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Betriebsrätearbeit
In Verbindung mit der Gewerkschaftsarbeit in den Betrieben will ich kurz noch über die Betriebsrätearbeit sprechen. Wir sehen, daß unsere Genossen nicht den Wert der Konzentration ihrer eigenen Kräfte gegenüber der Konzentration der Kräfte des Kapitalismus verstehen. Ich will einige Beispiele aus der Entwicklung der Konzentration des Kapitalismus auf der Basis der Konzerne in Deutschland anführen. Wir haben verschiedene größere Konzerne. Der AEG-Konzern umfaßt 444 Betriebe. Der Konzern Siemens-Rhein-Elbe- Schuckert-Union umfaßt 134 Betriebe, der Klöckner-Konzern einschließlich der Haniel- und Stumm-Gruppe 91 Betriebe und die Friedrich Krupp Aktiengesellschaft einschließlich der Rheinstahl-Arenberg-Gruppe 91 Betriebe, der Thyssen-Konzern 43 Betriebe. Alle Konzerne sind auf die verschiedenen Zweige der Industrie und des Bergbaus in ganz Deutschland verteilt. Ich werfe auf diesem Parteitag die Frage auf, ob sich die Genossen schon überall dafür interessiert haben, die sich in diesen Konzernen befindenden Betriebsräte aus den verschiedenen Betrieben zusammenzufassen, um das einheitliche Vorgehen der verschiedenen Arbeiter in den verschiedenen Betrieben zu besprechen und eine konzentrierte Kampfgrundlage gegen ihre Kapitalisten zu schaffen. Die Dinge, die sich in dem Betrieb abspielen, Maßnahmen in der Linie der Produktionskontrolle, Prüfung der Geschäftsgeheimnisse, Dividendenüberschüsse und allgemeine Bilanz müssen zur Grundlage unserer Lohnstrategie gemacht werden. Die Betriebsrätebewegung hat natürlich momentan nicht den politischen Boden, wie es sich im Stadium des revolutionären Aufschwungs in Deutschland zeigte. Aber auch schon heute müssen in Verbindung mit der Arbeit in den Gewerkschaften die Betriebsräte freigewerkschaftlich zusammengefaßt werden, und sie müssen sich Kampfaufgaben in den wirtschaftlichen, politischen Kampf stellen, weil die Betriebsräte im Falle des verstärkten Kampfes wieder eine um so größere Bedeutung erhalten, wenn sie auch kein Ersatz für die wirklichen ersten Fundamente der Revolution sind. Früher gab es auch Parteiauffassungen, daß Betriebsräte die politischen Arbeiterräte ersetzen könnten. Aber die revolutionäre Praxis hat ergeben, daß die Betriebsräte nicht die revolutionären Faktoren in dem Prozeß der unmittelbaren Revolution sein können, sondern daß im revolutionären Kampfe auf erhöhter Stufe neue politische Arbeiterräte entstehen, als Stützpunkt der Partei in den breiten Massen zur Führung des Kampfes um die proletarische Diktatur. Weitere Arbeitsgebiete Ich will jetzt bei den Aufgaben der Partei noch einige Dinge herausgreifen, die im Zusammenhang mit den künftigen Aufgaben, die wir uns als Partei stellen, eine Rolle spielen werden. Zu den knapp 5 Millionen organisierten Arbeitern im ADGB kommen noch die Mitglieder des AfA-Bundes mit gut 350000 und des ADB [Allgemeiner Deutscher Beamtenbund. Die Red. ] mit etwa 150000 Mitgliedern. In diesen beiden letzten Organisationen haben unsere kommunistischen Genossen wenig oder gar keinen Einfluß, weil wir eben noch nicht verstehen, unseren Einfluß auch unter den Beamten und Angestellten auszudehnen. Die Beamten und Angestellten haben auch für die Zukunft für die Massenbewegungen eine Bedeutung, wie wir es bei den Eisenbahnerkämpfen schon früher gesehen haben. Wir müssen versuchen, auf diesem Gebiet unseren politischen Einfluß mehr und mehr zu erhöhen. Außerdem ist unser Einfluß in den christlichen Organisationen sehr gering, und es wäre Pflicht und Aufgabe der Partei, besonders in den Gebieten, wo christliche Verbände stark sind, zu versuchen, sie in den Bann der wichtigsten Aufgaben des wirtschaftlichen revolutionären Kampfes mit hineinzuziehen. Arbeiterinnenbewegung Wir müssen unser Augenmerk auch auf die gewerkschaftliche Frauenarbeit lenken. Wenn wir auf dem Standpunkt der politischen Gleichberechtigung der Frauen stehen, dann müssen wir uns auch dafür einsetzen, daß die Arbeiterinnen auch wirtschaftlich den Arbeitern gleichgestellt, ihre Löhne denen der Männer angepaßt werden und sie nicht gezwungen werden, dem Mann gegenüber Lohndrücker zu werden. Jugendbewegung Dasselbe sehen wir bei der Jugend, die heute noch mehr als die Älteren vom deutschen Kapitalismus ausgebeutet wird. Auch der Jugendarbeit in den Gewerkschaften haben wir unsere größte Aufmerksamkeit zu widmen. Der Bourgeoisie ist es zum Beispiel bei der Staffelung der Löhne möglich, auf Grund der Tarifverträge mit Altersstufen, Millionen an Geldern zu sparen, da die Jugendlichen, die dieselbe Arbeit leisten müssen, sehr oft einen geringeren Lohn bekommen. Deswegen müssen wir Kommunisten dafür sorgen, daß die Staffelung der Löhne der Jugendlichen und Älteren aufhört. Noch dazu, da die Reformisten in der Gewerkschaftstarifpolitik keine Anstrengungen machen, diese Ungerechtigkeit aufzuheben. Ferner müssen die Bestrebungen der Bourgeoisie, das Arbeitsdienstpflichtgesetz für die Jugendlichen einzuführen, den schärfsten Widerstand erzeugen. Erwerbslosenbewegung Ebenso müssen wir bei unseren Aufgaben die Erwerbslosenbewegung erörtern. Das eine steht fest, daß die Erwerbslosigkeit in Deutschland in den letzten Monaten allgemein zurückgegangen ist, so daß wir heute prozentual weniger Erwerbslose in Deutschland haben, als es vor dem Kriege im allgemeinen der Fall war. Die Zahl der Erwerbslosen wird sich in der Zukunft bestimmt erhöhen. Wir müssen unser besonderes Augenmerk auf die Bewegung richten und dazu die Erwerbslosenräte unterstützen, um die Bestrebungen der Bourgeoisie und der reformistischen Gewerkschaftsbürokratie zu durchkreuzen, die die Zersplitterung zwischen den im Betriebe stehenden und den erwerbslosen Arbeitern wollen. Jede Zersplitterung in den Reihen der Arbeiterschaft muß auf das entschiedenste vermieden werden. Wir müssen ferner versuchen, daß die Erwerbslosen m den Produktionsprozeß mit eingereiht werden, selbst wenn es unter großen Schwierigkeiten und sehr selten möglich ist. Der ADGB-Kongreß Ich will jetzt kurz zu den Aufgaben der Kommunisten zu dem ADGB-Kongreß Stellung nehmen. Unter den acht Tagesordnungspunkten, die für den Kongreß angekündigt sind, ist im allgemeinen kein einziger Punkt, der der Arbeiterschaft einen Ausweg aus der Situation zeigt. Auf der Tagesordnung des ADGB-Kongresses steht nicht die Frage des Kampfes der Arbeiterschaft um die Besserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, sondern stehen solche Fragen wie die Wirtschaftsdemokratie, das heißt also das Zusammengehen mit der Bourgeoisie auf kapitalistischer wirtschaftsfriedlicher Grundlage. An Stelle des Kampfes um den Achtstundentag steht die abstrakte Frage der Sozialgesetzgebung. Die Führer des ADGB fürchten sich, vor der Arbeiterschaft Rechenschaft abzulegen, was der ADGB für den Achtstundentag getan hat und tun wird. Es steht fest, daß die Gewerkschaftsbürokratie, die auf dem Nürnberger Gewerkschaftskongreß im Jahre 1919 durch das Bekenntnis zur Arbeitsgemeinschaft den Weg zum Abbau des Achtstundentages frei gemacht hat, heute bestimmt nichts tun wird, um den Achtstundentag zurückzuerobern. Auch die Summen, die die Mitglieder für die Einleitung einer Kampagne, einer Volksabstimmung über das Washingtoner Abkommen, gezahlt haben, scheinen für diesen Zweck nicht mehr verwendet zu werden. Vielleicht wird der ADGB-Kongreß darüber Aufklärung geben müssen. Die Gewerkschaftsbürokratie schweigt sich heute über den Achtstundentag aus und fürchtet sich, diese Frage vor den Massen offen zu stellen. Mit den wichtigsten politischen Fragen, wie der Zoll- und Steuerpolitik, der Aufwertungsfrage, der Freilassung der politischen Gefangenen, der allgemeinen Amnestie, mit dem Dawespakt und seinen katastrophalen Auswirkungen, dem Garantiepakt, dem Völkerbund usw., wollen sich die Führer auf dem Kongreß nicht beschäftigen. Um so klarer müssen wir Kommunisten noch in der Zeit vor dem Kongreß diese Fragen vor den Massen und in den Gewerkschaften stellen. Amt dem Bundeskongreß des ADGB werden unter den Führern des ADGB- Bundesvorstandes Differenzen in der Frage der Bildung von Industrieverbänden ausbrechen. Der Leipziger Gewerkschaftskongreß hat den Bundesvorstand beauftragt, eine Kommission einzusetzen, um die Frage zu prüfen. Die eingesetzte Kommission konnte sich nicht einigen, weil dort die Auffassung von Dißmann und Genossen vorhanden war, die eine organisierte Neugestaltung der Gewerkschaften nach Industrieverbänden forderten, während Schumann und Genossen eine freiwillige Verständigung der Gewerkschaften untereinander verlangten. In der letzten Zeit sehen wir, daß Tarnow, der Vorsitzende des Holzarbeiterverbandes, und Brey, der Vorsitzende des Fabrikarbeiterverbandes, schon damit drohen, wirklich ernste Maßnahmen zu ergreifen, wenn auf dem Bundeskongreß die Auffassung Dißmanns - die Neugestaltung der Organisation nach Industrieverbänden -, die aller Wahrscheinlichkeit nach siegen wird, verwirklicht wird. Tarnow hat sogar mit einer gewissen Spaltung im ADGB gedroht. Wir haben uns dabei zu gleicher Zeit darüber klar zu sein, daß es der Gewerkschaftsbürokratie gelingen wird, auf dem Bundeskongreß irgendein Kompromiß zu finden, durch das man diese beiden Gruppierungen trotz scharfer Gegensätze in dieser Frage auf eine Plattform bringen wird. Die wichtigste Frage, die auf dem Kongreß behandelt werden wird, ist die internationale Einheitsbewegung der Gewerkschaften. Wir sehen, daß in Deutschland die Kommunistische Partei versucht, in den verschiedenen Organisationen die ersten Ansätze dafür zu schaffen, um dieser Bewegung eine ernste internationale Plattform zu geben. Der Kongreß wird insofern für die deutsche Arbeiterklasse eine Bedeutung haben, als dort der Antrag gestellt oder die Frage entschieden wird, ob die Vertreter der sowjetischen Gewerkschaften zugelassen werden. Schon heute versucht die Bürokratie in ihrer Gewerkschaftspresse zum Ausdruck zu bringen, daß man die sowjetischen Gewerkschaften nicht zulassen wird. Aber auch die Anwesenheit der Vertreter der englischen Gewerkschaften, die ja bekanntlich zu 80 Prozent die Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale finanzieren, wird zu gleicher Zeit eine ernste politische internationale Bedeutung haben. Die englischen Gewerkschaftsvertreter werden auf dem Kongreß ihre Meinung über die gesamte Bewegung Englands äußern, und wir werden sehen, ob der Bundeskongreß, nachdem die deutschen Arbeiterdelegationen nach der Sowjetunion gegangen sind und dort aufgenommen wurden, es wagen wird, die Zulassung der sowjetischen Delegation der Gewerkschaften abzulehnen. Die Arbeiterdelegation, die aller Wahrscheinlichkeit nach noch vor dem Beginn des Bundeskongresses zurückkommt, wird in der Auswirkungen die sich entwickelnden linken Tendenzen innerhalb der Gewerkschaftsbewegung eine ungeheuer große Bedeutung haben. Wir müssen schon heute dazu übergehen, weitere Delegationen zusammenzustellen, die sich die Entwicklung in der Sowjetunion mit eigenen Augen ansehen und über ihre Eindrücke Bericht erstatten. Im Zusammenhang mit diesen Aufgaben stehen jene ernsten Probleme, die gegenwärtig in Deutschland überhaupt auf der Tagesordnung stehen. Man kann die Arbeit in den Gewerkschaften niemals von der Gesamtarbeit der Partei trennen, und da die Kommunistische Partei die einzige Arbeiterpartei ist, die die Arbeiterklasse für ihre Klasseninteressen mobilisiert, spielt natürlich die Gewerkschaftsbewegung auch für unsere Kampfaufgaben eine ungeheure Rolle. Wir sehen, daß die Schwierigkeiten der Bourgeoisie von Tag zu Tag zunehmen, wir sehen, daß Differenzen bei der Durchführung des Dawespaktes vorhanden sind. Wir haben gesehen, daß sich Schwierigkeiten bei der Steuer-, Zoll- und Aufwertungsfrage gezeigt haben. Wir sehen ferner, daß heute auch die Regierung Luther- Stresemann selbst von Kreisen der Bourgeoisie Schwierigkeiten erfährt. Und wenn die Kommunistische Partei ihre politische Arbeit in der politischen Arena und besonders in der Gewerkschaftsbewegung verstärkt, dann wird natürlich auch diese Arbeit für die internationale Einheitsbewegung von eminent großer Bedeutung sein. Ich will nur daran erinnern, daß die Kommunistische Partei einen offenen Brief an den ADGB richtete, was er in Hinblick auf die Wucherpolitik der Regierung zu tun gedenke. Der ADGB hat darauf keine Antwort gegeben. Hätten eine wirklich linke Bewegung in den Gewerkschaften, dann wäre auch der ADGB gezwungen, zu dem offenen Brief mindestens Stellung zu nehmen und Maßnahmen in der Linie des Kampfes gegen die Pläne der Bourgeoisie zu ergreifen. Wie wir sehen, ist es erforderlich, daß die Kommunisten über die Wirtschaftskämpfe wirklich informiert sein müssen, um bei der Lohnstrategie und der mit ihr in Verbindung stehenden Streikstrategie und in sonstigen Gewerkschaftsfragen die richtige politische Stellung einnehmen zu können. Wir müssen dazu übergehen, den Bestrebungen der Bourgeoisie zur Offensive die Verstärkung der roten Klassenfront gegenüberzustellen, und müssen versuchen, bei günstigen Anlässen die Zentralisation der Lohnkämpfe in die Wege zu leiten. Außerdem haben wir über die Grenzen Deutschlands hinaus auch die internationalen Probleme zu erkennen, und wir müssen sie mit der gesamten revö1utinären Gewerkschaftsarbeit verbinden. Es stehen ernste Weltprobleme vor uns: Imperialismus oder Revolution; Amsterdamer Spaltung der Gewerkschaftsbewegung oder internationale Einheitsfront; Konterrevolution oder Kampf an der Seite der Sowjetunion. Wie beim Ausbruch des Weltkrieges die Amsterdamer die festesten Bollwerke des Imperialismus waren, so ist heute die rechte Front der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale die zuverlässigste Hilfstruppe der reaktionären Front des englischen Imperialismus im Kampf gegen die Sowjetunion und die revolutionäre Arbeiterschaft der ganzen Welt. Je stärker die Linksentwicklung der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, um so größer ist die Gefahr für die Pläne der internationalen Bourgeoisie, weil Deutschland das Land sein wird, das möglicherweise bei Ausbruch von kriegerischen Konflikten gegen die Sowjetunion das Aufmarschgebiet des Ententeimperialismus werden kann, ähnlich wie es Belgien im Weltkriege für den Durchmarsch der Truppen war. Und gerade, weil die Amsterdamer gemeinsam mit dem Imperialismus die offene Konterrevolution dokumentieren und auf der anderen Seite die Sowjetunion im Bündnis mit der internationalen revolutionären Einheitsfront der Arbeiter der ganzen Welt steht, ist es notwendig, daß auch die deutsche Arbeiterklasse von der reaktionären Front getrennt wird und sich der revolutionären Front des internationalen Proletariats angliedert. Aus diesem Grunde müssen wir alle Kräfte in der Partei anspannen, um den Gewerkschaften den revolutionären Charakter zu geben. Die Genossen müssen, wenn sie zu jeder Zeit bereit sind, mit dem Gewehr auf den Barrikaden zu kämpfen, auch in den Betrieben und Gewerkschaften Barrikadenkämpfer für das gesamte Proletariat werden. Im zähen unermüdlichen Kleinkampf muß die Aufrichtung der Barrikaden der revolutionären Front in den Gewerkschaften und Betrieben vorbereitet werden. Wenn wir auf diesem Parteitag die wirklich ernsten parteipolitischen Fragen klären und zu gleicher Zeit auf dem Gebiete der praktischen Gewerkschaftsarbeit den politischen Wert dieser Arbeit mehr denn je ernsthaft erkennen, dann wird der X. Parteitag für die deutsche Partei einen Fortschritt, einen neuen Kampfruf bedeuten, wird er die Genossen aufrufen, alles einzusetzen, im zähen Kleinkrieg um jedes Proletarierhirn ringen, über die verschiedenen Gefechte und Kämpfe hinaus bis zur Hauptschlacht für den Sieg, für die proletarische Diktatur. Ich glaube, daß bei der Kompliziertheit des ganzen Fragenkomplexes die Genossen versuchen müssen, in der Diskussion manches noch zu ergänzen, aus den Erfahrungen ihrer täglichen Arbeit und Kämpfe Beispiele und Anregungen zu bringen, damit der Parteitag in der Lage ist, in der eingesetzten Gewerkschaftskommission alle diese Dinge zu behandeln und die Resolution so zu vervollkommnen, daß es eine wirklich praktische, politisch-gewerkschaftliche Plattform wird, die uns die Aufgabe stellt, das reformistische Gesicht des ADGB zu ändern, die reformistischen Arbeiter zur Erfüllung der Arbeit für die Organisierung der Revolution herüberzuziehen. Daß wir ferner in der politischen Linie unserer Arbeit jene Fortschritte machen, die uns die Gewähr geben, uns auf die große verantwortungsvolle Arbeit der internationalen revolutionären Linie einzustellen, das heißt auf den Sieg. Es geht darum, diese Etappe der proletarischen Revolution zu verkürzen, darum, daß die Partei mit ihrer ganzen Kraft und Energie versteht, diese Arbeit mit Lust und Liebe durchzuführen und mit dem Glauben an den Sieg der Revolution an diese Arbeit heranzutreten! Schlußwort 17. Juli 1925 Genossen! Bevor ich auf die Diskussion über das politische Referat und über die Gewerkschaftsfrage eingehe, will ich mir folgende Vorbemerkung erlauben: Genosse Voigt hat hier behauptet, daß der Parteitag nicht das Spiegelbild der Mitgliedschaft abgebe. Diese Behauptung bedeutet: 1. eine Beleidigung des gesamten Parteitages und der Mitgliedschaft der deutschen Partei, 2. eine Verhöhnung der anwesenden Delegierten von Westsachsen, die sich unbedingt dazu äußern müssen. Sollte in Westsachsen der Modus übergangen worden sein, daß die Mitglieder ihre Delegierten zum Bezirksparteitag wählen, auf dem dann die Wahl der Delegierten zum Parteitag vorgenommen wird, so ist es notwendig, daß die anwesenden Delegierten von Westsachsen sich dazu äußern. Ich erachte es für notwendig, im Auftrage der Zentrale diese Feststellung zu machen, zumal auf allen Bezirksparteitagen, auf denen ich anwesend war, die Mitgliedschaft ihre Delegierten gewählt hat. Einiges zur Gewerkschaftsfrage: Ich spreche mein Bedauern aus, daß gerade in der Hauptfrage der Gesamtpartei, die auf dem Parteitag behandelt wird, in der Gewerkschaftsfrage, die Delegierten nicht genügende Anregungen und positive Winke gegeben haben, die das Referat in einigen Punkten hätten ergänzen können. Das ist entweder eine Bestätigung dafür, daß das Referat ziemlich alles umfaßt, was an politischer Arbeit usw. in den Gewerkschaften notwendig ist, oder aber auch, was ich annehme, die Diskussion hat die allgemein Schwäche, in der Gesamtpartei in der Frage der Arbeit in den Gewerkschaften widergespiegelt. Ich will versuchen, noch einige positive Dinge anzuführen, damit die Delegierten in der Lage sind, mit der Mitgliedschaft über diese wichtigen Probleme ernsthaft zu diskutieren und die Arbeit danach einzurichten. Neben den Gewerkschaften gibt es noch andere große Massenorganisationen, zum Beispiel die Sportorganisationen, Konsumgenossenschaften und andere mit uns sympathisierende Organisationen, wie zum Beispiel die der Kriegsbeschädigten, den Roten Frontkämpferbund usw., in denen Millionen Proletarier organisiert sind. Hier gilt es politisch zu arbeiten. Natürlich muß man jene politisch-organisatorische Arbeit, die ich bei der Gewerkschaftsfrage zeigte, auch auf die Sportorganisationen übertragen. Auch die Kommunistische Partei hat ein großes Interesse an der Sportbewegung. Sie erzieht die Arbeiterjugend und die Arbeiter nicht wie die Bourgeoisie, um sie auszubeuten und zu imperialistischen Zwecken zu benutzen, sondern um die Arbeiterschaft körperlich für die Aufgaben der proletarischen Revolution zu ertüchtigen. In dieser Linie hat der Rote Frontkämpferbund die Aufgabe, die Jugend und die auf dem Boden des Klassenkampfes stehende Arbeiterschaft körperlich und anderweitig zu erziehen, wie dies die Bourgeoisie bei den faschistischen Verbänden ebenfalls tut. Genauso ist es mit den Konsumgenossenschaften, wo man durch Zellenbildung versuchen muß, politische Arbeit zu leisten, weil sie nicht nur national, sondern international von Bedeutung sind. Neben den gewaltigen Gewerkschaften haben wir in der Sowjetunion auch große Konsumgenossenschaften und Sportorganisationen, die auf internationaler Basis die internationale Einheitsbewegung der Gewerkschaften verfolgen. Sie helfen dadurch den einzelnen Sektionen der Weltpartei jenen Wall von sympathisierenden Organisationen international zusammenzufassen. Ich hoffe, daß diese kurzen Andeutungen schon genügen, um zu verstehen, daß die Kommunisten ebenfalls verpflichtet sind, in diesen sympathisierenden Organisationen in Zukunft eine viel tiefergehende politisch-organisatorische Arbeit zu leisten, als es bisher der Fall gewesen ist. Wenn auch keine prinzipiellen Streitigkeiten in der Debatte zum Ausdruck kamen, so waren es andere wichtige politisch-organisatorische Fragen, die von einigen Genossen vollkommen falsch gestellt wurden. Genosse Galm, Offenbach, zum Beispiel kritisierte, daß die Resolution, die dem Parteitag vorliegt, in meinem Referat nicht erörtert wurde. Sie enthält die Grundgedanken und Grundlinien meines Referats, die ich ausführlich behandelt habe. Auf Einzelheiten in der Resolution einzugehen, war nicht meine Aufgabe, sondern ist besonders die Aufgabe jener vom Parteitag gewählten 21köpfigen Gewerkschaftskommission, die auch auf diesem Gebiete verschiedene Punkte in der Resolution geprüft und wirklich ernste politische Ergänzungen hineingebracht hat. Der Berichterstatter der Kommission wird nachher zeigen, auf welchen Gebieten die Kommission versucht hat, politische Ergänzungen in die Resolution einzufügen, damit die Resolution die Grundgedanken und Grundlinien ernster Gewerkschaftsarbeit enthält. Außerdem ist doch dem Parteitag eine zweite Resolution neu unterbreitet worden, weil die erste nicht umfassend genug war und in ihr die praktischen Aufgaben nicht genügend gezeigt wurden. Daran ist schon erkennbar, daß auf dem Parteitag in der Gewerkschaftsfrage alles getan wurde, was im Interesse der Partei und der deutschen Arbeiterschaft notwendig ist. Ich hoffe, daß auch nach dem Parteitag unsere Genossen in den Bezirken den Ernst dieser Arbeit zu schätzen verstehen. Ferner wird dem Parteitag durch die Gewerkschaftskommission ein Antrag vorgelegt, der bedeutet, daß wir den Beschluß des ZA [Zentralausschuß. Download 5.01 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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