Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht


Didaktische Überlegung des Projekts


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4.2.2. Didaktische Überlegung des Projekts 
In der Vorüberlegung zur Planung meines Projekts gehe ich auf die kom-
munikativen Ansätze im Fremdsprachenunterricht ein. Voraussetzung soll 
werden, dass die Lehrkraft durch Einsatz der Multimedien zur Alltags-
kommunikation in der Zielsprache führt und eine sprachliche Brücke zwi-
schen den taiwanesischen Lernern und Deutschen baut. Die Hauptfragen 
sind, wie man das erreichen kann und wie sich die Multimedien dazu eig-
nen, dieses Ziel zu erreichen. Beispiele sind die Übungen des Projekts, die 
mit dem kommunikativen Ansatz benutzt werden können, und die entspre-
chenden Multimedien, die zur Verfügung gestellt werden. Aus der Befra-
gung geht hervor, dass die Studierenden kaum geeigneten Zugang haben, 
mit Deutschmuttersprachlern Kontakt aufzunehmen, z. B. Briefe zu 
schreiben oder Alltagskommunikation mit Deutschsprachlern. Außerdem 
haben viele der Deutschlerner Lampenfieber und Hemmungen, im Unter-
richt der Lehrperson Fragen zu stellen und nach dem Unterricht keine 
Möglichkeit, Hilfe bei Lernschwierigkeiten zu bekommen. Dadurch bin ich 
auf die Idee gekommen, ein Tandemprogramm mit Hilfe der Multimedien 
und Onlinesoftwares wie Skype und MSN einzusetzen. Im Folgenden hat 
mein Projekt zwei Schwerpunktbereiche: den phonetischen Bereich und 
den kommunikativen Bereich. 
 
4.2.2.1. Phonetik 
„Lerner übertragen ihr sprachliches Wissen aus zuvor gelernten Sprachen 
in die neue Zielsprache. Dieser Vorgang heißt Transfer, sein Produkt Inter-
ferenz.“ (Wode, 1988: 97) „Der Erwerb der deutschen Standardaussprache 
bereitet Südostasiaten ganz offensichtlich sehr große Schwierigkeit. Dass 
auch eine hinreichende Fertigkeit im Hörverstehen nur schwer von ihnen 
erworben wird, lässt darauf schließen, dass es sich bei den Schwierigkeiten 
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4. Empirische Etappen des Forschungsprozesses 
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nicht nur um spezifisch artikulatorische Probleme bei der Produktion ein-
zelner Laute handelt, sondern um Schwierigkeiten, die in der grundsätzli-
chen phonetischen Struktur des Deutschen im Kontrast zu den Aus-
gangsprachen liegen.“ (Kelz, 1982: 146) Storch (1999: 104) meint, „wäh-
rend jedoch bei der Syntax oder Semantik die muttersprachlichen Struktu-
ren ‘nur’ mental verfestigt sind, kommt bei der Aussprache zusätzlich die 
Verfestigung der artikulatorischen Bewegungsmuster hinzu. Die Artikula-
tionsabläufe der Muttersprache sind derart automatisiert, dass sie beim 
Sprechen in der Fremdsprache wirksam bleibt und eine abweichende Aus-
sprache überhaupt nicht vermeidbar ist.“ Das heißt, die falsche auditive 
Wahrnehmung verhindert dann eine korrekte Artikulation in der Zielspra-
che. Aus diesem Grund ist meine Überlegung, wie ich mit Hilfe der Multi-
medien die Sprechschwierigkeiten der Lerner vermindern kann.
Eine wichtige Rolle spielt das Vorbild der Lehrkraft im DaF-Unterricht, 
denn trotz eines Einsatzes akustischer Medien dominiert der Lehrer sehr 
stark die unterrichtlichen Kommunikationen. Darüber hinaus meint Storch 
(1999: 104) nach Wode (1988) und Wienold (1973), „im Unterschied mit 
Erwachsenen wirkt sich weiterhin erschwerend aus, dass ab einem be-
stimmten Alter die fremde Aussprache nur noch mit großen Schwierigkei-
ten und oft nur eingeschränkt erworben werden kann.“ Daher ist das Aus-
sprachetraining vor allem bei Anfängern wichtig, da die Aussprache 
Grundbedingung der Kommunikationsfähigkeit ist. Storch (1999: 105) 
deutet: „bei der Aussprache kann man also in sprachlich homogenen Grup-
pen sehr gezielt und begründet vorgehen, sofern entsprechende kontrastive 
Unterrichtsmaterialien vorhanden sind. In dieser Hinsicht ist jeglicher An-
fängerunterricht zuerst und in erster Linie Phonetikunterricht. Eine zu Be-
ginn vernachlässigte Aussprache ist nachträglich schwer zu korrigie-
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
an taiwanesischen Universitäten 
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ren.“ Aussprachetraining beruht wesentlich auf der Imitation von sprachli-
chen Modellen (Kassette, Lehrer, Video). Besonders Anfänger sollten im 
Ausspracheunterricht nichts sprechen, was sie nicht vorher gehört haben. 
Wichtig ist der Einsatz von Kassetten, damit sich die Lerner an einem au-
thentischen Modell der fremden Sprache orientieren können. Kelz (1982: 
149) meint, „Unter dem Gesichtspunkt der kommunikativen Relevanz sind 
phonetische Phänomen vielmehr nach ihrem Stellenwert im Rahmen laut-
sprachlicher Kommunikationsakte einzuführen; Dieser Stellenwert ist meist 
identisch mit der Häufigkeit des Vorkommens der betreffenden Phänomene 
in kommunikationsrelevanten Texten gesprochener Sprache.“ Deshalb pla-
ne ich eine Veranstaltungsreihe, in der den Lernern eine Reihe von Vi-
deoclips zur Verfügung gestellt wird. Diese Videoclips zeigen einen Deut-
schen, der phonetische Übungen vorspricht, so dass die Lerner diese nach 
dem Klang und den Mundbewegungen des Muttersprachlers nachsprechen 
und beliebig oft wiederholen und immer weiter verbessern können. 

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