Kritik der Geschlechterverhältnisse – Politik der Geschlechterdifferenz Vorlesung Wintersemester 09/10


„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“


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Sana01.01.2018
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„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

  • Aurelius Augustinus (354-430):

  • „Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen“

  • Thomas von Aquin (1225-1274)

  • „Der wesentliche Wert einer Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen“.

  • „Die Frau ist ein Missgriff der Natur ..., eine Art verstümmelter, verfehlter, misslungener Mann ... Die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann“

  • Martin Luther (1483-1546)

  • „Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden“

  • „Will die Frau nicht, so komm’ die Magd“



„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

  • Jean Bodin (1529-1596); aus: Sechs Bücher über den Staat

  • „Ein mannhaftes, tapferes Volk könnte sich nur mühsam mit dem Regiment einer Frau abfinden ... Wären die Untertanen solche Memmen, dass sie sich unter Zwang oder aus anderen Gründen die Gynäkokratie beim souveränen Regiment gefallen ließen, dann kann kein Zweifel bestehen, dass jeder Untertan sie auch im Hause wird dulden müssen“ (2: 450)

  • Thomas Hobbes (1588-1679); aus: Vom Menschen (1648) und Leviathan (1651)

  • Naturzustand: „homo homini lupus est“

  • « Die einander Gleiches tun können, sind gleich“ – „Hier ist nach dem Naturrecht der Sieger der Herr der Besiegten“ – „Offenbar ist aber das Neugeborene eher in der Gewalt der Mutter als eines anderen ... Denn die Ungleichheit der natürlichen Kräfte ist nicht so groß, dass der Mann ohne Krieg die Gewalt über die Frau erlangen könnte“

  • Durch den Gesellschaftsvertrag wird dem Staat, dem sich die Staatsbürger freiwillig unterwerfen, das Gewaltmonopol übertragen.

  • „... weil in allen Staaten, die ja von den Vätern, nicht von den Müttern begründet worden sind, das häusliche Regiment dem Manne gebührt“



„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

  • John Locke (1632-1704); aus: „Zwei Abhandlungen über die Regierung“ (1690)

  • Naturzustand: Menschen sind frei und gleich. Es herrscht „ein Zustand der Subsistenz und Suffizienz“ (Rauschenbach).

  • „Gott gab die Welt den Menschen gemeinsam. Doch da er sie ihnen zu ihrem Nutzen gab und zu den größtmöglichen Annehmlichkeiten des Lebens ... kann man nicht annehmen, er habe beabsichtigt, dass sie immer Gemeingut und unkultiviert bleiben sollte. Er gab sie den Fleißigen und Verständigen zur Nutznießung (und Arbeit sollte seinen Rechtsanspruch darauf bewirken“ (220)

  • Durch den Gesellschaftsvertrag werden Staaten geschaffen um das Privateigentum zu schützen.

  • „Obwohl die Verpflichtung der Eltern, ihre Kinder aufzuziehen, und die Verpflichtung der Kinder, ihre Eltern zu ehren, auf der einen Seite alle Gewalt und auf der anderen Seite alle Unterwerfung enthält, ... so liegt gewöhnlich doch noch eine andere Gewalt in der Person des Vaters, durch die seine Kinder ihm zum Gehorsam verpflichtet sind. ... Das ist die Macht die Menschen gewöhnlich besitzen, ihr Vermögen denjenigen zu vermachen, die ihnen am liebsten sind“ (244)



„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

  • Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), aus: Politische Ökonomie (1755)

  • „Aus mehreren in der Natur der Sachen liegenden Gründen muss der Vater in der Familie befehlen. Erstens darf die Autorität von Vater und Mutter nicht gleich sein; vielmehr muss die Leitung in einer Hand liegen und bei Meinungsverschiedenheiten eine ausschlaggebende Stimme entscheiden. Zweitens für wie unbedeutend man die typischen Beschwernisse der Frau auch halten mag, da sie ihr immer eine Zeitlang Untätigkeit auferlegen, ist das ein hinreichender Grund dafür, sie von jener Vorrangstellung auszuschließen: denn wenn auch eine Waage völlig im Gleichgewicht steht, so genügt doch ein Strohhalm, um den Ausschlag zu geben. Außerdem muß der Ehemann das Verhalten seiner Frau überwachen: weil ihm daran gelegen ist, sich zu vergewissern, dass die Kinder, die er anerkennen und ernähren muss, nicht anderen als ihm gehören. Die Frau, die nichts vergleichbares zu fürchten braucht, hat nicht dasselbe Recht über ihren Mann.“

  • „Rousseau verstieg sich zu der Behauptung, dass nie ein Volk vom exzessiven Genuß des Weines ruiniert wurde. Völker gingen hingegen zugrunde wegen des ‚desordre des femmes’. Trunkenheit, überwiegend bei Männern beobachtet, erschien als das kleinere Übel. Sie macht nur albern, aber nicht böse“ (Klaus von Beyme (1992), Theorie der Politik im 20sten Jahrhundert, Frankfurt, S. 307)



„... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

  • Immanuel Kant (1724-1804), aus: Über den Gemeinspruch : Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis (1793)

  • « Derjenige nun, welcher das Stimmrecht in dieser Gesetzgebung hat, heißt ein Bürger (citoyen, d.i. Staatsbürger, nicht Stadtbürger, bourgeois). Die dazu erforderliche Qualität ist, außer der natürlichen (dass es kein Kind, kein Weib sei), die einzige, dass er sein eigener Herr sei, mithin Eigentum habe, ... folglich dass er niemandem diene“

  • Johann Gottlieb Fichte (1762-1814); aus: Grundlage des Naturrechts (1796)


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