Digitalisierung und Erwachsenenbildung. Reflexionen zu Innovation und Kritik


Herausforderung bei der MOOC-Produktion


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meb22-44-45

Herausforderung bei der MOOC-Produktion 
und -Durchführung
Die Lernerfahrung muss, so unsere Erfahrungen, 
bei MOOCs überwiegend vorproduziert werden. 
Dabei ist es wichtig, andragogische Prinzipien zu 
berücksichtigen (siehe Brückner et al. 2017; Gruber 
2009). Vor allem gilt es bei MOOCs, „pädagogisch 
noch viel intensiver von der Seite der Lernenden her 
zu denken”: Inhalte und methodisch-didaktische 
Vorgehensweisen sollten detailliert geplant werden, 
um z.B. Reflexion, Praxisanwendung, Vorwissensak-
tivierung, Binnendifferenzierung, Kommunikation
soziale Interaktion u.Ä. gezielt zu initiieren und zu 
integrieren. 


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Einige der beteiligten MOOC-MacherInnen in unse-
rem AutorInnenteam hatten die notwendige Genau-
igkeit und Detailliertheit im Vorfeld unterschätzt 
und betonten, dass sie sich vorher selten so präzise 
mit Materialien und Methoden auseinandergesetzt 
hatten. 
Während im Präsenzseminar Störungen nahezu 
unmittelbar auffallen und sofort angesprochen 
werden können, ist dies während eines MOOCs nicht 
immer möglich. Als MOOC-Verantwortliche „erlebt” 
man die TeilnehmerInnen nur indirekt, z.B. durch 
Aktivitätsdaten oder durch die Kommunikation im 
Diskussionsforum. Ob jemand akut unzufrieden ist, 
ist schwer auszumachen, auch können Störungen 
seltener angesprochen werden und ein Anpassen 
des Kursverlaufs ist nahezu unmöglich.
Die zentrale Rolle der 
TeilnehmerInnen-Orientierung
Ein andragogisches Prinzip (siehe Brückner et al. 
2017) erscheint uns bei der Gestaltung der MOOCs 
zentral und gleichzeitig herausfordernd: die Teil-
nehmerInnen-Orientierung. Wie in Abbildung 3 
dargestellt, kann in synchronen oder Präsenzveran-
staltungen auf die Anliegen, Themen und Störungen 
eingegangen werden – im MOOC müssen solche 
Interessen und möglichen Probleme bereits bei der 
Konzeption antizipiert werden.
Damit man hier auch tatsächlich die Bedürfnisse 
und Erwartungen der oft heterogenen Zielgruppe 
gut erfüllen kann, ist ihre frühe Einbindung zu 
empfehlen. Wichtig ist hier z.B. zu klären: Wie 
wirkt die Ansprache der TeilnehmerInnen, wie 
wirken Sprache, Dialekt, Untertitel, Einfachheit, 
Gestaltung, Visualisierungen auf potentielle Teil-
nehmerInnen? Fühlen sie sich ernstgenommen und 
wertgeschätzt? Wie erleben TeilnehmerInnen die 
Kursdurchführung? 
Der MOOC sollte nicht zuletzt so gestaltet, orga-
nisiert und ggf. begleitet werden, dass er für die 
potentiellen TeilnehmerInnen auch sinnvoll ist, 
z.B. auch durch mögliche Anerkennungen für die 
Zielgruppe.

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