Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Deckton-Schichten Deckton beds informelle lithostratigraphische Einheit des Grenzbereichs → Aquitanium/→ Burdigalium (Untermiozän; SPN-Zone IV) im Gebiet des → Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiets sowie im Nordabschnitt des → Leipzig-Borna- Altenburger Tertiärgebiets („Weißelsterbecken“), oberes Teilglied der → Spremberg-Formation
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(Tab. 30), bestehend aus einer bis 50 m mächtigen terrestrischen Wechselfolge von limnisch- palustrischen hellen Sanden bis Schluffen und den namengebenden grauen bis blauen, häufig hochplastischen Tonen sowie einem im mittleren Teil der Folge lokal auftretenden geringmächtigen unreinen Braunkohlenflöz (→ Decktonflöz/→ Flöz Brandis); angenommen wird eine Schüttung des Materials aus südlicher Richtung. Charakteristisch sind zahlreiche unterschiedlich dimensionierte Rinnenstrukturen. Eingeschaltet in die Gesamtfolge sind auch fluviatile Bildungen (→ Jüngerer Nordwestsächsischer Schwemmfächer), deren Sedimentgefüge auf teilweise erhebliche Strömungsenergie schließen lassen. Mit den Deckton-Schichten (bzw. den → Lübbenau-Schichten in der Lausitz) erreicht die Ausbildung breiter Schwemmfächer ihren Höhepunkt. Stratigraphisch und lithofaziell entsprechen die Deckton-Schichten etwa der → Lübbenau-Subformation des → Niederlausitzer Tertiärgebiets. Synonyme: Bitterfeld- Deckton-Schichten; Bitterfelder Decktonkomplex. /HW, NW/
ISSMANN (1968); D. L OTSCH (1968); D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); L. E ISSMANN (1994a); W. A LEXOWSKY (1994); H. B ORBE et al. (1995); G. S TANDKE (1995); L. B ÜCHNER (1999); G. S TANDKE et al. (2002); L. E ISSMANN (2004); G. S TANDKE et al. (2005); J. R ASCHER et al. (2005); S. W ANSA et al. (2006a); G. S TANDKE (2008b); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); K. K LEEBERG (2009); G. S TANDKE (2015) Deditz: Tertiär von ... → Teilglied des Tertiär von Grimma. Deditz-Höhe → Deditz-Rücken. Deditz-Rücken Deditz Elevation NE-SW streichende schmale → permosilesische Hebungsstruktur im Zentrum des → Nordwestsächsischen Eruptivkomplexes (Linie Otterwisch- Grimma-Collmberg) östlich von Grimma, die die → Wurzener Senke im Norden von der → Colditzer Senke im Süden trennt. Im Bereich des Deditz-Rückens treten Schichtenfolgen der → Collmberg-Formation zutage. Synonym: Deditz-Höhe. /NW/ Literatur: G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); L. E ISSMANN (1997c); H.-J. B ERGER (2002b) Deersheim: Erdgaslagerstätte ... Deersheim gas field im Südwestabschnitt der → Oschersleben-Bernburger Scholle (→ Fallstein-Struktur) im → Staßfurt-Karbonat des → Zechstein nachgewiesene Erdgaslagerstätte. /SH/
Dehles Thrust in der variszischen Falten- und Schuppenzone im Bereich der sog. → Plauener Bögen (→ Vogtländische Hauptmulde) ehemals ausgeschiedene variszische Schuppenstruktur. /VS/
Dehlitz-Leipzig banded clay glazilimnische Ablagerung (Vorstoßbänderton) eines ausgedehnten, von der mittelpleistozänen Saale, Weißen Elster, Pleiße und Wyhra gespeisten Eisstausees an der Basis der Ersten Elster-Grundmoräne (→ Zwickau- Glaziär-Formation) des → Elster-Hochglazials der mittelpleistozänen → Elster-Kaltzeit, ältestes glazilimnisches Sediment im Gebiet der → Leipziger Tieflandsbucht und angrenzender Gebiete (Tab. 31). Das Stauseesediment beginnt mit bis zu 2,5 m mächtigen schluffigen Fein- bis Mittelsanden, denen im Hangenden der eigentliche, im Mittel 30-60 cm, selten auch bis 1 m mächtige Bänderton, eine Wechsellagerung von dunklen Tonlagen und hellen Schlufflagen,
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folgt. Der Bänderton bildet einen der wichtigsten und verbreitetsten Leithorizonte in einer Ausdehnung von etwa 750 qkm. Warvenchronologische (nachgewiesen wurden 16 bis 74 Jahreswarven, wovon die Winterwarven 1-3 mm, die Sommerwarven 3-10 mm mächtig sind), sedimentologische, geochemische und Dünnschliffuntersuchungen zeigen unterschiedliche Ablagerungsmechanismen für die den Warvit kennzeichnenden tonigen „Winterlagen“ und schluffigen „Sommerlagen“ an und machen ihre jahreszeitliche Natur wahrscheinlich. Der Dehlitz-Leipziger Bänderton wurde in zahlreichen Braunkohlentagebauen des Raumes Halle- Leipzig in oft kilometerlangen Profilen nachgewiesen. Im Tal der frühelsterzeitlichen Ilm westlich Bad Bibra wurden ca. 5 m mächtige gebänderte Silte erbohrt, die dem Dehlitz-Leipziger Eisstausee zugerechnet werden. Äquivalente Eisstauseesedimente wurden darüber hinaus auch über tertiären Becken der Hochflächen sowie über lokalen Subrosionssenken nachgewiesen (z.B. Helme-Unstrut-Ried). Der Dehlitz-Leipziger Bänderton ist Teilglied der → Zwickau-Glaziär- Formation. Synonyme: Dehlitzer Bänderton Chemnitzer Bänderton; Wehlener Bänderton. /HW, NW, TB/
CHULZ (1962, 1963); U. K RIEBEL (1971); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); L. E ISSMANN (1975, 1985); L. W OLF & G. S CHUBERT (1992); L. E ISSMANN et al. (1993); L. E ISSMANN & T. L ITT et al. (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995); W. K NOTH (1995); L. E ISSMANN (1997a); F.W. J UNGE (1998); S. W ANSA (2000); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2011); W. A LEXOWSKY & S. W ANSA (2009b) Dehlitz-Rückmarsdorfer Endmoräne → Dehlitz-Rückmarsdorfer Randlage. Dehlitz-Rückmarsdorfer Randlage Dehlitz-Rückmarsdorf Ice Margin im Nordabschnitt der → Leipziger Tieflandsbucht westlich der Weißen Elster zwischen Leipzig und Weißenfels deutlich ausgeprägte lokale südkonvexe Eisrandlage des → Drenthe-Stadiums (→ Zeitz-Phase?) des → Saale-Hochglazials (→ Saale-Komplex des → Mittelpleistozän; Abb. 24.1). Die Randlage bildet bei Rückmarsdorf südwestlich von Leipzig einen flachen Höhenrücken, der sich nach Südwesten über den Raum südlich von Lützen bis Dehlitz bei Weißenfels sicher verfolgen lässt. Die Randlage gilt als südlichster morphologisch deutlich erkennbarer Endmoränenzug Ostdeutschlands. Gelegentlich wird die meist als Rückzugsstaffel interpretierte Randlage über die sog. → Langeneichstädter Endmoräne hinaus in NNW-Richtung bis zum Süßen See bei Eisleben verlängert. Gelegentlich wird die Randlage auch als Produkt des zweiten Saale- Eisvorstoßes (südlichste Randlage der → Leipzig-Phase) interpretiert. Synonyme: Dehlitz- Rückmarsdorfer Endmoräne; Rückmarsdorfer Randlage pars; Rückmarsdorfer Endmoräne pars. /NW, TB/
Dehlitz-Rückmarsdorf gravel Schmelzwasserbildung im Hangendabschnitt der → Zeitz-Phase, die als Rückzugsbildung des ersten Saale-Vorstoßes (Drenthe-Stadium) im Gebiet zwischen Markranstädt, Leipzig und Delitzsch interpretiert wird. /NW/
Deichselberg Fault NW-SE streichende Störung im Bereich der variszischen Falten- und Schuppenzone an der Nordostflanke der → Triebeler Querzone. /VS/
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Delitzsch 9/64well regionalgeologisch bedeutsame Kartierungsbohrung im Bereich des → Delitzsch-Bitterfelder Beckens, in der unterhalb des → Känozoikum erstmals eine 430 m mächtige Schichtenfolge des → Dinantium (→ Oberes Viséum) mit feinklastischen Sedimenten, Konglomerathorizonten und kohleführenden Schluffsteinen nachgewiesen wurde. Die gesamte Serie wird als variszische Frühmolassebildung interpretiert. /NW/
Delitzsch Ultramafite-Carbonatite Complex durch Bohrungen im Liegenden känozoischer Lockergesteine erschlossener Komplex zahlreicher Einzelvorkommen von Ultramafiten und Karbonatiten im Gebiet nordwestlich des → Delitzscher Plutonitmassivs (Raum Delitzsch-Brehna-Bitterfeld), bestehend aus steil einfallenden, Zentimeter bis wenige Meter mächtigen Gängen, in wenigen Fällen auch als bis 100 m Durchmesser erreichende unregelmäßig-röhrenförmige Körper von ultramafischen Lamprophyren und Alkalilamprophyren, Gängen und stockförmigen Körpern von karbonatitischen Intrusivbrekzien, Gängen von Karbonatiten sowie Xenolithen von älteren Kabonatiten und von Feniten (Alkalimetasomatiten) in den karbonatitischen Intrusivbrekzien. Diese Körper durchschlagen die umgebenden Sedimente des → Kambrium, → Karbon und → Rotliegend bzw. saure Tiefengesteine. Das Alter dieser Bildungen, die genetisch aus hochspezialisierten, an Tiefenbrüche gebundene Mantelmagmen abgeleitet werden, kann nach geologischen Kriterien nur als → Post-Rotliegend und → Prä-Eozän bestimmt werden. Häufig wird nach radiometrischen Datierungen (K/Ar-Gesamtgesteinsanalyse an Phlogopiten und Amphibolen mit Werten zwischen 90 Ma und 75 Ma b.p.) oberkretazischen Alter (→ Turonium bis → Campanium) angegeben. /NW/
Delitzsch-Bitterfeld Basin von Hüllsedimenten des → Känozoikum überlagerte, in ihrer heutigen Konfiguration offensichtlich SW-NE gestreckte nach ENE umschwenkende ca. 15-20 km breite und etwa 50 km lange Synklinalstruktur (Halbgraben) im Grenzbereich von → Nordwestsächsischer Scholle und → Halle-Wittenberger Scholle mit 120-440 m mächtigen paralisch-molassoiden Schichtenfolgen des → Namurium A (→ Sandersdorf-Formation) sowie im Liegenden mit Schichtlücke folgenden 800-1400 m mächtigen Frühmolasse-Bildungen des → Ober-Viséum (→ Klitschmar-Formation). Hervorzuheben ist eine grundlegende Umgestaltung des Beckens in eine primär nach Norden in Richtung auf die variszische Vorsenke geöffnete Struktur nach jeweils kurzzeitigen Sedimentationsunterbrechungen im → Namurium (→ Sandersdorf-Formation) und → Westfalium (→ Roitzsch-Formation). Das Delitzsch-Bitterfelder Becken wird zuweilen als (oberes) Teilglied der → Delitzscher Synklinale betrachtet. /HW, NW/
M EISSNER (1967); R. D ABER (1968); E. K AHLERT (1975); V. S TEINBACH (1985, 1987, 1990); G. R ÖLLIG et al. (1995); V. S TEINBACH (1997); B. G AITZSCH et al. (1998); E. K AHLERT & 313
S CHULTKA (2000); B. G AITZSCH & B. B USCHMANN (2004); A. K AMPE et al. (2006); B. G AITZSCH et al. (2008b) Delitzsch-Doberluger Synklinalzone → Delitzsch-Torgau-Doberluger Synklinorium. Delitzsch-Doberluger Synklinorium → Delitzsch-Torgau-Doberluger Synklinorium. Delitzscher Folge → Delitzsch-Formation. Delitzscher Frühmolasse Delitzsch Early Molasse verallgemeinernde Bezeichnung für die vor Bildung der eigentlichen → Saale-Senke im → Stefanium in derem nordöstlichen Abschnitt in Teilbecken (→ Delitzsch-Bitterfelder Becken) im Zeitraum → Ober-Viséum bis → Westfalium abgelagerten terrestrischen Sedimente der → Klitschmar-Formation, → Sandersdorf-Formation und → Roitzsch-Formation (Abb. 7). Die Sedimentfolgen sind infolge intensiver saxonischer Bruchtektonik zumeist nur in Grabenstrukturen erhalten geblieben und werden generell von bis zu 120 m mächtigen Decksedimenten des → Känozoikum überlagert. Synonyme: Delitzscher Unterkarbon pars; Delitzscher Oberkarbon pars./HW/
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