Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Literatur: B. M EISSNER (1964, 1967); R. D ABER (1968); E. K AHLERT (1975); G. R ÖLLIG et al. (1984); V. S TEINBACH (1987, 1990); A. K AMPE et al. (1990); U. W AND et al. (1990); H.J. F RANZKE et al. (1990); G. R ÖLLIG et al. (1990a); W. K NOTH et al. (1994); G. R ÖLLIG et al. (1995); V. S TEINBACH (1997); B. G AITZSCH et al. (1998); E. K AHLERT & S. S CHULTKA (2000); A. K AMPE et al. (2006); B. G AITZSCH et al. (2008b); D. F RANKE (2015e) Delitzscher Intrusivkomplex → Delitzscher Plutonitmassiv. Delitzscher Magnetanomalie Delitzsch magnetic anomaly vowiegend NW-SE, untergeordnet auch NE-SW orientierter magnetischer Anomalienkomplex im Bereich des → Delitzscher Plutonitmassivs (Grenzbereich zwischen → Nordwestsächsischer Scholle im Südosten und → Halle-Wittenberger Scholle im Nordwesten) mit maximalen Störwerten von über 200 nT. Als Störursache werden hohe Suszeptibilitäten der Granodiorite des Plutonitkomplexes angesehen, die erstmals durch die → Bohrung Wolteritz 1/62 nachgewiesen wurden. Auch Diorite werden als Verursacher in Betracht gezogen. /HW, NW/ Literatur: G. A DLER & E. C HRISTOPH (1964); I. R APPSILBER (2003) Delitzscher Massiv → Delitzscher Plutonitmassiv. Delitzscher Plutonitmassiv Delitzsch Plutonite Massif unter → Känozoikum ausstreichender NE-SW orientierter, in SW-NE-Richtung etwa 15 km und NW-SE-Richtung ca. 10 km breiter Komplex variszischer Magmatite, bestehend aus einer älteren Intrusion von Dioriten (Amphibol-Diorite bis Amphibol-Quarz-Diorite) und mindesten zwei, den Hauptteil des Massivs umfassenden jüngeren Intrusionen von Granodioriten und Monzograniten. Eine Vielzahl von aplitischen Eruptivgängen durchsetzt das Plutonitmassiv. Die Intrusion erfolgte unter Ausbildung eines Kontakthofes im Grenzbereich zwischen Grauwacken der → Leipzig- Gruppe des → Ediacarium im Südosten sowie Schichtenfolgen des → Unterkambrium und → Mittelkambrium der → Delitzscher Synklinale im Nordwesten. In Bezug auf das Alter der Intrusion der Diorite und Granitoide ergaben die bisherigen radiometrischen Datierungen im Detail widersprüchliche, generell jedoch spätvariszischeWerte (ältere Intrusionsphase mit 311±17 Ma (→ Westfalium), jüngere Intrsusionsphase mit 300,3±1,1 Ma (→ Stefanium). Stratigraphisch wird auf der Grundlage geologischer Kriterien (Unterschiede im Inkohlungsgrad kohliger Sedimente des höheren → Dinantium bis → Stefanium) ebenfalls eine Intrusion
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zwischen → Westfalium und tieferem → Stefanium vor Ablagerung der Schichtenfolgen der → Mansfeld-Subgruppe angenommen. Bemerkenswert sind die engen zeitlichen Beziehungen zwischen der Intrusion der Glieder des Plutonitsmassivs und der Bildung der halleschen und nordwestsächsischen Vulkanitkomplexe. Durch jüngere (permosilesische), überwiegend NW-SE streichende Störungen wird das Plutonitmassiv stark zergliedert und lokal von Effusiva und Granitporphyren des → Nordwestsächischen Eruptivkomplexes durchsetzt. Auf dem sogenannten Delitzscher Block im nordwestlichen Vorfeld des Delitzscher Plutonitmassivs wurde in den Jahren 1973 bis 1985 eine neue Erzregion erkundet, die eine Vielzahl von Vorkommen unterschiedlicher Bodenschätze in durch mächtiges → Känozoikum verdeckter Lagerung beinhaltet. Zu den herausragenden Objekten dieser Erzprovinz gehören die Uranlagerstätte Kyhna-Schenkendorf, die Uranerz-Vorkommen Werben, Serbitz u.a., die Wolfram-Molybdän-Lagerstätte Delitzsch und die Seltene Erden-Niob-Lagerstätte Storkwitz. Synonyme: Delitzscher Massiv; Delitzsch-Granodioritmassiv; Delitzscher Intrusivkomplex. /NW/
/Hrsg. (2006); B.-C. E HLING (2008b, 2008d); H.-J. F ÖRSTER et al. (2008, 2011); V. VON S ECKENDORFF (2012) Delitzscher Rinnensytem Delitzsch Channel system annähernd NW-SE orientierte, bis ca. 30 m tiefe Rinnenstruktur der → Elster-Kaltzeit des tieferen → Mittelpleistozän im Nordabschnitt der → Leipziger Tieflandsbucht, in der die Schichtenfolgen des → Tertiär teilweise bis ins → Chattium (Oberoligozän) ausgeräumt wurden. Ausgebildet ist ein Rinnenkreuz. Zum Delitzscher Rinnensystem gehören die → Lissaer Rinne, → Sietzscher Rinne, → Kitzendorfer Rinne, → Kreumaer Rinne und → Krensitzer Rinne. Die Rinnenfüllungen bestehen vorwiegend aus syn- und postgenetischen Schmelzwassersanden und –kiesen sowie glazilimnischen Schluffen und Tonen. /HW/
LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995) Delitzscher Schweretief Delitzsch Gravity Low Schwertief im Grenzbereich von → Halle- Wittenberger Scholle und Nordwestsächsischer Scholle, westliches Teilglied des → Schweretiefs von Delitzsch-Wurzen. Als Störursache werden die variszischen Granitoide des → Delitzscher Plutonitmassivs betrachtet (Abb. 25.11). /HW, NW/
APPSILBER (2003) Delitzscher Skarnlagerstätte [Delitzsch skarn deposit] – im Bereich der → Delitzscher Synklinale im Rahmen der Uranprospektion der → SDAG Wismut nachgewiesenes Vorkommen von Skarnerzen mit prognostischen Vorräten von 40.900 t Wolfram in ca. 11.500.000 t Roherz. Eine Nutzung des Vorkommens wird in Abhängigkeit von der Entwicklung der Rohstoffpreise in Erwägung gezogen. /NW/
Delitzsch Syncline SW-NE verlaufende, heterogen zusammengesetzte Synklinalstruktur im Zentralteil der → Südthüringisch-Niederlausitzer
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Synklinalzone zwischen → Hallescher Störung im Südwesten und → Bitterfeld-Wermsdorfer Störung im Nordosten mit durch Bohrungen im Liegenden des → Känozoikum nachgewiesenen Schichtenfolgen des molassoiden → Karbon des zuweilen gesondert ausgehaltenen → Delitzsch- Bitterfelder Beckens (→ Klitschmar-Formation, → Sandersdorf-Formation, → Roitzsch- Formation) sowie des diskordant darunter folgenden mäßig gefalteten → Kambrium (→ Zwethau-Formation, → Delitzsch-Formation), westliches Teilglied des Delitzsch-Torgau- Doberluger Synklinoriums. Hervorzuheben ist ein weitgehend auf das → Unterkambrium (→ Zwethau-Formation) beschränkter Vulkanismus mit submarinen Laven, Pyroklastiten und sill- bis gangartigen Körpern basischer, intermediärer und saurer Zusammensetzung. Im Kontakt zum → Delitzscher Plutonimassiv erfolgte eine deutliche kontaktmetamorphe Überprägung, wobei die sandig-siltigen Gesteine des Kambrium in biotit- bzw. cordieritführende Quarz- Feldspat-Hornfelse umgewandelt wurden, während reine Karbonatgesteine als kalzitische oder dolomitische Marmore erhalten blieben. Bei höherem Silikatgehalt in den Ausgangsgesteinen entstanden verschiedenartige Kalk- und Magnesiasilikatfelse. Im inneren Kontakhof des Plutonitmassivs sind diese Silikatfelse teilweise metasomatisch in Ca- und Mg-Skarne umgewandelt worden. Synonym: Delitzscher Synklinalbereich. /NW/
B. M EISSNER (1964, 1967, 1970); A. K AMPE et al. (1990); B.-C. E HLING et al. (1990); G. R ÖLLIG et al. (1995); D. L EONHARDT (1995); L. E ISSMANN (1997c); B.-C. E HLING & H.-J. B ERGER (1997); G. M ARTIKLOS (2001); O. E LICKI et al. (2008); B.-C. E HLING (2008b); B. G AITZSCH et al. (2008b); T. H EUSE et al. (2010); O. E LICKI et al. (2011) Delitzsch-Formation Delitzsch Formation lithostratigraphische Einheit des → Mittelkambrium des → Delitzsch-Torgau-Doberluger Synklinoriums mit der → Delitzscher Synklinale in der nördlichen Umrahmung des → Delitzscher Plutonitmassivs als Typusgebiet, oberes Teilglied der → Arenzhain-Gruppe (Tab. 4), bestehend aus einer 500-700 m (→ Delitzscher Synklinale) bzw. 150-350 m (→ Torgau-Doberluger Synklinale) mächtigen Folge von nur schwach deformierten mittelgrauen, meist grünlich gefärbten Tonsteinen, teilweise in feinrhythmischer Wechsellagerung mit hellen quarzitischen Siltsteinen und Sandsteinen. Typisch
sind intensive synsedimentäre Deformationen, weiterhin Schrägschichtung, Bioturbationsgefüge und gelegentlicher Karbonatgehalt. Biofazies und Sedimentgefüge weisen auf einen flyschoiden Charakter der Formation und ihre Bildung unter flachmarinen Sedimentationsbedingungen hin. An Fossilien wurden Trilobiten, Hyolithen, Brachiopoden, Echinodermen und Helcionelliden nachgewiesen. Biogeographisch bestehen Beziehungen insbesondere zum mediterranen Raum, untergeordnet jedoch auch zum Frankenwald. Aufgeschlossen wurden die Schichtenfolgen der Delitzsch-Formation in den Bohrungen Delitzsch 5/82 und 8/86 sowie in den 1970er Jahren in mehreren Bohrungen der SDAG Wismut. Synonym: Delitzscher Folge. /LS, NW/
/Hrsg. (2006); O. E LICKI (2007, 2008); O. E LICKI et al. (2008); B.-C. E HLING (2008b, 2008d); O. E LICKI & G. G EYER (2010); T. H EUSE et al. (2010); O. E LICKI et al. (2011); H. B RAUSE (2012); O. E LICKI (2015) Delitzsch-Granodioritmassiv → Delitzscher Plutonitmassiv. 316
Delitzsch NW 8/65 well regionalgeologisch bedeutsame Braunkohlenbohrung am Südostrand der nordöstlichen → Saale-Senke nordwestlich Delitzsch (Messtischblatt 4439 Brehna) die unter → Känozoikum im Teufenbereich 109,4-114,4 m eine Schichtenfolge des fossilführenden molassoiden → Westfalium (nicht durchteuft) aufschloss. /HW/
Delitzsch phase klimatostratigraphische Einheit des mittelpleistozänen → Saale-Komplexes, positioniert zwischen → Dömnitz-Warmzeit im Liegenden und → Zeitz- Phase im Hangenden (Tab. 31). Lithofaziell wird die Delitzsch-Phase durch fluviatile Ablagerungen des → Hauptterrassenkomplexes im Saale-Elbe-Gebiet charakterisiert. Die Liegendgrenze wird von fluviatilen bis limnischen Ablagerungen der → Dömnitz-Warmzeit gebildet, die Hangendgrenze durch den kontinuierlichen Übergang von der fluviatilen zur glazilimnischen Sedimentation der Zeitz-Phase. Bildungen der Delitzsch-Phase sind in den Flusstälern Ostdeutschlands weit verbreitet. Aus dem oberen Teil des Hauptterrassen-Komplexes der Mulde im ehemalgen Tagebau Delitzsch-SW liegt ein korrigiertes TL-Alter von 150 ±21 ka vor. Als Typusregion gilt das Saale-Elbe-Gebiet. Synonym: Hauptterrassen-Komplex pars.
L ITT & C. T URNER (1993); M.R. K RBETSCHEK & W. S TOLZ (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995); K.-H. R ADZINSKI et al. (1997); L. E ISSMANN (2006); T. L ITT et al. (2007); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION / M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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