Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht


Schwierigkeiten beim interkulturellen Lernern


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2.2.3. Schwierigkeiten beim interkulturellen Lernern 
Nicht nur das Training der Sprachfertigkeiten im Fremdsprachenunterricht 
ist wichtig, sondern auch die Vermittlung der fremden Kultur. Die Vermitt-
lung der kulturellen Inhalte muss ebenfalls Inhalt des Fremdsprachenunter-
richts sein. Dadurch kann die Bedeutung der Lehrtexte oder der fremden 
Wörter besser verstanden werden. Witte (2007: 13) meint: „Im Fremdspra-
chenunterricht wird immer der Bezug zu kulturellen Mustern und Werten 
einer anderen Gesellschaft hergestellt, sei es explizit oder implizit. Im Pro-
zess der Wahrnehmung und, stärker noch, des Erlernens fremder Sprachen 
und Kulturen ist die Subjekt-Objekt-Beziehung immer auch die des Ver-
hältnisses zwischen Eigenem und Fremdem. ‘Verstehen’ erweist sich damit 
als ständiger Prozess des Vergleichens und In-Beziehung-Setzens, in den 
die eigene Situation des Lernenden und ihre soziokulturellen Bedingtheiten 
ebenso eingehen wie die Erfahrungen und Informationen über die fremde 
Kultur.“
Die Frage der Landeskunde im Fremdsprachenunterricht ist zunächst die 
Frage nach Inhalten des Unterrichts, denn um die Bedeutung eines Texts 
und eines Wortes zu verstehen, braucht man nicht nur Sprachkenntnis, 
sondern auch Hintergrundinformationen. In Lehrwerken transportiert man 
mehr oder weniger landeskundliche Informationen des Zielsprachenlandes. 
Diese Informationen treffen auf Erfahrungen, Kenntnisse, (Vor-)Urteile und 
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2. Gegenstand und Zielsetzung 
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Stereotypen der Lernenden und beeinflussen direkt oder indirekt ihre Ein-
stellung gegenüber den Leuten im Zielsprachenland.
Maijala (2008: 7) sagt, dass „Interkulturelles Lernen wertvolle Anknüp-
fungspunkte für die Landeskunde vor allem dadurch bietet, dass die Fähig-
keit der Lernenden zum Kulturvergleich gefördert wird. Dies zeigen auch 
die Erfahrungen in der Lehre außerhalb Deutschlands oder des deutsch-
sprachigen Raumes, insbesondere wenn sich im Fremdsprachen- unterricht 
immer wieder Vergleiche ergeben, etwa worin Gemeinsamkeiten und Un-
terschiede zwischen dem Zielsprachengebiet und dem eigenen Land beste-
hen (z. B. Redensarten, Wortschatz, Kultur, Schulsystem, Gesundheitswe-
sen).“ Als Fazit kann festgehalten werden, dass interkulturelles Lernen vor 
allem ein didaktisches Prinzip und ein pädagogisches Ziel darstellt, das fä-
cherübergreifend im DaF-Unterricht eingesetzt werden kann. 
In der Alltagskommunikation zwischen Personen verschiedener Kulturen 
spielen die Sprachkenntnisse über das Land und die Kultur des anderen ei-
ne wichtige Rolle. Zum Verstehen und Verständnis der Kulturen, gerade 
auch im Wandel der Zeit, sind Kenntnisse der Landeskunde wichtig. Die 
Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts besteht darin, die Lernenden auf 
Begegnungen mit Menschen aus fremden Ländern vorzubereiten, ihnen die 
Scheu vor dem Kontakt mit den Einheimischen zu nehmen und ihr Wissen 
über deren Kultur, z. B. über die Landeskunde, zu schaffen und zu diffe-
renzieren.
Im DaF-Unterricht sollten diese unbewussten (impliziten) Vorstellungen 
bewusst gemacht (explizit gemacht) werden. Die Annäherung an eine neue 
Kultur ist nichts Statisches, Endgültiges, sondern immer etwas Vorläufiges, 
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
an taiwanesischen Universitäten 
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Ergänzbares. Die Lerner sollten durch die Unterschiede zwischen den 
Wortarten, Syntax, semantische Strukturen, Pragmatik etc. Aspekte der 
Zielsprache und Muttersprache unterscheiden lernen. Ein solch interkultu-
reller Vergleich führt die Lernenden zu der Erkenntnis, dass viele Erschei-
nungen in anderen Gesellschaftskulturen nicht vergleichbar sondern anders 
sind. Als Beispiel gibt es eine deutsche Redewendung: „Diese Nachricht 
kommt aus Pusemuckel.“ Der Satz hat die gleiche Bedeutung wie eine chi-
nesische Redewendung „小道消息 (xiăodào xiāoxi)“. Das heißt Nach-
richten aus einer kleinen Gasse und bedeutet eine unzuverlässige Nachricht, 
die aus einer vagen Quelle kommt. Solche Redewendungen sind für Ein-
heimische nicht fremd, wobei sie den Sprachlernern völlig fremd sind
selbst wenn sie jedes Wort kennen, aber keinen kulturellen Hintergrund 
haben. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen haben verschiedene 
Denkweisen und Logiken, die häufig zu Schwierigkeiten im Fremdspra-
chenunterricht führen und Missverständnisse verursachen. In der Arbeit 
versuche ich durch Multimedien einen Beitrag zu leisten, dass die Lerner 
offener gegenüber der fremden Kultur werden, deren Eigenheiten akzep-
tieren und „Stereotypen“ abbauen. 

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