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TYPOLOGISCHE CHARAKTERISTIK DES VERBS IM DEUTSCHEN UND IM USBEKISCHEN


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: TYPOLOGISCHE CHARAKTERISTIK DES VERBS IM DEUTSCHEN UND IM USBEKISCHEN.
Gliederung:

  1. Die grammatische Kategorien des Verbs.

  2. Klassifikation der Verben.

  3. Einteilung der Verben nach der Valenz.

  4. Rektion der Verben.

Literatur:
l)Benjaminow.I.R Vergleichende Typologie der deutschen und usbekischen Sprachen. Toschkent „Öqituvtschi"1982 Seite 109-116.
2)Korablewa L.G. Kurzgefaßte deutsche Grammatik. M-L,1965 Seite 67-75
3)Schmitt. D Lehr und Übungsbuch der deutschen Grammatik München, 1999. S. 34, S. 70

Die finiten Formen des Verbes weisen in beiden Sprachen foigende grammatische Kategorien auf:




Kategorie: Im Deutschen: Im Usbekischen
1. Zeit + +
2. Person + +
3. Geschlecht + —
4. Zahl + +
5. Modus + +
6. Genus + +

Diese Kategorien sind nach ihrem Wesen prädikativc Kategorien: sie gestalten den Satz als Aussage und kommen den finiten Formen des Verbs als dem Prädikat des Satzes zu..- Zugrunde diesen Kategorien liegen der Sprechakt und die ßeziehungen, die im Sprechakt entstehen.
Obwohl das Verb in beiden Sprachen formal dieselben grarnmatischen Kategorien hat, doch gibt es unter ihnen wesentliche Unterschiede. Sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihren Gestalt und Gehalt (Form und Inhalt).
KLASSIFIKATION DER VERBEN NACH MORPHOLOGISCHEN
KRITERIEN
Die grundlegende Besonderheit des deutschen Verbsystems gegenüber dem Usbekischen besteht darin, daß sie nach- ihrer Konjugation in vier Gruppen eingeteilt werden: starke, schwache, präterito-präsentia und unregelmäßige Ver-ben. Jedes dieser Verben hat in der Bildung der Formen seine Besonderheiten vom Usbekischen wesentlich abwei-chend:
1. Die starken Verben. Sie bilden ihre Grundformen
.mittels des Abfauts: linden — band—gebunden;.Idufen — lief—

gelaufcn; fahrerr— fuhr—gefahren u.a. Im Präsens verändern manche Verben den Stammvolkal e zu i (Brechung): ich nehme — du nimmst — er ' nimmt; andere bekommen den Uinlaut:.
ich fahre, du fährst, er fährt;
das Partizip II bilden die starken Verben mlt dem Prafix
ge- und dem Suffix -en: gekommen, gefahren, gelesen.
Die schwachen Verben. Sie bilden das Präteritum mit
dem Suffix -(e)te und das Partizip II mit dem Präfix ge-
und dem Suffix -(e)t. Der Stamm bleibt immer unverändert:
sagen — sagte — gesagt.

Die Verben präterito — präsentia und die unregel-
raäßigen Verben haben auch besondere Bildung-und Kon-
jugationsformen, so zB.:

Das Präsens der Verben präterito-präsentia wollcn, sollen, können, mögen, dürfen, müssen, wissen ist folgendes:


ich will, soll, kann, mag, darf, muß, weiß
du willst, sollst, kannst, magst, darfst, mußt, weißt
er will soll, kann, mag, darf, muß, weiß
wir wollen, sollen,können, mögen, dürfen,müssen,wissen
ihr wollt, sollt, konnt, mögt, dürft, müßt, wißt
sie wollten, sollen, können, mögen,dürfen,müssen,wissen


Das Verb sein isl ein suppletives Verb: sein — war —
gewesen: ich bin, du bist, er ist, wir sind usw., Dic Vеr-bon haben und vverden verändern in cinigen Formen den Stammkonsonanten: haben — hatte — gehabt; du hast, cr hat, sie hatten; werden — wurde—geworden: du wirst u.a.
Das Präsens cler unregelmäßigen Verben sein, haben, werden, tun
Singular
1. P. ich bin, habe, werde, tue
2. P. du bist, fiast, wirst, tust
3. P. er ist, hat, wird, tut
Plural
1. P. wir sind, haben, werden, tun
2. P. ihr sdd, habt, werdet, tut
3. P. sie sind, habeu,werden, tun
4. Manche Verben haben bei gleichem Infinitiv sowohl starke als auch sphwache Formen.
Im Usbekischen gibt es nur ein einlieitliches Konjuga-tionssystem für sämtliche Verben, und zwar:
Infinitiv Präterilale Form Partizlpialform
ўқимоқ ўқиди ўқиган
келмоқ келди келган
кўрмоқ кўрди кўрган
олмоқ олди олган
Sie weisen folgenrief Konjugationsparadigma auf:
Die formen der Gegenwart und Zukunft werden im Us-
bekischen durch Anfügung folgender Personalendungen an
den Verbstamm gebildet. Vgl:

Бирлик (Singular)



Кўплик (Plural)

1. ш. = а + ман 2. ш. = а + сан 3. ш. = а + ли





= а + миз
= а + сиз
= а + дилар



V gl.: ман кел ман
Кел сан ёз сан
Ёз + а + ди бор + моқда + миз
Бор миз ол сиз
Ол сиз кўр (лар)
Кўр дилар




Für die Vergangenheit werden folgende Konjugatinsfor-
ment verwendet;



кел
ол
ёз
кўр
бор

+ -ар /
+ ган - /
моқда - /
а + ётган

эди

+ м
+ нг
-
+ к
+ нгиз
+ (лар)





к ел + ман
о
+ ган
(- иб)
л + сан

ёз + (ди)
кўр + миз
бор + сиз
+ (лар)



ZUR KLASSIFIKATION DER VERBEN NACH SYNTAKTISCHEN KRITERIEN
1. In beiden Sprachen unterscheidet man Vollverben (Мустақл феъллар) und Hilfsverben (ёрдамчи феъллар)-
Die Zahl und Funktion der Hilfsverberr fallen nicht zusammen: Im Deutschen gibt es drci HilfsverLen: haben, seln, und werden, die vorwiegend zur Bildung der analy-tischen Fornien des Verbs dienen, und zwar: Perfekt, Plus-quamperfekt, Futur I und Futur II, Aktiv und Passiv, Kon-ditionalis I und Konditionalis II u. a.
ich hatie (hatte, hätte) gelesen
ich bin (war, wäre) gekommen
ich wiirde gelesen fiaben
Das Buch wird (wurde, isf, war) gelesen (worden).
Im Usbekischeti gibt es eine Reihe von Hilfsverben wie:
олмоқ,бошламоқ ,бермоқ,чиқмоқ, юрмоқ, келмоқ, турмоқ ,
u. a.,die zur Bildung der zusammengesetzten Verbalformen dienen. Das usbekische zusammengesetzte Verb unterscheidet sich von deutsclien dadurch, das es min-desiens aus zwei Verbstäminen besteht: aus dem Grundverb und aus Hilfsverb, sie bilden eine spmantische Einheit:
— die Konstruktion: das Konverb auf –иб (oder -a) + eines der Hilfsverben.
Je nach der Zeitform des Hiifsverbs köntien diese Konstruktionen verschiedene Verlaufsweisen der Zeit — die Aktionsart — ausdrücken: den Anfang, die Dauer und die Vollendung eines Geschehens. Vgl.:


У соат ўнда қайтиб келди. Er ist um 10 Uhr zur zurückgekehrt.
У одатда кеч қайтиб келади. Er kam gewöhnlich spät zurück.
У югуриб келади. Er kam gelauten.
Қор ёға бошлади. Es fing an zu schneien.
Қор тўҳтади (ёғиб бўлди) Es hörte auf zu schneien.
(Weitere Belеge siehe in § 39).


2. Nach dem Verhältnis zum Objekt unterscheidet man , in beiden Sprachen transitive und intransitive Verben (ўтимли ва ўтимсиз феълар).
Transitive Verben sind solche Verben, bei denen ein Akkusativobjekt (воситасиз тўлдирувчи) stehen kann, das bei der Passivtransformation zum Subjektnominativ wird.
z B. erfüllen — бажармоқ, bauen — қурмоқ,_ schreiben — ёзмоқ usw.
Zu den intransitiven Verben zählt man Verben, nach denen im Usbekischen der Dativ, der Lokativ oder der Ab-lativ sowie ein postpositionales Objekt stehen. Im ,Peut-schen aber kann ein Genitivobjekt, Dativobjekt und iP'räpo-sitionales Objekt stehen. Vgl.:
Er kam. У келди.
Das Kind schläft. Бола ухлаяпти.
mit dem Autobus автобус билан
durch das Radio радио орқали
um den Frieden kämpfen тинчлик учун курашмоқ;
Zu beachten ist, daß es in beiden Sprachen zur Transi-tivierung intransitiver Verben verschiedene Affixe dienen: -ат, -гиз, -тир — im Usbekischen (Siehe 3)
Im Deutschen sind es Präfixe be-, er- Vgl.:
antworten auf — beantworten ухламоқ — ухлатмоқ
eintreten — betreten кирмоқ — киргизмоқ,
denken an — bedenken юрмоқ — юргизмоқ
biiten — erbitten келмоқ — келтирмоқ,
— Eine besondere Gruppe von Verben bilden die sogenannten kausativen oder faktitiven Verben. Hierher gehören Verben, die gegenüber der Grundbedetitung ein Veran-lassen, ein Machen darstellen. Im Unterschied zum Deuti schen bilden diese Verben ein besonderes Genus—Verb-( феълнинг орттирма нисбати). Es gibt folgende Kausativ bildungen in beiden Sprachen:
Im Deutschen: Im Usbekischen:
— Verbreitet sind die syntheti-— Verbreitet sind nur syntheti-
sche und analytische Formen sche Formen mit äußeren Fle-
der Kausativbildungen. Im xionen:
Unterschied zum Usbekischen -тир, -дир, -гиз, -ир, -ар
kommen hier meist Eiemente -op, -т u.a.
der inneren Flexion vor:
der Ablaut, Umlaut und Konsonan-
tenwechsel,

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