Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Calvörde-Plankener Randlage →
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Calvörde-Plankener Randlage → Calvörder Randlage (im Westen) + → Plankener Randlage (im Osten). Calvörder Randlage Calvörde Ice Margin annähernd NW-SE streichende Eisrandlage des → Saale-Hochglazials des mittelpleistozänen → Saale-Komplexes am Südrand der → Calvörder Scholle, deren exakte Zuordnung zum → Drenthe-Stadium oder aber zum → Warthe-Stadium widersprüchlich diskutiert wird (Tab. 31). Mehrheitlich scheint für die Calvörder Randlage gegenwärtig ein drenthezeitliches Alter (→ Drenthe 2-Randlage) angenommen zu werden, da sie wahrscheinlich vom Warthe-Eis nicht mehr erreicht wurde. Nach Norden bis in die nördliche Altmark hinein schließt sich eine Scharung mehrerer, heute nicht mehr deutlich erkennbarer und vom Warthe-Eis überfahrener Randlagen an, von denen die → Letzlinger Randlage die Maximalausdehnung des Warthe-Eises in diesem Raum nachzeichnen dürfte. Die östliche Fortsetzung der Calvörder Randlage bildet die → Plankener Randlage (Calvörde-Plankener Randlage), die nach derzeitigem Verständnis die nordwestliche Fortsetzung der → Petersberger Randlage bildet (Abb. 24.1). In Richtung Westen lässt sich die Calvörder Randlage über Oebisfelde, wo sie das heutige Allertal quert, bis in den niedersächsischen Raum nördlich von Wolfsburg (einzelne Moränenhügel) verfolgen. Entwässert wurde die Randlage wahrscheinlich über das Spetze-Tal nach Westen. Synonym: Calvörde-Plankener Randlage (Westabschnitt). /CA/
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NOTH (1993, 1995); L. F ELDMANN (1997); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); L. S TOTTMEISTER et al. (2008) Calvörder Sandstein → Calvörder Basissandstein. Calvörder Scholle [Calvörde Block] NW-SE streichende, durch oberkretazisch-alttertiäre Inversionstektonik gebildete Pultscholle (Abb. 3; Abb. 25.10; Abb. 26), nördliches Teilglied der → Börde-Scholle, im Nordosten durch die → Gardelegener Störung gegen der → Südaltmark- Scholle, im Südwesten durch die → Haldenslebener Störung gegen die → Flechtinger Teilscholle abgegrenzt; die Nordwestbegrenzung gegen die → Flachsstöckheim-Nettgauer Platte bildet die → Ristedt-Jahrstedter Strukturzone, im Südosten endet die Scholle unter allmählicher Verjüngung dort, wo → Gardelegener Störung und → Haldenslebener Störung zusammentreffen und in südöstlicher Richtung von der → Wittenberger Störung abgelöst werden. Als älteste bisher nachgewiesene Schichten wurden in der → Bohrung Roxförde 2/62 eine kontaktmetamorphe Grauwacken-Tonschiefer-Wechsellagerung der variszischen Außenzone (hohes → Viséum/tiefes → Namurium?) sowie ein in diese intrudierter postkinematischer variszischer Syenogranit (→ Roxförde-Granit) erteuft. Diskordant über dem variszischen Grundgebirge liegen Einheiten des → Rotliegend (belegt ca. 800 m → Roxförde-Formation), des → Zechstein (ca. 450 m → Werra-Formation bis → Fulda-Formation?) und der → Trias (ca. 700 m → Buntsandstein, ca. 250 m → Muschelkalk und ca. 200 m → Keuper). Ablagerungen des → Jura (→ Lias und → Dogger) wurden in einem schmalen Streifen im Zentrum der → Bülstringen-Farslebener Mulde erbohrt. Reste von Ablagerungen der → Kreide blieben im Bereich der die triassischen Serien durchspießenden Salzstöcke → Colbitz, → Zobbenitz, → Dannefeld und → Jahrstedt erhalten. Das gesamte → Tafeldeckgebirgsstockwerk wird schließlich von einer bis zu 250 m mächtigen Decke → känozoischer Hüllsedimente überlagert. Ihre relative Hochlage verdankt die Calvörder Scholle einer während oberkretazischer (→ subherzynischer) Inversionsvorgänge (mit tertären und quartären Nachfolgephasen) an der Gardelegener Störung gegenüber der nördlich vorgelagerten Südaltmark-Scholle erfolgten nordostgerichteten Heraushebung um ca. 3,5 km. /CA/
für das Verbreitungsgebiet der bergmännisch gewonnenen Kalisalze im Bereich der → Calvörder Scholle. Das → Kalisalzflöz Staßfurt der → Staßfurt-Formation liegt als kieseritischer Trümmercarnallit mit K 2 O-Gehalten zwischen 8 und 10% vor. Seine Mächtigkeit beträgt primär etwa 15 m und erreicht in Anstauungen 70 m. Das → Kalisalzflöz Ronnenberg der → Leine-Formation ist nur östlich des → Salzstocks Dannefeld ausgebildet. Es besteht aus einem oberen sylvinitischen und einem unteren carnallitischen Lager. Die Mächtigkeit des Flözes liegt im Osten bei durchschnittlich 6-10 m, im Westen bei ca. 15 m. Einziges Abbaugebiet ist das → Kaliwerk Zielitz, in dem Rohsalz aus dem sylvinitischen Teil des Kalisalzlagers Ronnenberg gewonnen wird. /CA/ Literatur: G. S CHULZE (1962b); S. Z EIBIG & J. F ELDBERG (1999); J. F ELDBERG (2006); J. W IRTH (2008a) Calymmium Calymmian untere chronostratigraphische Einheit des → Mesoproterozoikum der globalen Referenzskala im Range eines Systems mit einer Zeitdauer, die von der
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Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit 200 Ma (1600-1400 Ma b.p.) angegeben wird (Tab. 3). In der geologischen Literatur Ostdeutschlands bisher kaum verwendete Bezeichnung. Gesteinseinheiten dieses Alters sind auf ostdeutschem Gebiet nicht unmittelbar nachgewiesen (vgl. dazu die Ausführungen unter → Mesoproterozoikum).
P LUMB (1991); H.-J. B ERGER (1997e); K. H OTH & D. L EONHARDT (2001e, 2001f); M. M ENNING (2005); J.G. O GG et al. (2008); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); K. R EINHOLD & J. H AMMER (2016) Camburg-Eisenberg-Geraer Störungszone → Eisenberg-Störung. Camin 3: Bohrung … [Camin 3 well] ― regionalgeologisch bedeutsame Bohrung am Westrand der → Mecklenburg-Brandenburg-Senke, in der im mesozoischen Profilabschnitt die → Präalb-Diskordanz nachgewiesen wurde. /NS/
Westrand der → Mecklenburg-Brandenburg-Senke, in der im mesozoischen Profilabschnitt die → Altkimmerische Hauptdiskordanz nachgewiesen wurde. /NS/
Camin minimum teilkompensiertes stärkeres Minimum der Bouguer-Schwere über dem → Salzkissen Camin. /NS/
C ONRAD (1996) Camin: Salzkissen ... Camin salt pillow NNE-SSW orientierte ovale, im → Keuper und → Lias gebildete Salinarstruktur des → Zechstein am Westrand der → Mecklenburg- Brandenburg-Senke (Abb. 25.1) mit einer Amplitude von etwa 850 m und einer absoluten Tiefenlage der Struktur bei ca. 2500 m unter NN (jeweils bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein). Charakteristisch sind steile Flanken und das Auftreten von Scheitelstörungen bzw. -gräben. Über dem Salzkissen befindet sich ein teilkompensiertes stärkeres Schwereminimum. /NS/
M EINHOLD (1955, 1959); H.-G. R EINHARDT (1959); R. M EINHOLD & H.-G. R EINHARDT (1967); G. L ANGE et al. (1990); W. C ONRAD (1996); D. H ÄNIG et al. (1997); M. P ETZKA (2000); W.v.B ÜLOW (2004); P. K RULL (2004a); M. S EIFERT & U. S TÖTZNER (2007) Caminaberg: Bohrungen ... Caminaberg wells regionalgeologisch bedeutsame Bohrungen (Caminaberg 1-7) am Südwestrand des → Görlitzer Synklinoriums (Lage siehe Abb. 40.2), in denen zu Beginn der 1960er Jahre erstmals Schichtenfolgen des gefalteten und geschieferten → Dinantium biostratigraphisch belegt werden konnten. Damit war der Nachweis erbracht worden, dass dieses ehemals als kaledonisch konsolidiert betrachtete Gebiet erst in variszischer Zeit seine erste (paläozoische) Deformation erfuhr. /LS/
Caminaberg Quartzite informelle lithostratigraphische Einheit des → höheren Oberdevon im Bereich des → Görlitzer Synklinoriums, oberes Teilglied der → Oberen Sproitzer Folge, bestehend aus einer etwa 70 m mächtigen Serie von variszisch deformierten weißgrauen fein- bis mittelkörnigen Quarziten (sehr reine Quarzsandsteine mit kieseligem Bindemittel). Die stratigraphische Einstufung des ehemals als → Ordovizium interpretierten Quarzits erfolgt auf der Grundlage der Verbansverhältnisse zu im Liegenden auftretenden fossilführenden Rotschiefern und Hornsteinen des → Devon. Als Besonderheit tritt 261
in enger Verbindung mit dem Quarzit ein ca. 5 m mächtiger Horizont eines pyritführenden oolithisch-chamositischen Eisenerzes an der Basis der Einheit auf. Der Caminaberg-Quarzit wird in der neueren Literatur häufig als Bestandteil eines das nahezu gesamte präsilesische Paläozoikum des
→ Görlitzer Synklinoriums einnehmenden unterkarbonischen Olisthostromkomplexes gedeutet. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Aufgelassener Steinbruch am Caminaberg bei Jetscheba; auflässiger Quarzitsteinbruch am Pansberg nordöstlich von Horscha. Synonym: Quarzit von Horscha. /LS Literatur: H. B RAUSE et al. (1962); G. H IRSCHMANN (1964); H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1964); H. P FEIFFER (1967); H. B RAUSE (1967, 1969a); H. B RAUSE & G. H IRSCHMANN (1969); D EVON - S TANDARD TGL 25234/14 (1981); H. P RESCHER et al. (1987); G. R ÖLLIG et al. (1990); H. B RAUSE (2008) ; H.-J. B ERGER et al. (2008e) Caminau: Kaolinlagerstätte … [Caminau kaoline deposit] –– Lagerstätte heller bis weißer Granodioritkaoline im Südostabschnitt der → Lausitzer Scholle; Ursprungsgestein ist der → Lausitzer Granodiorit. Biotit und Feldspäte sind vollständig zu Kaolinit und Illit/Glimmer umgewandelt. Verwendung findet der Kaolinit als Füll- und Streichkaolin sowie in der Chemischen Industrie. /LS/
Cämmerswalde Fault NE-SW streichende, nach Südosten einfallende Bruchstörung im Südabschnitt des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs nordwestlich des → Fláje-Granits. /EG/
Kurzform der von der Stratigraphischen Kommission Deutschlands seit 1999 empfohlenen Schreibweise → Campanium.
Range einer Stufe, Teilglied der → Oberkreide mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit etwa 11,5 Ma (83,6-72,1 Ma b.p.) angegeben wird, untergliedert in Unter- und Ober-Campanium (Tab. 29). Ablagerungen des Campanium kommen in den ostdeutschen Bundesländern im Bereich der → Nordostdeutschen Senke (Abb. 22; Abb. 25.1.2) und der → Subherzynen Kreidemulde (Abb. 28.3) vor. Das Campanium der Nordostdeutschen Senke wird in dessen Nordabschnitt generell durch eine 20-30 m, im deutschen Anteil der südlichen Ostsee sowie in halokinetischen Randsenken auch wesentlich mächtigere vollmarine Entwicklung von Kalksteinen in Schreibkreidefazies charakterisiert. Im
Gegensatz dazu
zeigt der
Südteil Regressionserscheinungen, wodurch das gesamte südliche Brandenburg zum Abtragungsgebiet wurde. Am
Schelfrand erfolgte die Sedimentation flachmariner Gesteinsserien (Schluffmergelsteine, Mergelfeinsandsteine). Weiter nördlich (Nord- und Ostbrandenburg, nordöstliche Altmark) liegt der Übergang zum tieferen Schelf mit Kalkstein- und Schreibkreide- Ablagerungen. Im ostdeutschen Anteil der → Subherzynen Kreidemulde ist das Campanium im Zusammenhang mit den an der Wende Santonium/Campanium erfolgten und eingeschränkt auch noch danach wirksamen → Wernigeröder Bewegungen, die zur Heraushebung des → Harzes und zur Bildung der → Harz-Aufrichtungszone führten, lithofaziell recht heterogen ausgebildet. Das über die aufgerichteten älteren Tafelsedimente (Zechstein bis Ober-Santonium) transgressiv übergreifende Unter-Campanium weist neben einem Basalkonglomerat verbreitet Sandsteine, Kalksandsteine sowie Mergelsteine auf (→ Blankenburg-Formation, → Ilsenburg-Formation).
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Literatur: R. M USSTOPF (1964); I. D IENER (1966); K.-A. T RÖGER (1966b); W. B RÜCKNER & M. P ETZKA (1967); R. K UBON (1967); E. H ERRIG (1967); I. D IENER (1967a, 1967b, 1968a); R. M USSTOW (1968); I. D IENER & K-A. T RÖGER (1976); R. M USSTOW (1976); M. P ETZKA (1995); K.-B. J UBITZ (1995); K.-A. T RÖGER (1996); E. H ERRIG et al. (1997); J. S CHÖNFELD (2000); M. R EICH (2000); M. P ETZKA & M. R EICH (2000); K.-A. T RÖGER (2000a); M. H ISS et al. (2002); I. D IENER et al. (2004b); T. V OIGT et al. (2004) ; B. N IEBUHR (2006a); T. V OIGT et al. (2006); T. V OIGT & K.-A. T RÖGER (2007d); W. K ARPE (2008); T. V OIGT et al. (2008); K. R EINHOLD & C. M ÜLLER (2011); K. R EINHOLD et al. (2011); A. B EBIOLKA et al. (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); T. V OIGT (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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