Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht


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3.2.3. Mediendidaktische 
Ansätze 
Kerres/Witt (2002: 1) meinen: „Die mediendidaktische Forschung ist ge-
prägt durch Einzelprojekte, in denen die Möglichkeiten neuer Lernmedien 
erprobt werden. Zur theoretischen Begründung und Einordnung der Vorha-
ben werden in der Regel die lerntheoretischen Ansätze des Behaviorismus, 
Kognitivismus und Konstruktivismus herangezogen.“ Die frühe Diskussion 
über den computergeprägten und programmierten Sprachunterricht war 
meistens durch die behavioristische Lerntheorie geprägt. Die ersten Versu-
che des computergestützten Lernens boten in jener Zeit neue Möglichkeiten 
mit Rechnern an, wodurch die Lerner direkt die Eingaben im „Dialogbe-
trieb“ verarbeiten konnten.
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3. Multimedien, Multimediendidaktik 
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Baacke (1973) fokussiert die Mediendidaktik als Kommunikationsdidaktik
in der die kommunikative Kompetenz erhöht wird. Es soll eine Hand-
lungskompetenz im Umgang und in Auseinandersetzung mit Medien ver-
mittelt werden. Mit dieser neuen Form der interaktiv arbeitenden Systeme 
ergaben sich faszinierenden Möglichkeiten, Programme für „Dialoge zwi-
schen Gerät und Sprachlerner“ zu entwickeln. Solche Programme sind 
darauf geprüft worden, inwieweit die Lerner durch Übung der „Dialo-
ge“ bei anderen Anwendungsmöglichkeiten im Alltag zurecht kommen. 
Das ist in dem pädagogischen Bereich eine Herausforderung, die „Dia-
logfähigkeit“ in der „Mensch-Maschine- Interaktion“ zu eruieren.
Was sich u. a. in der Zeit verändert hat, ist die gesellschaftliche Akzeptanz 
der Computertechnik. In der Mediendidaktik ging man hiermit auf die Su-
che nach Konzepten, wie die Lerner durch den Einsatz des computerge-
stützten Fremdsprachenunterrichts die Lehrzwecke und Lernziele erreichen. 
Solche Konzepte gehen auf die Wahrnehmung und Nutzung der Multime-
dien ein. Parallel zur Entfaltung der kommunikations- und handlungsorien-
tierten Mediendidaktik hat die gesellschaftliche Bedeutung von Medien 
weiter zugenommen. Und der Computer fand Einzug in die privaten Haus-
halte. Speziell im Zusammenhang mit Lehren und Lernen mit neuen Me-
dien bilden sich in der Mediendidaktik kognitivistische und konstruktivi-
stische Positionen aus.
Barsch (2006: 99) meint: „Das Stimulus-Response-Modell sieht im Ler-
nenden ein durch äußere Impulse steuerbares Objekt. Demgegenüber deu-
ten kognitionstheoretische Ansätze Lernprozesse als selektive Aufnahme, 
Interpretation und Verarbeitung von Informationen durch ein aktives Indi-
viduum, das dabei durch seine Erfahrungen, Kenntnisse und sein Entwick-
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
an taiwanesischen Universitäten 
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lungsstadium geprägt ist.“ Die kognitivistisch-orientierte Mediendidaktik 
ist bestrebt, Lernprozesse zu unterstützen, so dass die Interaktion der Ler-
nenden mit den Lernmaterialien optimal erfolgen kann. Kerres/Witt (2002: 
9) konstatieren: „Der Konstruktivismus lieferte dazu einen passenden 
Theoriehintergrund, indem er den Benutzer als aktiv konstruierendes We-
sen im sozialen Kontext darstellte. Besonderes Anliegen war die Überwin-
dung von trägem Wissen, d. h. Wissen, welches möglicherweise in einer 
Prüfung abrufbar ist, aber in realen Anforderungen nicht angewendet wer-
den kann.“
Folgende Aussagen werden von Kerres/Witt (2002) nach einer typisch 
konstruktivistischen Auffassung des Lernens klassifiziert: 
1) Lernen basiert auf der eigenständigen, aktiven Auseinandersetzung ei-
nes Individuums. 
2) Lerninhalte sind in größere, sinnhafte Einheiten zu strukturieren, damit 
der Lernstoff im Zusammenhang erfasst werden kann.
3) Lernen geschieht in der aktiven Auseinandersetzung mit komplexen, 
authentischen Aufgabenstellungen. 
4) Lernförderlich ist die Konfrontation mit verschiedenen Sichten eines 
Problems. 
5) Lernen erfordert die Einbettung in einen sozialen Kontext und die 
Teilhabe an einer Gemeinschaft von Experten und Expertinnen. 
Ein konstruktivistischer multimedial-didaktischer Ansatz betont die Aus-
einandersetzung der ganzheitlichen und übergreifenden Aufgaben. Der 
Unterschied zu den behavioristischen Konzepten ist, dass die analy-
tisch-zergliedernde Aufbereitung und kleinschrittige Präsentation der Ler-
ninhalte nicht angenommen werden. Darüber hinaus wird der soziale Be-
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3. Multimedien, Multimediendidaktik 
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zug des Lernens betont. Kerres/Witt (2002: 10) deuten: „Lernen in Koope-
ration mit anderen, im unmittelbaren Kontakt zu Experten und Expertinnen, 
in einem Kontext, der realitätsnahe Erfahrungen ermöglicht. Die lehrende 
Instanz offeriert Lernangebote und unterstützt die Lernenden, aber nur so 
viel wie für den Lernfortschritt erforderlich.“
Mit der Hilfe multimedialer Einsätze im Fremdsprachenunterricht lassen 
sich konstruktivistische Prinzipien besonders gut umsetzen und erproben, z. 
B. die Authentizität im Klassenzimmer, das kooperative Lernen und die ak-
tive Teilnahme in der virtuellen Lernumgebung. Deswegen erzielten laut 
Kerres/Witt (2002) die neuen technischen Entwicklungen im Multime-
dia-Sektor besondere Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel: 
1) Hypertext-/Hypermedia-Systeme, bei denen Lernende in nicht-linearen 
Medien – etwa im Internet – navigieren, dabei aktiv Informationen 
nach ihren Interessen wählen und so ihren eigenen Lernweg suchen, 
2) fallbasierte Systeme, bei denen Lernende mit „authentischen“ Fälle aus 
der Praxis konfrontiert werden (z. B. Diagnosestellung in der Medizin, 
Entscheidungsfindung in der Betriebswirtschaft), 
3) Computersimulationen, virtuelle Labore oder virtual reali-
ty-Anwendungen, bei denen Fertigkeiten im Umgang mit ab-/nach- 
gebildeten Systemen erworben werden, 
4) Ansätze der produktiven Medienarbeit, bei denen Lernende alleine 
oder in Gruppen Medien produzieren – etwa im Internet –, publizieren 
und zur Diskussion stellen, 
5) kooperative Lernumgebungen, die auf Groupware oder ähnlichen Um-
gebungen basieren, bei denen Lernende gemeinsam an Lernaufgaben 
und Projekten arbeiten. 
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Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im DaF-Unterricht 
an taiwanesischen Universitäten 
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Der Pragmatismus bietet für die Mediendidaktik eine bessere Denkweise, 
mit der die Mediendidaktik auf einer anderen Ebene erprobt und untersucht 
werden kann. Der Pragmatismus bedeutet das Handeln, das Tun oder die 
Tätigkeit. Laut Kerres/Witt ist die zentrale Konsequenz der Mediendidaktik 
durch den Pragmatismus: „Eine Situation bestimmt den Wert eines Medi-

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