Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Grabfeld-Mulde Grabfeld Syncline NW-SE streichende langgestreckte saxonische Synklinalstruktur im Südostabschnitt der → Heldburger Scholle mit weitflächiger Verbreitung von regionalgeologisch bedeutsamen Schichtenfolgen des → Keuper (Lage siehe Abb. 35.2); bis auf nordbayerisches Gebiet reichend. Bemerkenswert ist der für das Gebiet der → Südwestthüringisch-Fränkischen Scholle überdurchschnittliche Tiefgang der Mulde (Basis des → Zechstein bei 600-900 m unter NN). /SF/
OCKTER et al. (1974); G. S EIDEL (1974b); G EOLOGIE -S TANDARD TGL 34331/01 (1983); G. K ATZUNG & G. E HMKE . (1993); D. M ENZEL & B. S CHRÖDER (1994); G. S EIDEL et al. (2002); G. S EIDEL (2003, 2004); J. D OCKTER & J. S CHUBERT (2005) Grabower Monoklinale Grabow Monocline Monoklinalstruktur des → Oberrotliegend am Südwestrand der → Unterelbe-Depression; entspricht dem Südwestrandbereich der → Westmecklenburg-Senke der neueren paläogeographischen Rotliegend-Gebietsgliederungen. /NS/
Grabow Gravels kalkfreie, von Norden geschüttete Flussschotter des mittelpleistozänen → Holstein-Komplexes im Westabschnitt des → Nordostdeutschen Tieflandes (Südwestmecklenburg) mit überwiegend Kristallin- und Feuersteinkomponenten. Lokal erfolgt eine Verzahnung mit holsteinzeitlichen marin-brackischen und limnischen Sedimenten. Eine äquivalente Bildung mit veränderter Geröllführung sind die aus südlicher Richtung herzuleitenden → Goldenitzer Schotter. Bedeutender Tagesaufschluss: Sandgrube Grebs (Südwestmecklenburg) /NT/ Literatur: W.v.B ÜLOW (1991); N. R ÜHBERG et al. (1995); W.v.B ÜLOW & N. R ÜHBERG (1995); U. M ÜLLER (2004a); W.v.B ÜLOW (2004); L. L IPPSTREU et al. (2015) Grabschütz: Eemium-Vorkommen von ... Grabschütz Eemian Vorkommen von limnischen Ablagerungen der → Eem-Warmzeit des tiefen → Oberpleistozän im Nordabschnitt der → Leipziger Tieflandsbucht (Tab. 31). Insgesamt wurden aus dem Vorkommen 130 Pflanzenarten beschrieben die darauf hindeuten, dass während der Frühphase der Eem- Warmzeit im Saalegebiet die klimatischen Verhältnisse subkontinental geprägt waren. Die Warmzeitbildungen bestehen aus Schluffmudde, Mudde und Torf. Das Vorkommen ist an eine Hohlform gebunden, die durch austauendes Toteis entstanden ist.. Enthalten sind im Grabschützer Eemium neben Florenresten auch Wirbeltiere, Insekten, eine artenreiche Molluskenfauna sowie Ostracoden auch paläolithische Funde. Das Liegende des Grabschützer Exarationsbeckens bilden zwei Grundmoränen der → Zeitz-Phase und der → Leipzig-Phase des → Drenthe-Stadiums des → Saale-Hochglazials sowie gut geschichtete Bändertone. Diskutiert wird gelegentlich auch ein vor-eemiumzeitliches (intrasaalisches) Alter des Grabschützer Vorkommens zwischen → „Fläming-Kaltzeit“ und → „Lausitz-Kaltzeit“. Synonym: Grabschützer Folge. /HW/
F UHRMANN (1989, 1990); T. L ITT (1990); T. W EBER (1990); D.H. M AI (1990b); S. W ANSA & R. W IMMER (1990); T. L ITT (1990); N. B ENECKE et al. (1990); L. E ISSMANN (1990); 614
W OLF et al. (1992); L. E ISSMANN & T. L ITT et al. (1994); L. E ISSMANN (1994b, 1995, 1997a); W. N OWEL (2003a); T. L ITT & S. W ANSA (2008); L. W OLF & W. A LEXOWSKY (2008, 2011) Grabschützer Folge → Grabschütz: Eemium-Vorkmmen von ... Grabslebener Sattel → Grabsleben-Großrettbacher Sattel. Grabsleben-Großrettbacher Sattel Grabsleben-Großrettbach Anticline NW-SE streichende saxonische Antiklinalstruktur im Bereich des Südwestrandes der → Mühlhausen- Orlamünder Scholle nordöstlich der → Eichenberg-Saalfelder-Störungszone mit Schichtenfolgen des → Muschelkalk im Sattelkern (Lage siehe Abb. 32.2). Synonyme: Grabslebener Sattel; Struktur Neudietendorf.
Gräfenborn Granites drei nur wenige dm-mächtige, jedoch über 1 km streichende Erstreckung aushaltende Lagergänge eines grobkörnigen Zweiglimmergranits, frühpaläozoisch schichtparallel intrudiert in die Schiefer-Vulkanit-Serie der neoproterozoischen → Schnett-„Formation“ im Zentralabschnitt der → Kernzone des Schwarzburger Antiklinoriums (Abb. 34.1); Zirkon-Datierungen ergaben Werte um 484-494 Ma b.p.. Synonym: Kernzonen- Granite. /TS/
Gräfenborn Rhyolite ordovizisches Rhyolithvorkommen im → Neoproterozoikum der → Schnett-„Formation“ im Zentralabschnitt der → Kernzone des Schwarzburger Antiklinoriums (Zirkon-Datierungen mit einem Mittelwert von 495 Ma b.p.). /TS/
L INNEMANN et al. (1999); M. G EHMLICH (2003); P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ (2003a) Gräfenborner Störung Gräfenborn Fault NE-SW streichende, nach Nordwesten einfallende (südostvergente) Aufschiebung im Scheitelbereich des → Schwarzburger Antiklinoriums, an der das Proterozoikum der nordwestlichen → Kernzone gegenüber demjenigen der südöstlichen Kernzone herausgehoben wurde. /TS/
P. B ANKWITZ & E. B ANKWITZ (1995a); D. A NDREAS et al. (1996) Gräfenhainichen 2/65: Bohrung … Gräfenhainichen 2/65 well regionalgeologisch bedeutsame Kartierungsbohrung im Bereich der → Gräfenhainichener Snke (→ Wittenberger Scholle), die ein Profil der → Mansfeld-Formation aufgeschlossen hat. /HW/ Gräfenhainichener Granodioritgneis Gräfenhainichen granodiorite gneis im Nordostabschnitt der → Halle-Wittenberger Scholle östlich von Dessau im Raum Gräfenhainichen in der Wismut-Bohrung BAW 4240-10 nachgewiesener Granodioritgneis der → Mitteldeutschen Kristallinzone. /HW/
RÄUER (1975); B.-C. E HLING (2008a) Gräfenhainichener Senke → gelegentlich verwendete Bezeichnung für ein Verbreitungsgebiet → permosilesischer Einheiten im Bereich der → Wittenberger Scholle. 615
Gräfenhainichen Fault insbesondere auf der Grundlage gravimetrischer Gradientenscharungen postulierte NW-SE streichende saxonische Bruchstörung im Zentralbereich der → Halle-Wittenberger Scholle zwischen → Wolfener Scholle im Südwesten und → Dessauer Scholle im Nordosten (Abb. 30.1). /HW/
Gräfenthal Horst variszische Horststruktur im Zentralabschnitt der → Frankenwälder Querzone mit Schichtenfolgen des → Ordovizium bis → Devon und tieferen → Dinantium, die im allgemeinen von NNW nach SSE aufeinander folgen; auffällig ist das gehäufte Auftreten oberdevonischer Diabase im Ostabschnitt des Horstes, was Verbindungen zur Nordwestflanke des → Bergaer Antiklinoriums anzeigt, weiter westlich an der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums demgegenüber kein Analogon aufweist. Begrenzt ist der Horst im Norden scharf gegen das → Dinantium des → Ziegenrücker Teilynklinoriums durch die → Gräfenthaler Störung, im Südosten grenzen den Horst mehrere NW-SE streichende Störungen, von denen die → Ludwigstädter Störung die bedeutendste ist, gegen das → Dinantium des → Teuschnitzer Teilsynklinoriums ab. Im Osten geht die Horstscholle ohne bedeutendere Störungen in das Lehestener Kulmgebiet (Nordabschnitt des → Teuschnitzer Teilsynklinoriums), im Nordwesten in den Bereich der → Reichmannsdorfer Kippschollen über. Die gesamte Horststruktur ist durch NW-SE streichende Störungen in einzelne Teilschollen gegliedert, die im Allgemeinen nach Südosten abtauchen. Auf ostdeutschem (thüringischem) Gebiet besitzt der Gräfenthaler Horst nur flächenmäßig geringe Verbreitung. Synonym: Westthüringischer Quersattel. /TS/
Gräfenthal Fault WNW-ESE streichende Störung am Nordrand des → Gräfenthaler Horstes, an der das → Präkarbon des Horstes gegen das → Dinantium des → Ziegenrücker Teilynklinoriums versetzt wird; westliches Teilglied der → Frankenwald- Hauptverwerfung (Abb. 34.1). Die Sprunghöhe ist im Westen, wo sie → Ordovizium (→ Phycoden-Gruppe) gegen → Dinantium versetzt, mit etwa 1900 m am größten und nimmt von dort nach Osten allmählich ab, bis die Störung im Bereich des → Henneberg-Granits in Schichten des → Dinantium verklingt bzw. nicht konkret verfolgt werden kann. Synonym: Gräfenthaler Hauptverwerfung; Quersattel-Spalte. /TS/
S CHWAN (1954, 1956a); G. H EMPEL (1974, 1995); W. S CHWAN (1999); G. H EMPEL (2003) Gräfenthal-Formation → Gräfenthal-Gruppe. Gräfenthal-Gruppe Gräfenthal Group lithostratigraphische Einheit des → Ordovizium (höheres → Arenig bis → Ashgill) im → Thüringischen Schiefergebirge mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums als Typusgebiet (Tab. 5), bestehend aus einer 350-450 m mächtigen Serie von variszisch deformierten Tonschiefern mit zwischengeschalteten Eisenerzhorizonten; Gliederung (vom Liegenden zum Hangenden) in → Griffelschiefer- Formation, → Schmiedefeld-Formation (Westen) bzw. Hauptquarzit-Formation (Osten) und
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→ Lederschiefer-Formation (Abb. 34.3). Äquivalente Vorkommen treten im → Vogtländischen Schiefergebirge (etwa 300 m), in der → Erzgebirgs-Nordrandzone (190-280 m), im → Nordsächsischen Synklinorium (max. 300 m; nachgewiesen in Bohrungen) sowie im äußeren → Granulitgebirgs-Schiefermantel (>50 m) auf. Weniger eindeutig sind Parallelisierungen mit entsprechenden Schichtenfolgen im
→ Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge, im Elbtalschiefergebirge sowie im → Görlitzer Schiefergebirge. Gelegentlich werden auch Vergleiche zu höhermetamorphen Serien des → Ruhlaer Kristallins (Phyllite und Quarzite der → Ruhla-Gruppe) angestellt. Von permotriassischem Deckgebirge überlagert wurden Schichtenfolgen der Gräfenthal-Gruppe am Südrand des → Thüringer Beckens s.l. durch Bohrungen aufgeschlossen. Bedeutende Tagesaufschlüsse: Straßenanschnitte und Felsklippen im Bereich der Talsperre Leibis/Lichte; Gebiet um den Tierberg nahe Steinach. Synonyme: Gräfenthaler Serie; Gräfenthaler Schichten; Gräfenthal-Formation; Thüringer Untersilur; Untere Silurschichten. /TS, VS, EG, GG, EZ, NW, ?TW, TB/
H.-R.v.G AERTNER (1951); H. W EBER (1955); H. H ETZER (1958); G. F REYER (1959); K.-A. T RÖGER (1959); G. K ATZUNG (1960, 1961); W. S CHNEIDER (1961, 1962); G. F REYER (1963); K. S CHMIDT et al. (1963); H. W IEFEL (1963); K. S CHMIDT (1964); J. K NÜPFER (1966, 1967); G. H EMPEL & G. W EISE (1967); G. F AHR (1968); H. W IEFEL ET AL . (1970 a, 1970b); K. W UCHER (1970); H. D OUFFET (1970a, 1970b); H. D OUFFET & K. M ISSLING (1970); H. W IEFEL (1974, 1977); H. D OUFFET (1975); T. S OMMER (1985); A. F UCHS (1989); H. L ÜTZNER et al. (1990); J. E LLENBERG et al. (1992); T. H EUSE et al. (1994); F. F ALK & H. W IEFEL (1995); H. W IEFEL (1995); G. F REYER (1995); J. W UNDERLICH (1995); M. M ANN . (1996, 1997); H.-J. B ERGER (1997); H.-J. B ERGER et al. (1997); H.-J. B ERGER & K. H OTH (1997) ; D. L EONHARDT et al. (1997); K. W UCHER (1997a); H. L ÜTZNER et al. (1997b); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); U. L INNEMANN & T. H EUSE (1999, 2000); J. W UNDERLICH & A. Z EH (2001a); G. B URMANN (2001a); H. L ÜTZNER et al. (2001); T. M ARTENS (2003); F. F ALK & H. W IEFEL (2003); H.-J. B ERGER (2008a); T. H EUSE et al. (2010) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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