СамоСтоятельная работа и академичеСкие уСпехи теория иССледования практика материалы пятой международной
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Was mussten Sie lernen, um als Gruppe zu bestehen?
Wir mussten lernen, Besonderheiten («Schwachen») von uns einzelnen zu akzeptieren. Z.B. konnte einer schlecht langer als zwei Stunden ruhig in der Gruppe sitzen. Oder die Mehrheit wollte unbedingt eine Mittagspause einlegen und einer wollte unbedingt weiter arbeiten. Der arbeitete dann allein und hat den anderen nach der Mittagspause erklart, was er herausgefunden hat. Oder was auch ging, die Gruppe einigt sich: heute haben wir alle keine Lust - wir verzichten auf unsere Sitzung. Wenn zwei von uns funf durch eine Prufung gefallen sind, auf die wir uns gemeinsam vorbereitet hatten, was haben wir dann gemacht? Die beiden haben sich dann eben allein noch einmal auf diese Prufung vorbereitet. Dies wiederholte sich in immer wieder anderen Zusammensetzungen. Wir mussten lernen, Gruppenentscheidungen mitzutragen, auch wenn es schwer fiel. Wir mussten lernen, uns als einzelne manchmal der Gruppe unterzuordnen. Und schliesslich mussten wir lernen mitzumachen! Wie wurde in Ihrer Gruppe gefuhrt? Zunachst fuhrte einer, bereitete Gruppensitzungen vor und sorgte dafur, dass ein «roter Faden» eingehalten wurde, ein Ergebnis erzielt wurde. Dies war nicht nur zeitlich belastend. Daher ubernahm nach einiger Zeit ein anderer die Vorbereitung, was den ersten, der sich zuruckziehen konnte, damit in bezug auf seine Kraefte entlastete. Organisatorisches, z.B. das Anmelden der Gruppe zu Klausuren, hat fur grossere Zeitraume einer fur alle ubernommen. Wie haben Sie Ihre Entscheidungen in der Gruppe gefallt? Gruppenentscheidungen haben wir zumeist einstimmig gefallt. Wenn jemand anfangs anderer Meinung war, folgten heftige Diskussionen, doch fanden wir eine Einigungsformel. Wenn einer bedingungslos «muss» sagte: dann sagten die anderen grundsatzlich «o.k.», z.B. hatte jeder seinen Lernstil, z.B. Art der Vorbereitung. 144 Wobei gab es Schwierigkeiten in der Gruppe? Probleme gab es bei Kursbelegungen und der Wahl der Schwerpunktfacher. Jeder entschied zunachst fur sich, dann tauschten wir unsere Argumente untereinander aus, es ergaben sich immer Annaherungen. Wir versuchten herauszufinden: was geht beruflich, was hilft fur den Ingenieurberuf in der Praxis weiter, und was passt zu mir personlich? Da keiner von uns extreme Karriereziele hatte, fiel es uns leichter, jeweils eine Einigung zu finden. Kaum gerieben haben wir uns an unseren unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Meinungen. Aber wir mussten uns damit arrangieren, dass jeder Einzelne einen je eigenen Lernstil (Art der Vorbereitung, bevorzugte Dauer von Gruppensitzungen u.a.) hatte. Doch war die Ebene nie so privat. Wir konnten uns immer sachlich auseinandersetzen. Wir wussten, dass wir immer einen Konsens finden mussten, und das klappte erstaunlicherweise auch immer. In der Examensphase fielen wir dann etwas auseinander; zwei wollten unbedingt so schnell wie moglich, egal mit welchem Ergebnis, fertig werden. Die anderen drei wollten fertig werden, aber mit guten Noten. Was hat Ihnen die Gruppe gebracht? «Wahrscheinlich hatte ich allein ohne die Gruppe keinen Diplomabschluss geschafft!» Ausgiebige Diskussionen in der Gruppe haben uns geholfen, unsere Horizonte zu erweitern. In der Vordiplom-Phase haben wir uns uberwie gend in der Gruppe vorbereitet, Einzelarbeit gab es aber durchaus auch, z.B. allein zuhause Matheaufgaben durchrechnen. Im Hauptdiplom haben wir dann allein gearbeitet. In der Gruppe uberwog das fachliche Gesprach, um uns dadurch besser Zusammenhange zu erlautern. Hier gab es auch eine gewisse Rollenteilung: da jeder seine fachlichen Starken/ Schwachen, aber auch personlichen Starken/Schwachen hatte, konnte einer im Fachgebiet X dies, der andere anderswo etwas besonders gut erklaren. Wie halten Sie nach dem Examen noch zusam men? Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat zu einem Stammtisch in Dortmund, einen von uns hat es allerdings nach Suddeutschland verschla gen. Fur den Winter 92/93 haben wir einen ge meinsamen Urlaub geplant. Und zu 145 Festen treffen wir uns. Welche Tips haben Sie fur Anfanger? Auf keinen Fall als «Einzelkampfer» allein durch das Studium! Gruppen bilden lohnt sich! Nicht am Anfang «frustrieren»lassen, was bei einigen Tutoren in der O-Phase schon einmal der Fall sein konnte, die ungeschickt mit Anfan ger- Studierenden umgehen. Diese Tutoren sollten besser geschult werden. Und: Ohren auf und Augen auf gleich am Anfang: es lohnt sich! Die O-Phase ist sehr wichtig, da alle Anfanger zunachst sehr ahnungslos sind und dringend erfah ren mussen, welche Veranstaltungen es gibt, wie man sich fur Klausuren anmelden muss, d.h. gefragt sind alle sehr praktischen Hinweise durch die von den Fachschaften organisierten O-Phasen und die dort anwesenden Hochschullehrer. Welche Tips haben Sie fur Hochschullehrer? Hochschullehrer im FB Maschinenbau - von Ausnahmen bei der Fachrichtung Betriebsfuhrung, die Gruppenarbeit ausdrucklich in ihre Veranstaltungen aufgenommen haben, abgesehen - betonen Gruppenarbeit unseres Erachtens viel zu wenig. Sie sollten sehr viel mehr Gruppenaufgaben stellen. Und vor al lem sollten sie Teamarbeit anregen und auf die Ausbildung von Teamfahigkeit achten. Schwierige Benotung oder das Lehrziel «allein einen Versuch protokollieren konnen» sind unseres Erachtens eher eine Ausrede, weshalb Gruppenarbeit z.B. in Praktika nicht moglich sei. Download 1.72 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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