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RinderAllianz-Gemeinsamkeit bei den


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RinderAllianz-Gemeinsamkeit bei den 

Dexter-Züchtern

Die  Dexter-Züchter haben echte Ge-

meinsamkeit gelebt und einen Rinder-

Allianz-Wettbewerb mit einer super 

Beteiligung von Mecklenburger Zucht-

betrieben gezeigt. Es war ein Wettbe-

werb der Königsdisziplinen. Den Ring 

dominierten Kühe mit Kalb und Altbul-

len. Dafür gilt allen Züchtern ein ganz 

herzliches Dankeschön. Darüber hinaus 

war ein Zuchtbetrieb ganz besonders 

erfolgreich und das zum zweiten Mal. 



Auguste (Denmark x Ramses), eine sehr 

typvolle schwarze Kuh aus dem Zucht-

betrieb Betina und Philipp Masch (Bar-

tenshagen, M-V) erhielt, wie im Vorjahr, 

den Siegertitel. Darüber hinaus bekam 

die Auguste-Tochter Sulley, auch gezo-

gen von Familie Masch, den Ia-Preis für 

die beste Färse. Bei den Dexter-Bullen 

konnte sich der sehr tiefe und typstarke, 

vierjährige schwarze Bulle Danny (Dan-

nyboy x K. Milos), gezogen von Walter 

Theek, Arensberg, vorgestellt von Mar-

co Projahn, Mechau, durchsetzen. Nur 

knapp dahinter platzierte sich der etwas 

jüngere Reservesieger Ferdinand (Amset 

x Denmark), aus der Zucht von Dr. Ge-

rald Stumpf, Satow.

Highland Cattle und Hereford domi-

nierten im Interbreedwettbewerb 

Der Titel „Beste Kuh der Schau“ ging 

an die sehr harmonische Highlandkuh 

Belle aus der Zuchtstätte Carola Flohr, 

Nienburg. Im Interbreedwettbewerb der 

Altbullen gab es dieses Mal ein vollkom-

men neues Bild an der Spitze. Der enorm 

rahmige Herefordbulle Taham  (ehema-

liger RinderAllianz-KB-Bulle) aus der 

Zuchtstätte Sirkka Schünemann, Alt-

märkische Höhe, beeindruckte mit sehr 

viel Rassetyp und erhielt den Siegertitel 

„Bester Bulle“ knapp vor dem sehr kor-

rekten Highlandbullen Wyndham aus 

der Zucht von Dr. Wolfgang Schüler, 

Brucke. Die weiteren Platzierungen und 

Rassesieger sind veröffentlicht unter 

www.rinderallianz.de.

Das ultimative Losrind 2017 war die 

dunfarbene Gallowayfärse Samanta aus 

der Zucht von Karl Friedrich Schöning, 

Garsena. Der glückliche Gewinner Lars 

Velten, Oebisfelde, ist HB-Mitgliedsbe-

trieb (Dexter) und hat sich über den Neu-

zugang sehr gefreut. 



(Nachtrag: Wenige Tage später sendete 

Familie Velten einen netten Danke-Brief 

an Familie Schöning für das tolle, führige 

Rind, das schon Familienanschluss ge-

funden hat.)

Ein herzliches Dankeschön gilt unserem 



Preisrichter Paul Bierstedt (RBB). Er ab-

solvierte mit viel Bravour ein Marathon-

programm und bescheinigte den Züch-

tern ein sehr hohes Schauniveau. Der 

Dank gilt weiterhin allen Züchtern, die 

mit ihren Tieren dabei waren, und ganz 

besonders auch den Rassesprechern, die 

einen enormen Beitrag am Erfolg haben.



Interessante Gespräche zum Züchter-

abend 

Der gut besuchte Jungzüchterwettbe-

werb endete in angenehmer Stimmung 

und Vorfreude auf den Züchterabend. 

Wie schon im letzten Jahr waren auch 

dieses Mal Partner aus Tschechien und 

Bulgarien zu Gast. Dabei lag Fleckvieh-

Simmental im besonderen Fokus der 

abendlichen deutsch-bulgarischen Ge-

spräche. Angedacht wurde der über-

haupt erste Import der Rasse nach Bul-

garien noch in diesem Frühjahr.



Fleischrind-Spitzengenetik bei der 

Auktion heiß umworben

Die Auktion bildet traditionsgemäß den 

Höhepunkt und Abschluss der Fleisch-

rindertage. Es standen insgesamt 37 

Bullen im Verkaufskontingent. Schon 

die Körung der Bullen wurde von vielen 

Züchtern voller Aufmerksamkeit ver-

folgt. Ganz besonders beeindruckend 

und gegenüber dem Vorjahr noch ein-

mal ein Stück besser war auch hier die 

Gruppe Fleckvieh-Simmental. Die ins-

gesamt 27 Bullen zeigten Homogenität 

und Qualität auf Spitzenniveau. Es war 

   Dexter, ein starker Rasseauft ritt - Dr. Gerald Stumpf mit dem dreijährigen Re-

servesiegerbullen FERDINAND

   Das hatten sie nicht erwartet - der Interbreed-Sieg der Kühe ging an die sehr 

schicke HC-Kuh BELLE, gezogen von Familie Flohr aus Nienburg


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Zucht Fleischrind

die beste Kollektion der vergangenen 

25 Jahre. Genau dies war der Grund, der 

Freunde und Interessenten der Rasse 

aus ganz Deutschland und dem Ausland 

nach Bismark führte. Als bester Bulle der 

Rasse und bester Jungbulle der Schau 

konnte sich T-Bonus PS aus dem Zucht-

betrieb Albert Bunde, Drewitz, behaup-

ten. Der Bulle brillierte mit einer Spit-

zenbewertung von 9/8/8. Hier hat British 

Simmentalgenetik ganz hervorragend 

gepasst. Der im mittleren Rahmen ste-

hende T-Bonus zeigte Tiefe, Länge, eine 

sehr plastische Bemuskelung, hervorra-

gende tägliche Zunahmen bei einem ab-

solut überzeugenden Gesamteindruck. 

Auch der Reservesieger der Rasse stand 

dem kaum nach. Hector Pp (Hecking x 

Atlantis) präsentierte eine sehr gelun-

gene Kombination der deutschen Vater-

linie Hecking-Hornig mit Atlantis auf 

der Mutterseite. Dieser ebenfalls 9/8/8 

gekörte Bulle erzielte einen Zuschlag 

von 4.200 €  und ging an einen Zucht-

betrieb in M-V. Den Spitzenpreis bei den 

Fleckvieh-Simmental-Bullen konnte mit 



4.500 € der Zuchtbetrieb Uwe Harstel, 

Rohrbeck, für den sehr kompletten Gero 



PP (8/8/8) erzielen. Zwei weitere Top 

Fleckvieh-Simmental-Bullen gingen für 

jeweils 4.000 € nach Litauen: Charles 

(Comet x Gigant) aus der Feißel GbR, 

gekört mit 8/8/8, und Jesse (Jimbalaya 

x Palma) von Michael Bock, 8/8/8 ge-

kört. Auch dies ist ein super Ergebnis. 

Den absoluten Spitzenpreis der Schau 

aber erzielte ein Limousinbulle aus der 

Zucht von Dirk Braunschweig, Großwul-

kow. Für den genetisch hornlosen Re-

nus  fiel der Hammer des Auktionators 

nach einem spannenden Bieterduell bei 



6.000 €. Der Topseller bei den Charolais 

war Tiago PP (Thorben x Marcus), 8/8/7 



   „Eigentlich züchten wir Dexter“, aber Lars Velten (r.) freut sich, dass er das Galloway-Losrind mit nach 

Hause nehmen darf

   Voll besetzte Plätze, zufriedene Käufer und Verkäufer, das war die Fleischrind-Bullenauktion Bismark 2017

gekört, aus der bekannten Zuchtstätte 

LWB Radloff, Siedenbollentin (M-V). Den 

Zuschlag für Tiago erhielt bei 4.000 € 

ein Brandenburger Zuchtbetrieb. 

Der durchschnittliche Preis aller Bullen 

lag bei 3.197 € und damit über dem Ni-

veau des Vorjahres. Wir wünschen allen 

Käufern viel Erfolg und maximales Züch-

terglück. 



G. Pohl

Limousinbulle GUPPY ist neuer Champion

Karow war Treffpunkt für Fleischrindzüchter aus Nah und Fern

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RIND


UND

WIR


  

April 2017



„Guppy vom Tollensesee“ ist nicht 

etwa ein „toller Hecht“ in besagtem 

See, sondern neuer Champion der Ka-

rower Fleischrindbullenauktion. Mit 

den Traumnoten 8-9-8 gekört, über-

zeugte der auf dem Limousinhof Zip-

pelow gezüchtete Bulle nicht nur die 

Körkommission, sondern auch den 

Preisrichter Jost Grünhaupt aus Hes-

sen. Im Zuge der Auktion am 22. März 

wechselte der Bulle dann folgerichtig 

für den künftigen Einsatz in einen hes-

sischen Zuchtbetrieb.

Vielfältige Bullenkollektion

Zur diesjährigen Fleischrindbullenauk-

tion kamen insgesamt 60 Jungbullen 

zum Auftrieb. Neben den Hauptrassen 

Uckermärker (18 Bullen), Fleckvieh-

Simmental (14), Angus (12), Charolais 

(7) und Limousin (4) stand auch eine 

handverlesene Kollektion von Jung-

bullen der kleineren Rasseblöcke (Au-

brac, Blonde d’Aquitaine, Gelbvieh und 

Weißblaue Belgier) zum Verkauf. Erst-

malig wurden in den Rassen Angus und 

Uckermärker alle Bullen aus dem Rin-

derAllianz-Zuchtgebiet ausschließlich 

über den Auktionsstandort Karow an-

geboten und versteigert. Ziel der Bün-

delung war es, das Angebot durch die 

zahlenmäßig stärkere und vielfältigere 



   Preisrichter Jost Grünhaupt kürte den Limousinbullen „Guppy“ von Felix Wirtz 

aus Zippelow zum neuen Champion der Karower Fleischrindbullenauktion

Kollektion noch attraktiver zu gestalten 

und die potentiellen Käufer dadurch ge-

zielt nach Karow zu lenken. Generell 

war das Bullenangebot durch starke 

Leistungen und genetische Breite ge-

prägt. Abgesehen von den drei Bullen 

der Rassen Aubrac und Weißblaue Bel-

gier waren alle Bullen genetisch horn-

los. Fünf Jungbullen waren ökologisch 

gezogen und konnten mit entsprechen-

dem Biozertifikat angeboten werden. 

Neun Bullen hatten die Stationsprüfung 

in der MPA Laage durchlaufen.



Prämierung gab Orientierung für po-

tentielle Bieter

Nach einer gelungenen Körung am 

21. März 2017 füllten sich am folgen-

den Tag die Ränge in der frühlingshaft 

geschmückten RinderAllianz-Auk-

tionshalle bis zum letzten Platz. Die 

Spitzenqualität zog nationales und in-

ternationales Publikum an. Am Vormit-

tag präsentierten sich alle Bullen noch 

einmal den Gästen und potentiellen 

Bietern im Schauring. Während der 

Prämierung stellte Preisrichter Jost 

Grünhaupt, Zuchtleiter Fleischrind bei 

der ZBH in Hessen, die besten Bullen 

heraus und wählte seinen Favoriten 

zum Champion. In den einzelnen Ras-

sen siegten:

  Angus

-  Sieger: Kat.-Nr. 3 Pythagoras K (KEA 

Pyrmont x Karlos), Gut Karow GbR

-  Reservesieger: Kat.-Nr. 13 KEA Vir-

gil (Virile x Sakic), Hartmut Keun-

ecke, Lauenhagen



Charolais

-  Sieger: Kat.-Nr. 19 KMU Ivanhoe Pp* 

(Isbjorn x Julius), Kirch-Mulsower 

Agrar GmbH

-  Reservesieger (RS): Kat.-Nr. 26 Dan-

ko PP* (KMU Doran x Thorben), 

LWB Radloff, Siedenbollentin

Fleckvieh-Simmental

-  Sieger: Kat.-Nr. 33 Addi Pp* (Atlas x 

Disko-ET), Uwe Harstel, Iden-Rohr-

beck


-  RS: Kat.-Nr. 37 EGH Dante Pp* (Di-

mas x Basse), Engfer GbR, Groß Hel-

le

Limousin

-  Sieger: Kat.-Nr. 48 Guppy Pp* (Grin-

go x Virgil), Limousinhof Zippelow

-  RS: Kat.-Nr. 50 KMU Orion PP* 

(Overlund x Attila), Kirch-Mulso-

wer Agrar GmbH



Uckermärker

-  Sieger: Kat.-Nr. 53 Tewes Pp* (Täve 

x Impuls), Marktfrucht GbR Mahl-

zow


- RS: Kat.-Nr. 69 Thor Pp (Täve x In-

golf ), Marktfrucht GbR Mahlzow



   Bestseller der Auktion war der Fleckviehjungbulle „Th

  aisen“ von Dirk 

Brüdgam aus Udars (Rügen) - fand für 5.200 € seinen neuen Besitzer

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Zucht Fleischrind



   „Pythagoras K“, Siegerbulle der Rasse Angus, kam aus dem Gut Karow 

und wird künft ig bei einem Züchter in Litauen eingesetzt

Bei der Auswahl des Champions ging am 

Limousin-Siegerbullen „Guppy“ keine 

Entscheidung vorbei. Extrem fleisch-

reich, dazu mit besten Rassemerkmalen 

und Bewegungsabläufen ausgestattet, 

ließ der Bulle, der von seinem Besitzer 

Felix Wirtz, Limousinhof Zippelow, bis 

aufs i-Tüpfelchen punktgenau auf den 

großen Tag vorbereitet wurde, keine 

Wünsche offen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem tol-

len Zuchtprodukt!

Auktion mit zufriedenstellendem Ge-

samtergebnis

Im Rahmen der nachfolgenden Auktion 

versteigerte Auktionator Thomas von 

der Heide 56 Tiere. Der größte Teil ging 

an Züchter und Gebrauchsherdenhalter 

im RinderAllianz-Zuchtgebiet, dreiBul-

len ins Ausland (Polen und Litauen), 

zwölf Bullen in andere deutsche Zucht-

gebiete. Mit einem sehr zufriedenstel-

lenden Durchschnittspreis von 3.162 € 

lag das Ergebnis im Rahmen der letzten 

Jahre. Die besten Resultate wurden da-

bei in den Rassen Fleckvieh-Simmental 

(durchschnittlich 3.377 €) und Ucker-

märker (durchschnittlich 3.322 €) er-

zielt. Der einzige angebotene Gelbvieh-

bulle Mika PP* (Marlo x Gilmar) aus der 

Trebeltal Bioprodukte GbR war ebenfalls 

heiß umworben und führte mit einem 

Zuschlag von 4.000 € zum besten „Ras-

sedurchschnitt“.

Der Topseller des Tages kam von Dirk 

Brüdgam, Udars. Sein Fleckvieh-Sim-

mental-Bulle Thaisen PP* (Tuareg x 

Bruno) wurde für 5.200 € an einen 

Zuchtbetrieb in der Nähe von Rostock 

verkauft. Bei einem Preis von 4.600 € 

fiel der Hammer für KEA Virgil, Reser-

vesieger der Rasse Angus. Dieser typ-

starke, bestens entwickelte Aberdeen 

Angus ging an einen Hochzuchtbetrieb 

in Hessen. Unter den TOP 3 war eben-

falls der Uckermärker-Bulle Theiß (Täve 

x Sigor) aus dem Zuchtstall der Markt-

frucht Mahlzow GbR, der mit einem tol-

len „Gesamt-Paket“ inklusive seltener 

Genetik glänzte, daher heiß umkämpft 

war und künftig seine Dienste im nörd-

lichen Mecklenburg verrichten wird. In 

den Rassen Angus und Charolais kaufte 

die RinderAllianz jeweils einen Bullen 

für die Besamungsstation in Woldegk 

an. Sperma der Bullen Kerubinio K (REA 

Kombi R x Nick B995), gezüchtet in der 

Gut Karow GbR, sowie Dion PP* (KMU 

Doran x Thorben), gezüchtet im LWB 

Radloff, wird somit in absehbarer Zeit 

für die künstliche Besamung verfügbar 

sein!


S. Schmidt

   Sieger der Rasse Uckermärker „Tewes“ aus der Marktfrucht GbR Mahlzow 

war aufgrund seltener Abstammung stark begehrt

   Siegerbullenauswahl mit den besten Vertretern aller neun Rassen

RIND

UND


WIR

  

April 2017



“ 

Danke! 

Für die Unterstützung möchten wir uns herzlich  

bei allen Beschickern, Helfern und Sponsoren bedanken.  

Mit ihrem Engagement haben sie einen wesentlichen Beitrag  

zum Gelingen dieser Tage geleistet. 

Allen Käufern wünschen wir viel Erfolg mit den neuen Tieren im Stall.



Am 7. und 8. März 2017 fanden die 

Milchrindtage mit zahlreichen Land-

wirten, Herdenmanagern, Beratern 

und Interessierten statt. An beiden 

Veranstaltungsorten (07.03. in Gü-

strow und 08.03. in Woldegk) wurde 

den Zuhörern eine vielfältige Vortrags-

palette zur nachhaltigen Milchproduk-

tion geboten. Durch das Programm 

führte Dr. Anke Römer vom Institut 

für Tierproduktion der LFA M-V. 

Die Arbeit am und mit dem Tier – der 

Schlüssel zum Erfolg

Low Stress Stockmanship – viele Land-

wirte haben sich sicher gefragt, was ist 

das wieder für ein neumodischer Aus-

druck und wofür das Ganze? Die Ant-

wort gab Philipp Wenz ziemlich schnell. 

Denn es bedeutet: „stressarm, effizient 

und sicher mit Rindern im Alltag ar-

beiten“ (siehe Infokasten). Und wie das 

funktioniert, zeigte er an simplen Pra-

xisbeispielen. So betonte er, dass wir 

als Landwirte verstehen müssen, wie 

die gegebene Situation von Kühen aus 

deren Perspektive eingeschätzt wird. 

Ein Untergrundwechsel wirkt sich bei 

Tieren zunächst immer mit einem un-

sicheren, langsamen Gang aus – das 

hat nichts damit zu tun, dass die Kühe 

(wenn sie klauengesund sind) nicht 

laufen wollen. Auch Kühe müssen ler-

nen, mit neuen Gegebenheiten zurecht-

zukommen und werden sich auch daran 

gewöhnen. Ebenso verwies er darauf, 

dass Kühe beim Treiben aktiv gebremst 

werden, worüber sich viele Landwirte 

nicht bewusst sind. Daher ist das Ver-

stehen der vier Elemente des Treibens: 

Position – Winkel – Geschwindigkeit 

und Timing wichtig und sollte bei der 

täglichen Arbeit und zur Verbesserung 

der Mensch-Tier-Beziehungen berück-

sichtigt werden.



Weidehaltung sollte gut überlegt sein

Dr. Jürgen Müller (AUF der Uni Rostock) 

referierte zu Möglichkeiten und Verfah-

ren der Weidehaltung von Milchkühen 

und stellte fest, dass im Zuge von Agrar-

reformen die Veredlung von Grünland 

immer mehr an Bedeutung verliert. Und 

das, obwohl derzeitig ein gestiegenes In-

teresse an der Weidehaltung bspw. durch 

die Nutzung von Marketingpotenzialen 

für das Produkt „Weidemilch“ oder durch 

die Öffentlichkeit, die Weidehaltung als 

tiergerechte Haltungsform ansieht, zu 

verzeichnen ist. Der Wissenschaftler be-

tonte gleichzeitig, dass sogenannte Voll-

weidesysteme mit Weidegrasdominanz 

nur auf Gunststandorten wirtschaftlich 

und konkurrenzfähig bei konventionel-

ler Wirtschaftsweise betrieben werden 

können. Mit Zusatzerlösen und einer 

möglichen Förderung erhalten Halbtags-

weiden mit Maiszufütterung bei einem 

moderaten Leistungsniveau eine Chance 

sich zu etablieren. Derzeitig jedoch pro-

fitieren insbesondere ökologisch wirt-

schaftende Milchviehhalter aufgrund 

des niedrigeren Leistungsniveaus der 

Milchkühe. Zusammengefasst: „Wer mit 

Erfolg seine Kühe weiden möchte, muss 

das Weiden können“ und die Rahmenbe-

dingungen müssen stimmen.



Kühe sind eigen gegenüber Verbrau-

cherwünsche(n)

Viele Verbraucher wünschen sich Kühe 

auf der Weide – am besten tagsüber. 

Aber wollen das wirklich die Kühe? 

Rund um die Uhr, zu jeder Tageszeit? 

Dieser und anderen Fragen zum Aus-

laufverhalten von Milchkühen ging der 

Forscher  Olaf Tober  (LFA  M-V)  nach 

und kam zu „verbraucherunfreundli-

chen“ Verhaltensweisen seitens der 

Kühe. Denn Kühe gehen bevorzugt 

nachts oder am frühen Morgen an die 

frische Luft (also dann, wenn die Ver-

braucher schlafen) und nur bei optima-

len Wetter, d. h. wenn es nicht zu stark 

regnet und wenn die Sonneneinstrah-

lung nicht zu intensiv ist. Ach, und heiß 

wollen es die Kühe auch nicht. Sind halt 

eigenwillige Tiere, die gerne Milch für 

die Verbraucher geben, sich aber nicht 

in die Karten schauen lassen, was sie 

auf der Weide fressen und wie sie sich 

bewegen.

Moderne Zuchtmethoden verbessern 

Gesundheit und Lebensleistung

Neue Züchtungstechniken in der Nutz-

tierhaltung wurden von Dr. Sabine Krü-

ger bzw. Heiko Güldenpfennig (Rinder-

Allianz) vorgestellt.

Im Rahmen des Testherdenprogramms 

wurden die entwickelten Zuchtwer-

te MASTITIS

plus


, dieser kann zu einem 

Mehrerlös bei Nachzuchten führen, und 

KLAUEN

plus


, ein Index aus 6 Einzelzucht-

werten, vorgestellt sowie der Nutzen 

der geno mischen Selektion erläutert. 

Die geno mische Selektion als Manage-

menttool im Rahmen von „KuhVision“, 

ein Projekt mit Start Mitte 2016, bein-

haltet die Erfassung, Auswertung und 

genomische Zuchtwertschätzung neuer 

Merkmale.  Zudem wird eine neue Kuh-

Lernstichprobe für die Zuchtwertschät-

zung aufgebaut. Als Landwirt haben Sie 

zusätzliche Informationen wie volles 

Wissen zu genetischen Besonderheiten 

ihrer Herde. Sie können Erbfehler aus-

schließen und die Abstammung mittels 

Typisierung sicher prüfen. 



Warenterminbörsen – eine Alternative 

für Landwirte?

Welche Einsatzmöglichkeiten der Wa-

renterminbörsen im Milchbereich für 

Kühe verbraucherfreundlich halten  

Gar nicht so einfach

auf der Weide fressen und wie sie sich



5 Grundsätze für Low-Stress-Stockman-

ship (Wenz, 2017)

  Tiere wollen sehen, wer sie treibt.

Tiere wollen dahin gehen, wohin 

sie schauen.

Tiere haben wenig Geduld.

Tiere haben nur eins im Sinn.

Bewegung erzeugt Bewegung.

Was Sie besser lassen sollten ... 

(Wenz, 2017)

  Lärm (Rufen, Schreien, Klappern, 

Pfeifen, ...)

  Schnelle und hektische Bewegungen 

(z. B. mit den Armen fuchteln)

  Tiere schlagen, schieben, schubsen, 

ziehen ...

  Tieren den Weg verstellen bzw. 

ihnen in den Weg springen

72

RIND



UND

WIR


  

April 2017



Milcherzeuger und Molkereien vorhan-

den sind, zeigte Florian Hildebrand 

(H. Jürgen Kiefer GmbH) auf. Nach der 

Klärung von wichtigen Begrifflichkeiten 

wie „Warenterminmarkt“ oder „Futures“ 

ging der Referent auf das ganze Spek-

trum vom Rohmilchverkauf an der Bör-

se aus Sicht der Molkerei ein. Auch auf 

wichtige Grundsätze bei der Kalkulati-

on verwies er. So sollte die Kalkulation 

nicht außer Acht gelassen werden, wenn 

man an der Warenterminbörse agiert. 

Auch die innerbetriebliche Kostenstruk-

tur muss bekannt sein und um börsen-

abhängige Preise ergänzt werden – denn: 

nur bei ausreichender Liquiditätsaus-

stattung ist ein Börsenengagement 

sinnvoll, und ein gewisses Basisrisiko 

besteht immer.


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