Semantisch-lexikalische Beschreibung eines Wortfeldes am Beispiel von,abschwächenʻ


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leksisch semantische beschreibung

Abb. 10: 
Eine valenzgrammatische Beschreibung des Umfelds des Prädikattyps 
Auskunft geben
Im obigen Modell werden die typischen, paradigmatisch austauschbaren Optionen 
im Umfeld von Auskunft geben dargestellt. Im Untersuchungsmaterial von 
Eichinger ist der Zuständige Experte, Fachmann, Direktor, Bürgermeister, Ver-
waltung 
bzw. der Auszug des Bauamts. Die Modifikatoren sind u. a. bereitwillig, 
gern 
und detailliert. In Eichingers Modell sind die Modifikatoren außerhalb des 


49 
Verbes im Unterschied zu Welkes semantische Darstellung der Verben geben und 
leihen 
(s. Abb. 9). Der Adressat von Auskunft geben sind die Besucher. Zum 
Thema gehören z. B. Aktivitäten und Planungen. Die gebrauchten Instrumente 
sind telefonisch, über einen Sprecher sowie Medien.
Wenn das semantische Modell Welkes (s. Abb. 9, S. 45) und das Modell der va-
lenzgrammatischen Beschreibung des Umfelds des Prädikats von Eichinger (Abb. 
10) für das in der Untersuchung einbezogene Verb kaschieren gebraucht werden, 
dann ergibt sich Folgendes: 
(1) 
a. Die Regierung versucht, staatliche Rationierung für immer
zu kaschieren.
b. Die Regierung führt durch, staatliche Rationierung momen- 
tan zu kaschieren. 
(2) 
a. Die Regierung macht, dass die Rationierung dauerhaft ka-
schiert wird. 
b. Die Regierung macht, dass die Rationierung temporär ka- 
schiert wird.
Abb. 11: 
Semantische Darstellung des Verbs kaschieren 
Beim Verb kaschieren im Beispiel (1) a. und (2) a. stehen für immer sowie dau-
erhaft
, um den dauerhaften Zustand zu zeigen. Die Modifikatoren momentan so-
wie temporär werden im Beispiel (1) b. und (2) b. verwendet, um das Temporäre 
auszudrücken. 
Im Eichingers Beispiel (Abb. 10) wird das Verb geben verwendet. Es ist für sein 
erstelltes Modell angemessen. Der kleine Exkurs, das Wortfeld ,abschwächen
‘ am 
Beispiel von kaschieren in das obige Modell einzubauen, zeigt, dass die Herange-
hensweise nicht so ergiebig ist. Eine geeignetere Vorgehensweise für die Verben 


50 
im Wortfeld ,abschwächen
‘ könnte das Erstellen von Satzbauplänen in Anleh-
nung an u. a. Welke sein.
Wenn die valenzgrammatische Beschreibung des Umfelds der Verben betrachtet 
wird, sollen Helbig und Schenkel (1983) erwähnt werden. Die semantische Um-
gebung des Verbs kann in Anlehnung an sie verdeutlicht werden. Sie beschreiben 
in ihrem Wörterbuch die Valenzbeziehungen der Verben auf drei Ebenen, die sie 
Stufen
nennen. Auf der ersten Stufe sind die Anzahl der Mitspieler des Verbs zu 
finden. Die zweite Stufe enthält die syntaktische Umgebung des Verbs. Auf der 
zweiten Stufe wird die qualitative Umgebung präzisiert Als Beispiel kann das 
Verb geben genannt werden, das die Konstruktion Sn, Sa, Sd
25
fordert: Ich gebe 
dir das Buch. 
Die dritte Stufe enthält die semantische Umgebung (= Selektionsbe-
schränkungen) und ist in dieser Arbeit von Interesse. Die Verfasser erwähnen, 
dass die semantische Umgebung nicht der semantischen Valenz entspricht. Als 
Beispiel nennen sie Er beschädigt das Auto. im Vergleich zu Er beschädigt sei-
nen Freund.
Das Akkusativobjekt besteht aus einem unbelebten Wesen, keinem 
Menschen. Helbig und Schenkel (1983) verwenden folgende Termini für die se-
mantische Umgebung: 
„Hum (= menschlich), +Anim (= belebt), –Anim (= unbe-
lebt), Abstr (= abstrakt), Loc (= Ort), Temp (= Zeit) usw
“. (Hebig/Schenkel 1983: 
50
–53) Auf die semantische Umgebung der Verben im Material wird in Kapitel 
6.2 näher eingegangen. 
25
Die Abkürzungen Sn, Sa, Sd stehen für Substantiv im Nominativ, Substantiv im Akkusativ 
und Substantiv im Dativ. 


51 
5 MERKMALSANALYTISCHE BESCHREIBUNG 
DES WORTFELDES ,ABSCHWÄCHEN
‘ 
Die vorliegende Untersuchung hat die in zwei Urteilen des Bundesgerichtshofs 
vorkommenden Verben beschönigen, herunterspielen, verharmlosen und ver-
schleiern 
als Ausgangspunkt. In den Kontexten modifizieren sie den Inhalt. Die 
oben genannten Verben gehören zu demselben Wortfeld: ,abschwächen
‘. Um 
Verben ähnlicher Bedeutungen zu finden, damit das Wortfeld untersucht werden 
kann, wurden die Verben in Standardwörterbüchern, Synonym- und Antonym-
wörterbüchern nachgeschlagen. Sie werden in Kapitel 5.1 vorgestellt. Auch die 
methodische Vorgehensweise wird in Kap. 5.1 näher beschrieben. 
Das Textkorpus der Untersuchung besteht aus Textbelegen in COSMAS II-web, 
dem Korpus des Instituts für Deutsche Sprache (IDS). Dieses Deutsche Referenz-
korpus 
– DeReKo „bildet mit über 46,9 Milliarden Wörtern (Stand 18.01.2020) 
die weltweit größte linguistisch motivierte Sammlung elektronischer Korpora mit 
geschriebenen deutschsprachigen Texten aus der Gegenwart und der neueren 
Vergangenheit
“ (IDS 2020a). Die Korpora in COSMAS II-web sind in unter-
schiedliche Archive eingeordnet und sind bei ids-mannheim abrufbar (cosmas2). 
Die in dieser Untersuchung verwendeten Tageszeitungen SZ (2013) und taz 
(2013) sind dem Archiv TAGGED-C2 
– Archivmorphosyntakt. Annotierter Kor-
pora
(CONNEXOR) zugeordnet. 
Als Nächstes werden die methodische Herangehensweise und das Material der 
Analyse präsentiert. Danach wird in Kapitel 5.2 die Untersuchung der Verben 
anhand der Merkmalsemantik durchgeführt. 
5.1 Material und Methodische Vorgehensweise 
Wie schon angegeben wurde, werden in der Analyse Verben im Wortfeld 
,abschwächen
‘untersucht. Die Betrachtung ist synchron, und das Material umfasst 
dreizehn Wörterbücher von 1982 bis 2015. Die Verben der Untersuchung stam-
men aus folgenden Wörterbüchern:
Der kleine Wahrig. Wörterbuch der deutschen Sprache (1994) 
Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der deutschen Sprachlehre 
(1991) 
Duden. Bedeutungswörterbuch (1985) 
Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden 
(1999) 
Duden. Deutsches Universalwörterbuch (2015) 


52 
Handwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache in zwei Bänden (1984) 
Knaurs großes Wörterbuch der deutschen Sprache. Der große Störig (1985) 
Knaurs Lexikon der sinnverwandten Wörter. 20 000 Stichwörter mit ihren 
Synonymen
(1982) 
Lexikon der Synonyme (1992) 
10 Synonymwörterbuch. Sinnverwandte Ausdrücke der deutschen Sprache 
(1989) 
11 Wörterbuch der Synonyme und Antonyme (1994)
26
12 Wörterbuch Deutsch als Fremdsprache (2000) 
13 Wörter und Wendungen. Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch (1982) 
Das Untersuchungsmaterial besteht aus den vier oben erwähnten Verben, die in 
den aufgeführten Wörterbüchern nachgeschlagen wurden, sowie aus den Verben, 
die unter diesen genannten Verben aufgelistet sind. Die Anzahl der Verben, die in 
den Wörterbüchern zu finden ist, beläuft sich auf 70. Von diesen werden 41 
Verben nicht in die Analyse einbezogen, weil ihre Bedeutungen nicht das 
Merkmal ,abschwächen
‘ aufweisen. Die restlichen 29 Verben, die in der Analyse 
untersucht werden, sind in Abb. 12 alphabetisch aufgeführt: 

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