Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Frühmolasse → in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands häufig verwendete Bezeichnung für die nach der variszischen Faltung noch während des → Dinantium einsetzenden ersten molassoiden Bildungen, z. B. in der → Borna-Hainichener Senke und im → Doberluger Becken. Nachfolgestadien sind → Hauptmolasse und → Spätmolasse.
Early Pleistocene Upper Gravel Terrace informelle lithostratigraphische Einheit des unterpleistozänen → Tiglium-Komplexes, Teilglied des Hochterrassen-Komplexes, bislang nachgewiesen insbesondere im Bereich Sachsens mit Ausläufern in das südliche Brandenburg, das südliche Sachsen-Anhalt und das östliche Thüringen. Lithofaziell handelt es sich im Wesentlichen um Schotterbildungen, die die ehemaligen Flussverläufe von Elbe, Mulde und Saale sowie deren Nebenflüsse nachzeichnen. Paläogeographisch gut rekonstruierbar ist insbesondere der so genannte → Bautzener Elbelauf einschließlich seiner Nebenarme (→ Kamenzer Arm, → Weißwasserer Arm, → Rietschener Arm) und Zuflüsse (Neiße, Müglitz, Freiberger Mulde, Zschopau, Zwickauer Mulde, Weiße Elster, Saale). Synonyme: Obere Hochterrasse; Höhere Hochterrasse. /TB, NW, HW/
ENIESER 1955, 1957; K. G ENIESER & I. D IENER (1958); K. P IETZSCH (1962); K. G ENIESER (1962); L. E ISSMANN (1964b, 1965); A.G. C EPEK (1965a, 1968); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); L. E ISSMANN (1975); L. W OLF (1991); L. W OLF & G. S CHUBERT (1992); L. W OLF et al. (1992); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995); L. L IPPSTREU et al. (1995); L. E ISSMANN (1997a); L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008 Frühpleistozäne Schotterterrasse: Oberste ... → Oberste Frühpleistozäne Schotterterrasse Frühpleistozäne Schotterterrasse: Untere ... → Untere Frühpleistozäne Schotterterrasse. Frühpleistozäne Terrasse: Obere ... → Frühpleistozäne Schotterterrasse: Obere … Frühpleistozäner Schotterterrassen-Komplex Early Pleistocene Gravel Terrace Complex häufig verwendete Bezeichnung für fluviatile Terrassenbildungen des frühen → Pleistozän bzw. des Tertiär-Quartär-Übergangsbereichs in Thüringen, Sachsen, Südbrandenburg und Sachsen-Anhalt. (vgl. Tab. 31). Oft kann zwischen → Oberster (Höchster) Frühpleistonzäner Schotterterrasse, → Oberer Frühpleistonzäner Schotterterrasse, → Mittlerer Frühpleistonzäner Schotterterrasse und → Unterer Frühpleistonzäner Schotterterrasse unterschieden werden. Generell begann in der Obersten Schotterterrasse erstmals die Akkumulation typisch quartärer, d.h. an instabilen (weniger verwitterungsresistenten) Komponenten reicher Schotter. Dieser Instabil-Anteil nimmt in den nächstjüngeren Terrassen (Obere, Mittlere und Untere Schotterterrasse) ständig zu. Eine exakte stratigraphische Einordnung der einzelnen Terrassenhorizonte ist gebietsweise noch problematisch. Synonym: Jungtertiärer bis frühpleistozäner Fluviatilkomplex.
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L. W OLF & W. A LEXOWSKY (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995); L. L IPPSTREU et al. (1995); L. E ISSMANN (1997a); L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008 Frühpommersche Randlage Early Pomeranian Ice-Margin generell NW-SE streichende Eisrandlage im Zentralbereich des → Nordostdeutschen Tieflandes (Bruel-Krakow-Waren- Neustrelitz), die den maximalen südlichen Eisvorstoß während der → Pommern-Phase des → Weichsel-Hochglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit dokumentiert (Abb. 24.1). Dem Gletschervorstoß lässt sich eine eigene Grundmoräne zuweisen. Typisch ist auch ein deutlich vorgelagerter Sander. /NT/
Ft 16/62 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung im Nordwestabschnitt der → Hainsberg-Quohrener Nebenmulde des → Döhlener Beckens mit einem 564,4 m mächtigen Normalprofil des → Permosilesium der Nebenmulde; bis zur Enteufe von 584,3 m wurden Gneise des → Osterzgebirgischen Antiklinalbereichs aufgeschlossen. /EZ/
Ft 7/58 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung am Südwestrand der → Kohlsdorf-Pestewitzer Nebenmulde des → Döhlener Beckens, die unter 2,6 m Quartär und 15,1 m → Cenomanium bis Teufe 670,0 m ein repräsentatives Profil des → Permosilesium aufschloss. Das Liegende bis zur Endteufe von 678,0 m bilden variszisch deformierte altpaläozoische Quarzitschiefer des → Elbtalschiefergebirges. /EZ/
Lagerstätte in Fuchsberg bei Morl nördlich von Halle. Die Lagerstätte weist Mächtigkeiten bis zu 40 m auf, überdeckt von bis 30 m mächtigen Sedimenten des → Tertiär und → Pleistozän. Die Kaoline dieser Lagerstätte sind durch einen recht hohen Kaolinit-Gehalt von >50% gekennzeichnet. /HW/
ORBE et al. (1995) Fuchsburg-Formation Fuchsburg Formation lithostratigraphische Einheit des → Unterrotliegend (und/oder des hohen → Stefanium?), die insbesondere im östlichen und zentralen Bereich des → Ilfelder Beckens in fünf voneinander getrennten Teilbecken verbreitet ist (Abb. 29.4a; Tab. 13), Basisglied der → Ilfeld-Subgruppe, bestehend aus einer 50 m bis etwa 100 m mächtigen Folge überwiegend grobklastischer, rötlich und grünlich gefärbter, deutlich geschichteter alluvialer Sedimente (dickplattige bis bankige, meist rot gefärbter Mittel- und Grobsandsteine sowie Fanglomerate und Konglomerate, daneben Ton- und Siltsteine) mit Komponenten von Grauwacken, Kieselschiefern und Tonschiefern des diskordant unterlagernden → Harzpaläozoikums (Abb. 29.5). Die klastischen Sedimente der Fuchsburg- 534
Formation wurden im proximalen und distalen Bereich von Schwemmfächern abgelagert. Die schlecht sortierten, weitgehend ungeschichteten Fanglomerate werden als debris flow-Sedimente betrachtet. Caliche-Vorkommen belegen die Bildung von Paläoböden. Bemerkenswert ist das Vorkommen nicht bauwürdiger Kohleflöze. An Fossilien wurden bislang insbesondere Pflanzenreste nachgewiesen. Daneben kommen vereinzelt Charophyten, Conchostraken sowie Spuren von Vertebraten vor. Der Wechsel von grob- und feinklastischer Sedimentation weist auf mehrfache, tektonisch induzierte Reliegbewegungen hin. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Südhang der Fuchsburg, ca. 2,5 km östlich von Zorge; Schaubergwerk Netzkater nördlich von Ilfeld; Bergkuppe des Sandlünz bei Netzkater. Synonyme: Basis-Fanglomerat-Schichten; Basiskonglomerat-Stufe; Basis-Fanglomerat-Stufe. /HZ/
Fuchleithe Phyllite hinsichtlich ihrer Genese unterschiedlich interpretierte phyllitische Gesteinsfolge (Metapelit-Metapsammit-Wechsellagerung) innerhalb des Niveaus der klein- bis feinkörnigen Zweiglimmerparagneise der → Krimov-Subformation des → Neoproterozoikum an der Südwestflanke der → Annaberger Struktur. Gelegentlich wird diese Einheit als gesonderter Deckenkomplex interpretiert, der den im → Erzgebirgs- Antiklinorium bislang ausgewiesenen größeren Deckeneinheiten nicht problemlos zugewiesen werden kann. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Hanganschnitt an der Roten Pfütze am Westausgang von Schlettau; Prallhang der Zschopau westlich des ehemaligen Bahnhofs von Walthersdorf („Fuchsleithe Schlettau“). Synonym: Fuchsleithe-Einheit. /EG/
Fuchsstein Anticline ehemals als NE-SW streichende Antiklinale im Bereich der → Seimberg-Scholle (Südostabschnitt des → Ruhlaer Kristallins) gedeutete Struktur. /TW/ Literatur: W. N EUMANN (1964, 1972, 1974a) Fuhne-Horst Fuhne Horst NW-SE streichende Horststruktur östlich des → Löbejüner Porphyrs zwischen → Plötzer Störung im Südwesten und → Landgraben-Störung im Nordosten mit Schichtenfolgen des permosilesischen Molassestockwerks (→ Mansfeld-Subgruppe) der nordöstlichen → Saale-Senke; nach Südosten weitet sich der Horst zum Fuhne-Sattel aus. /HW/
Fuhne Cold Stage klimatostratigraphische Einheit des → Quartär, unteres Teilglied des → Unteren Saalium des mittelpleistozänen → Saale-Komplexes zwischen → Holstein-Warmzeit im Liegenden und → Dömnitz-Warmzeit im Hangenden (Tab. 31). Lithofaziell sind fluviatile bis limnische Sedimente (sandige Kiese, Sande, Schluffmudden und verschwemmte Böden) kennzeichnend. Der Nachweis von Geschiebemergel spricht für eine lokale Fuhne-Vergletscherung. Typuslokalität ist das Profil im Tagebau Edderitz nördlich
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Halle/Saale (nahe dem Fuhne-Tal) mit kaltklimatischen Schottern des Edderitzer Saale-Mulde- Laufs mit intraformationellen Frostrukturen über limnischen Schluffen und Mudden der → Holstein-Warmzeit im Liegenden und verlehmten Zonen (→ Dömnitz-Warmzeit) im Hangenden. Zeitgleiche pollenführende Ablagerungen belegen, dass es zur Entwaldung und zur Herausbildung einer subarktischen Vegetation kam, charakterisiert durch eine Strauchtundra (mit Juniperus, Betula) und einer sich daran anschließenden arktischen Kältesteppenvegetation mit Gramineen und zahlreichen anderen Heliophyten. Auch sedimentologisch lassen sich kaltklimatische Bedingungen durch Ablagerungen mit periglazialen Erscheinungen (Eiskeile u.a.) nachweisen. Als Para-Typuslokalitäten werden die Profile der Bohrungen → Kraak 6/63 und → Pritzwalk 1E/61 betrachtet. In letzterer liegt über holsteinzeitlichen Ablagerungen konkordant eine 36 m mächtige Folge von kaltzeitlichen Mudden und wechselnd schluffigen, kalkfreien Feinsanden mit vereinzelten geringmächtigen Schluffmuddelagen. Hier erfolgt eine Gliederung der Kaltzeit in Fuhne-Stadial A, → Pritzwalk-Interstadial und Fuhne-Stadial B. Eine ähnliche Untergliederung der Fuhne-Kaltzeit gelang auch im Profil Rossendorf bei Dresden. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Im Raum Brandenburg werden Schichtenfolgen bei Gisda-Klinge und Lieberose-Guben der Fuhne-Kaltzeit zugewiesen. Synonyme: Fuhne-Kälteschwankung; Fuhne Phase; Fuhne-Stadial. Zeitliches Synonym: Mehlbeck-Kaltzeit (Schleswig-Holstein). /SH, NT/
NOTH & G. L ENK (1962); W. K NOTH (1964); A.G. C EPEK (1967, 1968); K. E RD (1970a, 1973); J. M ARCINEK & B. N ITZ (1973); A.G. C EPEK & K. E RD (1975); Q UARTÄR -S TANDARD TGL 25234/07 (1981); L. W OLF et al. (1992); A.G. C EPEK (1994); L. L IPPSTREU et al. (1994a); A.G. C EPEK et al. (1994); W. K NOTH (1995); L. E ISSMANN (1995); N. R ÜHBERG et al. (1995); L. L IPPSTREU et al. (1995); W. N OWEL (1995a); J. S TRAHL & R. Z WIRNER (2002); T. L ITT et al. (2002); L. L IPPSTREU (2002a); R. Z WIRNER & J. S TRAHL (2002); U. M ÜLLER (2004a); J.H. S CHROEDER et al. (2004); T. L ITT et al. (2005); L. L IPPSTREU (2006); T. L ITT et al. (2007); W. J UNGE et al. (2008); K.-H. R ADZINSKI et al. (2008a); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008); M. S EIFERT -E ULEN & R. F UHRMANN (2009); N. H ERMSDORF & J. S TRAHL (2010); R. K ÜHNER & J. S TRAHL (2011); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2011); L. L IPPSTREU et al. (2015); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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