Kritik der Geschlechterverhältnisse – Politik der Geschlechterdifferenz Vorlesung Wintersemester 09/10


„Die Ruhe des Weibes hängt davon ab, dass sie ihrem Gatten ganz unterworfen sey, und keinen anderen Willen habe, als den Seinigen“


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Sana01.01.2018
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„Die Ruhe des Weibes hängt davon ab, dass sie ihrem Gatten ganz unterworfen sey, und keinen anderen Willen habe, als den Seinigen“

  • „Das Weib ist nicht unterworfen, so dass der Mann ein Zwangsrecht auf sie hätte, sie ist unterworfen durch ihren eigenen fortdauernden, nothwendigen Wunsch, unterworfen zu sein. Sie dürfte wohl ihre Freiheit zurücknehmen, wenn sie wollte; aber gerade hier liegt es; sie kann vernünftigerweise nicht wollen“ (345)



  • „... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

    • Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831); aus Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821)

    • „Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so ist der Staat in Gefahr, denn sie handeln nicht nach den Anforderungen der Allgemeinheit, sondern nach zufälliger Neigung und Meinung ... Frauen können wohl gebildet sein, aber für die höheren Wissenschaften, die Philosophie und gewisse Produktionen der Kunst, die ein Allgemeines fordern, sind sie nicht gemacht. Frauen können Einfälle, Geschmack, Zierlichkeit haben, aber das Ideale haben sie nicht“ (§ 166)

    • „Das eine ist das Geistige, als das sich Entzweiende in die für sich seiende persönliche Selbständigkeit und in das Wissen und Wollen der freien Allgemeinheit, in das Selbstbewusstsein des begreifenden Gedankens und in das Wollen des objektiven Endzwecks, - das andere das in der Einigkeit sich erhaltende Geistige als Wissen und Wollen des Substanziellen in Form der konkreten Einzelheit und der Empfindung; - jenes im Verhältnis nach außen das Mächtige und Betätigende, dieses das Passive und Subjektive. Der Mann hat daher sein wirkliches, substantielles Leben im Staate, der Wissenschaft und dergleichen, und sonst im Kampfe und der Arbeit mit der Außenwelt und mit sich selbst, so dass er nur aus seiner Entzweiung die selbständige Einigkeit mit sich erkämpft, deren ruhige Anschauung und die empfindende subjektive Sittlichkeit er in der Familie hat, in welcher die Frau ihre substantielle Bestimmung und in dieser Pietät ihre sittliche Gesinnung hat (§ 166)

    • „So ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“ (§ 238).



    „... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

    • Karl Marx (1818-1883)

    • „Das Verhältnis des Mannes zum Weib ist das natürlichste Verhältnis des Menschen zum Menschen. In ihm zeigt sich also, inwieweit das natürliche Verhalten des Menschen menschlich und das menschliche Wesen ihm zum natürlichen Wesen ... geworden ist. In diesem Verhältnis zeigt sich auch, inwieweit das Bedürfnis des Menschen zum menschlichen Bedürfnis, inwieweit ihm also der andere Mensch als Mensch zum Bedürfnis geworden ist, inwieweit er in seinem individuellsten zugleich Gemeinwesen ist“ (Nationalökonomie und Philosophie, 1844)

    • „Aber die Bourgeoisie hat nicht nur die Waffen geschmiedet, die ihr den Tod bringen; sie hat auch die Männer gezeugt, die diese Waffen führen werden: das Proletariat“ (Kommunistisches Manifest, 1848)



    „... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

    • Max Weber (1864-1920); aus: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie (1922)

    • „Universalgeschichtliche Probleme wird der Sohn der modernen europäischen Kulturwelt unvermeidlicher- und berechtigterweise unter der Fragestellung behandeln: welche Verkettung von Umständen hat dazu geführt, dass gerade auf dem Boden des Okzidents, und nur hier, Kulturerscheinungen auftraten, welche doch – wie wenigstens wir uns gern vorstellen – in einer Entwicklungsrichtung von universeller Bedeutung und Gültigkeit lagen?“



    „... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

    • Theodor W. Adorno (1903-1969)/Max Horkheimer (1895-1973); aus: Dialektik der Aufklärung (1947)

    • „Die Frau ist nicht Subjekt“

    • André Gorz (1923-2007); aus: Brief an D. – Geschichte einer Liebe, o.O.: Rotpunktverlag, 2007)

    • „Als wäre es Deine Berufung, mich in der meinen zu bestärken.“



    „... so ist das Individuum Sohn der bürgerlichen Gesellschaft geworden“

    • Diskussionsfragen:

    • Sind moderne Gesellschaften strukturell und kulturell „misogyn“?

    • Ist Artikel 3 Absatz 2 – „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ – eine Verfassungslüge oder ein Verfassungsversprechen?

    • Geht es bei der „Kritik der Geschlechterverhältnisse“ nur um die Diskriminierung von Frauen?



    Themenplan (1) Basistext (2) Vertiefung

    • 03.11.09

    • Gleichberechtigung und/oder Emanzipation (1):

    • „Die Freiheit ist unteilbar“ – Aufbrüche und VorkämpferInnen

    • Einleitung und Lektürehilfe „Frühe Frauenbewegungen“ in: Kurz-Scherf, Ingrid u.a. (Hg.) 2006: Reader Feministische Politik & Wissenschaft, Königstein/Taunus, S. 9-26

    • Holland-Cunz, Barbara 2003: Die alte neue Frauenfrage, Frankfurt a.M.; - Gerhard, Ute 1990: Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung, Reinbek bei Hamburg



    Gleichberechtigung und/oder Emanzipation: Frauenbewegungen (1)

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