Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Athenslebener Störung Athensleben Fault NNE-SSW streichende, den → Acherslebener Sattel, die → Güstener Mulde, den → Staßfurt-Egelner Sattel sowie die → Neugatterslebener Mulde querende saxonische Störung im Südostabschnitt der → Subherzynen Senke (Abb. 28.2), Nordwest-Ast der → Salzer Dislokationszone; liegt in der südwestlichen Verlängerung des → Rheinsberger Tiefenbruchs. Die Störung begrenzt die → Schwereminusachse von Gommern im Nordwesten. /SH/
Atlantic klimatostratigraphische Einheit des → Holozän (Tab. 32) mit einer Zeitdauer von 3000 Jahren (8,0-5,0 ka b.p.), gegliedert in Älteres Atlantikum (8,0-6,5 ka b.p.) und Jüngeres Atlantikum (6,5-5,0 ka b.p.). Vorherrschend ist ein Optimum feuchtwarmen Klimas mit 2 bis 3°C über den heutigen Temperaturen. Charakteristisch für die Sedimentationsgeschichte in den ostdeutschen Flachlandsgebieten sind Schluffe mit zum Hangenden hin zunehmenden organischen Anteilen sowie Mudden und Torfen. In der Waldentwicklung erweisen sich Eichenmischwald mit Hasel als typisch, wobei im Älteren Atlantikum Ulme und Linde, im Jüngeren Atlantikum allein Linde zusätzlich vorkommen. In der südbaltischen Ostsee-Entwicklung setzen mit Beginn des Atlantikum die → Litorina- Transgressionen ein, die abgesehen von kurzzeitigen Regressionen bis ins frühe → Subatlantikum fortdauern. Vorherrschende Sedimente sind Fein- bis Mittelsande, Schluffe, Mudden und Torfe sowie der sog. Litorina-Klei. Die Küsten-Entwicklung zeichnet sich durch eine verstärkte Küstendynamik, durch die Entstehung von Inselarchipelen und Kliffbildungen sowie starke submarine Sedimentation in Buchten und im jüngeren Atlantikum schließlich mit dem Beginn der Nehrungsbildung aus. Nach der archäologischen Gliederung umfasst das Ältere Atlantikum das jüngere Mesolithikum (jüngere Mittelsteinzeit), das Jüngere Atlantikum das ältere Neolithikum (ältere Jungsteinzeit). Synonym: Haupt-Wärmezeit. Literatur: J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); K. D UPHORN et al. (1995); F. B ROSE in L. L IPPSTREU et al. (1995); N. R ÜHBERG et al. (1995); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); J.H. S CHROEDER (2000); F. B ROSE (2002); W. J ANKE (2004); H. K LIEWE (2004a, 2004b); J.H. S CHRÖDER (2004); R.-O. N IEDERMEIER et al. (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Atlasium [Atlasian] –– chronostratigraphische Einheit des höheren → Unterkambrium, gegliedert in → Issendalenium im Liegenden und → Banium im Hangenden. Diese Einheiten werden insbesondere im südlichen Europa ausgeschieden. In der ostdeutschen Literatur bislang
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nur wenig (und dann lediglich für Korrelationszwecke) angewendet Literatur: O. E LICKI (2015) Atterwasch: Erdöl-Lagerstätte ... Atterwasch oil field im Jahre 1968 im südbrandenburgischen Randbereich des Zechsteinbeckens (→ Struktur Guben) im → Staßfurt- Karbonat nachgewiesene Erdöl-Lagerstätte, im Jahre 1998 abgeworfen. /NS/
Kaltzeit des → Mittelpleistozän des → Unteren Saalium des mittelpleistozänen → Saale- Komplexes im Bereich der Niederlausitz./NT/
K ÜHNER & J. S TRAHL (2011) Atterwasch: Holstein-Vorkommen von … [Atterwasch Holsteinian] ― lokales Vorkommen von Ablagerungen der → Holstein-Warmzeit des → Mittelpleistozän im Bereich der Niederlausitz. /NT/
Atzendorf-Latdorf Graben NW-SE streichende saxonische Grabenstruktur im Nordostabschnitt der → Oschersleben-Bernburger Scholle (Bereich der → Neugatterslebener Mulde); trennt den → Calber Sattel im Nordosten vom → Staßfurt-Egelner Sattel im Südwesten (Abb. 28.1). Mit Ausstreichen von Schichtenfolgen des → Keuper. /SH/
Audenhain Fault ENE-WSW streichende Bruchstruktur im Ostteil des → Nordsächsischen Antiklinoriums, die in ihrem Ostabschnitt das → Schildauer Plutonitmassiv gegen Schichtenfolgen des → Silesium, in ihrem Westabschnitt Einheiten des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes gegen → Neoproterozoikum der → Leipzig-Gruppe abgrenzt. /NW/
Aue uranium deposit lokales Uranerz-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im Westabschnitt des → Erzgebirgs-Antiklinoriums östlich des → Eibenstocker Granitmassivs (Abb. 36.10). Zum Uranerz-Vorkommen Aue gehörten die Reviere Zellerberg, Freibad, Alberoda, Bärengrund und Schwarzwassertal. /EG/
Quarzitschiefer gebundene Zinnerz-Lagerstätte vom Lagertyp (lagerförmige Quarzmetasomite) im Westabschnitt des → Erzgebirgs-Antiklinoriums (Abb. 36.11). /EG/
Aue-Geyer Deep Fracture ENE-WSW streichende, als Tiefenstörung interpretierte Bruchstruktur, die vom Nordabschnitt der → Westerzgebirgischen Querzone bis in die → Erzgebirgs-Nordrandzone um Geyer-Ehrenfriedersdorf reicht. /EG/
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Auenbach Quartzite markanter, in seiner Mächtigkeit stark schwankender (max. 200 m) heller, bankig-plattiger Quarzit bis Quarzitschiefer im tieferen Teil der ordovizischen → Altwaldenburg-Formation im Nordwestabschnitt der äußeren Zone des → Granulitgebirgs-Schiefermantels, parallelisiert mit der → Unteren Frauenbachquarzit- Formation (speziell dem → Hirschstein-Quarzit) des → Thüringischen Schiefergebirges. Auch erfolgt gelegentlich eine Parallelisierung mit dem → Langenbrückenberg-Quarzit. /GG/ Literatur: W. N EUMANN & H. W IEFEL (1978, 1981); G. R ÖLLIG et al. (1990); H.-J. B ERGER et al. (1997a); H. W IEFEL (1997a); H.-J. B ERGER (2001); H.-J. B ERGER & D. L EONHARDT (2008, 2011) Auer Granit Aue Granite variszisch-postkinematischer, etwa 2,0 km 2 Fläche einnehmender mittelkörniger fluorarmer Biotitgranit im Nordwestabschnitt der → Westerzgebirgischen Querzone östlich des → Eibenstock-Nejdek-Granitmassivs im Einflussbereich der → Gera- Jáchymov-Zone, Teilglied der → Westerzgebirgischen Plutonregion (Abb. 36.2). Die bislang vorliegenden radiometrischen Datierungen ergaben Werte aus dem → Namurium/Westfalium- Grenzbereich bzw. aus dem tiefsten → Namurium (328,6 ± 2 Ma. An den Granit sind die Wolframitlagerstätten im Raum Aue-Lauter gebunden. In der Uranerzgrube Schlema-Alberoda ist der Granit bis in Tiefen von 2 km aufgeschlossen, wo er steil nach Norden bzw. Nordwesten abtaucht. /EG/ Literatur: K. P IETZSCH (1951, 1956, 1962); H. B OLDUAN et al. (1964); G. H ERRMANN (1967); H. B RÄUER (1970); G. T ISCHENDORF (1970); H. L ANGE et al. (1972); H. P RESCHER et al. (1987); O. W ERNER & H.J. L IPPOLT (1998); H.-J. F ÖRSTER et al. (1998); G. T ISCHENDORF et al. (1999); L. B AUMANN et al. (2000); H.-J. F ÖRSTER et al. (2008); M. T ICHOMIROWA & D. L EONHARDT (2010); H.-J. F ÖRSTER et al. (2011) Auerberg-Eruptiva → Auerberg-Rhyolithe. Auerberg-Erzgangrevier Auerberg ore dyke district ältere Bezeichnung für ein im Bereich des → Unterharzes (→ Harzgeröder Zone) gelegenes Erzgangrevier mit überwiegend NW-SE, W-E und ENE-WNW streichenden Gängen, auf denen vorwiegend Flußspat und Spateisenstein, örtlich auch Schwerspat vorkommen. Die bedeutendsten Gänge bilden der → Biwender Gangzug und der→ Flußschächter Gangzug. Im Auerberg-Erzgangrevier bauten ehemals etwa 25 Gruben. /HZ/
Auerberg rhyolites NNW-SSE streichende Eruptivkörper des → Unterrotliegend im Südwestabschnitt der → Harzgeröder Zone des → Unterharzes (Abb. 29.1), bestehend aus drei Rhyolithvarietäten, einem bis 50 m mächtigen hellgrauen bis gelblichen mikrogranitischen „Älteren Auerberg-Rhyolith“ mit zahlreichen Einsprenglingen von gut ausgebildeten Quarzdihexaedern (sog. Stolberger Diamanten), Orthoklasen sowie untergeordnet hellen Glimmern und tintenblauen Turmalinen, einem weißlichen bis grünlichen „Jüngeren Auerberg-Rhyolith“ mit geringerer Anzahl an kleineren Einsprenglingen (insbesondere Quarze, Orthoklase und Turmaline) sowie einem in Form von zahlreichen, teilweise recht mächtigen Gängen auftretenden dichten und einsprenglingsarmen „Felsitporphyr“ als jüngstem Glied. Die Eruptivkörper sind im Kreuzungsbereich der in NNE-SSW-Richtung verlaufenden Plutonlängsache des nach Südsüdwesten abtauchenden → Ramberg-Plutons und des östlichen Zweiges der NNW-SSE gerichteten → Mittelharzer Eruptivgesteinsgänge in
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Schichtenfolgen des → Harzgerode-Olisthostroms intrudiert. Charakteristisch für die Auerberg- Rhyolithe ist eine intensive postmagmatische Umwandlung, die zu einer vollständigen Serizitisierung des Grundmassefeldspats sowie der Plagioklas- und Biotiteinsprenlinge, verbunden mit verbreiteter Turmalinisierung und Pyritisierung, führte. Petrogenetisch werden die Auerberg-Rhyolithe zum sog. → Ramberg-System gestellt. Das angenommene Unterrotliegend-Alter der Rhyolithe wurde lediglich anhand von Tuffrelikten (→ Auerberg- Tuff) im östlichen Harzvorland bestimmt. Radiometrische Datierung liegen bislang nicht vor. Allerdings kann aus dem Analogievergleich zu den stofflich enge Beziehungen aufweisenden Rhyolithen des → Ilfelder Beckens bei Bad Sachsa und Bad Lauterberg, die mit 290 Ma datiert wurden, Unterrotliegend als wahrscheinliches Bildungsalter bestätigt werden. Bedeutender Tagesaufschluss: Auflässiger Steinbruch im Kirchenholz, ca. 1 km nordwestlich von Schenda. Synonym: Auerberg-Porphyre. /HZ/
Auerberg Tuff etwa 30 bis 50 km südöstlich der → Auerberg-Rhyolithe des → Unterharzes im Bereich des → Hornburger Beckens in Bohrungen sowie Unter- und Übertageaufschlüssen an der Basis der → Hornburg-Formation (höchstes → Unterrotliegend) nachgewiesene, örtlich in zwei Lagen konzentrierte Tuffe, die als Abkömmlinge des Auerberg- Vulkanismus interpretiert werden. /HZ, TB/ Literatur: G. H OPPE et al. (1965); R. K UNERT et al. (1973); G. M EINEL et al. (1973); R. K UNERT (1992) Auerhammer-Granit Auerhammer Granite variszisch-postkinematischer, mittelkörniger fluorarmer Biotitgranit im Nordwestabschnitt der → Westerzgebirgischen Querzone östlich des → Eibenstock-Nejdek-Granitmassivs im Einflussbereich der → Gera-Jáchymov-Zone, Teilglied der → Westerzgebirgischen Plutonregion (Abb. 36.2); bruchtektonische Nordostbegrenzung durch den → Roten Kamm. Als Intrusionalter interpretierte U/Pb-Monazitalter liefern Werte zwischen 323 und 320 Ma b.p. (→ Namurium). /EG/
IETZSCH (1951, 1956, 1962); A.P. V INOGRADOV et al. (1962); G. T ISCHENDORF (1970); H. L ANGE et al. (1972); T. W ENZEL (1997); H.-J. F ÖRSTER et al. (1998); L. B AUMANN et al. (2000) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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