Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht


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4.2.1. Fragestellung 
und 
Hypothese 
In meinem Projekt ist die Zielsetzung, die Frage zu stellen, ob ich mit dem 
Einsatz der Multimedien als solchen eine Steigerung der Effektivität oder 
Effizienz erhoffen oder postulieren kann. Dabei versuche ich auch mit einer 
entsprechenden empirischen Studie zu verdeutlichen, dass Multimedien den 
Lernerfolg nur unter bestimmten Bedingungen zu steigern vermögen. So 
gilt es, diese Bedingungen, die zum Lernerfolg führen können, herauszuar-
beiten, je nach den Gegebenheiten (örtlich, zeitlich, räumlich, individual-
spezifisch) die Voraussetzungen zu schaffen und die Lernbereitschaft und 
das Lernniveau multimedial unterstützt zu steigern. 
Die Entscheidung für die Multimedien in meiner Forschung betrifft auch 
einen zentralen Gegenstand eines mediendidaktischen Curriculums, näm-
lich die Frage, ob der didaktische Einsatz von Multimedien im Unterricht 
sinnvoll wäre. Lehrpersonen sollen reflektieren, was den Nutzen und die 
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
an taiwanesischen Universitäten 
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Qualität von Medien in Lehr- und Lernprozessen ausmacht. Der Einsatz 
von Medien sollte nicht unbegründet erfolgen, sondern man sollte in der 
Lage sein, in der Planung des Unterrichts anzugeben, warum ein Medium 
in bestimmter Weise vorgesehen wird. Dieser Aspekt eines mediendidakti-
schen Projekts soll im Folgenden näher erläutert werden. Mit Hilfe der 
Multimedien bzw. mit einer aktiven Software könnten die Deutschstuden-
ten in einer kurzen Zeit die Sprechfertigkeit verbessern. Mit anderen Wor-
ten: Die Lerner sollten so schnell wie möglich in der Lage sein, Deutsch zu 
sprechen, mit der deutschen Sprache zu kommunizieren und sich weiter in 
die Deutschkenntnisse zu vertiefen. Bei dem ersten Fragebogen (Anhang 1) 
werden die Teilnehmer meines Projekts gefragt, wie sie Multimedien im 
Fremdsprachenunterricht betrachten. 56 Teilnehmer sind dafür und ein 
Teilnehmer ist unentschlossen. Die Antwort sollte 100% positiv angesehen 
werden, dass die Befragten die Fremdsprache in dem multimedial einge-
richteten Deutschunterricht erlernen wollen (siehe Tabelle 8). Dabei ist 
auch deutlich, dass die Studierenden stark hoffen, dass sie durch den vom 
Computer ausgeprägten Sprachunterricht ihre Lernschwierigkeiten, wie z. 
B. Hörfertigkeit (51 Personen), Phonetikprobleme (36 Personen) und 
Sprechfertigkeiten (32 Personen), überwinden können. Und die Verbesse-
rung von Wortschatz, Lesefertigkeit, Grammatikkenntnissen und Schreib-
fertigkeit spielt auch eine große Rolle bei der Nutzung von Multimedien im 
DaF-Unterricht (siehe Tabelle 9). 
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4. Empirische Etappen des Forschungsprozesses 
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Tabelle 8: Hoffst du, dass die Lehrkraft Multimedien im Unterricht ver-
wendet? 
(Frage 15 im Fragenbogen 1)
■ nein, Lehrwerke allein genügen 

■ ja, dann gibt es Alternativen 
56 
■ egal 

Tabelle 9: Was könnten Multimedien deiner Meinung nach im Unterricht 
leisten? 
(Frage 16 im Fragenbogen 1)
■ Erleichterung bei Phonetikproblemen 
36 
■ Erleichterung des Übens der Hörfertigkeit 
51 
■ Üben von Dialogen 
32 
■ Üben von Grammatik 
15 
■ Erweiterung des Wortschatzes 
18 
■ Verbesserung der Schreibfertigkeit 
13 
■ Üben von Lesen 
17 
■ Üben von Übersetzung 
17 
■ anderes 

In der Überlegung zum Design meines Projekts, wie ich die Lernschwie-
rigkeiten der taiwanesischen Deutschlerner vermindern kann, habe ich in 
der Umfrage noch ein paar Fragen gestellt. In der Tabelle 10 zeigen die 
Studierenden deutlich, dass sie am Anfang mehr Probleme mit Phonetik (19 
%) und grammatischen Regeln (17 %) im Deutschen haben. 21 % der An-
fänger meinen, dass sie beim Deutschlernen wegen der ehemaligen Erfah-
rung mit dem Englischlernen oft die beiden Sprachen verwechselt haben. 
Und Textverstehen bzw. Kenntnisse mit Vokabeln (9 %) und Hörverstehen 
wie z. B. Sprechgeschwindigkeit der Lehrkraft (8 %) und Übungsge-
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
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schwindigkeit in den CDs des Lehrwerks (7 %) führen zu Lernhemmungen. 
Aufgrund der typischen asiatischen Lernhemmungen wie Gesichtverlieren 
trauen sich viele Studierende nicht, im Unterricht die Sprechübungen (7 %) 
wahrzunehmen oder der Lehrkraft Fragen zu stellen (4 %).
Tabelle 10: Welche Lernschwierigkeiten hast du? 
(Frage 12 im Fragenbogen 1) 
■ Phonetik 
32 
19 % 
■ Grammatik 
29 
17 % 
■ Konfusion/Vermischung mit Englisch 
35 
21 % 
■ Textprobleme oder Vokabular 
16 
9 % 
■ Tempo der Übungsgeschwindigkeit in den CDs oder Kassetten 
12 
7 % 
■ keine Zeit zur Vorbereitung und/oder zum Nacharbeiten 

3 % 
■ Tempo des Unterrichtsablaufs, Sprechgeschwindigkeit des Lehrers 
13 
8 % 
■ Generelle Verständnisprobleme 

5 % 
■ Lampenfieber/Hemmungen, Fehler zu machen bei Kommunikati-
onsübungen 
11 7 

■ Lampenfieber/Hemmungen, der Lehrkraft Fragen zu stellen 

4 % 
■ anderes 

0 % 
Und in der nächsten Frage (siehe Tabelle 11) möchte ich wissen, mit wel-
chem Zugang zur deutschen Sprache die Studierenden ihre Lernschwierig-
keiten zu verringern versuchen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, 
obwohl sie zum Zeitpunkt der Befragung erst sehr geringe Deutschkennt-
nisse erworben haben können. 30 % der Studierenden besuchen Deut-
schinformationsseiten im Internet. 22 % der Lerner hören deutsche Radio-
sender oder sehen deutsches Fernsehen. 14 % der Lerner lesen deutsche 
Bücher und 12 % hören Musik oder sehen Filme. Nur wenige Studierende 
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4. Empirische Etappen des Forschungsprozesses 
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benutzen deutsche Hörmaterialien (8 %) und nehmen an kulturellen Veran-
staltungen teil (7 %) oder haben Kontakte mit deutschen Muttersprachlern 
(6 %).
Tabelle 11: Welchen Zugang zur deutschen Sprache wählst du? 
(Frage 10 im 
Fragenbogen 1) 
■ deutsches Radio hören oder deutsches Fernsehen sehen 
28 
22 % 
■ deutsche Musik auf CDs oder Kassetten hören oder deutsche Filme auf 
DVDs oder Videos sehen 
15 12 

■ mit Lernkassetten oder -videos üben 
10 
8 % 
■ Deutschinformations- oder Lernseite im Internet besuchen 
37 
30 % 
■ deutsche Materialien bzw. Magazine und/oder Zeitschriften lesen 
18 
14 % 
■ deutschen Tutor haben 

1 % 
■ mit deutschen Muttersprachlern befreundet sein oder Briefe schreiben 

6 % 
■ Teilnahme an deutschen kulturellen Aktivitäten 

7 % 
■ anderes 

0 % 
Daraus resultiert, dass die so genannten alten Medien, wie Kassetten, Vi-
deos oder schriftliche Magazine, keine große Rolle beim DaF-Unterricht 
spielen. Immer mehr Studierende in Taiwan versuchen, durch das Internet 
einen schnellen und günstigen Zugang zur deutschen Sprache zu finden. 
Das führt zu meiner weiteren Überlegung, mit welcher Onlinesoftware, In-
formations- und Lernseiten den Studierenden am meisten Unterstützung 
geboten werden kann. Hinzu kommt meine Erwartung in meinem Projekt, 
dass eine je nach Lernstatus auf den Lerner abgestimmte Software für die 
Anfänger bei Sprachfertigkeiten wie Sprechen, Hören, Schreiben und Le-
sen optimal in die Unterrichtsgestaltung einfließen sollte. 
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