Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Auersberg: Zinn-Wolfram Vorkommen …
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Auersberg: Zinn-Wolfram Vorkommen … Auersberg tin-wolfram deposit lokales Zinn- Wolfraum-Vorkommen von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung im Ostabschnitt des → Eibenstocker Granits (Abb. 36.11). /VS/ Literatur: G. H ÖSEL et al. (2009) Aue-Schwarzenberg: Granitzone von Aue-Schwarzenberg Granite Zone Bezeichnung für eine im Einflussbereich der → Gera-Jáchymov-Zone sich in NW-SE-Richtung erstreckenden Zone kleiner zutage ausstreichender spätvariszischer Granitkörper (→ Schneeberger Granit, → Auer Granit, → Lauterer Granit, → Neuwelter Granit, → Scharzenberger Granit, → Erlaer Granit). Diese spätvariszischen Granite gehören zum Typ der fluorarmen Biotit- und Zweiglimmer-Monzograniten. Zircon, Monazit, Fluorapatit, Uraninit und Thorit sind die wesentlichenprimaren Akzessorien in den Biotigraniten. Bis auf den hier nicht vorkommenden Thorit kontrollieren diese Minerale auch den Haushalt an Aktiniden und Lantaniden in den Zweiglimmergraniten. In allen Graniten ist ein relativ hoher Prozentsatz an Uran (vor allem 84
Uraninit, Uranglimmer, Coffinit u.a.) bemerkenswert. Mobilisiertes Uran ist wahrscheinlich in den mit den Graniten räumlich assoziierten Uran-Lagerstätten von → Schlema-Alberoda und → Schneeberg schon während des Perm akkumuliert worden./EG/
Augustusburg rhyolite morphologisch deutlich herausragender Rhyolithstock (Li-F-spezialisierter Rhyolith), der mit dem → Zeisigwalder Rhyolithtuff magmengenetisch assoziiert ist und deshalb in das → Unterrotliegend eingestuft wird. Das Vorkommen liegt im Kreuzungsbereich der → Flöha-Querzone mit dem → Zentralsächsischen Lineament (Abb. 36.2). Bemerkenswert sind Fluorit-Vorkommen des magmatischen Typs. /EG/ Literatur: K. P IETZSCH (1962); F. F ISCHER (1991); T. S EIFERT et al. (1996b); L. B AUMANN et al. (2000); E. K USCHKA (2009) Auleben 1/89: Bohrung → Aulebener Tertiär. Aulebener Störung Auleben Fault im Bereich der Zechsteinbasis durch geophysikalische Messungen nachgewiesene NE-SW streichende saxonische Bruchstörung am Nordrand der → Bleicherode-Sömmerdaer Scholle südwestlich des → Kyffhäuser-Aufbruchs. /TB/ Literatur: G. S EIDEL (2004) Aulebener Tertiär Auleben Tertiary in der Bohrung Auleben 1/89 am unmittelbaren Nordrand des → Kyffhäuser aufgeschlossenes regionalgeologisch bedeutsames, über 30 m mächtiges Vorkommen von Sedimenten des → Miozän, die in Subrosionssenken des Zechsteinsalinars ehemals wahrscheinlich größere Verbreitung besaßen und lokal vor der Abtragung bewahrt wurden. Die in der Bohrung angetroffene Abfolge weist an der Basis Siltablagerungen mit einer marinen Dino-Zystenvergesellschaftung auf, überlagert von mehreren, ca. 12 m erreichenden Kohleflözen des Untermiozän, die mit dem → Bitterfelder Flözkomplex parallelisiert werden. Ein ähnliches Profil wurde in Bohrung Kelbra 6/92 (→ Kelbraer Tertiär) aufgeschlossen. /TB/ Literatur: H. B LUMENSTENGEL & U. K RIEBEL (2004); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008) Aulosen: Minimum von ... Aulosen minimum geschlossenes Schwereminimum über dem → Salzstock Aulosen. /NS/
Aulosen salt stock NNE-SSW gestreckter ovaler, von → Keuper überlagerter Salzdiapir des → Zechstein am Nordrand der → Altmark-Scholle im Grenzbereich zur → Prignitz-Scholle (Abb. 25.20), regional gebunden an die als saxonische Bruchstruktur gelegentlich ausgeschiedene → Unterelbe-Störung. Der Salzspiegel befindet sich in etwa 900 m Tiefe; auffällig ist eine Steilstellung der Schichten an den Flanken des Salzstockes. Ausgebildet ist eine triassische Randsenke. Während der → Unterkreide bestand im Topbereich der Struktur zeitweilig eine Schwelle, in deren Zentrum Barremium bis Unter-Albium vollkommen fehlen, in den angrenzenden Randbereichen und Mulden aber schnell an Mächtigkeit zunehmen. Die transgressiven Schichtenfolgen des → Tertiär sind leicht aufgewölbt (känozoische Bewegungen). Der Diapir liegt im Bereich des großflächigen Schwereminimums von Wittenberge. /NS/
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M EINHOLD (1957); H.-G. R EINHARDT (1959); G. S CHULZE (1962c); H.-G. R EINHARDT (1963); R. M EINHOLD & H.-G. R EINHARDT (1967); G. L ANGE et al. (1990); G. B EUTLER (1995); D. H ÄNIG et al. (1996); W. C ONRAD (1996); L. S TOTTMEISTER & B.v.P OBLOZKI (1999); G. B EUTLER (2001); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); W. K ARPE (2008); K. R EINOLD et al. (2008, 2011) Aulosener Störung Aulosen Fault gelegentlich ausgeschiedene NE-SW streichende Bruchstörung am Nordwestrand der → Nordaltmark-Scholle, die sich bis an die → Gardelegener Störung verfolgen lässt. /NS/ Literatur: D. H ÄNIG et al. (1996); J. K OPP et al. (2002, 2010); D. F RANKE (2015a) Auma 1/61: Bohrung … Auma 1/61 well regionalgeologisch bedeutsame Kartierungsbohrung im Nordostabschnitt des → Ziegenrücker Teilsynklinoriums mit einem Richtprofil des → Dinantium in der für den östlichen Faziesbereich des Teilsynklinoriums typischen Ausbildung. /TS/
Auma gravity anomaly im Grenzbereich von → Bergaer Antiklinorium und → Ziegenrücker Teilsynklinorium nachgewiesenes Schwereminimum, dessen Ursachen in einem das Schiefergebirgsstockwerk unterlagernden, durch bohrungsmäßig erschlossene Kontakterscheinungen indirekt nachgewiesenen granitischen Körper der → Thüringer Granitlinie gesehen wird. Auffällig ist ein gegenüber den umgebenden Bereichen flacheres Einfallen der Schieferungsflächen (Abb. 25.12). Synonym: Schweretief von Auma. /VS/
Literatur: W. L ORENZ (1957); E. S CHROEDER (1966); W. C ONRAD et al. (1994); W. C ONRAD (1996) Auma: Schweretief von ... → Auma: Schwereanomalie von ... Auma-Eibenstock-Karlovy Vary: Schwereminusachse von ... → Auma-Eibenstock-Karlovy Vary negative gravity axis – NW-SE bis NNW-SSE verlaufende, die variszichen Grundgebirgsstrukturen querende Schwereminusachse, deren Ursache insbesondere in einem verstärkten Auftreten granitischer Tiefenkörper vermutet wird. /TS, VS, EG/
Auma Fold Zone NE-SW streichender Bereich überwiegend südostvergenter variszischer Faltenstrukturen im Zentralabschnitt des → Ziegenrücker Teilynklinoriums. Teilglieder der Faltenzone sind: → Kolmberg-Sattel, → Knau-Lindaer Sattel, → Genscheroder Sattel und → Schöndorf-Köthnitzer Sattel. /TS/
Auma Granite nach Ergebnissen der gravimetrischen Regionalvermessung im Untergrund des nordöstlichen → Ziegenrücker Teilynklinoriums vermuteter variszischer postkinematischer Granit. /TS/
Austrian movements auf ostdeutschem Gebiet strukturbildend nicht unmittelbar nachweisbare unterkretazische Bewegungen, die hier jedoch offensichtlich in Form einer überregionalen epirogenen Absenkung wirksam wurden und somit zu weitreichenden 86
Überflutungen (→ Alb-Transgression, → Cenoman-Transgression) vordem existierender Hochgebiete führten. Unterkretazische Hebungsvorgänge, die lokale Schichtlücken bewirkten, sind im Südostabschnitt der Subherzynen Kreidemulde nachweisbar. Reaktivierungen von Störungssystemen mit grabenartigen Einsenkungen von Unterkreidesedimenten kommen im Nordteil der → Nordostdeutschen Senke auf dem Darß und auf Südrügen, in der Subherzynen Kreidemulde am → Quedlinburger Sattel vor. Synonym: austrische Phase. /NS, SH, EZ/
TILLE (1924); E. S CHLEGEL (1964); S. O TT (1967); I. D IENER (1968b, 1974): K.-A. T RÖGER & M. K URZE (1980); K.-A. T RÖGER (1981b); I. D IENER (2000a); K.-A. T RÖGER (2000a); G. B EUTLER et al. (2012) austrische Diskordanz Austrian discordance als austrische Diskordanz wird im → Tafeldeckgebirgsstockwerk Ostdeutschlands gelegentlich die Transgressionsfläche an der Basis des → Albium bezeichnet. /NS/
Autunian in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands häufig verwendetes Synonym für → Unterrotliegend, wobei die Untergrenze gegen das → Stefanium durch das erstmalige Auftreten von Autunia (Callipteris) conferta sowie durch spezifische Sporomorphen- Assoziationen markiert wird. Bei einer ausschließlich lithostratigraphischen Definition der Rotliegend-Untergrenze ergibt sich allerdings eine Differenz zur Autun-Untergrenze, da Autunia conferta erst einige hundert Meter oberhalb der zuweilen in seiner Gesamtheit als „Rotliegend“ betrachteten → Gehren-Subgruppe des → Thüringer Waldes auftritt. Auch wurde eine faziesabhängige zeitliche Koexistenz von Autunia conferta und stefanischen Pflanzenfossilien nachgewiesen, sodass eine Verwendung von „Autun“ als biostratigraphischer oder chronostratigraphischer Begriff häufig abgelehnt wird. Auf der Grundlage von Floren und Tetrapodenfährten wurde auch eine Zweiteilung in Unteres und Oberes Autun versucht. Die Obergrenze des Autun gegen das → Saxon wird durch einen Schnitt in der Evolution der Amphibien und Reptilien definiert. Alternative Schreibweisen: Autunien; Autunium. Annäherndes Synonym: Unterrotliegend (siehe dort).
R EMY & A. K AMPE (1961); E.v.H OYNINGEN -H UENE (1968); H. H AUBOLD & G. K ATZUNG (1972, 1975); D. A NDREAS et al. (1975); P ERM -S TANDARD TGL 25234/12 (1980); W. L INDERT et al. (1993); H. A HRENS et al. (1994); M. M ENNING et al. (2000, 2002); H. B EER (2003, 2004); M. M ENNING et al. (2005a); S. V OIGT (2005); M. M ENNING et al. (2006); H. L ÜTZNER et al. (2012b); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Autun: sedimentäres ... Sedimentary Autunian veraltete, heute nur noch selten verwendete Bezeichnung für die sedimentären Anteile des vorwiegend aus vulkanischen Sequenzen bestehenden → Autun im Bereich der → Nordostdeutschen Senke. Unterschieden werden Basalsedimente, Zwischensedimente und teilweise fossilführende Hangendsedimente. Biostratigraphische Untersuchungen machen es wahrscheinlich, dass das „sedimentäre Autun“ aus Unterrotliegend-Sedimenten (→ Grüneberg-Formation) sowie aus Einheiten des → Oberrotliegend I (→ Müritz-Subgruppe) besteht. /NS/ Autun: vulkanogenes … [Volcanic Autunian] –– häufig verwendete Bezeichnung für die vulkanischen Gesteinsserien des tieferen → Rotliegend, die insbesondere im nordostdeutschen Raum eine extreme Variabilität hinsichtlich Verbreitung, Mächtigkeit und petrographischer Ausbildung aufweisen. Am Aufbau sind vornehmlich Laven, Ignimbrite und vereinzelt auch 87
Tuffe beteiligt. Lokal sind geringmächtige Sedimentkomplexe zwischengeschaltet. Die teilweise über 2000 m
mächtigen, an
vulkanisch-tektonische Depressionen gebundenen Vulkanitkomplexe wurden in zahlreichen Bohrungen aufgeschlossen und örtlich auch durchteuft. Die größten Mächtigkeiten konnten im östlichen Vorpommern (→ Bohrung Friedland 1: ˃ 2060 m, Bohrung Penkun 1: ˃ 1580 m) sowie an der südlichen Landesgrenze von Mecklenburg zu Brandenburg (→ Bohrung Mirow 1: ˃ 2060 m, davon 470 m Sedimente) nachgewiesen werden. Der Anteil rhyolithischer Laven und Ignimbrite wird auf ca. 70% geschätzt, der von andesitischen Vulkaniten auf etwa 25%. Basalte und Dolerite sind nur untergeordnet vertreten.
der → Müritz-Subgruppe und deren stratigraphische Äquivalente („Saxon I“) Autunien → alternative Schreibweise von Autun. Autunium → alternative Schreibweise von → Autun. Autun-Oos-Saale-Senke → selten verwendete Bezeichnung für eine generell SW-NE streichende überregionale permosilesische Senkungsstruktur, die als Teilglieder im Südwesten die Autun-Senke (Frankreich), im zentralen Abschnitt die Oos-Senke (Nordschwarzwald) sowie im Nordostteil der → Saale-Senke umfasst. Autuno-Stefanien Autuno-Stephanian gelegentlich verwendete Bezeichnung für Schichtserien des → Permosilesium aus dem Grenzbereich → Rotliegend/Silesium, die zwar eine lithostratigraphische bzw lithologische Einheit bilden, deren stratigraphische Zuordnung zum → Unterrotliegend (→ Autun) oder → Stefanium nicht ausreichend begründbar ist bzw. die Abschnitte beider stratigraphischer Einheiten umfassen.
Großkontinent Gondwana (→ Peri-Gondwana) abgetrenntes und nach Norden gedriftetes Krustenfragment (Mikrokontinent oder Terrane), dessen östlicher, den Norden Ostdeutschlands mit einschließender Abschnitt als → Ost-Avalonia bezeichnet wird. Synonym: Avalon-Terrane. Avalonia-Baltica-Sutur Avalonia-Baltica Suture in ihrer Lage umstrittene Suturzone zwischen → Baltica und → Ost-Avalonia, die auf ostdeutschem Gebiet oft mit der nördlichen Deformationsfront der → Rügen-Kaledoniden im Bereich der südlichen Ostsee gezogen wurde. Die Ergebnisse seismischer und magnetotellurischer Messungen scheinen jedoch zu belegen, das die präcadomische baltische Kruste unter kaledonischen Deckenstapeln weiter nach Süden reicht, als ehemals angenommen wurde. So ist eine Koinzidenz mit dem → Stralsund-Anklamer Störungssystem (→ „Transeuropäische Suturzone?“) für möglich gehalten worden. Diskutiert wird auf der Grundlage neuerer tiefenseismischen Messungen neuerdings ein Modell, nach dem baltisches Kristallin überlagert von ost-avalonischem (kaledonischem) Obduktionskomplexen in südwärtiger Richtung bis in den Bereich des → Elbe-Lineaments reicht (Abb. 1.1; Abb. 3.1). /NS/
Literatur: A. B ERTHELSEN (1992b); D. F RANKE (1993); B. T ANNER & R. M EISSNER (1996); N. H OFFMANN & D. F RANKE (1997); R. M EISSNER & C.M. K RAWCZYK (1999); T. M C C ANN & C.M. K RAWCZYK 2001); G. K ATZUNG (2001); U. B AYER et al. (2002); C.M. K RAWCZYK et al. (2002); G. K ATZUNG (2004e); M. K RAUSS & P. M AYER (2004); C.M. K RAWCZYK et al. (2008); R.L. R OMER 88
AHNE (2010); D. F RANKE & W. S TACKEBRANDT (2015a); D. F RANKE (2015b, 2015c); D. F RANKE et al. (2015a) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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