Semantisch-lexikalische Beschreibung eines Wortfeldes am Beispiel von,abschwächenʻ


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Bog'liq
leksisch semantische beschreibung

Schwester
; Onkel und Tante; Vetter und Kusine usw. (Weisgerber 1939: 211) 
Wenn es sich um Tiefengliederung in einem Wortfeld handelt, ist ein 
„Zusam-
menwirken […] der drei Hauptwortarten“ vorhanden (Weisgerber 1939: 216). Als 
Beispiel nannte Weisgerber blank (sein) und blinken, deren Bedeutungen sich 
ähneln, die aber nicht in jedem Kontext miteinander substituiert werden können: 
„ein Licht, ein Feuer kann blinken, aber nicht blank sein“ (Weisgerber 1939: 216, 
H. i. O.). Mehrschichtige Felder sind solche, in denen die Betrachtungsweise so-
wohl objektiv als auch subjektiv sein kann. Als Beispiel nennt Oßwald das Wort-
feld des ,Sterbens
‘, wo die objektive Betrachtungsweise das Eingehen von Pflan-
zen und Tieren ist. Bei der subjektiven Sehweise kommen die Gefühle dazu, wie 
z. B. bei entschlafen und heimgehen. (Oßwald 1997: 16
–17) 
Porzig (1973: 78) vertrat eine andere Meinung als Trier und war der Ansicht, dass 
es besonders bei den Verben in einem Wortfeld 
„wesenhafte Bedeutungsbezie-
hungen
“ gibt. Beispiele wie sehen und hören werden genannt, wo das Auge und 
das Ohr präsupponiert werden (Porzig 1973: 78). Schippan (1992: 198) erwähnt, 


16 
dass Porzig auf die wesenhaften Bedeutungsbeziehungen bei den Adjektiven und 
Verben hingedeutet hat und zwar, dass Valenz bei ihnen herrscht und dass sie 
bestimmte Aktanten im Satz fordern. Porzig bespricht syntaktische Felder (Oß-
wald 1977: 12). Hiermit legte er den Grund zu den syntagmatischen Beziehungen
3
im Wortfeld (Duchá
ček 1968: 437). Syntagmatische Beziehungen bestehen in 
einem Satz, in dem Wörter miteinander kombiniert und flektiert werden. Ein 
Hund bellt und ein Pferd wiehert (Porzig 1973: 80). Porzig (1973: 80) nennt die 
wesenhaften Bedeutungsbeziehungen elementare Bedeutungsfelder, weil es um 
eine Beziehung zwischen zwei Wörtern geht.
4
Coseriu (1967) führte die Gedanken von Trier und Weisgerber in der strukturellen 
Semantik weiter. Er teilte das Wortfeld in Lexeme mit paradigmatischen Bezie-
hungen ein (Coseriu 1967: 294): Paradigmatische Beziehungen sind Relationen 
zwischen dem Inhalt der verschiedenen Wörter in einem Wortfeld.
5
Wortfeld wird 
von Coseriu (1973: 111) folgendermaßen definiert: 
„Ein Wortfeld ist eine para-
digmatische Struktur, die aus lexikalischen Einheiten besteht, die sich eine ge-
meinsame Bedeutungszone teilen und in unmittelbarer Opposition zueinander 
stehen.
“ Er lehnt sich an die Auffassung Lyons an und erwähnt, dass ein Wortfeld 
aus lexikalischen Einheiten in einem Paradigma zusammengesetzt ist. Das Wort-
feld kann durch die in Opposition stehenden lexikalischen Einheiten abgegrenzt 
werden. (Coseriu 1973: 111
–112) 
Coseriu (1964) geht von unmittelbaren Oppositionen aus. Um herauszufinden, ob 
es sich um Lexeme handelt, die Oppositionen zueinander sind, kann die Kommu-
tationsprobe
, auch Austauschprobe genannt, verwendet werden (Oßwald 1977: 
43): 
Aussi croyons-nous que la théorie des champs conceptuels doit être combi-
née avec la doctrine fonctionalle des oppositions ling
uistiques […] et que 
l
’épreuve de la commutation doit être appliquée également aux rapports le-
xicaux, non pas pour identifier les unités, qui y sont données, mais pour 
établir les traits distinctifs qui les caractérisent et, par lá, les oppositions de 
contenu dans lesquelles les unités mêmes fonctionnent (Coseriu 1964: 157). 
Die Austauschprobe zeigt, dass, wenn ein Element mit einem anderen Element 
auf der Ausdrucksseite ersetzt wird, dies dazu führen kann, dass sich der Inhalt 
verändert. Es kann sich auch umgekehrt verhalten: Wenn ein Element mit einem 
3
Die syntagmatischen Beziehungen werden näher in Kapitel 4.2 behandelt. 
4
Siehe dazu auch Konechny 2010: 24
–25. 
5
In Kapitel 3 wird näher auf die paradigmatischen Beziehungen eingegangen. 


17 
anderen auf der Inhaltsseite ersetzt wird, kann sich die Ausdrucksseite verändern. 
(Oßwald 1977: 43)
Der Begriff Wortfeld stammt von der holistischen Ausrichtung, wofür Trier im 
Jahre 1931 die Grundlagen legte. Heute wird das Wortfeld auch semantische 

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