Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Chatt → in der älteren Literatur zur Geologie Ostdeutschlands zumeist angewendete Kurzform der von der Stratigraphischen Kommission Deutschlands seit 1999 empfohlenen Schreibweise → Chattium.
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Chattian chronostratigraphische Einheit des → Tertiär der globalen Referenzskala im Range einer Stufe mit einer Zeitdauer, die von der Internationalen Kommission für Stratigraphie im Jahre 2016 mit ca. 4,8 Ma (~28,1-23,3 Ma b.p.) angegeben wird, oberes Teilglied des → Oligozän (Tab. 30). Gelegentlich erfolgt eine Untergliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Eochattium (bzw. Eochattium-Schichten) und → Neochattium (bzw. Neochattium-Schichten), wobei Foraminiferen-Faunen für die Grenzziehung zwischen beiden Untereinheiten eine wichtige Rolle spielen. Die Ablagerungen des Chattium in den ostdeutschen Bundesländern werden durch eine landfernere und eine landnähere Entwicklung charakterisiert. Die für den Raum der → Nordostdeutschen Tertiärsenke (Mecklenburg / Altmark / Nordostbrandenburg) typische landferne Fazies wird (vom Liegenden zum Hangenden) in → Plate-Formation, → Sülstorf-Formation und → Rogahn-Formation gegliedert, in der randnäheren Entwicklung von Südbrandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wird das Chattium von der → Cottbus-Formation vertreten (Tab. 30). Die Grenzziehung zwischen Chattium und unterlagerndem Rupelium ist gebietsweise problematisch. Es wird angenommen, daß in denjenigen Gebieten, in denen Chattium im Hangenden des Rupelium weitflächig trandgrediert und wo nicht datiertes unteres Eochattium die Basis bildet, eine Lücke zwischen Rupelium und
Chattium existiert. Bedeutender Tagesaufschluss: Tongrube des
Verblendziegelwerks Malliß (Südwestmecklenburg). Synonym: Oberoligozän; alternative Schreibweise: Chatt. Literatur: D. L OTSCH et al. (1969); D. L OTSCH (1981); E. G EISSLER et al. (1987); W.v. B ÜLOW & N. R ÜHBERG (1995); L. B ÜCHNER (1999); H. J ORTZIG (2001); A. K ÖTHE et al. (2002); G. S TANDKE et al. (2002); H. J ORTZIG (2003); M. G ÖTHEL (2004); G. S TANDKE et al. (2002, 2005); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); H. B LUMENSTENGEL & W. K RUTZSCH (2008); G. S TANDKE (2008a, 2008b); W. K RUTZSCH (2011); G. S TANDKE (2011); W. K ÖNIG et al. (2011); M. M ENNING & D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION (2012); M. M ENNING (2015); G. S TANDKE (2015); I NTERNATIONAL C OMMISSION ON S TRATIGRAPHY (2016); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Cheb-Domašlice-Lineament → Tachov-Aš-Tiefenbruchzone. Cheb-Klingenthal-Geithainer Störungszone Cheb-Klingenthal-Geithain Fault Zone aus dem Schwerebild abgeleitete NNE-SSW streichende Störungszone, die mit Unterbrechungen und Versetzungen an Ost-West verlaufenden Strukturen bis in den Potsdamer Raum zu verfolgen ist. Ihre rezente Aktivität wird durch zahlreiche Beben der letzten Jahrzehnte zwischen der Oberpfalz, dem Vogtland und dem Leipziger Raum dokumentiert. /VS, MS, NW/
Cheiloceras Stage in der Devonliteratur Ostdeutschlands häufig verwendete “Stufen”-Bezeichnung nach der Cephalopoden-Chronologie; entspricht dem tiefsten → Famennium der globalen Referenzskala bzw. dem → Nehden der „herzynischen“ Oberdevon- Gliederung. Häufig wird eine Untergliederung in 2 Zonen (IIα, IIβ) vorgenommen. Synonyme: Oberdevon II, toII (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendetes Symbol). /TS, VS, MS, EZ, HZ, NS/
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Bänderton Chemnitz banded clay glazilimnische Ablagerung (Vorstoßbänderton) eines primär ausgedehnten Eisstausees an der Basis der Ersten Elster- Grundmoräne (→ Zwickau-Glaziär-Formation) des → Elster-Hochglazials der mittelpleistozänen → Elster-Kaltzeit, ältestes glazilimnisches Sediment im Südostabschnitt der → Leipziger Tieflandsbucht. Das über der → Höheren Mittelterrasse der Chemnitz abgelagerte Stauseesediment erreicht eine Mächtigkeit von etwa 3,5 m. Mit rund 155 Warven liegt hier wahrscheinlich das chronologisch längste Bändertonprofil des basalen → Elster-Hochglazials im sächsischen Raum vor. /MS/ Literatur: L. W OLF & G. S CHUBERT (1992); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011); W. A LEXOWSKY & S. W ANSA (2009b) Chemnitzer Teilsenke Chemnitz Subbasin NE-SW streichende, nach einer durch → frankonische Bewegungen initiierten Beckenumgestaltung angelegte Senkungsstruktur des → Rotliegend zwischen → Granulitgebirgs-Hochlage im Norden und → Fichtelgebirgs- Erzgebirgs-Hochlage im Süden, bedeutendstes Teilglied der → Vorerzgebirgs-Senke (Abb. 37.1); im Nordosten begrenzt durch die variszisch deformierten Grundgebirgseinheiten des → Frankenberger Zwischengebirges sowie das molassoide → Ober-Viséum der → Hainichener Senke, im Südwesten umschwenkend in die Ost-West- bis SE-NW-Richtung (→ Werdauer Teilsenke) und kontinuierlich übergehend in die Ablagerungsräume des → Rotliegend Ostthüringens und Nordwestsachsens. Die Beckenfüllung setzt sich (vom Liegenden zum Hangenden) aus → Härtensdorf-Formation, → Planitz-Formation und → Leukersdorf-Formation des →
zusammen. Nach
längerer Sedimentationsunterbrechung wurde im → Oberrotliegend II im Westabschnitt der Chemnitzer Teilsenke die → Mülsener Senke als gesonderter Senkenbereich mit den Schichtenfolgen der → Mülsen-Formation angelegt. Die zeitlich und zum Teil auch räumlich voneinander getrennten Sedimentationsräume folgen jeweils unterschiedlichen geodynamischen Regimen und sind daher unterschiedlichen Beckentypen zuzuordnen. Synonyme: Chemnitzer Senke; Chemnitz-Becken pars; Erzgebirgisches Becken pars; Vorerzgebirgs-Senke pars; Werdau-Hainichener Trog pars; Permokarbon von Werdau-Hainichen pars; Hilbersdorfer Senke pars. /MS/
Chemnitz Tuff 30-40 m (im Raum Zwickau) bzw. 15-25 m (im Raum Chemnitz) unter dem → Reinsdorf-Horizont auftretender intensiv rot-violett bis ziegelrot gefärbter Pyroklastithorizont im Mittelabschnitt der → Leukersdorf-Formation des tieferen → Oberrotliegend I im Bereich der → Chemnitzer Teilsenke. Der Aschentuff ist im Raum Chemnitz ca. 1,5 m bis lokal 2,3 m, im Raum Zwickau 0,25 m bis 1 m mächtig. Er wird häufig von grün-grau laminierten Aschentuffiten überlagert. Der Tuff bildet insbesondere im Ostteil der Senke einen wichtigen Leithorizont. /MS/ Literatur: H. D ÖRING et al. (1999); J.W. S CHNEIDER et al. (2004); H. W ALTER & J.W. S CHNEIDER et al. (2008, 2011); J.W. S CHNEIDER et al. (2012); H. G RIESWALD (2015) Chirotherien-Sandstein Chirotherium Sandstone lithostratigraphische Einheit der → Germanischen Trias, oberes Teilglied der → Solling-Formation (→ Mittlerer Buntsandstein; Tab. 22), vorwiegend bestehend aus einer maximal bis zu 40 m mächtigen Serie von recht wechselhaft ausgebildeten, teils bankigen, teils plattigen hellen, oft violettstichigen fein- bis mittelkörnigen Sandsteinen, die in Thüringen („Thüringischer Chirotheriensandstein“) in den obersten 1-2 Metern mächtige Fährtenplatten (Chirotherium barthi) führen. Gebietsweise treten
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kavernöse Bereiche und/oder Dolomitknollen auf, an der Basis auch Gerölle, die auf eine Diskordanzfläche (→ Solling-Diskordanz) innerhalb der Solling-Formation hindeuten.. In nördlicher Richtung (Calvörder Scholle, Nördliche Altmark) wird der Horizont des Chirotherien- Sandsteins faziell von stärker tonigen Sedimenten vertreten. Zuweilen wird der Begriff Chirotheriensandstein für die
gesamte Solling-Formation verwendet. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Romanische Klosterkirche in Thalbürgel östlich Jena; unterer Teil des Burgwegs zum Fuchsturm in Jena, auflässige Steinbrüche am oberen rechten Unstruthang in der Nähe von Nebra; südlich der Brauerei Göschwitz in Jena; Aufschlüsse unterhalb der Rabenschüssel östlich der Saalebrücke bei Jena-Maua; Felswand und Bahneinschnitt in Jena, Kahlaische Straße; Felswand in Jena (Teufelslöcher); ehemaliger Merkelscher Steinbruch am östlichen Stadtrand von Bernburg. Synonyme: Thüringischer Chirotheriensandstein, Chirotherienschiefer; Oberer Solling-Sandstein. /SF, TB, SH, CA, NS/
H OPPE (1966, 1974); T RIAS -S TANDARD TGL 25234/11 (1974); G. S EIDEL (1992); T. A IGNER & G.H. B ACHMANN (1992); P. P UFF & R. L ANGBEIN (1995); K.-H. R ADZINSKI (1995a, 1995b); K.-H. R ADZINSKI & T. R ÜFFER (1998); K.-H. R ADZINSKI & F. D ÖLZ (2001); J. L EPPER et al. (2002); P. P UFF & R. L ANGBEIN (2003); A. R OMAN (2004); K.-H. R ADZINSKI (2008b); J. L EPPER et al.. (2013); P. P UFF & K.-H. R ADZINSKI (2013a); A. M ÜLLER et al. (2016) Chirotherienschiefer → Chirotherien-Sandstein. Chloritgneis → in die Literatur eingegangene neutrale Bezeichnung (ohne speziellen Lokalnamen) für variszisch deformierte Metarhyolithe bzw. Metadazite des → Devon im Bereich des → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges (→ Tännichtbach-Subformation) und des → Elbtalschiefergebirges (Mühlbach). Chokierium Chokierian chronostratigraphische Einheit des → Namurium A der westeuropäischen (britischen) Referenzskala (Tab. 11) im Range einer Unterstufe (Substufe) mit einem Zeitumfang von ca. 0,5 Ma, wobei die exakte Position innerhalb der absoluten Zeitskala allerdings unterschiedlich definiert wird (von ~320 Ma bis ~312 Ma b.p.); entspricht etwa der unteren → Homoceras-Teilstufe (H1) der traditionellen Karbongliederung nach der Ammonoideen-Chronologie. Der Begriff wird in der Literatur zum ostdeutschen Karbon bislang nur selten verwendet, und dann zumeist in der englischsprachigen Version.
Chondrites Events 1 and 2 erstmalig im Nordwestdeutschen Becken nachgewiesene, auf ostdeutschem Gebiet im Bereich der östlichen → Subherzynen Kreidemulde sowie in der → Elbtalkreide belegte, für überregionale stratigraphische Korrelationen bedeutsame Bioevents des höchsten Ober-Cenomanium. /SH, EZ/
Choren Formation lithostratigraphische Einheit des → Dinantium im Bereich des → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges, bestehend (vom Liegenden zum Hangenden) aus Olisthostromflysch (→ Heyneberg-Subformation), quarzitischen Grauwacken 273
(→ Helbigsdorf-Subformation), Turbiditflysch (→ Weinberg-Subformation), Kieselschiefer- Hornstein-Konglomerat (→ Prüfen-Horizont) und Tonschiefern (→ Beicha-Subformation). Die Gesamtmächtigkeit der variszisch deformierten Formation wird auf 300-550 m (?) geschätzt. /EZ/
UPETZ (2000) Chorin 1/71: Bohrung ... Chorin 1/71 well regionalgeologisch bedeutsame Erdgas- Bohrung im Ostabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (Nordostbrandenburg, Abb. 3.2;
Tafeldeckgebirge bis zur Endteufe von 3857 m ein nur 95 m mächtiges Profil des → Rotliegend (Tab. 35) aufschloss. /NS/
OTH et al. (1993a); G. K ATZUNG (1995); A. F RISCHBUTTER & E. L ÜCK (1997); H. R IEKE (2001); G. K ATZUNG (2004b); A. B EBIOLKA (2011); W. S TACKEBRANDT & D. F RANKE (2015); K. R EINHOLD & J. H AMMER (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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