Ernst Thälmann Reden und Aufsätze
Download 5.01 Kb. Pdf ko'rish
|
haben. So sehen wir in einer ganzen Reihe von kapitalistischen Ländern eine außerordentliche Verschärfung der Krise, während zugleich auch diejenigen Länder, die am längsten von der Krise verschont blieben, wie Frankreich, die Niederlande, Schweiz und Skandinavien, gleichfalls eine Ausdehnung und Verschärfung der Krise aufweisen. Der Index der Produktion, der Umsätze im Handelsverkehr und der Weltmarktpreise ist in allen kapitalistischen Ländern in beispiellosem Ausmaße gesunken. Die Massenerwerbslosigkeit hat einen noch nie dagewesenen Grad erreicht. Ein kapitalistischer Ausweg aus der Krise wird für die Bourgeoisie immer schwieriger. Das Problem der Neuaufteilung der schon verteilten Welt wird immer mehr in den Vordergrund der internationalen Politik gestellt. Die Frage des imperialistischen Krieges gegen die Sowjetunion nimmt mit jedem Tag neue und aktuellere Formen an. Fakten, die die Weltwirtschaftskrise verschärfen Welche Faktoren sind es in der Hauptsache, die den besonderen Charakter der Krise, ihre Tiefe und Dauer hervorrufen und steigern? 1. Der weltumspannende Charakter der Krise in allen kapitalistischen Ländern; 2. demgegenüber das Bestehen der krisenlosen sozialistischen Wirtschaft der Sowjetunion; 3. die Verflechtung der industriellen Krise mit der Weltagrarkrise; 4. der verschärfte Kampf um neue Märkte und die Tatsache der monopolistisch gebundenen Preise und 5. als eine neue Erscheinung die schon erwähnte Störung des Kreditsystems. Wir sehen also eine Fülle von Erscheinungen, die zur weiteren Verschärfung und Entfaltung der Weltwirtschaftskrise beitragen. Die ganzen Hoffnungen der Weltbourgeoisie und der internationalen Sozialdemokratie, die Hoffnungen der bürgerlichen Ökonomen und der sozialdemokratischen Papageien, die die Melodien der Bourgeoisie nachplappern, auf eine Abschwächung der Krise im Jahre 1931, haben sich als Lug und Trug erwiesen. Unsere Beschlüsse vom Januarplenum des Jahres 1931 und vor allem die Perspektiven des XI. Plenums des EKKI über eine weitere Verschärfung der Krise sind durch die tatsächliche Entwicklung restlos bestätigt worden. Wir müssen viel mehr als bisher die Feststellung in den Massen popularisieren, daß sich in dieser Bestätigung die Richtigkeit unserer Linie und Beschlüsse die klare Erkenntnis des Marxismus-Leninismus, des wissenschaftlichen Sozialismus widerspiegelt. Noch niemals zuvor hat die geschichtliche Entwicklung die Autorität des Marxismus-Leninismus so leuchtend, so unzweideutig, so überwältigend erhärtet wie gerade bei den Erscheinungen der jetzigen Weltwirtschaftskrise. Die Verschärfung des Kampfes um die Märkte Ich komme jetzt zur Frage der Verschärfung des Kampfes um die Märkte, die für die gegenwärtige Phase der Krise in ökonomischer und politischer Hinsicht von großer Bedeutung ist. Seit dem Maiplenum unseres Zentralkomitees hat der internationale Kampf um die Märkte auf der Grundlage der verschärften Krise eine riesige Erbitterung und Zuspitzung erfahren. Die Kapitalisten streben auf der Suche nach einem Ausweg aus der Krise nach einer neuen Ausplünderung der Kolonien. Sie entfalten eine immer rücksichtslosere Konkurrenz untereinander. Sie wenden alle Mittel und Methoden an, um sich gegenseitig die Märkte abzujagen. Die Schutzzollpolitik, die Einfuhrkontingente und Einfuhrverbote, die Kündigung von Handelsverträgen und die Devisenzwangswirtschaft, schließlich die bewußte Inflationspolitik, wie sie im besonderen der englische Imperialismus mit der Aufgabe des Goldstandards und der Entwertung der Pfundwährung eingeleitet hat, das alles sind Kampfmittel der Imperialisten, um sich die Märkte gegenseitig strittig zu machen. Der Zollkrieg hat nicht begonnen mit der Wendung in der Handels- und Zollpolitik Englands. Die Zollpolitik des Protektionismus entsteht aus der Natur des monopolistischen Kapitalismus. Die Politik des Protektionismus hat sich besonders zugespitzt im Verlauf der ökonomischen Weltkrise und spitzt sich immer weiter zu, entsprechend dem Ausmaß der Tiefe dieser Krise. Der englische Pfundsturz in Verbindung mit der Aufgabe des Freihandels in England, die neue Schutzzollpolitik des englischen Imperialismus spielt eine besondere Rolle. Diese Politik der englischen Bourgeoisie, die von der MacDonald-Regierung betrieben wird, richtet sich gleichermaßen gegen die werktätige Bevölkerung Englands, deren Lebenshaltung durch die Inflation gesenkt wird, wie gegen die Konkurrenz der übrigen kapitalistischen Länder. Auf der Grundlage der Inflation versucht der englische Imperialismus auf dem Weltmarkt die Preise zu unterbieten, einen Dumpingexport zu betreiben. Der englische Sozialfaschismus, der diese Politik der englischen Bourgeoisie unterstützt, versucht diese Politik vor den Massen durch eine Scheinopposition gegen das Kabinett MacDonald zu verschleiern. Die Politik des englischen Imperialismus führt zu einer neuen Verschärfung der imperialistischen Gegensätze und spitzt die vorhandenen Widersprüche zwischen dem imperialistischen England und seinen Kolonien immer mehr zu. Der imperialistische Krieg ist zur Tatsache geworden! Aber nicht nur die englische Pfundpolitik, sondern überhaupt der verschärfte Kampf des Imperialismus um die Märkte spitzt alle imperialistischen Konflikte zu. Der Kampf um die Neuaufteilung der Welt und die Eroberung der Märkte verschärft sich. Die Regierungen der kapitalistischen Länder wenden die Methoden und Waffen des ökonomischen Angriffs mit besonderer Schärfe gegen die Sowjetunion an (Erhöhung der Zölle, administrative Einfuhrverbote usw.). Besonders aggressiv handelt der amerikanische Imperialismus gegen die Sowjetunion. Die Kriegsgefahr nimmt neue und aktuellere Formen an, sowohl in der Zuspitzung der Konflikte der Imperialisten untereinander, wie ganz besonders in der Richtung des unmittelbar drohenden Interventionskrieges der Imperialisten gegen die Sowjetunion. Die Ereignisse im Fernen Osten zeigen, daß der imperialistische Krieg aus einer Gefahr zu einer Tatsache geworden ist, auf die wir die allergrößte Wachsamkeit und den entschlossenen Kampfwillen der Massen einstellen müssen. Was zeigt der räuberische Überfall des japanischen Imperialismus in China? Er ist die Illustration für unsere Feststellung, daß die Imperialisten zum Kriege greifen als zu einem Mittel der Überwindung der Krise auf kapitalistischen Wege. Der japanische Imperialismus, der mit voller Unterstützung des französischen Imperialismus sowohl seinen Einbruch in die Mandschurei als auch seinen Überfall auf Schanghai, Kanton und die übrigen großen Hafenstädte Chinas unternommen hat, will die Aufteilung Chinas unter die imperialistischen Mächte erzwingen. Wir haben immer ausgesprochen, daß die ungleiche Entwicklung des Imperialismus früher oder später die Neuaufteilung Welt mit Hilfe imperialistischer Kriege auf die Tagesordnung stellen wird. Die Aufteilung Chinas spielt hierbei eine besonders große und aktuelle Rolle. Heute handelt es sich nicht mehr um bloße Tendenzen und Pläne der Imperialisten, sondern schon um konkrete Tatsachen. Die Klassenwirklichkeit hat hier erneut die Voraussagen der Kommunisten restlos bestätigt und alle von der Bourgeoisie und Sozialdemokratie künstlich gezüchteten Illusionen zerschlagen. Wir müssen lernen, an Hand solcher Tatsachen den Massen klar zu machen, daß nur die Kommunisten ihnen die Wahrheit gesagt haben. Um was geht es beim chinesisch-japanischen Krieg? Wie steht es heute in China? Wir sehen das ungeheuerliche Verbrechen des Weltimperialismus, eingeleitet durch die japanische Räuberbande, gegen ein 400-Millionen-Volk. Wir sehen den schamlosen Versuch, das chinesische Volk mit seiner vieltausendjährigen Kultur zwischen den imperialistischen Mächten einfach aufzuteilen, so wie man es im vergangenen Jahrhundert mit den Negersklaven machte. Wir müssen unzweideutig erkennen, daß dieser blutgierige Angriff des japanischen Imperialismus in der Spitze sich nicht nur gegen die chinesische Sowjetrevolution und gegen die chinesische Arbeiterklasse richtet, sondern in seiner ganzen strategischen Orientierung, in seinem ganzen Aufmarschgebiet, wie die Besetzung von Charbin usw. zeigt, gegen die Sowjetunion, das einzige Land des Sozialismus in der ganzen Welt, im besonderen richtet. Es ist kein Zufall, daß gerade das rote Tschapei, die Arbeiterstadt von Schanghai, am meisten Opfer der Bombenangriffe und der Beschießung durch die Japaner wurde. Nehmen wir z.B. das in unserer Presse und in unserer Partei gar nicht genügend ausgenutzte Memorandum von Tanaka, dem bekannten japanischen Premierminister. Man kann die Lage im Osten nur verstehen, wenn man die Enthüllungen dieses verbrecherischen Dokuments überall in den Millionenmassen Deutschlands und der Welt popularisiert. Was finden wir in dem Tanaka-Memorandum? Er sagt z.B. an einer Stelle: „Wenn wir uns in Erinnerung rufen, daß die Chinesen unsere einzigen Käufer sind, so müssen wir den Tag fürchten, an dem sich China vereinigen wird und seine Industrie zu blühen beginnt.“ Und welche Methoden schlägt Tanaka für die japanische Politik in Ostasien vor? Er sagt: „Japan wird nicht imstande sein, um der Selbstverteidigung willen und zum Schutz anderer, die Schwierigkeiten in Ostasien zu beseitigen, wenn es nicht eine Politik von ‚Blut und Eisen’ durchführt.“ Gegen wen soll sich die Politik von „Blut und Eisen“ richten außer gegen das chinesische Volk? Einmal gegen den wichtigsten imperialistischen Konkurrenten, gegen die Vereinigten Staaten, zum anderen gegen die Sowjetunion als den Hort des Freiheitskampfes aller unterdrückten Völker und Klassen. Und Tanaka zieht auch die praktischen Schlußfolgerungen, wobei er sich auf die Erfahrungen des vergangenen Weltkrieges stützt: „Mandschurei und Mongolei - das ist das Belgien des Fernen Ostens. Im großen Weltkrieg ward Belgien zum Schlachtfeld. In unseren Kriegen mit Rußland und den Vereinigten Staaten werden wir die Mandschurei und die Mongolei allen Schrecken des Krieges aussetzen müssen.“ Gegenwärtig zeigt die außerordentliche Zurückhaltung der Vereinigten Staaten gegenüber dem japanischen Vorgehen in Schanghai die große Gefahr, daß die Imperialisten ihre Konflikte untereinander vertagen, zugunsten des japanischen Überfalls auf die Sowjetunion. Es ist klar, daß der japanische Imperialismus in diesem Falle die Rolle eines Kettenhundes der Weltimperialisten spielen würde, der mit Genehmigung und stärkster Unterstützung der Vereinigten Staaten, Frankreichs, Englands usw. den Angriff auf die Sowjetunion eröffnet. Was sagt Tanaka über diese Politik des Krieges gegen Sowjetrußland? Er schreibt: „Wird die Sowjetrußland gehörige Ostchinesische Bahn sich in diesem Gebiet entwickeln, so wird unsere neue Kontinentalpolitik dadurch beeinträchtigt, und dies wird in der nächsten Zukunft unfehlbar zu einem Konflikt mit Sowjetrußland führen… Das Programm unserer nationalen Entwicklung schließt augenscheinlich die Notwendigkeit ein, in der Mongolei unsere Waffen mit Rußland zu kreuzen, um uns der Reichtümer der Nordmandschurei zu bemächtigen. Wenn wir Japans Zukunft betrachten, so müssen wir die Unvermeidlichkeit eines Krieges mit Rußland in der Nordmandschurei zugeben. Wenn diese Bahn (gemeint ist die Bahn Kirin-Hoinin und Taschantschun-Talaij gebaut ist, können wir Talai zum Ausgangspunkt eines Angriffs auf Sibirien nach drei Richtungen hin machen. Und zwar über Taonan, über Anschan und über Tsitsihar. Die Reichtümer der Nordmandschurei werden dann in unseren Händen sein.“ Der strategische Plan des japanischen Imperialismus Der strategische Plan des japanischen Imperialismus geht also dahin: Erstens: Finanzielle und ökonomische Durchdringung der Mandschurei; Zweitens: Militärische Eroberung der Mandschurei und Mongolei bei gleichzeitiger Unterdrückung des chinesischen Volkes, insbesondere unter den heutigen Verhältnissen, die Tanaka noch nicht voraussah, der chinesischen Sowjetrevolution. Drittens: Krieg gegen die Sowjetunion zur Losreißung nicht nur der ostchinesischen Eisenbahn und Wladiwostoks, nicht nur der mit der Sowjetunion freundschaftlich verbundenen Volksrepublik der äußeren Mongolei, sondern zur Eroberung Sibiriens, um einen Pufferstaat zu schaffen. Viertens: Krieg gegen die Vereinigten Staaten, um die Vorherrschaft des japanischen Imperialismus in ganz Asien und im Stillen Ozean zu schaffen. Ich will nur noch hinzufügen, daß das Tanaka-Memorandum in der weiteren Perspektive dann auch noch die Eroberung Indiens und schließlich sogar Europas durch den japanischen Imperialismus vorsieht. Aber während diese weiteren Perspektiven ebenso phantastisch und wahnwitzig erscheinen, wie die Weltherrschaftsträume der Imperialisten aller Länder - man braucht nur an die Kriegsziele der Hindenburg und Ludendorff zu denken -, währenddessen zeigt die Praxis des japanischen Imperialismus, daß er bereits mit aller Entschiedenheit dazu übergegangen ist, die ersten Teile des Tanaka-Planes zu erfüllen. Wir müssen uns also klar sein, daß dieses Tanaka-Memorandum von 1927 absolut die Linie für die gesamte Politik Japans abgibt. Und das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß der japanische Imperialismus den Krieg gegen die Sowjetunion so rasch als möglich entfesseln will. Den ganzen blutigen Ernst dieser Tatsache gilt es zu erfassen und den breitesten Massen klar zu machen. Bei diesem räuberischen Schachergeschäft in China werden sich weiterhin die Konflikte der Imperialisten untereinander zuspitzen. Aber vor der Verschärfung der Gegensätze der imperialistischen Mächte untereinander tritt immer stärker in den Vordergrund das gemeinsame Handeln der imperialistischen Mächte in der Vorbereitung des Krieges gegen die Sowjetunion. Neben dem amerikanisch-englischen Hauptgegensatz der Imperialisten untereinander rückt der amerikanisch-japanische Gegensatz wieder mehr in den Vordergrund, ohne daß dadurch die Kriegsaktionen des japanischen Imperialismus und aller anderen Imperialisten gegen die Sowjetunion eingeschränkt werden. Die Rolle des deutschen Imperialismus Für uns deutsche Kommunisten ist selbstverständlich von größter Bedeutung die Rolle des deutschen Imperialismus in der Frage des japanischen Krieges. Was sehen wir hier? Genau wie bei dem Problem des Anti-Sowjetkrieges nimmt die deutsche Bourgeoisie auch bei dem Vorgehen des japanischen Imperialismus eine solche Stellung ein, daß sie unter allen Umständen bei dem blutigen Geschäft beteiligt sein und von der Beute profitieren will. Ich verweise hier nur auf die schmutzige Rolle der deutschen faschistischen Offiziere in China, die dort als militärische Ratgeber seit Jahren an allen Kämpfen gegen die chinesische Revolution und die Roten Armeen teilnehmen. Heute ist es vor allem die Frage der Munitions- und Waffentransporte, in der sich die Teilnahme der deutschen Bourgeoisie an dem Verbrechen der Imperialisten ausdrückt. Ich weise darauf hin, daß kürzlich in der „Deutschen Bergwerkszeitung“ auf diesem Gebiet schon die Linie des wichtigsten Teiles der deutschen Industrie aufgezeigt wurde, sich im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Verschiebungen und der Belebung der Konjunktur der Kriegsindustrie an diesem Geschäft zu beteiligen. Es heißt z.B. dort: „Die Weltbörsen begegnen den Ereignissen im Fernen Osten mit einer nicht nur erstaunlichen Ruhe, sondern in einigen Fällen sogar mit einer Art von Hoffnungsfreudigkeit. Die Spekulationswelt hält die sich aus einem Kriege ergebenden wirtschaftlichen Verschiebungen zu einem großen Teil schon für konjunkturbelebend. Wir sehen mit jeder neuen Ausdehnung dieses ostasiatischen Konflikts neue Aktien- und Rohstoffgruppen an den Börsen in Bewegung kommen.“ Weiter: In einer Bezirksversammlung des GdA in Hamburg erklärte der Gewerkschaftssekretär Möhring u.a.: „Wir müssen feststellen, welche arbeitsfördernde Bedeutung der chinesisch-japanische Konflikt auch für die deutschen Angestellten gewinnt.“ Die Vorgänge im Fernen Osten, der Krieg in der Mandschurei und in den anderen chinesischen Hafenstädten bringen aber zugleich mit dem Angriff gegen die werktätigen chinesischen Massen auch die stärkste Bedrohung der Sowjetunion; damit tritt der Interventionskrieg in ein neues akutes Stadium. Die Besetzung von Charbin, die fortgesetzten japanischen Übergriffe im Gebiet der ostchinesischen Eisenbahn, die verstärkte Ansammlung weißgardistischer Elemente an der Grenze der Sowjetunion, die imperialistischen Pläne auf Schaffung eines Pufferstaates, unter Losreißung von Teilen der Sowjetunion und Einbeziehung der äußeren Mongolei, die mit der Sowjetunion in Frieden und enger Freundschaft lebt, das alles zeigt uns, wie außerordentlich bedrohlich die Lage für den Frieden der Sowjetunion ist. In derselben Linie liegt der imperialistische Gewaltstreich der litauischen Regierung auf Memel. Litauen, das auf direkte Anweisung und unter Kontrolle imperialistischer Staaten handelt, reiht sich mit diesem Gewaltakt in die Antisowjetfront der Interventionsmächte ein. Bedrohung der Sowjetunion durch den imperialistischen Krieg Wir haben schon des öfteren betont, daß die Konflikte der Imperialisten untereinander keine Abschwächung der Gefahr eines Interventionskrieges gegen die Sowjetunion darstellen. Das gilt für die gegenwärtige Situation im besonderen Maße. Heute weiß keiner von uns, was morgen schon an dieser Kriegsfront im Fernen Osten sich ändert. Der japanische Imperialismus will im Bunde mit anderen imperialistischen Mächten seine Raub- und Kriegspolitik auch gegenüber der Sowjetunion einleiten. Hier müssen die KPD und die revolutionäre Arbeiterschaft und mit ihr die internationale Arbeiterklasse schon heute alles einsetzen, um dieses Weltverbrechen mit allen seinen Konsequenzen auf das schärfste zu bekämpfen. Die Kräfte der Arbeiterklasse müssen mobilisiert werden gegen die Aufteilung Chinas durch die imperialistischen Räuberstaaten, für die Verteidigung der Sowjetunion und Sowjetchinas! Nach wie vor erweist sich die ganze Politik der Sowjetunion als die Politik des Friedens. Kaum jemals in der Vergangenheit hatten wir es so leicht, den breitesten Massen, insbesondere auch den sozialdemokratischen Arbeitern die Rolle der Sowjetmacht als Hort und Bollwerk des Friedens klar zu machen. Und dem steht gegenüber die Welt der Imperialisten, die Welt des Kapitalismus. Es gilt die Leninsche Losung der Komintern „Krieg dem imperialistischen Krieg“ in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen. Wir müssen nicht nur in Worten, sondern in unserer revolutionären Massenarbeit und Aktionen den bolschewistischen Kampf gegen den Krieg organisieren und führen. Wir müssen die Haager Instruktion Lenins und die Beschlüsse des VI. Weltkongresses der Komintern zum Allgemeingut der Partei und der Arbeiterklasse machen. Ich will hier nicht viele Worte verlieren über die schändliche Rolle des Völkerbundes, dieses Kriegsinstruments der imperialistischen Mächte, die heute auch jedem sozialdemokratischen Arbeiter klar zu werden beginnt. Oder nehmen wir die ungeheuerliche Heuchelei der Imperialisten, die sich in Genf zur sogenannten Abrüstungskonferenz vereinigen, während zugleich im Fernen Osten die japanischen Kanonen und Geschütze donnern und Bombenflugzeuge über den Städten kreisen. Ist es nicht blutiger Hohn, wenn dasselbe Japan, das ohne Zögern und ohne die geringsten Hemmungen seinen Raubzug gegen das chinesische Volk durchführt, zugleich eine führende Rolle bei der Genfer Abrüstungskomödie spielt? In Genf hat Genosse Litwinow den alten Vorschlag der Sowjetregierung erneut aufgenommen und im Namen der Arbeiterklasse der ganzen Welt die völlige und absolute Abrüstung vorgeschlagen. Klar und eindeutig unterstrich Genosse Litwinow die drohende Gefahr neuer Kriege. In glänzender Weise geißelte Genosse Litwinow den begeistert von der II. Internationale „begrüßten Plan der französischen Imperialisten, durch die Gründung einer Völkerbundsarmee eine Armee der Imperialisten gegen die Sowjetunion auf die Beine zu stellen. Genosse Litwinow hat auf dieser Tagung der Imperialisten noch einmal vor allen Proletariern der Welt ausgesprochen, daß die Sowjetregierung vom ersten Tage ihres Bestehens an den imperialistischen Krieg nicht nur mit Worten, sondern durch ihre Taten verurteilt hat, daß die Sowjetunion sich gegen alle Kriegstribute, gegen jede nationale Unterdrückung eines Volkes durch das andere gewendet hat. Die Imperialisten und ihre Presse haben diese Rede des Genossen Litwinow, die zur selben Stunde gehalten wurde, in der ein Granatenhagel japanischer Flugzeuge und Geschütze auf das Arbeiterviertel Tschapel niederging, mit offenem Hohn aufgenommen. Wir müssen diese Rede Millionen Proletariern und Werktätigen zugänglich machen, wir müssen all die heuchlerischen Abrüstungsmanöver der Imperialisten vor der Arbeiterklasse entlarven und sie zu aktiven Massenaktionen gegen den imperialistischen Krieg, für die Verteidigung der Sowjetunion mobilisieren. Ist es nicht völlig klar, daß diese Abrüstungskonferenz nur die Kulisse für die Kriegsrüstung der Imperialisten abgibt? Nehmen wir dazu noch die Tatsache, daß Paul Boncour, der Vorsitzende der Völkerbundskonferenz die Frechheit besitzen kann, von „Mißverständnissen“ zu reden im Zusammenhang mit dem Krieg des japanischen Imperialismus gegen das chinesische Volk. Nur eine Macht, die auf der Abrüstungskonferenz vertreten ist, kämpft wirklich für den Frieden, ist wirklich zur Abrüstung bereit: die Sowjetunion. Alle anderen Teilnehmer, einschließlich Deutschlands, spielen eine Komödie zur Täuschung der Massen. Download 5.01 Kb. Do'stlaringiz bilan baham: |
Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©fayllar.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling
ma'muriyatiga murojaat qiling