Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Bodetal-Lobostrom → Bodetal-Olistostrrom. Bodetal-Olisthostrom Bodetal Olisthostrome informelle lithostratigraphische Einheit des → Dinantium im Bereich des → Mittelharzes (→ Blankenburger Zone; Raum Altenbrak- Treseburg, Abb. 29.2), Teilglied der sog. → Kulm-Olisthostrom-Formation, bestehend aus einer wahrscheinlich bis über 400 m mächtigen variszisch deformierten Serie Olisthostromaler Sedimente mit einer chaotischen Durchmischung lithologisch und stratigraphisch verschiedenartiger Gesteinsfragmente (Herzynkalk-, Flinzkalk-, Kalkgrauwacken-, Kieselschiefer-, Tonschiefer-, Quarzit-, Grauwacken-, Konglomerat-, Diabas-Olistolithe), die in unterschiedlichen Zerfallsstadien bis zu deren völliger Auflösung in einer tonig-sandigen Matrix vorkommen. Es wird häufig angenommen, dass die Wildflyschserie des Bodetal-Olisthostroms primär die oberdevonisch-unterkarbonischen Flyschserien überlagert. Charakteristisch für das Verbreitungsgebiet des Olisthostroms ist ein intensiver Schuppenbau. Synonym: Bodetal- Lobostrom. /HZ/
S TEINBACH (1957); R. M EIER (1957, 1959); M. R EICHSTEIN (1959); H. L UTZENS & M. S CHWAB (1972); M. S CHWAB et al. (1973); M. S CHWAB (1976); R. S CHWARZ (1982); M. R EICHSTEIN (1988); H. L UTZENS (1991a); M. S CHWAB (1991b, 1991c); C. H INZE et al. (1998); M. S CHWAB & B.-C. E HLING (2008b); M. S CHWAB (2008a); H. W ELLER (2010); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011); S TRATIGRAPHISCHE T ABELLE VON D EUTSCHLAND (2016) Bodetal-Quarzit Bodetal Quarzite; Bode Valley Quarzite informelle lithostratigraphische Einheit des → ?Mitteldevon im Bereich des → Mittelharzes (→ Blankenburger Zone), bestehend aus einer Serie variszisch deformierter gut gebankter turbiditischer Sandsteine mit Einschaltungen pelitischer Partien und häufigen schichtinternen Sedimentstrukturen (Konvolutionen) sowie Marken auf den Schichtflächen; das Zement der Quarzite ist kieselig- karbonatisch. Fossilien konnten bislang nicht nachgewiesen werden. Der Bodetal-Quarzit liegt häufig an der (tektonischen) Basis des → Bodetal-Olisthostroms. Bedeutender Tagesaufschluss: Felsanschnitt südöstlich der Gaststätte „Schönburg“ in Altenbrak. Alternative Bezeichnung: Hauptquarzit (I). /HZ/
Bodetal Fault NE-SW streichende verdeckte saxonische Bruchstruktur im Bereich der östlichen → Halberstadt-Blankenburger Scholle, die den durch die
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unterkretazischen → Neokom-Sandsteine modellartig herauspräparierten → Quedlinburger Sattel mit seinem Kern aus weichen Gesteinen des → Keuper und des → Lias von der Muschelkalk-Antiklinale in den Seweckenbergen trennt. /SH/
Boek salt pillow nahezu kreisrunde Salinarstruktur des → Zechstein im Zentralteil der → Mecklenburg-Brandenburg-Senke (Abb. 25.1) mit einer Amplitude von etwa 100 m und einer absoluten Tiefenlage der Struktur bei ca. 2400 m unter NN (jeweils bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein). /NS/ Literatur: G. L ANGE et al. (1990); D. H ÄNIG et al. (1997) Böhlen: Braunkohlentagebau ... Böhlen brown coal open cast Braunkohlentagebau im Nordabschnitt des → Leipzig-Borna-Altenburger Tertiärgebiets („Weißelsterbecken“) südlich von Leipzig, in dem Braunkohlen der → Böhlen-Formation des → Rupelium (Unteroligozän; → Böhlener Oberflözkomplex) sowie der → Borna-Formation des → Priabonium (Obereozän; → Weißelsterbecken-Hauptflözkomplex) abgebaut wurden. Synonym: Braunkohlentagebau Zwenkau pars. /NW, TB/
A LEXOWSKY (1994): G. S TANDKE (2002); G. M ARTIKLOS (2002a) Bohlen: der ... the Bohlen berühmter, über 700 m Länge sich erstreckender und 120 m Höhe erreichender Aufschluss des variszischen Grundgebirges an der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums (→ Reschwitzer Scholle) mit markanter diskordanter Auflagerung des oberpermischen Tafeldeckgebirges; Typusgebiet der variszischen Faltung im Bereich der → Saxothuringischen Zone. Der Aufschluss weist neben eindrucksvollen Deformationsbildern (südostvergente Faltung mit zwei Sätteln und Mulden sowie zusätzlichen Aufschiebungen bei nur geringer Schieferungsintensität) ein vollständiges Profil des Oberdevon/Unter-Tournaisium auf, das als internationales Richtprofil überregionale Bedeutung erlangt hat. /TS/
Böhlen Upper Seam Complex wirtschaftlich bedeutsamer Braunkohlenflözhorizont der → Böhlen-Formation des → Rupelium (Unteroligozän) im Bereich des → Leipzig-Borna-Altenburger Tertiärgebiets („Weißelsterbecken“; Tab. 30), Teilglied der → Gröbers-Subformation, der im Nordabschnitt seine weiteste Verbreitung besitzt, im Südabschnitt dagegen nur reliktartig erhalten geblieben ist bzw. schon primär fehlt. Die Mächtigkeiten erreichen bei Borna-Witznitz Werte von 4-5 m, weiter nördlich bei Böhlen und Espenhain etwa 8 m und im Untergrund von Leipzig 12-14 m (bei gleichzeitiger Reduzierung der Mächtigkeit des unterlagernden → Bornaer Hauptflözes bis auf 1-2 m). Stellenweise (insbesondere im Süden) ist der Flözkomplex durch klastische Zwischenschaltungen in Unter- und Oberbank, örtlich auch in bis zu vier Flözhorizonte aufgespalten. Charakteristisch sind horizontbeständige Sandeinlagerungen und Quarzitlinsen. Bemerkenswert ist zudem das 172
Vorkommen zahlreicher verkieselter Hölzer (Xylite) und Stubben
sowie von
Quarziteinlagerungen in den oberen Partien. Der obere Flözbereich ist oft durch Bioturbation gekennzeichnet. In einigen Gebieten (→ Tagebaue Schleenhain, Peres, Groitzscher Dreieck, Profen) spaltet der Flözkomplex in zwei geringmächtige Flözbänke auf, die durch tonige Zwischenmittel getrennt sind. Der als Ausdruck einer regressiven Entwicklung während des überwiegend marinen Rupelium betrachtete Flözkomplex wird unmittelbar von marinen Sedimenten unter- und überlagert (Abb. 23.10), wobei vor allem im Norden teilweise mehrere Kieshorizonte auftreten, deren unterster als Transgressionshorizont interpretiert wird. Der Flözkomplex besteht überwiegend aus einer so genannetn Normalkohle von rotbrauner, lufttrocken dunkelbrauner Farbe. Zum Liegenden hin tritt eine Vergelung auf, die in Bankkohle übergeht. Die obersten zwei Meter sind oft sandig und enhalten gelegentlich bis 30 cm mächtige horizontbeständige Feinsandlagen. Geologisches Hauptmerkmal des Flözkomplexes sind 1 bis 2 m unter Oberkante im Abstand von 5 bis 50 m vorkommende, zu einer hellgrauen quarzit- und achatartigen Kieselmasse versteinerte Stubben und Stämme von Taxodioxylon gypsaceum. Der Oberflözkomplex wurde ehemals der sog. Bornaer Folge C/D zugeordnet. Im → Halle- Merseburger Tertiärgebiet entsprechen dem Böhlener Oberflözkomplex (vom Liegenden zum Hangenden) die Flöze → Lochau, → Dieskau und → Gröbers der → Zörbig-Formation. In Richtung Süden lassen sich Äquivalente des Oberflözkomplexes bis in die heute isolierte → Aga- Tertiärsenke südlich von Zeitz verfolgen. Synonyme bzw. Äquivalente: Weißelsterbecken- Oberflöz.; Oberflözkomplex; Böhlener Oberflöz pars; Leipziger Oberflöz pars; Thüringer Oberflöz pars; Haselbacher Flöz pars; Flöz IV; Flöz Gröbers pars (einschl. Flöze Dieskau und Lochau). /TB/ Literatur: G. M EYER (1950); E. S CHÖNFELD (1955); K. P IETZSCH (1962); D. L OTSCH (1968); D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); G. D OLL (1984); R. H ELMS et al. (1988); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); L. E ISSMANN & T. L ITT et al. (1994); G. S TANDKE (1995, 2002); D. H ENNINGSEN & G. K ATZUNG (2002); G.S TANDKE (2002); R. P RÄGER & K. S TEDINGK (2003); L. E ISSMANN (2004); H.-J. B ELLMANN (2004); J. R ASCHER et al. (2005); L. E ISSMANN (2005, 2006); G. S TANDKE (2006b, 2008a); A R . M ÜLLER (2008); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); J. R ASCHER (2009); W. K RUTZSCH (2011) Böhlener Oberflöz-Subformation → Böhlener Oberflözkomplex; nach einer alternativen Gliederung des nordwestsächsischen Rupelium ist die Subformation das mittlere Teilglied der sog. Espenhain-Formation und umfasst das Böhlener Oberflöz einschließlich lokal ausgebildeter geringmächtiger Liegendtone und Decktone. /NW/ Literatur: A R . M ÜLLER (2008) Böhlener Rhyolith Böhlen rhyolite ordovizisches Rhyolithvorkommen im → Neoproterozoikum der → Schnett-Formation im Zentralabschnitt der → Kernzone des →Schwarzburger Antiklinoriums (Zirkon-Datierungen mit einem Wert von 495 9 Ma b.p.). /TS/
L INNEMANN et al. (1999); U. L INNEMANN et al. (2000); M. G EHMLICH (2003); P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ (2003a) Böhlener Schichten → Böhlen-Formation pars. Bohlen-Formation Bohlen Formation lithostratigraphische Einheit des → Oberdevon (tieferes bis mittleres → Famennium; → ~ Nehden bis tieferes → Hemberg ) in Teilgebieten des → Thüringischen Schiefergebirges mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums bei Saalfeld (→ Bohlen) als Typusgebiet, mittleres Teilglied der → Saalfeld-Gruppe (Tab. 7;
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Tab. 8), bestehend aus einer 45-58 m mächtigen Serie von variszisch anchimetamorph deformierten Kalkknotenschiefern und Knotenkalken mit dem geringmächtigen Alaunschiefer- Horizont des → annulata-Events an der Hangendgrenze; Gliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Plattenbruch-Subformation und → Gositzfelsen-Subformation (Abb. 34.5). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Plattenbruch am Bohlen bei Saalfeld; Südende der Bohlen-Wand, rechter Steilhang der Saale am Bohlen-Berg nordöstlich Obernitz bei Saalfeld. Synonyme:
Böhlen Formation etwa 30-50 m mächtige lithostratigraphische Einheit des → Rupelium (Unteroligozän) im Bereich des → Leipzig-Borna-Altenburger Tertiärgebiets („Weißelsterbecken“), gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in → Gröbers- Subformation, → Espenhain-Zwenkau-Subformation und → Septarienton-Subformation (Tab. 30). Faziell wird innerhalb dieser Subformationen zwischen einer mehrgliedrigen schluffig-tonig betonten Beckenfazies im Westen und einer monotonen sandigen (küstennahen) Randfazies im Osten unterschieden. Ehemals erfolgte eine Untergliederung der als „Böhlen- Folge“ klassifizierten Ablagerungen (vom Liegenden zum Hangenden) in → Haselbach- Basissand, → Böhlener Oberflözkomplex, der unbedeutende → Flöz y-Komplex, eine klastische Folge mit Transgressionskies, Braunem Sand, Braunem Schluff, Glaukonitschluff sowie Unterem und Oberem Grauen Sand, den sog. → Muschelschluff sowie den → Muschelsand (Abb. 23.10). Den Grenzbereich zur überlagernden → Cottbus-Formation bildet das Schichtglied der → Formsandgruppe. Unterscheiden lassen sich zwei Sedimentationszyklen, die ehemals zur Untergliederung in eine Obere und eine Untere Folge Anlass gaben. Die paläogeographischen Verhältnisse waren von marinen Einflüssen ebenso wie von fluviatil-ästuarinen Bedingungen bestimmt. Vertikale Faziesdifferenzierungen erklären sich durch Schwankungen des Meeresspiegels. Bemerkenswert ist die verhältnismäßig individuelle und artenreiche Fauna der Böhlen-Formation. Von insgesamt 225 Formen (außer Foraminiferen und Ostracoden) wurden über 200 Molluskenarten und 65 Fischarten beschrieben. Weiterhin wurden Reste von Landsäugetieren, Land- und Meeresschildkröten, Krokodilen, Vögeln, Seekühen und anderen Arten nachgewiesen. Synonyme: Böhlener Schichten pars; Böhlener Folge pars; Leipzig- Gruppe (II) pars. /HW, NW/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); D. L OTSCH (1968); L. E ISSMANN (1968, 1970); H.-J. B ELLMANN (1973, 1974); D.L OTSCH (1981); G. D OLL (1984); H. P RESCHER et al. (1987); R. H ELMS et al. (1988); W.B. F REES (1991); W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994a); L. E ISSMANN & T. L ITT et al. (1994); A. S TEINMÜLLER (1995b); G. S TANDKE (1995); H.-J. B ELLMANN (1997); H. W ALTER (1997); W. DU CKHEIM et al. (1999); A. S TEINMÜLLER (2003); G. S TANDKE et al. (2002); L. E ISSMANN (2004); H.-J. B ELLMANN (2004); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); A R . M ÜLLER (2008); G. S TANDKE (2008a, 2008b); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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