Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Aschersleben-Staßfurter Schrägscholle
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Aschersleben-Staßfurter Schrägscholle Aschersleben-Staßfurt Block NW-SE streichende Scholleneinheit im Bereich zwischen → Staßfurter Sattel im Norden und → Ascherslebener Sattel im Süden, konturiert durch geophysikalisch nachgewiesene NW-SE und NE-SW streichende Tiefenstörungen, an denen Kippungen sowohl nach Nordwesten als auch nach Südosten erfolgten. Die Schrägscholle liegt, bezogen auf den → Grauen Salzton des → Staßfurt- Salinars, etwa 600 m höher als die benachbarte → Halberstädter Mulde. Gebietsmäßig annähernd deckungsgleich mit der → Güstener Mulde. /SH/ Literatur: I. K NAK & G. P RIMKE (1963); D. H ÄNIG et al. (1996); P.H. B ALASKE (1998, 1999); K.-H. R ADZINSKI et al. (2008a) 77
Aš-Formation Aš Formation lithostratigraphische Einheit des ?tieferen → Kambrium der → Südvogtländischen Querzone bzw. der Nordflanke des → Fichtelgebirgs-Antiklinoriums, mittleres Teilglied der → Bad Brambach-Gruppe (Tab. 4), bestehend aus einer bis zu 1500 m mächtigen Serie von variszisch deformierten Zweiglimmerschiefern bis Zweiglimmergneisen und Biotitparagneisen mit Einlagerungen von Quarzschiefern, Quarziten, Metagrauwacken sowie lokal von Amphibolschiefern und Kalksilikatfelsen; Gliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Hengstberg-Subformation, → Oberbrambach-Subformation und → Krásná- Subformation. Auf ostdeutschem Gebiet lediglich im → Elstergebirge (in dem flächenmäßig kleinen Raum des sog. „Brambacher Zipfels“) verbreitet. Synonyme: Aš-Krajková-Formation; Aš-Krajková-Folge; Asch-Formation; Oberbrambacher Folge pars. /FG/
Ashgillian chronostratigraphische Einheit des → Ordovizium im Range einer regionalen Stufe, die hinsichtlich ihres zeitlichen Umfangs etwa dem höheren Teil des → Katium sowie dem → Hirnantium der Globalen Referenskala entspricht. Die Stufenbezeichnung wird in der Literatur zum ostdeutschen Ordovizium seit jeher angewendet (Tab. 5). Kennzeichnend für die lithofazielle Ausbildung des Ashgill in der → Saxothuringischen Zone ist insbesondere eine bis max. 270 m mächtige diamiktitische Folge von Ton- und Siltschiefern (→ Lederschiefer- Formation), die nur lokal von geringmächtigen stärker sandigen Serien der → bayerischen Fazies vertreten wird. Wahrscheinlich begann im Ashgill bereits die Abspaltung → Saxo-Thuringias vom Nordrand → Gondwanas. Aus dem ostdeutschen Anteil der → Rhenoherzynischen Zone sind Gesteinsfolgen, die mit hinreichender Begründung dem Ashgill zugerechnet werden können, bisher nicht bekannt geworden. Im Bereich des prävariszischen Vorlandes konnten Ablagerungen des Ashgill bisher nur im baltoskandischen Ordovizium-Profil der Offshore-Bohrung → G 14-1/86 (südliche Ostsee) nachgewiesen werden; sie bestehen dort aus einer 22 m mächtigen Folge von Ton-, Silt- und Sandsteinen (→ Jerrestad-Formation). Im → Rügener Ordovizium steht ein biostratigraphischer Beleg für das Ashgill bisher aus. /TS, VS, MS, GG, EG, EZ, LS, NW, NS/
H.-R.vG AERTNER (1951); H. H ETZER (1958); H. W IEFEL (1963); D. F RANKE (1967b, 1968b); H. W IEFEL et al. (1970); K. W UCHER (1970); H. D OUFFET (1970b); H. W IEFEL (1974, 1977); D. F RANKE (1989b, 1990e); D. F RANKE et al. (1994); F. F ALK & H. W IEFEL (1995); E. B ANKWITZ et al. (1997); G. G EYER & H. W IEFEL (1997); H.-J. B ERGER & K. H OTH (1997); T. McC ANN 1996); H.-J. B ERGER et al. (1997); M. K URZE et al. (1997); H. L ÜTZNER et al. (1997b); U. L INNEMANN & T. H EUSE (2000); H. B EIER et al. (2001b); F. F ALK & K. W UCHER (2002b); K. H OTH et al. (2002c); F. F ALK & H. W IEFEL (2003); U. L INNEMANN (2004); U. L INNEMANN et al. (2004a); G. K ATZUNG et al. (2004); H.-J. B ERGER (2008); M. S CHWAB & B.-C. E HLING (2008a); H.-J. B ERGER (2011) Aš-Krajková-Folge → Aš-Formation Aš-Krajková-Formation → Aš-Formation. Asper-Zone → in der älteren Literatur nach dem Vorkommen von Pecten asper (heute: Merklinia aspera) gelegentlich verwendete Bezeichnung für den → Unterquader (→ Oberhäslich-Formation) der obercenomanen → Elbtalkreide. 78
→ Aspidoideston-Formation.
Aspidoides Clay Formation lithostratigraphische Einheit des → Dogger (Oberes Bathonium) im Bereich der → Nordostdeutschen Senke, bestehend aus einer regional von West nach Ost wechselnden Abfolge von Mergelsteinen, Tonsteinen und Sandsteinen (Tab. 27). Die Mächtigkeiten variieren relativ stark zwischen minimal 3 m bis maximal etwa 50 m. Die Formation transgrediert unter Ausfall des Mittleren Bathonium unmittelbar über Schichtenfolgen des Unteren Bathonium (→ Württembergica-Sandstein- Formation). Die Formation enthält Barrieregesteine mit hohem Tonsteinanteil. Synonyme: Aspidoides-Schichten; Aspidoides-Ton (Kurzform); Aspidoides-Sandstein (sandige Anteile der Formation). Synonym: Dogger ε6. /NS/
Assberg iron ore deposit aufgelassene Lagerstätte sedimentärer oolithischer Eisenerze des Ordovizium (→ Schmiedefeld-Formation) im Bereich der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums. Das Revier Aßberg gehörte zur → Eisenerz-Lagerstätte Schmiedefeld. /TS/
(→ Unterperm) der globalen Referenzskala im Range einer Stufe (Tab. 12) mit einem Zeitumfang, der von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2014 mit etwa 3,9 Ma (298,9-295,0 Ma b.p.) angegeben wird; entspricht in den ostdeutschen → Rotliegend- Typusprofilen der → Nordostdeutschen Senke, der nordöstlichen → Saale-Senke und des → Thüringer Waldes etwa dem höheren Abschnitt der → Altmark-Subgruppe (→ Unterrotliegend), den höheren Teilen der → Halle-Formation bzw. der → Manebach- Formation, der → Goldlauter-Formation und der → Oberhof-Formation. Alternative Schreibweise: Assel. /NS, CA, FR, SH, HW, HZ, TS, TW/ Literatur: M. M ENNING (1987); K. H OTH et al. (1993); M. M ENNING (1995a, 1995b); J.W. S CHNEIDER et al. (1995a); F.F. S TEININGER & W.E. P ILLER (1999); IUGS (2000); M. M ENNING (2000, 2001); M. M ENNING et al. (2001, 2002); M. M ENNING (2002); M. M ENNING (2005); M. M ENNING et al. (2005d); M. M ENNING et al. (2006); J.G. O GG et al. (2008); J.W. S CHNEIDER (2008); S UBKOMMISSION P ERM -T RIAS (2011); J.G. O GG (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); H. L ÜTZNER et al. (2012b); M. M ENNING & V. B ACHTADSE (2012); K.M. C OHEN et al. (2015); M. M ENNING (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) assyntische Orogenese → cadomische Orogenese. Aš-Tachov-Tiefenbruchzone → Tachov-Aš-Tiefenbruchzone. 79
Asteria Sandstone informelle lithostratigraphische Einheit des → Lias am Südrand des → Thüringer Beckens s.l., bestehend aus einem grauen feinkörnigen Sandstein mit Leithorizontcharakter für das höhere → Hettangium. /TB/
D. K LAUA (1974) Asterigerinen-Horizont Asterigerinoides Horizon charakteristischer, durch das massenhafte Auftreten der benthischen Foraminiferenart
gekennzeichneter Faunenhorizont an der Basis des → Chattium (Oberoligozän) im Gebiet der → Nordostdeutschen Tertiärsenke (Mecklenburg/Nordbrandenburg/Altmark), gegliedert
in einen unteren Abschnitt (→ Lindstedt-Formation + → Plate-Formation) und einen oberen Abschnitt (→ Untere Sülstorf-Subformation). Synonym: Asterigerinoides-Zone. /NT/
biostratigraphischen Einheit verwendete Bezeichnung für Ablagerungen des höchsten Ober- Valanginium mit gehäuftem Auftreten von Astierien.
Asturian movements am Ende des → Westfalium bzw. im untersten → Stefanium im Zeitraum zwischen etwa 305-290 Ma b.p. wirksam gewordene tektonische Bewegungen, die im Bereich der mitteleuropäischen variszischen Externiden zu Faltungen und Heraushebungen geführt haben. Ihre Wirksamkeit auf ostdeutschem Gebiet wird kontrovers diskutiert, da die Lücke zwischen noch in die Faltung einbezogenen Schichten des tieferen → Namurium und ungefalteten Serien des höheren Silesium bzw. Rotliegend zu groß ist, um die Möglichkeit auch von → erzgebirgischen Bewegungen im bislang nicht nachgewiesenen → Namurium C auszuschließen. Synonyme: asturische Faltung; asturische Phase; asturisches Kompressionsereignis. /NS/
Asturian oberste chronostratigraphische Einheit des → Westfalium der westeuropäischen Referenzskala (Tab. 11) im Range einer Unterstufe (Substufe) mit einem Zeitumfang von ca. 2-3 Ma, wobei die exakte Position innerhalb der absoluten Zeitskala allerdings unterschiedlich definiert wird (von ~316,5 bis ~307 Ma b.p.); entspricht dem → Westfalium D. Der Begriff wird in der Literatur zum ostdeutschen Karbon bislang nur selten verwendet, und dann zumeist in der englischsprachigen Version. Synonym: Westfalium D.
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Atdabanian gelegentlich ausgeschiedene chronostratigraphische Einheit des → Unterkambrium im Range einer Stufe mit einer Zeitdauer, die mit ca. 4 Ma (~534- 530 Ma b.p.) angegeben wird. In den ostdeutschen Bundesländern ist ein biostratigraphischer Beleg für diese aus sibirischen Profilen abgeleitete Stufe bisher lediglich im → Görlitzer Synklinorium (höheres Atdabanium der → Charlottenhof-Formation) sowie im Bereich des → Delitzsch-Torgau-Doberluger Synklinoriums (unteres bis mittleres Atdabanium der → Zwethau-Formation) erbracht worden. Welche der übrigen lithostratigraphisch untergliederten Kambriumprofile Ostdeutschlands eventuell Anteile der Stufe enthalten bleibt vorerst noch spekulativ. /VS?, EG?, GG?, LS/
H. B RAUSE & G. F REYER (1978); O. E LICKI & J.W. S CHNEIDER (1992); H. B RAUSE et al. (1997); H.-J. B ERGER (1997d); K. H OTH & D. L EONHARDT (2001c, 2001d); K. H OTH et al. (2002b); M. M ENNING (2002); T. H EUSE et al. (2010) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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