Semantisch-lexikalische Beschreibung eines Wortfeldes am Beispiel von,abschwächenʻ


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leksisch semantische beschreibung

gam
HahnHenne systematisch kennzeichnet, kommen U. [Unterscheider, 
A-B. B.] als nicht systematische idiosynkratische Merkmale jeweils nur 
einmal vor, d. h. sie stehen in keiner theoretischen Beziehung zueinander, 
sie sind sprachstrukturell irrelevant. So lassen sich die verschiedenen Lesar-
ten von Ball durch die U. [zum Zwecke des geselligen Tanzens] bzw. [ku-
gelförmig] wiedergeben. (Bußmann 2008: 766) 
13
Siehe auch Enell-Nilsson (2008: 145). 
14
„In der Terminologie von Pottier [1963] semantische Merkmale mit klassenbildender Funkti-
on; z. B. ist [Farbe] das K. Für rot, blau, grün
“ (Bußmann 2008: 336). 


30 
In der Bedeutungsbeschreibung sind Distinktoren (Seme) als Komplement zu 
Klassemen zu sehen, und sie sind nicht in distinktive Merkmale zerlegbar. Dis-
tinktoren sind Lesarten, die nicht in Markern enthalten sind. Schneiders (1988) 
Definition von Klassemen und Distinktoren geht in dieselbe Richtung wie die von 
Bußmanns (2008), und er weist auf die Definition von Katz und Fodor (1963) hin: 
Nach Katz/Fodor sind unter Markern Merkmale zu verstehen, die in mehre-
ren Lexemen auftreten und Disambiguierungen leisten, während dies bei den 
Distinktoren, die sozusagen den idiosynkratischen Bedeutungsrest nach Ab-
zug der Marker bilden, eben nicht der Fall ist. (Katz/Fodor 1963, zit. nach 
Schneider 1988: 47) 
Klasseme und Distinktoren sind Mittel, womit Bedeutungen beschrieben werden 
können. Klasseme sind Elemente, die semantische Beziehungen theoretisch dar-
stellen (Katz/Fodor 1963: 187). 
In der Merkmalsemantik wird die Bedeutung durch distinktive Merkmale be-
schrieben. Von der binären Merkmaltheorie hat sich der Begriff der semantischen 
Dimension
entwickelt, damit man mit den Problemen einer binären Bedeutungs-
beschreibung zurechtkommen kann. Schneider (1988) entwickelt die Gedanken 
der matrixgebundenen Merkmale und spricht von einer semantischen Dimension. 
Er nennt praktische Wortfeldanalysen von Leisi, in denen bei jedem Merkmal 
eine Richtung der Bedeutung zu erkennen ist, und andere Wörter analoger Bedeu-
tung können sich zu diesem Merkmalbündel schließen. Semantische Dimensionen 
unterscheiden sich durch semantische Merkmale, Bedeutungsunterschiede vonei-
nander
, und zusammen bilden sie ein Wortfeld. (Schneider 1988: 49‒51) 
Schneider (1988: 58) fragt sich, ob davon ausgegangen werden kann, 
„[…] daß es 
unter den Semen eines Semems zentrale und periphere gibt.
“ Hier sind die Ge-
danken der Prototypensemantik zu erkennen, in der man zwischen guten und we-
niger guten Vertretern einer Kategorie unterscheidet. Weiter nennt Schneider 
(1988: 59), dass eine 
„Verkettung der Merkmale innerhalb eines Semems“ vor-
handen ist. Es kann festgestellt werden, dass es wahrscheinlich Merkmale inner-
halb eines Semems gibt, die zentral oder peripher sind. Im Folgenden wird u. a. 
näher auf das Semem nach der Auffassung von Pelz (2004) eingegangen. 


31 
3.3.1 
Semanalyse im Wortfeld 
Wenn die lexikalische Semantik in Hinsicht auf die Wortfeldtheorie betrachtet 
wird, sind vor allem die Gedanken von Trier zu erkennen. Erstens: Ein Wort hat 
einen bestimmten Platz im Wortfeld, und die Bedeutung ergibt sich durch die 
Abgrenzung von seinen Nachbarn. Zweitens: Wenn die lexikalische Semantik 
paradigmatisch betrachtet wird, kann festgestellt werden, dass die Bedeutung ei-
nes Semems durch die Bedeutung eines anderen Semems festgelegt wird. 
(Schneider 1988: 30) Jedoch stellt Schneider (1988: 34) fest, dass die Aussage 
von Trier (1931) bezüglich 
„mosaikartiger“ Wörter im Wortfeld, die gegenseitig 
voneinander abhängig sind, nicht eindeutig ist. In einem Wortfeld gibt es Über-
lappungen und Lücken. Als Beispiel für Überlappungen erwähnt Pelz (2004: 190) 
das 
„Wortfeld der ›näheren zwischenmenschlichen Beziehungen‹“ oder „›Ver-
wandschaft‹ oder ›Berufsgemeinschaft‹“, wo die Vorstellung von Freund, Kolle-
ge, Bekannter
und Kommilitone einander gewissermaßen überlappt, da z. B. ein 
Freund
auch ein Kollege, ein Bekannter oder ein Kommilitone sein kann. Über-
lappungen sind also gemeinsame Inhalte eines Semems mit dem Archisemem
 in 
einem Wortfeld. 
Pelz (2004: 
194‒195) geht in ihrer Definition vom Semem von Geckeler aus: 
„Der semantische Gehalt eines Lexems ist sein Semem. Das Semem ist die Ge-
samtheit der Seme des betr. Lexems.
“ Die Seme sind die kleinsten distinktiven 
Merkmale, d. h. die Gesamtheit der zutreffenden semantischen Merkmale (oder 
Seme) eines Wortfeldes. Anders gesagt, besteht ein Wortfeld aus der Summe aller 
zutreffenden Sememe. (Pelz 2004: 195) 
Pelz (2004: 195) gibt das Wortfeld der ,Sitzgelegenheit
‘ als Beispiel und weist bei 
der Erläuterung von Semen und Archisememen auf Pottiers Semanalyse hin. Sie 
nimmt die Lexeme chaise (,Stuhl
‘), fauteuil, tabouret (,Hocker‘), canapé (,Sofa‘, 
,Couch
‘) und pouf (,Puff‘), denen sie folgende semantisch bedeutungsunterschei-
dende Merkmale, Seme, wie in Abb. 2, zuschreibt:
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