäischen Tafel), die bei annähernd zeitgleicher Entwicklung eines ozeanischen Bereichs (→ Tornquist-Ozean) in ihrem Hinterland das passive Rückgrat der sich entwickelnden → Norddeutsch-Polnischen Kaledoniden bildete. Spätestens seit dem Nachweis baltischer Kruste in der südlichen Ostsee nördlich Rügen (Offshore-Bohrung → G 14-1/86) wird auch in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands der Begriff Baltica, insbesondere im Zusammenhang mit der Diskussion der → Rügen-Kaledoniden, zunehmend verwendet. Zudem weisen neuere
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tiefenseismische Messungen im Nordteil Ostdeutschlands darauf hin, dass baltische Kruste unter Umständen bis an das → Elbe-Lineament nach Süden reicht und von einem nordwärts gerichteten kaledonischen Akkretionskeil während des tieferen Paläozoikums überfahren wurde (Abb.1.1; Abb. 3.1). Literatur: D. F RANKE (1990a, 1990b); A. B ERTHELSEN (1992a); D. F RANKE (1993, 1994, 1995); D. F RANKE et al. (1996); B. T ANNER & R. M EISSNER (1996); N. H OFFMANN & D. F RANKE (1997); H. B EIER et al. (2000);T. M C C ANN & C.M. K RAWCZYK (2001); H. B EIER (2001); U. B AYER et al. (2002); G. K ATZUNG (2004a); M. K RAUSS & P. M AYER (2004); I. H INZ -S CHALLREUTER & R. S CHALLREUTER (2007); C.M. K RAWCZYK et al. (2008); R.L. R OMER & K. H AHNE (2010); C.M. K RAWCZYK & A. S CHULZE (2015); D. F RANKE & W. S TACKEBRANDT (2015a); D. F RANKE et al. (2015a) Baltische Endmoräne: Äußere ... → Frankfurter Randlage. Baltischer Bernstein Baltic amber im Gesamtraum Nordostdeutschlands in Schichtenfolgen des → Quartär verbreiteter, in der sog. eozänen „Blauen Erde“ des Samlandes (Halbinsel zwischen Frischem und Kurischem Haff in der Region Königsberg/Kaliningrad) angereicherter und von dort mit dem skandinavischen Gletschereis sowie durch glazifluviatile Schmelzwässer des → Pleistozän (→ Mecklenburg-Phase) verfrachteter eozäner Bernstein. Das größte derartige Bernsteinvorkommen Ostdeutschlands befindet sich zwischen Kölpinsee und Ückeritz auf Usedom (→ Bernstein-Vorkommen von Stubbenfelde). Insgesamt wurden im Baltischen Bernstein bisher über 3000 Tierarten und etwa 200 Pflanzenarten nachgewiesen. Die den Bernstein bildenden Harze entstammen insbesondere der eozänen Bernsteinkiefer Pinus succinifera. Gelegentlich wurden/werden die Bernsteine des miozänen → Bittefelder Bernsteinhorizonts als umgelagerter Baltischer Bernstein interpretiert. /NT/
Baltic Ice Sea NE-SW orientierter spätglazialer Eis-Stausee in zentralen Teilgebieten der heutigen Ostsee, gebildet im Zeitraum des oberpleistozänen → Weichsel-Spätglazials. Die Südgrenze dieses Eis-Stausees lag noch außerhalb der zu dieser Zeit Festlandsgebiet darstellenden Räume im Norden Ostdeutschlands. Demgegenüber wurden im mecklenburg-vorpommerschen Anteil der Ostsee Sedimente des Eis-Stausees, teilweise die von Süden geschütteten festländischen Bildungen vertretend, mehrfach nachgewiesen (→ Arkona-Becken, → Falster-Rügen-Platte, → Darßer Schwelle, → Mecklenburger Bucht). /NT/
ein stratigraphisches Intervall, das das → Unter-Tournaisium und → Mittel-Tournaisium umfasst. Ein häufiger verwendeter synonymer Begriff ist → Gattendorfia-Stufe.
25234/14 von 1981) ehemals festgelegte lithostratigraphische Einheit für die als Bandschiefer 98
und Buntschiefer (Oberdevon) bezeichneten Schichtenfolgen im Bereich des → Unterharzes und → Mittelharzes. Bänderquarzit Bänder Quarzite charakteristische quarzitische Bändergneise im oberen Abschnitt der ?altpaläozoischen → Windsberg-Formation (Windsberg-Formation s. str., → Ruhla-Gruppe) im Südwestteil der → Ruhlaer Scholle (Nordwestabschnitt des → Ruhlaer Kristallins); Der obere Teil der Windsberg-Formation ist tektonisch auf den unteren Abschnitt überschoben, der als Äquivalent der Struth-Formation gilt. /TW/ Literatur: W. N EUMANN (1974a, 1983); J. W UNDERLICH (1995a); H. H UCKRIEDE (2001); A. Z EH & J. W UNDERLICH (2003) Bänderschiefer-Grauwacke-Schichten Bänderschiefer-Grauwacke Member an der Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums ehemals ausgeschiedene lithostratigraphische Einheit des → Oberdevon (unteres bis mittleres → Frasnium), Teilglied der → Grauwacke- Eruptiv-Folge (Tab. 8), bestehend aus einer bis zu 150 m mächtigen Serie von variszisch deformierten groben Konglomeraten mit Granit- und Porphyrgeröllen, bankigen Grauwacken und feinklastischen Arkosen. Die Einheit repräsentiert Ablagerungsräume in größerer Entfernung von den oberdevonischen Eruptionszentren bei insgesamt flachmarinen Sedimentationsverhältnissen. In der nordöstlichen Verlängerung nördlich und nordöstlich der → Ronneburger Querzone wurde im Bereich des → Nordsächsischen Synklinoriums unter permomesozoischer Bedeckung in Bohrungen und Untertageaufschlüssen des Uranerzbergbaus eine stratigraphisch und lithofaziell ähnliche Folge erschlossen, die sich (vom Hangenden zum Liegenden) aus einer bis 30 m mächtigen Grauwacken-Tonschiefer-Wechsellagerung sowie einer bis 55 m Mächtigkeit erreichenden Folge von Grauwacken mit Einschaltungen von Spiliten (bis 20 m) und Tuff-Horizonten (2-15 m) zusammensetzt. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Vorkommen an der ehemaligen Mühle von Oberloquitz; Bahneinschnitt am Fuße des Gleitsch (Mbl. Saalfeld); Greizer Chaussee in Weida; Zeppenfelds Steinbruch an der B 92 am südöstlichen Stadtrand von Weida. Synonyme: Grauwacken-Bänderschiefer-Folge; Vogelsberg- Formation pars. /TS/ Literatur: R. S CHÖNENBERG (1952b); R. G RÄBE (1962); H. B LUMENSTENGEL et al. (1963b); H. P FEIFFER (1967a, 1968a); H. B LUMENSTENGEL & R. G RÄBE (1968); W. S TEINBACH et al. (1970); K. W UCHER (1970); W. S TEINBACH & H. B LUMENSTENGEL (1974); H. W IEFEL (1976); H. B LUMENSTENGEL et al. (1976); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1978); H. B LUMENSTENGEL & K. Z AGORA (1978); H. P FEIFFER (1981a); G. R ÖLLIG et al. (1990); H. B LUMENSTENGE l (1995a); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); K. W UCHER (1998); G. L ANGE et al. (1999); K. B ARTZSCH et al. (1999, 2001); H. B LUMENSTENGEL (2003) Bandkalk-Schichten → im DDR-Stratigraphiestandard für das → Devon (TGL 25234/14 von 1981) ehemals festgelegte lithostratigraphische Einheit für den sog. „Bandkalk“ des → Oberen Wernigerode-Flinz der → Wernigerode-Formation.
Bandschiefer ehemals ausgeschiedene informelle lithostratigraphische Einheit des Grenzbereichs → Mitteldevon/Oberdevon (→ Givetium bis → Adorf/Nehden) im Bereich des→ Unterharzes (Umrandung der → Südharz-Selke-Decke) sowie des → Mittelharzes (→ Elbingeröder Komplex, → Blankenburger Zone), bestehend aus feinklastischen hellen graugrünen Ton- und Wetzschiefern, die durch Einschaltungen sandigen Materials eine charakteristische Bänderung aufweisen. Die Einheit wird heute nicht mehr gesondert ausgehalten, sondern zusammen mit den sie begleitenden bunten (roten und grünen) Schiefern zur informellen lithostratigraphischen Einheit der → Buntschiefer gestellt. /HZ/
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S CHRIEL (1954); M. R EICHSTEIN (1955, 1961, 1964); G. M ÖBUS (1966); W. S CHIMANSKI (1969); G. Z IMMERMANN (1969); D EVON -S TANDARD TGL 25234/14 (1981); K. M OHR (1993) Banium [Banian] –– obere chronostratigraphische Einheit des → Atlasium (höheres → Unterkambrium). Diese Einheit wird insbesondere im südlichen Europa ausgeschieden. In der ostdeutschen Literatur bislang nur wenig (und dann lediglich für Korrelationszwecke) angewendet. Literatur: O. E LICKI (2015) Bannewitzer Schichten → Bannewitz-Formation. Bannewitz-Formation Bannewitz Formation mindestens 200 m, lokal bis zu 390 m mächtige, durchgängig rotfarbene lithostratigraphische Einheit des → Oberrotliegend I (?) im Bereich des → Döhlener Beckens (Abb. 39.6), in der → Döhlener Hauptmulde bestehend aus (vom Liegenden zum Hangenden) einer Rhyolith-Fanglomerat-Subformation (mit Geröllen des → Dobritzer Rhyoliths sowie von Rhyolithen des → Tharandter Eruptivkomplexes), unterteilt durch die → Gittersee-Pyroklastit-Subformation in einen 15-55 m mächtigen unteren Abschnitt und einen im Mittel 20-60 m mächtigen oberen Abschnitt, sowie einer darüber folgenden Arkose-Fanglomerat-Subformation, unterteilt durch die → Wachtelberg-Tuff-Subformation in einen 80-115 m mächtigen unteren Teil und einen etwa 70 m mächtigen oberen Abschnitt; in der → Hainsberg-Quohrener Nebenmulde im Wesentlichen bestehend aus Gneis-Porphyr- Konglomeraten. An der Basis wurde eine mehrere Zehner Meter mächtige Folge von Brocken- und Kristalltuffen nachgewiesen. Biostratigraphisch verwertbare Faunen- oder Florenreste wurden bislang nicht nachgewiesen; insofern ist die Einstufung in das Oberrotliegend I lediglich auf der Grundlage von Klinaindikationen und Faziesmustern sowie tektonostratigraphischen Vergleichen begründet. Erwähnnswert ist der Nachweis von Invertebratenspuren. Sie erlauben palökologische Aussagen, die auf einen zyklisch überfluteten, mehr oder weniger flachen Stillwasserbereich mit längeren Austrocknungsphasen hinweisen. Ichnia und Sedimentmarken kennzeichnen distale, niedrigenergetische Schwemmfächer- oder Zwischenfächerbereiche in einem vulkanoklastisch geprägten Ablagerungsraum. Als radiometrisches Alter wird ein fraglicher Wert von 285 Ma angegeben. Der Bannewitz-Formation analoge Bildungen wurden im an das Döhlener Becken nordöstlich angrenzenden → Briesnitzer Teilbecken nachgewiesen. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Südwesthänge des Windberges von Neudöhlen bis Neubannewitz; Backofenfelsen in Freital-Hainsberg; „Soldatenlöcher“ bis Sägewerk in Lungkwitz bei Kreischa. Synonyme: Bannewitzer Schichten; Bannewitz-Hainsberg-Formation; Bannewitz-Hainsberger Schichten. /EZ/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); W. R EICHEL (1966, 1970, 1985); H. P RESCHER et al. (1987); H.-D. B EEGER & W. Q UELLMALZ (1994); J. G ÖBEL et al. (1997); J. G ÖBEL (1998); J.W. S CHNEIDER & J. G ÖBEL (1999a, 1999b, 1999c): U. H OFFMANN (2000); I. J ASCHKE (2001); U. H OFFMANN & J.W. S CHNEIDER (2001); J.W. S CHNEIDER & U. H OFFMANN (2001); H.-J. B ERGER (2001); H. W ALTER & U. H OFFMANN (2001); U. H OFFMANN (2002); B. L EGLER (2002); U. H OFFMANN et al. (2002); M. M ENNING et al. (2005a, 2005d); W. R UNGE & F. W OLF /Hrsg. (2006); W. R EICHEL & M. S CHAUER (2006); J.W. S CHNEIDER (2008); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008); J.W. S CHNEIDER & R.L. R OMER (2010); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER (2011); S UBKOMMISSION P ERM -T RIAS (2011); W. R EICHEL & J.W. S CHNEIDER (2012); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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