Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht
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5.4. Fehleranalyse
Außer dem sprachlichen Niveau sind einige der Gemeinsamkeiten der tai- wanesischen Deutschlerner eine nicht mit Deutsch verwandte Mutterspra- che, Manderin und eine schon erworbene Vertrautheit mit dem Englischun- terricht. Die Gewohnheit mit dem chinesischen Satzbau ohne Flexion und Kasus und die früher gemachten Erfahrungen im Fremdsprachenlernen könnten im DaF-Unterricht zu Erschwernissen führen. Hufeisen (1991: 92f) erläutert durch Fehleranalyse mit Englisch als L2 und Deutsch als L3, dass „sich in Bezug auf traditionelle Fehlerraster häufig aus dem Englischen herzuleitende Transferfehler in der Phonologie (Vokale und Doppelkonso- nanten betreffend) und der Syntax (Verben und ihre Komplemente, Infini- tivkonstruktionen und Wortfolge betreffend), aber auch in der Semantik (so enannte kognitives — formähnliche Wörter —, Wortfelder und Phraseo- Inland und sogar die Lehrer- ompetenz in Deutschland zu einer geringeren Anzahl an Transferleistun- g logismen betreffend) ergibt.“ Aufgrund der Struktur der Muttersprache oder der ersten Fremdsprache akzeptiert der Fremdsprachenlerner einen Fehler als vermeintlich richtig (Interferenzfehler). Der Fremdsprachenlerner hat eine bestimmte Regel oder Ausnahme noch nicht gelernt und greift auf eine schon gelernte Regel, die hier aber nicht gilt, zurück. Marx (2000: 4) vergleicht Singh/Carrol (1979) und deutet, dass „Diese Eingrenzung mag didaktische Konsequenzen ergeben, wenn Untersu- chungsergebnisse für die Entwicklung von Lehrbüchern oder für Vorschlä- ge betreffend die Gestaltung des DaF-Unterrichts innerhalb von Deutsch- land verwendet werden sollen. Während deutschlernende Studenten auf al- len Sprachniveaus im Ausland viel Transfer aus ihrer L2 aufweisen, könn- ten z. B. einheitlichere Unterrichtsmethoden, Lehrbuchauswahl, das Ver- nachlässigen der L2 bei Deutschlernenden im k 181 Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht an taiwanesischen Universitäten ___________________________________________________________________________________ gen beitragen.“ Sprachliche Fehler werden im Allgemeinen als ein Verstoß gegen die sprachliche Richtigkeit betrachtet, die durch die gültige Norm der Sprache bestimmt wird. Bei dem Begriff „gültige Norm“ handelt es sich hier um Alltagssprache, Bildungssprache, Dialekt und Hochsprache, die wir im kontextgebundenen Gebrauch der Sprache verwenden. Marx (2000: 4) stellt die Negativen Transfers von Dentlers (1998) Position vor: „Negative Transfers nehmen dagegen die bedeutendere Stellung bei den meisten Un- tersuchungen ein. Bis vor kurzem wurden hauptsächlich lexi- ko-semantische Übertragungen von Inhaltswörtern hervorgehoben, nämlich Fehler von der Art ‘falscher Freunde’ und des Borrowings, aber auch die falsche Verwendung mancher Funktionswörter wie Präpositionen.“ Die Ursachen für Fehler können „Interferenzen“ sein. So entstehen interlinguale Fehler durch die Übertragung sprachlicher Normen der Ausgangssprache, aber auch zuvor gelernter weiterer Sprachen. Interferenzfehler sind die am häufigsten vorkommenden Fehler bei Anfängern, die eine vollkommene Kompetenz in ihrer Muttersprache haben. Wenn sie mit der Fremdsprache twas, das sie noch nicht gelernt haben, ausdrücken wollen, dann überset- e zen sie eben einfach wörtlich. Bei nicht evidenten Situationen und Kontext kann dies allerdings zu Missverständnissen führen. Wortschatzdefizite bei Lernern sind im Lernprozess immer zu beobachten. Die Gründe dafür lassen sich aus der Unterschätzung der Wortschatzarbeit erschließen. „Falsche Wörter” sind zumeist Interferenzfehler bei der Textproduktion. Wenn die Lerner beim Textschreiben ein Wort auf Deutsch nicht kennen, fallen sie sofort auf ihre Muttersprache oder auf L2 Englisch zurück. Außerdem handelt es sich nicht nur um einzelne Wörter, die falsch 182 5. Methoden und Verfahren der Evaluation ______________________________________________________________________ gebraucht werden, sondern auch um Ausdrücke, die sich aus mehreren örtern zusammensetzen. Die Sprachlerner müssen bei der Sprachproduk- ehmen. Dies gilt auch r Interferenzen aus anderen Fremdsprachen. Häufig bauen Sprachlerner W tion einen entsprechenden Ausdruck finden. Hierbei handelt es sich jedoch keineswegs nur um Sprichwörter usw., wichtig sind auch feste Verbindun- gen von Wörtern. Download 1.49 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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