Sprachlehrforschung/Applied Linguistics Die Verwendung multimedialer Hilfsmittel im Daf-unterricht


Kommunikatives computergestütztes Sprachenlernen


Download 1.49 Mb.
Pdf ko'rish
bet36/115
Sana19.06.2023
Hajmi1.49 Mb.
#1602305
1   ...   32   33   34   35   36   37   38   39   ...   115
Bog'liq
germaniya

3.2.2.2. Kommunikatives computergestütztes Sprachenlernen 
Die pragmatische Wende der 70er Jahre ließ das computerbasierte Spra-
chenlernen nicht unberührt. Ab ca. 1975 bis Anfang 1980 erschien ein neu-
es Lernsystem. Kommunikatives computergestütztes Sprachenlernen wurde 
zu einem neuen Trend des Fremdsprachenunterrichts. In den 80er und 90er 
Jahren wurde der „Kommunikative Ansatz“ die Neuorientierung der 
Fremdsprachendidaktik und -methodik. Die Notwendigkeit einer stärkeren 
Berücksichtigung pragmatischer Ziele beim Erlernen von Fremdsprachen 
ergab sich aus den Entwicklungen im gesellschaftlich-politischen Bereich. 
Die Hauptforderung dieses Ansatzes bestand in einer Umstrukturierung der 
Sprachlernprogramme, die eine „authentischere Kommunikation“ der Ler-
nenden, gemessen an realen Alltagssituationen, ermöglichen sollten. Neu-
ner/Hunfeld (1993: 92) meinen, man lernt im kommunikativen Fremdspra-
chenunterricht die Sprache, „dass man mit Hilfe der Fremdsprache die Ge-
sprächspartner verstehen, Radio- und Fernsehsendungen verfolgen und 
Zeitungen lernen kann.“ Die Förderung, die kommunikative Kompetenz 
und alle vier Sprachfertigkeiten zu entwickeln, wurde auf das Lernen mit 
dem Computer übertragen.
Warschauer/Healey (1998) sind der Meinung, der Vorteil des computerge-
stützten Fremdsprachenunterrichts ist, die behavioristischen Lerntheorien 
aufzuheben und die kognitiven Theorien in den Fremdsprachenunterricht 
zu bringen. Beim Sprachenlernen sollen die individuellen und kreativen 
Lernprozesse mit „Entdeckung“, „Formulierung“ und „Evolution“ zu-
sammengebracht werden. Daher ersetzen die von Lernern selbst gesteuer-
ten Personal Computer die zentralgesteuerten Großrechner. Die Lernpro-
gramme können unmittelbar auf dem Computer installiert werden. Hier 
wird eine lernerkonzentrierte Lernumgebung geschaffen, so dass Lerner 
86


3. Multimedien, Multimediendidaktik 
______________________________________________________________________
aktiv am Lernprozess mit Computern teilnehmen.
Im Verlauf der 70er Jahre hatten verschiedene Firmen Mikrocomputer auf 
den Markt gebracht. Zu Beginn der 80er Jahre waren sie bereits so weit 
verbreitet, dass die Entwicklung von CALL-Programmen für Personal 
Computer lohnend schien. Sie erlebten in der Folge einen Boom. Viele mo-
tivierte Lehrer begannen, eigene Lernsoftware zu programmieren. Unter 
lerntheoretischer Perspektive existiert die bisher nicht empirisch gestützte 
Hypothese von Weidenmann (2001: 457),
dass „Hypertext den Lernenden 
dabei helfe, im Kopf semantische Netze aufzubauen und dadurch die Be-
weglichkeit des Denkens fördert.“ Als Hypertext bezeichnet man Texte, die 
mit Hilfe einer netzartigen Struktur von Objekten Informationen durch 
Hyperlinks zwischen Knoten (Wissenseinheiten) verknüpfen. Im Verlauf 
der 80er Jahre wurden verschiedene Hypertextsysteme entwickelt. Gegen-
über dem behavioristischen CALL scheint ein deutlicher Vorteil des kom-
munikativen CALL in seiner wesentlich größeren Vielseitigkeit zu liegen.

Download 1.49 Mb.

Do'stlaringiz bilan baham:
1   ...   32   33   34   35   36   37   38   39   ...   115




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©fayllar.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling