► Die Abgrenzung von freien Wortverbindungen Das Kriterium der Idiomatizität - Wie oben schon erwähnt, meinen wir mit Idiomatizität die Umdeutung, die semantische Transformation, die die Komponenten im Phrasem erfahren. Ein klassisches Beispiel dazu:
Gustav hat bei seinem Vater ein Auto in der Garage. (Freie Fügung der Komponenten zu einem wohlgeformten Satz, dessen Bedeutung sich additiv aus den freien Bedeutungen der Komponenten ergibt.) Gustav hat bei seinem Vater einen Stein im Brett. Ein Vergleich zwischen (1) und (2) zeigt, dass die Bedeutung von (2) sich nicht additiv aus den Bedeutungen der Komponenten Stein und Brett ergeben kann, d.h., dass z.B. ein Fremdsprachler, der nicht weiß, dass es sich hier im Prädikatsteil um ein Phrasem handelt, nämlich bei j-m einen Stein im Brett haben, " von j-m geschätzt werden, bei j-m beliebt sein ", diesen syntaktisch wohlgeformten Satz nicht verstehen kann, weil er seine Bedeutungsstruktur nicht durchschaut. Die Bedeutung des Phrasems ist also an eine Gesamtheit, ein Ganzes gebunden, das mehr (man spricht oft vom semantischen Mehrwert) oder auf jeden Fall etwas anderes bedeutet als seine Bestandteile (Komponenten). Das heißt auch, dass die Bedeutung der Komponenten (Wörter, Lexeme), freien Einheiten des lexikalischen Systems der Sprache, scheinbar mit der Gesamtbedeutung des Phrasems nichts zu schaffen hat.
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