Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Hallesche Senke → Hallesches Becken. Hallesche Störung Halle Fault W-E bis NW-SE streichende, leicht geschwungen verlaufende Störung im Grenzbereich zwischen → Hettstedter Sattel sowie → Hallescher Scholle im Norden bzw. Nordosten und → Merseburger Scholle (speziell → Mansfelder Mulde) im Südwesten (Abb. 30.1). Von der Gegend um Halle ausgehend fiedert die Störung sowohl in Richtung Nordwesten als auch nach Südosten auf und besteht in diesen Gebieten aus einem System subparalleler Teilstörungen. Ähnlich ändern sich die Verwurfsbeträge der heute allgemein als südwestgerichtete, vorwiegend nach Nordosten einfallende Aufschiebung (früher: SW-fallende Abschiebung) gedeuteten Bruchstruktur. Im Westteil von Halle betragen sie 600- 1000 m, an der östlichen Stadtgrenze etwa 200 m, weiter östlich im Bereich von Osmünde 50 m und im Raum Großkugel lediglich noch 10-20 m. Eine analoge Situation ist auch für den Westabschnitt der Störung festzustellen. Je nach Störungsgeometrie lassen sich transtensive wie transpressive Strukturen innerhalb der Störungszone unterscheiden. Die saxonisch ausgestaltete Bruchstörung besitzt offensichtlich eine bereits → permosilesische Anlage und übte im → Stefanium, → Unterrotliegend und → Oberrotliegend I wesentlichen Einfluss auf den Internbau der → Saale-Senke und deren Akkumulationszentren aus. Auch scheint sie als Aufstiegsbahn für die Vulkanite des → Halleschen Vulkanitkomplexes von besonderer Bedeutung gewesen zu sein. An der Störung sind die südwestlichen Struktureinheiten gegenüber den nordöstlichen um etwa 600 m, lokal sogar bis 1500 m abgesunken. Die Störung wird durch einen kräftigen, jedoch durch unterschiedliche Versetzungsbeträge nicht durchgehend verfolgbaren Schweregradienten gekennzeichnet. Häufig wird eine nordwestwärtige Verbindung zur → Harznordrand-Störung vermutet. An die Verwerfungsspalte sind aus dem unterlagernden, an der Störung steil gestellten → Zechstein gespeiste Solquellen gebunden, die bereits seit der Jungsteinzeit etwa 2500 v. Chr. für die Salzgewinnung genutzt wurden; ein erster Höhepunkt wurde dabei in der späten Bronze- und Eisenzeit um 700-400 v. Chr. erreicht. Im frühen
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Mittelalter haben Slawen (um 700 n. Chr.) und Franken (um 800 n. Chr.) die Sole zu schätzen gewusst. Synonyme: Hallesche Marktplatzverwerfung; Marktplatzverwerfung; Halle-Störung. /TB, HW/ Literatur: R. H OHL (1960); M. S CHWAB & A. K AMPE (1963); M. S CHWAB (1965, 1969); W. K NOTH & M. S CHWAB (1972); M. S CHWAB (1977); J. E LLENBERG (1982); A. K AMPE (1990); W. K NOTH et al. (1994); D. H ÄNIG et al. (1994, 1995); D. H ÄNIG & W. K ÜSTERMANN (1996); J. H ECKNER et al. (1997); B. G AITZSCH et al. (1998); U. K RIEBEL et al. (1998); G. M ARTIKLOS et al. (2001); G. B EUTLER (2001); I. R APPSILBER (2003, 2004); I. R APPSILBER et al. (2005); I. R APPSILBER (2006); I. R APPSILBER & H. W IEDERHOLD (2006); M. S CHWAB et al. (2006); B.-C. E HLING (2006, 2008d); G.H. B ACHMANN (2008h); V. W REDE (2009) Hallescher Eruptivkomplex → Hallescher Vulkanitkomplex. Hallescher Lagerstättendistrikt [Halle brown coal district] ― Lagerstättendistrikt im Bereich des → Weißelsterbeckens, in dem Braunkohlen des → Oligozän (→ Flöz Gröbers) und des → Eozän ( → Sächsisch-Thüringisches Unterflöz) abgebaut wurden /HW/
ORBE et al. (1995) Hallescher Paläovulkanitkomplex → Hallescher Vulkanitkomplex. Hallescher Permokarbonkomplex → in der älteren Literatur zuweilen verwendete zusammenfassende Bezeichnung für den → Halleschen Vulkanitkomplex und das → Permosilesium des → Hettstedter Sattels („Halle-Hettstedter Gebirgsbrücke“).
Halle Rhyolite in the narrow sense großporphyrisches Vulkanitvorkommen am Südrand der → Halleschen Scholle östlich von Halle (nordöstliche → Saale-Senke), Teilglied des → Halleschen Vulkanitkomplexes, begrenzt im Westen vom kleinporphyrischen → Petersberg-Rhyolith, im Norden vom → Landsberger Rhyolith, im Osten vom → Queis-Schkeuditzer „Porphyr“ und im Süden von der → Halleschen Störung (Abb. 30.2). SHRIMP-Altersbestimmungen ergaben einen Wert von 301 Ma b.p. (Silesium/Unterrotliegend- Grenzbereich). Synonym: Hallescher Porphyr. /HW/
large-sized porphyric Halle Rhyolite allgemeine Bezeichnung für die großporphyrischen Varietäten des → Halleschen Vulkanitkomplexes des → Permosilesium im Bereich der → Halleschen Scholle (nordöstliche 700
→ Saale-Senke); bedeutsame Teilglieder sind der → Löbejüner Rhyolith, der → Landsberger Rhyolith sowie der → Hallesche Rhyolith i.e.S. (Abb. 30.2). Nach der mikrogranitischen Grundmasse sowie nach der Ausbildung von Hangendkontakten zum sedimentären Rotliegend wird von einer intrusiven Bildung ausgegangen. Der großporphyrische Hallesche Rhyolith wird in Löbejün zum Teil zu Werk- und Dekorsteinen verarbeit. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Felsen hinter dem Reichardt-Denkmal im Zentrum des Reichardtsgarten in Halle/Salle; Galgenberge in Halle. Synonyme: Großkristalliner Porphyr; großkristalliner Hallescher Porphyr; Unterer Hallescher Porphyr; Älterer Hallescher Porphyr; großporphyrischer Hallescher Rhyolith.. /HW/
small-sized porphyric Halle Rhyolite allgemeine Bezeichnung für die kleinporphyrischen Varietäten des → Halleschen Vulkanitkomplexes des → Permosilesikum im Bereich der → Halleschen Scholle (nordöstliche → Saale-Senke); bedeutsame Teilglieder sind der → Wettiner Rhyolith und der → Petersberg- Rhyolith (Abb. 30.2). Die durchschnittlichen Mächtigkeiten liegen zwischen 100 m und 200 m, Höchstwerte von >300 m wurden in Bohrungen nachgewiesen. Interpretiert wurde der Rhyolith allgemein als Deckenerguss, neuere Untersuchungen erlauben eine Deutung als subaerische Staukuppen bzw. als lakkolithische Bildungen. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Eingang zum Dobisgrund bei Dössel. Synonyme: Kleinkristalliner Porphyr; Oberer Hallescher Porphyr; Jüngerer Hallescher Porphyr; kleinporphyrischer Hallescher Rhyolith. /HW/
CHWAB (1970, 1977); C. B ÜCHNER & R. K UNERT (1997); U. K RIEBEL et al. (1998); C. B REITKREUZ & A. K ENNEDY (1999); F. E IGENFELD (1999); A. M OCK et al. (1999, 2003); I. R APPSILBER (2003); B.-C. E HLING & C. B REITKREUZ (2004) Hallescher Vulkanitkomplex Halle Volcanic Complex Komplex intermediärer und insbesondere saurer Vulkanite und Subvulkanite im Gebiet der nordöstlichen → Saale-Senke zwischen → Hallescher Störung im Südwesten und → Köthen-Bitterfelder Störungszone im Nordosten. Der Vulkanismus begann im höheren → Stefanium C, belegt durch vulkanische Fragmente und subvulkanische Intrusionen in den jüngsten lakustrinen Sedimenten der → Wettin-Subformation. Während
der Ablagerung der →
des→ Unterrotliegend erfolgte die Bildung des Hauptanteils mächtiger porphyritischer Rhyolithe, vornehmlich als lakkolithische Intrusionen, aber auch als intrusiv/extrusive Komplexe und Lavaströme. Die saure vulkanische Aktivität lässt sich mindestens in zwei grobporphyrische und zwei feinporphyrische Phasen der Rhyolithbildung untergliedern. Größere Ignimbrit- Vorkommen fehlen. Die Mächtigkeit der Vulkanitkörper erreicht wahrscheinlich Werte bis >1000 m. Traditionell werden die großporphyrischen Lakkolith-Einheiten des → Unteren Halleschen Rhyoliths (→ Löbejüner Rhyolith, → Landsberger Rhyolith, → Hallescher Rhyolith i.e.S.) von den kleinporphyrischen Einheiten des → Oberen Halleschen Rhyoliths (→ Wettiner Rhyolith, → Petersberg-Rhyolith) abgegrenzt. Der komplex aus mehreren magmatischen Phasen aufgebaute → Schwerzer Rhyolith nimmt eine Sonderstellung ein. Im Nordabschnitt des Halleschen Vulkanitkomplexes wurden insbesondere in zahlreichen Bohrungen auch basische bis intermediäre magmatische Gesteine (Trachybasalte, Trachyandesite und Trachydacite; ehemals bezeichnet als „Porphyrite“) nachgewiesen, die wahrscheinlich bereits vor der Hauptphase der rhyolithischen Intrusionen, in einem frühen Abschnitt der Halle-Formation, gebildet wurden. Isolierte Magmenkörper intermediärer Zusammensetzung treten auch östlich von Halle auf. Radiometrische Datierungen belegen für die Platznahme der Vulkanite einen 701
Zeitraum zwischen 307-294 Ma b.p. (→ Stefanium bis → Unterrotliegend). Als letztes Stadium der magmatischen Aktivitäten wird die Effusion von aphanitischen SiO 2 -reichen Laven betrachtet. Danach wurde das Gebiet des Halleschen Vulkanitkomplexes von Erosion und sedimentärer Umlagerung sowie von phreatomagmatischer Tätigkeit geprägt. Reliktzirkone in den Rhyolithen des Vulkanitkomplexes mit paläoproterozoischen Werten lieferten Hinweise auf den Bau des tieferen Untergrundes (→ Halle-Kristallinkomplex; Tab. 3). Der Hallesche Porphyr wird in Löbejün zum Teil zu Werk- und Dekorsteinen verarbeitet. Synonyme: Halle- Vulkanitkomplex; Hallescher Eruptivkomplex; Hallescher Porphyrkomplex; Hallescher Paläovulkanitkomplex. /HW/ Literatur: W. S TEINER (1960); A. K AMPE et al. (1961); M. S CHWAB (1962a, 1963a); E.v.H OYNINGEN -H UENE (1963d); M. S CHWAB & A. K AMPE (1963); D. K LAUS (1964); M. S CHWAB (1965); A. K AMPE (1966); C. S IEGERT (1967a, 1967b); M. S CHWAB (1970); W. K NOTH & M. S CHWAB (1972); M. S CHWAB (1973b); R. B ENEK et al. (1973); M. S CHWAB (1977); R. K UNERT (1978b); G. R ÖLLIG & B. S CHIRMER (1978); H.J. S EYDEWITZ (1979); H.-K. L ÖFFLER & H.J. S EYDEWITZ (1983); H.-K. L ÖFFLER (1986); M. S CHWAB (1987); J. E LLENBERG et al. (1987a, 1987b); W. K NOTH et al. (1994); H. B ORBE et al. (1995); C. B ÜCHNER et al. (1995); R. K UNERT (1995); C. B ÜCHNER & R. K UNERT (1997); C. B REITKREUZ & M. S CHWAB (1997); L. E ISSMANN (1997c); M. S CHWAB et al. (1998); U. K RIEBEL et al. (1998); R. K UNERT (1998); C. B REITKREUZ & A. K ENNEDY (1999); A. M OCK et al. (1999); A. M OCK (2000); C.D. L ANGE (2000); R. R OMER et al. (2001); C. B REITKREUZ et al. (2002); I. R APPSILBER (2003); A. M OCK (2003); A. M OCK et al. (2003); B.-C. E HLING & C. B REITKREUZ (2004); B.-C. E HLING et al. (2005); A. M OCK et al. (2005); B.-C. E HLING & M. K OCH -M OECK (2006); B.-C E HLING & C. B REITKREUZ (2006); B.-C. E HLING et al. (2006); B.-C. E HLING (2008d); C. B REITKREUZ et al. (2009); V. VON S ECKENDORFF (2012) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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