Сборник текстов и упражнений 3-курс для студентов направлений русского языка и литературы


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Übung 3.
Am 25. September 1922 reiste er weiter nach Bad Saarow. Von Juni bis November 1923 wohnte Gorki mit M. Budberg, Sohn Maxim und Schwiegertochter Timoscha in Günterstal bei Freiburg, zunächst im Hotel Kyburg, hernach in einem gemieteten Anwesen in der Dorfstraße[2]; anschließend folgten Aufenthalte in Marienbad und Prag, bevor er sich im Frühjahr 1924 in Sorrent niederließ.
Sein Aufenthalt in Deutschland wurde von der Sowjetischen Handelsmission finanziert, die gleichzeitig Deutschlandzentrale der Tscheka war. Dort arbeitete Gorkis zweite Exfrau Maria FjodorownaAndrejewa, die weiter Kontakt zu ihm hielt. Sie machte ihn hier mit Pjotr Krjutschkow bekannt, der ihm bald als Sekretär diente. Auch sein ebenfalls in Berlin lebender Sohn Maxim Peschkow und seine Frau erhielten ein Stipendium der Handelsmission. Deshalb war Gorki der Exilpresse nicht ganz geheuer. Die Zeitschrift Besseda (Unterhaltung), die er mit Andrej Bely und Chodassewitsch zum Vertrieb in die Sowjetunion produzierte, durfte dort nicht eingeführt werden und scheiterte 1925.
Nach Lenins Tod kehrte Gorki nicht in die Sowjetunion zurück, da er skeptisch gegenüber Lenins Nachfolgern war und auch Maria Budberg nicht dazu bereit war. Er ging vielmehr Ende 1923 nach Italien. Die faschistische Regierung erlaubte ihm erst nach einigem Zögern, sich in Sorrent niederzulassen. Dort blieb er bis 1927 und schrieb Erinnerungen an Lenin, in denen er Lenin als den Menschen bezeichnete, den er am meisten geliebt hatte. Außerdem arbeitete er dort an den umfangreichen Romanen Das Werk der Artamanows und Das Leben des Klim Samgin.

31.Stunde

Taras Schewtschenko
Übung 1
Schewtschenko wurde im Dorf Morynzi bei Kiew als Sohn von Leibeigenen geboren. Da die Leibeigenschaft in der Ukraine erst wenige Jahre vorher eingeführt worden war, war seine Familie des Lesens und Schreibens kundig und konnte Taras bereits in jungen Jahren Religion, Kultur und Literatur nahebringen. So arbeitete er einerseits als Hirtenjunge, konnte aber andererseits die Schule besuchen und las bereits mit 13 Jahren Werke von Hryhorij Skoworoda und Iwan Kotljarewskij, Begründern der ukrainischen Literatur und Philosophie. Früh entdeckte man auch ein Talent zum Zeichnen und Malen. Mit elf Jahren wurde Schewtschenko Vollwaise; einige Jahre später wurde er von seinem Gutsherrn als Kammerdiener eingestellt und begleitete diesen auf vielen Reisen, nach Polen, Litauen und nach Petersburg. Man erlaubte ihm, bei einem Petersburger Maler in die Lehre zu gehen. Durch das Leben in Petersburg, dem Zentrum des russischen Geisteslebens, und die Bekanntschaft mit seinem Landsmann Soschenko erfuhr Schewtschenko innerhalb weniger Jahre eine umfassende Bildung. Er unternahm seine ersten Versuche als Dichter und fand Freunde und Anerkennung in literarischen Zirkeln. Der seelische Zwiespalt, immer noch Leibeigener zu sein, und die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung belasteten ihn; letztere würde sich zeitlebens wie ein roter Faden in seinen Werken finden. 1837 konnte er sich mit finanzieller Unterstützung einflussreicher Freunde, u.a. des russischen Malers Karl Pawlowitsch Brjullow, aus seiner Unfreiheit loskaufen. Er wurde Student an der Akademie der Künste und finanzierte sein Leben in Petersburg durch seine Arbeit als Maler.
Seit 1838 konzentrierte sich Schewtschenko stärker auf seine literarische Arbeit. Mit seinen ersten Veröffentlichungen ab 1840 zeigte sich die Besonderheit seiner Rolle als Dichter: Einerseits eine bäuerliche, aus Knechtschaft und Unfreiheit geborene Stimme, andererseits kultiviert und hochgebildet, verarbeitete er diese Elemente seiner Persönlichkeit auf ganz neue Weise in seiner Dichtung.
Bereits sein erster Gedichtband, Kobzar, wurde nur stark zensiert herausgegeben, dennoch erfuhr er tiefgreifende Resonanz bei der russischen Intelligenz. Man bescheinigte ihm Talent, kritisierte jedoch scharf die Tatsache, dass er die „bäuerliche“ ukrainische Sprache, vermeintlich ein primitiver Dialekt des Russischen, für seine Dichtung gewählt hatte.

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