Umsetzung der eg-wasserrahmenrichtlinie (wrrl)
Nährstoffe nach Anhang VIII 10-12
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- 1.4.6 Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen
- Karte 1.4.6-1: Gewässerstruktur und Querbauwerke Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide
- 1.4.7 Wärmeeinleitung und Aufwärmung
- 1.4.8.2 Makrozoobenthos
Nährstoffe nach Anhang VIII 10-12 Für die Jahre 1995 bis 2001 liegt eine ausreichende Anzahl von Messwerten für die Messstellen Mow 4 und Mow 5 in der Moorwettern vor. Das Datenmaterial ist inhomogen, wie aus den Tabellen im Anhang zu ersehen ist. Die Ammoniumstickstoff-Gehalte liegen oberhalb von 0,2 mg/l. Der hohe Nährstoffgehalt wird u.a. hervorgerufen durch die natürlichen Gehalte der Marschsedimente. Als weitere Eintragsquellen sind die Einleitungen (Dränagewasser, Niederschlagswasser, Straßenabwasser) sowie der Eintrag aus landwirtschaftlichen Nutzflächen zu nennen. Die Nitratstickstoffwerte sind im gesamten Bearbeitungsgebiet sehr niedrig. Für den Parameter Gesamt-Phosphor wurden Werte unterhalb von 0,2 mg/l ermittelt. Eine Klassifizierung der Nährstoffe wurde in Anlehnung an das von der LAWA entwickelte Klassifizierungssystem vorgenommen. Die Bewertung ist allerdings weniger streng als nach dem von der LAWA konzipierten Verfahren, da anstelle des 90-Perzentils das arithmetische Mittel zur Klassifizierung herangezogen wurde. Aus den Jahren 1993/94 liegen etliche Daten vor, die im Rahmen des Gutachtens zur Öffnung der Alten Süderelbe erhoben wurden. Sie sind im Anhang aufgeführt. Gesamt-Phosphor und die Secchi Sichttiefe zeigen, dass sich die Alte Süderelbe in einem hypertrophen Zustand befindet. Der chemische Sauerstoffbedarf und das Ammonium weisen auf eine gewisse Verschmutzung hin. Fazit: Der gute chemische Zustand wird in der Moorwettern (Mow 5, mo_1) aufgrund von Qualitätszielüberschreitungen für Tributylzinn, Diuron, Pentabromdiphenylether und DEHP nicht erreicht. Entsprechendes gilt für den ökologischen Zustand, da der Trichlorfon-Mittelwert die QN überschreitet. Für Trifluralin, Blei, Arsen, Zink, Zinn (bei den drei letztgenannten nur in der Fraktion < 20 µm) und 2 PCB-Kongenere liegen die Mittelwerte oberhalb der halben QN, so dass diesen Stoffen weiter Beachtung geschenkt werden muss. Maßnahmen zur Herstellung des guten chemischen und guten ökologischen Zustands sind zu konzipieren. Soweit Daten aus Sedimentuntersuchungen 1998 in der Alten Süderelbe (Messstellen Ase 4 und Ase 5, Mo_3) vorliegen, zeigen diese lediglich für 2 PCB-Kongenere Überschreitungen der halben QN. Belastungsschwerpunkte in Zusammenhang mit den untersuchten Nährstoffen sind für den unteren Abschnitt der Moorwettern zu erkennen. Gesamt-Phosphor und die Secchi Sichttiefe zeigen, dass sich die Alte Süderelbe in einem hypertrophen Zustand befindet. 1.4.6 Wasserentnahmen, morphologische Veränderungen und Abflussregulierungen Um Ernteschäden durch Nachtfröste während der Obstblüte zu vermeiden, entnimmt der „Hauptentwässerungsverband der Dritten Meile Altenlandes“ bei Bedarf im Zeitraum März bis Mai, korrespondierend mit der wasserrechtlichen Genehmigung zum Aufstau des Gewässers Alte Süderelbe, eine tägliche Wassermenge von bis zu 260.400 m³ aus der Alten Süderelbe (mo_3). Das entspricht einer durchschnittlichen Wasserentnahme von 3000l/s. Weitere bedeutende Wasserentnahmen aus den anderen Oberflächenwasserkörpern (>50 l/s) ohne Rückführung sind nicht bekannt. Für das Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide liegt bisher keine Gewässerstrukturbewertung vor. Diese wird Zug um Zug im Rahmen der erforderlichen - 31 - Neuerhebung bewertet. Hinweise zur Gewässerstruktur ergeben sich jedoch aus der Hamburger Biotopkartierung, da für fast jedes Gewässer eine Bestandsbeschreibung vorliegt. Daraus wurden im Folgenden die Angaben zur Gewässerstruktur zusammengetragen. Diese erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da die Biotopkartierung keine Gewässerstrukturerhebung ersetzt. Für die Alte Süderelbe liegt bisher keine Auswertung der Biotopkartierung vor. Hinweise zu Wasserpflanzenvorkommen sind in diesem Zusammenhang als Strukturmerkmal zu verstehen. Eine flächendeckende qualitative und quantitative Erhebung der aquatischen Makrophyten ist nicht in der Biotopkartierung enthalten. mo_ 1 Moorburger Landscheide: Die Moorburger Landscheide verläuft zunächst entlang des Bostelbeker Hauptdeiches und ist hier nicht als Biotop erfasst. Südlich grenzen vorwiegend Kleingärten an. Ab dem Kreuzungsbereich Fürstenmoordamm und Moorburger Hauptdeich ist sie als 4 m breite Wettern mit Wasserpflanzengesellschaften ausgewiesen, die südlichen Ufer sind teilweise nahtlos zu den angrenzenden Feuchtbiotopen übergehend (§28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Vor der Autobahnabfahrt Moorburg schließt sich nördlich zur Moorburger Landscheide ein Rückhaltebecken an, das zu Reinigungszwecken vor Eintritt in das Wasserschutzgebiet Süderelbmarsch durchflossen wird. Hinter der Autobahn befindet sich südlich zum Gewässer eine Abgrabungsfläche. Hinter diesem Bereich bis zum Zusammenfluss mit der Moorwettern nimmt in den angrenzenden Flächen zum Gewässer der Anteil der Grünland und Obstanbauflächen zu, wobei bei den Grünlandflächen z.T. wertvolle Feuchtbereiche, mitunter mit Röhrichtflächen kartiert sind (§28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Sobald die Moorburger Landscheide in nördliche Richtung fließt, verbreitert sich das Gewässer bis zu 10 m Breite. Es wird teils ein intensiver Wasserpflanzenbewuchs angegeben. Der ca. 2 m breite Uferstreifen besteht aus gewässertypischen Uferstauden und Röhrichten. Moorwettern: Die Moorwettern ist über die ganze Strecke bis Moorburg als ca 4 m gleich gestalteter Hauptwettern, mit Regelprofilböschungen anzusprechen. Am Fuß der Böschungen ist ein schmaler Ufersaum ausgebildet, im Gewässer kommen Wasserpflanzen vor. Kurz vor Zusammenfluß mit der Moorburger Landscheide verbreitert sich das Gewässer auf ca. 6m, die hier mäßig steil geneigten Uferböschungen sind mit einer nitrophilen, aber artenreichen Röhricht und Uferstauden bewachsen. Die angrenzenden Flächen zur Moorburger Landscheide werden landwirtschaftlich genutzt, nördlich grenzen hinter dem paralell zur Moorwettern verlaufenden Straßen Neuenfelder und Francoper Hinterdeich vorwiegend intensiv genutzte Obstanbauflächen und Grünlandflächen an.Südlich zur Moorburger Landscheide befinden sich vorwiegend Grünlandflächen, hier eingestreut auch schutzwürdige Feuchtgrünland und Röhrichtbereiche (teilweise auch §28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Hohenwischer Schleusenfleet: Der Hohenwischer Schleusenfleet weist im Wasser keine Vegetation auf, es ist ein schmaler Uferbereich (< 1 bis 3m) vorhanden, vereinzelt treten Erlenbestände auf. Die angrenzenden Obstanbau- und Grünlandflächen werden intensiv genutzt. Alte Süderelbe, Fließgewässerstrecke: Die Alte Süderelbe, Fließgewässerabschnitt ist gemäß Biotopkürzel als Bachaltarm mit z.T. §28 Biotopstatus gemäß HmbNatSchG ausgewiesen. Hierzu fehlen die hinterlegten Erhebungsbögen zur Biotopkartierung, sodass keine näheren Aussagen benannt werden können. Angrenzend zur - 32 - Alten Süderelbe kommen größere Bereiche mit Uferröhrichten (§28 Biotope gemäß HmbNatSchG) und angrenzend Ufergehölzstreifen vor. Daneben grenzen Grünlandflächen an das Gewässer an. mo_ 2 Scheidebach: Aufgrund der geringen Schutzwürdigkeit der Flächen des Scheidebachs gibt es in der Biotopkartierung relativ wenig Angaben. Laut Bewirtschaftungsplan Süderelbmarsch lässt sich der Scheidebach zwischen seiner Lage im Geest- und Vorgeestbereich, die phasenweise trockenfallen und dem Abschnitt im Moorgürtel mit geringer Wasserführung unterscheiden. Die Gewässerabschnitte im Geest- und Vorgeestbereich sind in Teilabschnitten verrohrt, die angrenzende Nutzung durch Bebauung gekennzeichnet. Im Moorgürtel durchfließt das Gewässer Grünlandstandorte, teils mit schützenswerten Röhrichtflächen (§28 Biotope gemäß HmbNatSchG). Insgesamt weist der Scheidebach einen begradigten Verlauf auf, im Moorgürtel ansatzweise gewunden. Gemäß Aussagen der Biotopkartierung sind auch hier nur geringe Anteile an gewässertypischen Arten im Scheidebach und seiner Ufer kartiert worden. Allgemein kann für den Bearbeitungsraum gesagt werden, dass nur wenige künstliche Uferbefestigungen bzw. –verbauungen vorhanden sind. Besiedlungsfeindliche Uferabschnitte sind daher selten anzutreffen. Morphologisch monotone Strukturen werden durch kleinräumige Strukturvielfalt aufgelockert. Vorbehaltlich einer detaillierten Gewässerstrukturgütekartierung ist insgesamt von mittleren Strukturgüteklassen auszugehen. Die kleinen Nebengewässer der Alten Süderelbe sind weitgehend durch Querbauwerke von der Alten Süderelbe getrennt. Die im Bereich des Obstanbaugebietes Süderelbmarsch bestehenden Wettern (z.B. Östliche Neuenfelder Wettern, Westliche und Östliche Viersielen Wettern, Westliche und Östliche Francoper Wettern) sind über Schöpfwerke und Deichsiele mit der Alten Süderelbe und der Elbe verbunden. Aus der Alten Süderelbe und der Elbe wird über diese Oberflächengewässer den Teichen und Speichern im Obstanbaugebiet Wasser zugeführt, das zur Frostschutzberegnung bzw. Bewässerung der Flächen verwendet wird. Die Abflussverhältnisse im Bearbeitungsraum werden maßgeblich durch das Schöpfwerk Hohenwisch und das Storchennest-Siel geregelt. Die Entwässerung der Moorburger Landscheide und der Moorwettern erfolgt dabei über das Schöpfwerk Hohenwisch. Die Wasserstandshaltung in der Alten Süderelbe wird zurzeit über den Auslass am Storchennestsiel geregelt. Für die Bereitstellung von Beregnungswasser wird während der Obstbaumblüte in den Monaten April und Mai der Mittelwasserstand der Alten Süderelbe angehoben. Diese Bedingungen führen zu erheblichen Beeinträchtigungen, insbesondere für den Fischaustausch und für bodenbrütende Vögel und Amphibien. Zur wasserwirtschaftlichen Neuordnung der Alten Süderelbe ist ein wasserrechtliches Planfeststellungsverfahren in Vorbereitung. Hierin soll u.a. die Fischdurchgängigkeit am Storchennestsiel durch entsprechende Steuerung des Hubschützes und die Einstellung eines dauerhaft erhöhten Wasserstandes zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Gewässer-, Ufer- und Auelebensräumen geregelt werden. Damit verbunden wird auch das Vermeiden von starken Wasserstandsschwankungen sein. mo_ 3 Alte Süderelbe, See: Die Struktur der Uferzone des Sees Alte Süderelbe ist in ihrem Verlauf sehr unterschiedlich. Auf Höhe des Naturschutzgebiets „Finkenwerder Süderelbe/Westerweide“ weist der See mit - 33 - Sandufern und hartem Sohlsubstrat eine deutlich andere Uferstruktur auf , als in den Bereichen, die durch hohe Schlammmächtigkeit gekennzeichnet sind. Typisch für die Ufer der Alten Süderelbe sind unterschiedlich breite Säume aus Schilfröhricht, Uferstaudenfluren und Weidengehölzen. Es existiert aber auch Weidenutzung bis zum Ufer mit entsprechenden Schäden durch Viehvertritt. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Schlickhügel Francop in weiten Teilen direkt an das Südufer der Alten Süderelbe heranreicht. Für eine abschließende Bewertung des morphologischen Zustandes liegen keine ausreichenden Erhebungen vor. Fazit: Durch die seit 1980 praktizierte Wasserstandregelung bildet die resultierende Gewässertiefe in weiten Teilen des Systems eine Besiedlungsbarriere für Fische. Bei extremen Wasserstandsabsenkungen fallen Abschnitte des reduzierten Gewässernetzes und Nebengewässer trocken, wodurch Fische und andere aquatische Tiere verenden. Auch eine extreme Wasserentnahme aus der Alten Süderelbe (es fallen weite Teile des Sees trocken), wirkt sich nachteilig auf die aquatische Lebensgemeinschaft aus. Die Durchgängigkeit des Gewässersystems Moorburger Landsscheide – Moorwettern zur Alten Süderelbe wird durch das Schöpfwerk Hohenwisch unterbrochen. Eine Folge ist das Ausbleiben von Wanderfischarten in der Moorburger Landscheide und Moorwettern. Auch die festgestellte Überalterung der Weißfischbestände ist ein klares Indiz dafür, dass das Schöpfwerk eine physikalische Barriere für die Fischfauna darstellt. Käme es in der Moorburger Landscheide oder Moorwettern zu einem Fischsterben, wäre eine Wiederbesiedlung dieser Gewässerabschnitte aus der Alten Süderelbe nicht möglich. Infolge temporär erhöhter Fließgeschwindigkeiten in der Moorwettern und Moorburger Landscheide (Schöpfwerksaktivitäten in Hohenwisch) treten darüber hinaus Verluste bei Laich und Jungfischen auf. Ein Faunenaustausch zwischen Alter Süderelbe und dem Köhlfleet über das Storchennestsiel ist zwar grundsätzlich möglich, er ist jedoch durch das Bauwerk sehr stark eingeschränkt. Das während der Obstblüte im April und Mai 2000 binnenseitig erstmals installierte Kulturwehr (zur Gewährleistung eines höheren Wasserstandes zur Bewässerung auch bei Niedrigwasser der Stromelbe) stellt für viele Fischarten ein zusätzliches gravierendes Hindernis dar. Die binnen- wie außendeichseitig installierten Pumpen bedeuten für viele Fische eine weitere Gefährdung, wenn diese in den Ansaugbereich kommen. Aufgrund der eingeschränkten Durchgängigkeit des Gewässers sind mehr als 30 % der Gewässerstrecken im Bearbeitungsgebiet als beeinträchtigt einzustufen. Die hydromorphologischen Strukturen zeigen für das gesamte Fließgewässersystem der Süderelbmarsch große Abweichungen vom ökologischen Potenzial. Für die Alte Süderelbe gibt es zz. noch keine Abschätzung zu dem mengenmäßigen Verhältnis zwischen gut ausgebildeten Strukturen und denen mit erheblichen strukturellen Defiziten. Daher bliebt hier eine Bewertung vorerst aus. - 34 - # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S # S $ T $ T % [ 35 52 35 52 54 54 56 56 58 58 60 60 62 62 64 64 59 22 59 22 24 24 26 26 28 28 30 30 32 32 34 34 Süd ere lbe Mühlenberger Loch S üder el be Schöpfwerk Hohenwisch Storchennest- Siel Moorbu rger Lan dsche ide M oo rw ett ern S c h e id e b a ch Moo rwe ttern F a lk e n g ra b e n Aue fle e t S ch l e u se n- Alte Süderelbe reduziertes Gewässernetz Bebauung Oberflächengewässer Landesgrenze Grenze des Bearbeitungsgebietes Legende überwiegend Verrohrung Staubauwerk 0 1000 2000 3000 4000 m % [ Schöpfwerk Siel $ T # S Durchlass unverändert gering verändert mäßig verändert deutlich verändert stark verändert sehr stark verändert vollständig verändert Strukturgüte (noch nicht dargestellt) Querbauwerke Datum: 15.05.03 Karte 1.4.6-1: Gewässerstruktur und Querbauwerke Bearbeitungsgebiet Moorburger Landscheide FHH Behörde für Umwelt und Gesundheit Amt f ür Umweltschutz - 35 - 1.4.7 Wärmeeinleitung und Aufwärmung Es sind keine signifikanten Wärmeeinleitungen ab 10 MW/a vorhanden. Die Karte 1.4.7-1: Wärmeeinleitungen >10MW/a entfällt für das Bearbeitungsgebiet. 1.4.8 Biologische Komponenten 1.4.8.1 Fischfauna Fischökologische Daten (s. Anhang ) liegen für das Gebiet nur für einen Zeitraum von Anfang der 80er bis Anfang der 90er Jahre vor. Die Hauptgewässer und die Nebengewässer (angeschlossene Grabensysteme) weisen besonders schützenswerte Tier- und Pflanzenbestände auf. Nach dem Hamburgischen Fischereigesetz sind sie weitgehend als Fischereischon- und -sperrgebiet ausgewiesen und wurden nach der EWG Richtlinie 78/659 als schützenswerte und verbesserungsbedürftige Gewässer eingestuft. Mit 24 Arten wurden am Anfang der neunziger Jahre nahezu alle in diesem Gewässertyp zu erwartenden Fischarten angetroffen, einige jedoch nur als Einzelexemplare. Wanderfischarten fehlten weitgehend unter den Fängen. Zehn der Fischarten gelten für das Hamburger Gebiet als gefährdet bzw. stark gefährdet, fünf weitere als potenziell gefährdet. Mit dem Schlammpeitzger und Steinbeißer finden zwei in der Roten Liste Hamburgs als auch in der Bundesrepublik als stark gefährdet eingestufte Schmerlenarten im Gewässersystem noch die artspezifischen entsprechenden Refugien. Weitere größere bestandsbildende Vorkommen dieser Arten sind in Hamburg auf das Grabensystem der Vier- und Marschlande beschränkt. Zu den häufigsten Fischarten, die in den Gewässern Moorburger Landscheide und Moorwettern vorkommen, zählen der Gründling, das Rotauge und der Flussbarsch. Auch andere Arten finden dort geeignete Reproduktionsräume und Habitatstrukturen. Die grosse Bedeutung der Nebengräben wird durch das Auftreten der Arten Gründling, Neunstacheliger Stichling, Schlammpeitzger und Moderlieschen verdeutlicht. Dem Hecht und Gründling dienen diese Gewässer als Laich- und Aufwuchsgebiete. 12 der 24 nachgewiesenen Fischarten bildeten Anfang der neunziger Jahre bestandbildende Vorkommen aus. Auffällig war die schwache Rekrutierung mittlerer Altersgruppen des Brassens, das Fehlen unterer Altersgruppen des Flussbarschs und stark überalterte Populationen des Alands. Aalpopulation setzt sich überwiegend aus alten Exemplaren zusammen. Steigaale und Glasaale wurden nicht nachgewiesen. Das Fischartenspektrum der Moorwettern und der Moorburger Landscheide zeigt starke geographische Überlappungen mit der Alten Süderelbe. In der Alten Süderelbe kommt der Schlammpeitzger jedoch nicht bestandsbildend vor. Hingegen treten in der Alten Süderelbe die Wanderfischarten, wie der dreistachelige Stichling und die Flunder in sehr viel größerer Anzahl auf. Auch wurden in der Alten Süderelbe bei Untersuchungen zur Durchgängigkeit des Storchennestsiels Stinte nachgewiesen. Für den Scheidebach liegen keine fischökologischen Daten vor. Fazit: Es liegt noch kein bundeseinheitliches Verfahren zur Bewertung der Qualitätskomponente Fischfauna vor. Dennoch ist der Versuch unternommen worden, eine Einschätzung vorzunehmen, die auf bestehendem Expertenwissen aufbaut. - 36 - Moorburger Landscheide und Moorwettern Mit den vorhandenen Datensätzen können jedoch lediglich Fragen nach der Biozönosenzusammensetzung zuverlässig beantwortet werden. Diese weicht geringfügig von der zu erwartenden Fischartengemeinschaft entsprechender Gewässer ab. Aussagen zur Abundanz und Altersstruktur sind in quantitativer Form nur eingeschränkt bzw. nicht möglich. In Hinsicht auf den Parameter Artenanzahl ist der Zustand der Fischfauna als gut und als durchaus erfolgversprechend verbesserungsfähig zu bewerten. Die schwache Rekrutierung unterer und mittlerer Altersgruppen verschiedener bestandsbildender Arten im betrachteten reduzierten Gewässernetz deuten auf drastische Beeinträchtigungen hin, von denen insbesondere Eigelege, Larven und Jungfische betroffen werden. Bekanntermaßen handelt es sich dabei um Wasserstandsabsenkungen, Entkrautungsmaßnahmen und Grundräumungen. See Alte Süderelbe Die Fischfauna der Alten Süderelbe wird dominiert von Brassen, Flussbarsch und Rotauge. Als diadrome Wanderfische werden die Flunder, der Stint und der Dreistachlige Stichling gefangen. Außerdem kommen reproduktionsfähige Bestände der Zope, dem Aland und dem Rapfen vor. Aber auch andere, für dieses Gewässer weniger typische Arten, wurden gefunden, wie Schlammpeitzger, Rotfeder, Karausche und Moderlieschen. Die Alte Süderelbe bietet damit das Bild eines artenreichen Fischgewässers (23 Arten) in der Flussaue, dessen Artenspektrum deutliche Merkmale eines beständigen Kontakts mit dem Hauptstrom und den angrenzenden Grabensystemen aufweist. Die gegenwärtige Zusammensetzung scheint weitgehend stabil zu sein. Von den 23 gefundenen Fischarten kann für 13 Arten durch die Präsenz zahlreicher Altersgruppen, durch Jungfischfänge oder die Direktbeobachtung der Laichaktivität eine bestandserhaltende Reproduktion in der Alten Süderelbe als gesichert gelten. Zwei Arten sind Fremdfische, die sich durch Besatz (Karpfen), bzw. durch Reproduktion in flachen Nebengewässern (Giebel) im System halten können. Wachstumsanalysen bei Brassen, Flussbarsch, Plötze und Güster zeigen trotz der hohen Fischbiomasse in der Alten Süderelbe und dem geringen Angebot benthischer Nahrung auf der Gewässersohle ein überdurchschnittlich gutes Wachstum. Möglicherweise gibt es im Uferbereich mehr Nährtiere und auch das Plankton wird genutzt. Ebenso sind Nahrungswanderungen in die Nebengewässer wahrscheinlich. Der Kaulbarsch wächst sehr schlecht, was wohl auf der starken Nahrungskonkurrenz zum Brassen beruht. Insgesamt ist keine Tendenz zur „Verbuttung“ der Fische zu erkennen, die sich in schlechtem Wachstum infolge Nahrungsmangel und der Dominanz kleinwüchsiger Individuen äußert. Die Vebuttung wird durch die großen Bestände an Raubfischen, insbesondere Hecht, Zander und Rapfen verhindert. Sie haben im Uferbereich einen Anteil von 54% und im Freiwasserbereich 16% an der Fischbiomasse und sind so in der Lage die Fischbestände wirkungsvoll zu regulieren. Die ermittelten Bestandsgrößen von 539 kg/ha im Uferbereich und 545 kg/ha im Freiwasser sind als sehr hoch anzusehen, was selbst für Flussaltwässer sehr viel ist. 1.4.8.2 Makrozoobenthos Das Makrozoobenthos im Bereich Moorburger Landscheide/Moorwettern wurde 2001 zweimalig (Frühjahr und Herbst) erfasst. Hierbei wurden 11 Messstellen untersucht: - 37 - Gewässer Messstelle Messst. Nr. Moorwettern östl. Westl. Elstorfer Heuweggraben Mow 2 Moorwettern 500 m östl. Francoper Str. Mow 4 Abzugsgraben Harburg nördl. Fürstenmoor Mod 6 Moorburger Landscheide - vor Dubbengraben Mod 7 Moorburger Landscheide Pegel 88 Mod 8 Langer Torfgraben Francoper Moor Lau 1 Sandbek nördl. Bahndamm Saa 1 Freeren vor Schleusengraben Frj 1 Viersielenwettern südl. Vierzigstücken Vit 1 Staargraben nördl. Bahndamm Sta 1 Dubbengraben Brücke Georg-Heyken-Str. Hmw 1 Die größten Artenzahlen finden sich bei den Mollusken (Schnecken und Muscheln) und Coleopteren (Käfer) sowie bei Oligochaeten (Würmer) und Hirudineen (Egel). Die größten Häufigkeiten stellen meist die Crustaceen (Krebstiere). Andere Gruppen tauchen nur vereinzelt auf: Odonaten (Libellen) und Lepidopteren (Schmetterlinge). Nicht vertreten unter den Insekten sind Plecopteren (Steinfliegen). Typische Arten der meisten größeren Gewässer: - Muscheln/Schnecken: Bithynia tentaculata - Egel: Helobdella stagnalis, Erpobdella octoculata - Krebstiere: Asellus aquaticus - Eintagsfliegen: Cloeon dipterum, Baetidae indet. - Libellen: -- - Steinfliegen: -- - Schlammfliegen: Sialis lutaria - Wanzen: Corixidae indet. - Käfer: Haliplus ruficollis - Köcherfliegen: Anabolia nervosa - Zuckmücken: Chironomus gr. thummi Download 5.82 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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