Semantische Klassifikation der Verben
Die semantische Einteilung zeigt eine semantische Ungleichwertigkeit der Verben, die den
Gebrauch der Verben bedingt. Man unterscheidet:
1) Vollverben
2) Funktionsverben.
Die Vollverben sind die Verben, die Prozesse, Handlungen, Zustände bezeichnen und
allein das Prädikat bilden können. Die Vollverben bilden somit das Zentrum der Wortart Verb.
Die Vollverben sind mehrfach geschichtet. Hans Brinkmann unterscheidet unter den
Vollverben:
a) Tätigkeits- oder Handlungsverben, die eine aktive Handlung bezeichnen, welche nach außen
gerichtet ist (z.B. arbeiten, wandern, tanzen usw.);
b) Vorgangsverben, die eine Veränderung in der Verfassung von Menschen und Dingen
ausdrücken (z.B. altern, hungern, sterben usw.);
c) Zustandsverben, die eine bleibende Lage von Menschen und Dingen bezeichnen (z.B. sitzen,
liegen, wohnen, bleiben usw.);
d) Geschehensverben (unpersönliche Verben, darunter auch Witterungsverben: z.B. es regnet, es
donnert usw.).
Jede dieser Untergruppen lässt sich weiter einteilen. Es werden thematische Gruppen
ausgesondert wie die Verben der Bewegung, der Mitteilung, der Gefühle, der Einschätzung, der
Sinneswahrnehmung u.a.
Funktionsverben lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
2.1) Modalverben sind die Verben, die den Inhalt eines anderen Verbs modifizieren und mit
einem Infinitiv ein zusammengesetztes Prädikat bilden.
2.2) Kopula ist ein Bindeglied zwischen dem logischen Subjekt und Prädikat einer Aussage, das
im Deutschen sprachlich realisiert wird durch die finiten Verbformen von sein, werden, heißen,
bleiben, scheinen, die die Verbindung von Subjekt und Prädikatsnomen herstellen, z.B. Anne ist
Studentin; Hans wird Elektriker.
2.3) Hilfsverben haben, sein, werden dienen zur Bildung der zusammengesetzten Zeitformen
oder Passivformen; Diese Verben können auch als Vollwerben auftreten, aber sie verlieren
vollständig ihre Semantik, falls sie analytische Form bilden helfen.
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