Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Hassberge-Formation Hassberge Formation lithostratigraphische Einheit des → Mittleren Keuper des süddeutschen Raumes, die sich mit nördlichen Ausläufern bis in den Bereich der → Südthüringisch-Fränkischen Scholle (→ Grabfeld-Mulde) verfolgen lässt und dort als unteres Teilglied des sog. → Blasensandsteins i.w.S. ausgewiesen wird. Lithofaziell besteht die Formation hier aus dem bis 36 m mächtigen Horizont der → Bunten Mergel mit dem 0,5-5 m mächtigen → Plattensandstein Zeta an der Basis (Tab. 26). Conchostraken und Tetrapoden erlauben eine Parallelisierung der Formation mit der → Tuvalium-Unterstufe des → Karnium (→ Obertrias) der globalen Referenzskala fürdie Trias. Synonyme: Blasensandstein i.e.S.; Plattensandstein. /SF/ Literatur: J. D OCKTER & J. S CHUBERT (2005); E. N ITSCH (2005); M. F RANZ (2008) Hasselfelde 1/83: Bohrung ... Hasselfelde 1/83 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung im Zentralabschnitt der → Tanne-Zone ca. 1,5 km nördlich von Hasselfelde, die das Liegende der Tanne-Zone erkunden und damit einen Beitrag zu Fragen der Olisthostromverbreitung, der Rohstoffführung und zum Baustil des Mittelharzes leisten sollte (Abb. 29.10). Unter einer 206 m mächtigen Decke von Grauwacken der → Tanne-Formation wurden bis 388 m Tiefe olisthostromale Tonschiefer mit einer zusammenhängenden Wechselfolge aus Tonschiefer und Kalkstein (Flinzkalk), bis 516 m Diabase des → Dinantium (Deckdiabas-Intrusion) und von 589,8 m bis 948 m eine Wechselfolge aus Vulkaniten (Diabas,
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Spilit, Tuff) und Tonschiefern des → Mitteldevon aufgeschlossen. Dieser mitteldevonische Vulkanitkomplex wird als ein Äquivalent zum Spilit-Keratophyr-Vulkanismus im Bereich des → Elbingeröder Komplexes angesehen. Im Liegednen folgen mehr oder weniger olisthostromal ausgebildete Tonschiefer des → Mitteldevon und → Oberdevon. Ab 1563 m bis zur Endteufe von 1777 m folgt eine Serie olisthostromaler Bildungen des → Harzgerode-Olisthostroms mit teilweise biostratigraphisch datierten Olistolithen überwiegend devonischen Alters (Flinzkalke, Band- und Buntschiefer, Wissenbach-Schiefer, Quarzite, Diabase u.a.). Ab etwa 1000 m sind die Olisthostrombildungen schwach phyllitisch geprägt. Inkohlunssprünge und Störungen mit Überschiebungscharakter lassen vermuten, dass eine variszisch gestapelte Abfolge vorliegt. Ein ähnliches Profil erschloss mit einer Endteufe von 655 m auch die benachbarte Bohrung Hasselfelde 2/83. /HZ/
Hasselfelde Limestone als Olistolith bzw. Gleitscholle vorliegender Flaserkalk des → Mitteldevon (→ Eifelium) innerhalb des → Harzgerode-Olisthostroms im Bereich des → Unterharzes (→ Harzgeröder Zone), Teilglied des → Jüngeren Herzyns der → Herzynkalk-Formation (Typ → Cephalopoden-Kalk). Bedeutender Tagesaufschluss: Hasselfelder Kalksteinbruch am Harzweg westlich Hasselfelde. /HZ/
für die ehemals als parautochthon interpretierten, heute als Olistolithe in unterkarbonischen Olisthostromen gedeuteten Silurvorkommen im Raum Hasselfelde (mittlere → Harzgeröder Zone), regionales Teilglied der → Trautensteiner Silurregion. Bedeutender Tagesaufschluss: Auflässiger Hasselfelder Kalksteinbruch am Harzweg westlich Hasselfelde. Synonyme: Hasselfelder Sattel, Hasselfelder Silur-Gleitscholle. Hasselfelder Silur-Gleitschuppe → Hasselfelder Siluraufbruch. Hasselsperre-Schuppe [Hasselsperre Thrust] ― in einem nordwestlich von Hasselfelde vorkommenden Verschuppunsbereich von → Harzgerode-Zone, → Tanne-Zone und → Blankenburg-Zone auftretendes Vorkommen einer Schuppe von Grauwacken- und Grauwackenschiefern der → Tanne-Formation. Bedeutender Tagesaufschluss: Ost-West Fahrweg-Abschnitt an der Hassel-Vorsperre nordwestlich der Hagenmühle bei Hasselfelde. /HZ/
Hasserode ore vein district am Ostrand des → Brocken- Massivs gelegenes Gebiet mit vermehrtem Auftreten von ehemals bebauten Erzgängen mit Blei-, Zink-, Kupfer-, Kobalt-, Nickel-, Arsen- und Wismuterzen. In neuerer Zeit wurde in diesem Raum auf Uranerz geschürft. Der Hauptgang streicht NW-SE mit südwestlichem Einfallen und einer Mächtigkeit bis 2 m. /HZ/
Haßlach Fault NNW-SSE streichende postpermische Störung im Zentralabschnitt des → Stockheimer Beckens, an der die → Heinersdorf-Glosberger Scholle auf
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die → Burggrub-Föritzer Scholle nach Westen überschoben wurde. /SF/ Literatur: R. H ERRMANN (1958); H. D ILL (1988); H. L ÜTZNER et al. (1995, 2003) Hastarium Hastarian untere chronostratigraphische Einheit des → Tournaisium der mitteleuropäischen (belgischen) Referenzskala (Tab. 11) im Range einer Unterstufe (Substufe) mit einem Zeitumfang von ca. 6 Ma (~354 Ma –348 Ma b.p.); entspricht etwa dem → Unter- Tournaisium (Tn1b) und → Mittel-Tournaisium (Tn2) der traditionellen Karbongliederung. Der Begriff wird in der Literatur zum ostdeutschen Karbon bislang nur selten verwendet, und dann zumeist in der englischsprachigen Version.
Hattini Event nach dem Vorkommen von Mytiloides hattini benannter, auf ostdeutschem Gebiet im Bereich der → Subherzynen Kreidemulde sowie der → Elbtalkreide nachgewiesener, für überregionale stratigraphische Korrelationen bedeutsamer Bioevent des tieferen Unter-Turonium. /SH, EZ/
Hattorf Potash Seam im Bereich der → Werra-Senke im Hangenden des → Kalisalzflözes Hessen innerhalb der → Oberen Werra-Salz-Subformation auftretendes Kalisalzflöz, bestehend aus einem nur wenige Zentimeter, auf hessischen Gebiet 0,3-1,3 m mächtigen Horizontes von kieseritischem Steinsalz. /SF/
Hauersdorf-Grabus Tertiary deposit NNE- SSW konturiertes isoliertes Tertiärvorkommen des höheren → Unteroligozän bis tieferen → Mitteloligozän im Grenzbereich von → Altenburger Sattel und → Zeitz-Schöllner Mulde mit einer bis zu 28 m mächtigen Schichtenfolge von Sanden und Tonen mit einem bis zu 10 m, im Mittel 5 m mächtigen Braunkohlenflöz. Das Liegende bilden Ablagerungen des → Perm (→ Unterrotliegend und. randnaher → Zechstein) bzw. der → Trias. /TB/
Main Anhydrite informelle lithostratigraphische Einheit des → Zechstein, Teilglied der → Leine-Formation (Leine-Sulfat-Subformation; Tab. 16), die in den beckenzentralen Bereichen unter Ausschaltung des Leinekarbonats (→ Leine-Karbonat- Subformation, → Plattendolomit) unmittelbar über dem hangenden karbonatischen Teil des → Grauen Salztons (→ Untere Leine-Ton-Subformation) einsetzt. Lithofaziell stellt der Hauptanhydrit eine Folge von zumeist grauen Anhydriten dar, die sich vielerorts nach Textur (Streifung, Bänderung, Flaserung, Fleckung u.a.), Chemismus und petrographischer Zusammensetzung feinstratigraphisch untergliedern lassen. Unterscheidungsmerkmal zu anderen Zechstein-Anhydriten ist ein spezifischer Magnesitgehalt. Örtlich wird der Hauptanhydrit durch Gesteinsfolgen der → Leine-Karbonat-Subformation faziell vertreten, in der → Mansfelder Mulde auch durch rote Tonsteine. Synonyme: Leine-Sulfat-Subformation; A3 (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendetes Symbol). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Salzdiapir Sperenberg 30 km südlich von Berlin; Heimkehle im Thyra-Tal südlich Rottleberode. /SF, TB, SH, CA, NS/
H EIMLICH (1959); W. J UNG (1960); G. S EIDEL (1960); W. J UNG & G. K NITZSCHKE 733
F. K ÖLBEL (1961); R. L ANGBEIN (1961); E. S TOLLE (1962); I. K NAK & G. P RIMKE (1963); W. R EICHENBACH (1963); K. H EIMLICH (1964); R. L ANGBEIN (1965); W. G OTTESMANN (1968); W. J UNG (1968); E.v.H OYNINGEN -H UENE (1968); M. H EMMANN (1968, 1972); J. S EIFERT (1972); G. S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974a); W. R EICHENBACH (1976); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1979); G. S EIDEL (1992); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995a); W. G LÄSSER (1995b); J. P AUL et al. (1998); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); G. P ATZELT (2003); S. Z EIBIG & J. W ENDZEL (2004); M. B RUST et al. (2004); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); L. S TOTTMEISTER et al. (2008); K.-H. R ADZINSKI (2008a); H.J. F RANZKE & M. S CHWAB (2011) Hauptdachschieferlager → Lehesten-Formation. Hauptdolomit Main Dolomite informelle lithostratigraphische Einheit des → Zechstein, Teilglied der → Staßfurt-Formation (Tab. 15), durchschnittlich 30-50 m, max. bis 80 m mächtige randnahe Ausbildung der → Staßfurt-Karbonat-Subformation (Abb. 12), vorwiegend bestehend aus hellgrauen bis graubraunen, massigen und oolithischen, teilweise zyklisch aufgebauten tonarmen dolomitischen Flachwasserkarbonaten (Grainstones) im Bereich der Karbonatplattform, aus Sabkha-Karbonaten im Gebiet der Lagune sowie aus einem Wechsel von bitumenreichen laminierten Karbonaten mit Lagen von Onkoid- und Algenkarbonaten im Übergangsbereich (Hang) zum Beckenzentrum, der Fazies des sog. → Stinkschiefers. Die sehr differenzierten Faziesmuster des Hauptdolomits sind vom Relief der unterlagernden Schichtenfolgen der → Werra-Formation, von Meeresspiegelschwankungen, der Salinität des Meerwassers und syngenetischen tektonischen Bewegungen abhängig. Im saumartigen küstenparallelen Karbonatsand-Wall südlich Rügen werden Maximalmächtigkeiten bis zu 100 m erreicht. Lokal (z.B. → Merseburger Scholle) wurden inselartige Mächtigkeitsanomalien nachgewiesen. Fossilien treten im Hauptdolomit aufgrund wechselnder Salinität nur sporadisch auf (vereinzelte Brachiopoden, Gastropoden, Foraminiferen, Ostracoden, Chlorophyceen und Cyanophyceen sowie selten stenohaline Bryozoen). Der Hauptdolomit ist ein bedeutsamer Erdöl/Erdgas-Speicherhorizont, der lokal auch Muttergesteinseigenschaften aufweist. Alle bislang nachgewiesenen wirtschaftlich verwertbaren Lagerstätten an Erdöl und Erdöl-Begleitgas Ostdeutschlands sind an die porösen, klüftig-porösen und klüftigen Speichergesteine des Hauptdolomits gebunden. Synonyme: Staßfurt-Karbonat-Subformation; Staßfurt-Karbonat (Kurzform); Basalkarbonat; Hauptkarbonat; Zechstein 2-Karbonat; Ca2 bzw. Ca2d (in der Literatur und auf geologischen Karten oft als Kurzbezeichnung verwendete Symbole). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Dinsterbachtal nördlich Questenberg (Südharz); Lange Wand bei Ilfeld (Südharz)/. TB, SH, NS/
EUBEL (1954); W. H ESSMANN (1961); F. K ÖLBEL (1961); K. P IETZSCH (1962); G. T ZSCHORN (1963); W. J UNG (1963); G. S EIDEL (1965a); E. M ÜNZBERGER et al. (1966); R. W IENHOLZ (1967); W. J UNG (1968); W. G OTTESMANN (1968); J. S EIFERT (1972); G. S EIDEL & R. L ANGBEIN (1974a); U. R OST (1975); R. J AGSCH (1977); J. P ISKE & S. S CHRETZENMAYR (1984); G. S EIDEL (1992); C. S TROHMENGER et al. (1993); W. L INDERT et al. (1993); L. S CHWARK et al. (1994); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (1995a); E. M ÜNZBERGER & J. W IRTH (1995); C. S TROHMENGER (1996); P. G ERLING et al. (1996); F. K NOLLE et al. (1997); C. S TROHMENGER et al. (1998); J. P ISKE et al. (1998); J. P AUL et al. (1998); R. L ANGBEIN & G. S EIDEL (2003); G. P ATZELT (2003); S. S CHRETZENMAYR (2004); I. Z AGORA & K. Z AGORA (2004); M. B RUST et al. (2004); A. F RIEBE (2008a); K.-H. R ADZINSKI (2008a); A. F RIEBE (2011a) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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