Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
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Granulit-Komplex Granulite Complex Bezeichnung für den hochdruck-/hochtemperatur- metamorphosierten zentralen Hauptteil des → Granulitgebirges (Abb. 38), vorwiegend bestehend aus einer primär etwa 3000 m mächtigen Serie von altersmäßig unterschiedlich eingestuften Granuliten (Leukogranuliten) mit untergeordneten Anteilen von Pyroxengranuliten und Pyriklasiten auf. Nach geophysikalischen Indikationen wird zuweilen eine Teufenerstreckung des Granulit-Komplexes bis über 10 km (bei Zunahme basischer Gesteinstypen) für möglich erachtet. Als Protolithe werden sowohl vorwiegend sedimentäre Abfolgen (dann als → Waldheim-„Gruppe“ ausgeschieden) als auch magmatische Gesteinskomplexe diskutiert. Nach Abschluss der Bildung der vulkanogen-sedimentären Gesteinsabfolge in einem stärker gegliederten Ablagerungsraum erfolgte wahrscheinlich eine mehrstufige Metamorphose, die ihr Maximum in der Klinopyroxen-Almandin-Granulit- Subfazies bei 800-850° C und 9-12 kbar erreichte. Mit dem Aufstieg des Granulitkomplexes fanden retrograde Überprägungen statt, die offensichtlich zu Gesteinsumbildungen (Metagranulite, Gneise) führten. Die unterschiedliche Ausbildung des Quarzkorngefüges der Leukogranulite wird oft
auf unterschiedliche Deformationsetappen zurückgeführt. Geochronologische Altersbestimmungen belegen für die Protolithe des Granulits ein ordovizisches Alter (470-454 Ma). Die Maximaltemperaturen der Regionalmetamorphose lagen wahrscheinlich bei etwa 1000°C/22 kbar, was einer Versenkungstiefe von über 50 km entspricht. Nach ?proterozoischen und ordovizischen tektonometamorphen und/oder magmatischen Ereignissen erfolgte die metamorphe Hauptprägung entsprechend den heute vorliegenden geochronologischen Datierungen erst im → Dinantium (bei 340 Ma b.p.). Die Exhumierung des → Granulitgebirges muss in relativ kurzer Zeit erfolgt sein, da von diesem hergeleitete riesige Gerölle syn- bis postkinematischer Granite bereits in den Frühmolassebildungen des → Ober- Viséum von Hainichen nachgewiesen wurden. Belege dafür, dass der Granulit-Komplex selbst zu diesem Zeitpunkt schon angeschnitten war, stehen allerdings noch aus; erste Granulitgerölle wurden bislang aus dem → Westfalium D der → Vorerzgebirgs-Senke bekannt. Bedeutende Tagesaufschlüsse: 30-40 m hoher Steilhang am Ostufer der Zschopau in der Nähe von Schönborn; Hanganschnitt mit kleinem Steinbruch an der südlichen Einfahrt des Ortes Grunau; Steinbruch Dietehsdorf an der Chemnitz; Steibruch Rubinberg bei Greifendorf; Bahneinschnitt am Pfaffenberg 300 m südlich von Waldheim; Aufschluss am Waldheimer Güterbahnhof. Synonyme: Waldheimer Serie, Waldheim-„Gruppe“ (bei sedimentärer Protolith-Interpretation des Granulits); Granulitmassiv (i.e.S.); Sächsisches Moldanubikum. /GG/ Literatur: K.H. S CHEUMANN (1954, 1961); H.-J. B EHR (1961); K. P IETZSCH (1962); G. M ATHÉ (1969); A. W ATZNAUER et al. (1971); A. W ATZNAUER (1974); W. N EUMANN (1974b, 1975a, 1975b, 1976, 1979, 1984); C.-D. W ERNER (1987); V.I. V INOGRADOV & B.G. P OKROVSKY (1987); I.V. C HERNYSHEV & D.Z. Z HURAVLEV (1987); H. P RESCHER et al. (1987); A.. M ÜLLER et al. (1987b); J. R ÖTZLER (1989); T. W ENZEL et al. (1990) ; G. R ÖLLIG et al. (1990); J. R ÖTZLER (1992); W. F RANKE (1993): A.v.Q UADT (1993); S. R EICH et al. (1994); J. R EINHARDT & U. K LEEMANN (1994); L. N ASDALA et al. (1996); C.-D. W ERNER (1994); C. L ÜNSER (1994); W. F RANKE (1995); 624
K RONER (1995); U. K RONER & U. S EBASTIAN (1997); N. B AUMANN et al. (1997); H.-J. B ERGER et al. (1997a); W. L ORENZ (1998); A. K RÖNER et al. (1998); W. L ORENZ & H.-M. N ITZSCHE (2000); K. R ÖTZLER & R.L. R OMER (2001); H.-J. B ERGER (2001); R..L. R OMER & K. R ÖTZLER (2001, 2003); U. K RONER & T. H AHN (2004, 2008); J. R ÖTZLER & R.L. R OMER (2010) Granulitmassiv → im weiteren Sinne: → Granulitgebirge; im engeren Sinne: → Granulit- Komplex. Granziner Holsteinium Granzin Holsteinian Vorkommen von marinen Tonen und Mudden der → Holstein-Warmzeit im Altmoränengebiet Südwestmecklenburgs nordwestlich von Hagenow. /NT/
Graptolithenschiefer-Formation. Graptolithenschiefer: Untere → in der Literatur häufig benutzte Kurzform von → Untere Graptolithenschiefer-Formation. Graptolithenschiefer-Folge: Obere ... → Graptolithenschiefer-Formation: Obere … Graptolithenschiefer-Folge: Untere ... → Graptolithenschiefer-Formation: Untere ... Graptolithenschiefer-Formation: Obere ... Upper Graptolite Shale Formation lithostratigraphische Einheit des höchsten → Silur (oberstes → Přidoli; Istrograptus
Zone) im → Thüringisch-Vogtländischen Schiefergebirge mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums als Typusgebiet, oberes Teilglied der → Gräfenwarth-Gruppe (Abb. 34.5; Tab. 7), bestehend aus einer 15-20 m mächtigen Serie von variszisch deformierten schwefelkiesreichen schwarzen Serizitschiefern (Alaunschiefern), sedimentiert unter besonders ruhigen Ablagerungsbedingungen bei Wassertiefen von 300 m bis ˃500 m. Enthalten sind Phosphoritkonkretionen, im Liegend- und Hangendabschnitt örtlich eine reiche Schalenfauna (hochsilurischer → Unterer Schalenbank-Horizont und tiefdevonischer → Oberer Schalenbank- Horizont) sowie lokal geringmächtige sandige und kalkige Einlagerungen und heller gefärbte Tonschiefer. Selten kommen kohlenstoffhaltige Dolomite, Kalksteine, Quarzitlagen und Quarzitschiefer
sowie intraformationelle Gerölllagen, Schalenhorizonte und
Phosphoritkonkretionen vor. Im tiefsten Abschnitt der Formation tritt im Thüringischen Schiefergeirge der → Scyphocrinus-Horizont auf. Der Übergang zur hangenden → Tentakulitenknollenkalk-Formation erfolgt über
eine kontinuierliche Karbonatsgehaltzunahme. Äquivalente Serien wurden in der → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale, im Westabschnitt der → Mittelsächsischen Senke (Gebiet Zwickau/Wildenfels), im → Frankenberger Zwischengebirge, in der Umrahmung des → Granulitgebirges, im → Nossen- Wilsdruffer Schiefergebirge, in Bohrungen des → Nordsächsischen Synklinoriums sowie (dort eventuell großteils als Olistolithe in Olisthostromen des → Dinantium) im → Görlitzer Synklinorium nachgewiesen (Abb. 5). Unter permotriassischem Deckgebirge ist die Obere Graptolithenschiefer-Formation auch am Südrand der → Treffurt-Plauer Scholle (→ Thüringer Becken s.l.) sowie am Nordrand der → Schalkauer Scholle (Südthüringen) durch Bohrungen erschlossen worden. Auch im Bereich des → Nordsächsischen Synklinoriums (nordwestlich und nördlich der → Ronneburger Querzone) wurden in Bohrungen und Untertageaufschlüssen des Uranerzbergbaus äquivalente Schichtenfolgen angetroffen. Im → Frankenberger 625
Zwischengebirge liegt die Obere Graptolithenschiefer-Formation in → bayerischer Fazies vor und führt im Gegensatz zum Typusgebiet auch Kieselschiefer, während karbonatische Lagen fehlen (Tab. 6). Bedeutende Tagesaufschlüsse: Straßenprofil etwa 1 km südlich Oberloquitz bei Saalfeld; Westhang des Silurberges in Obermühlbach; Ufer der Steinach am westlichen Ortsrand von Steinach; NE-Hang des Gammig-Bachtales nördlich Oberloquitz; Silurausbiß nördlich des Cainsdorfer Muldewehrs. Synonyme: Obere Graptolithenschiefer (Kurzform); Obere Graptolithenschiefer-Folge; Alaunschiefer-Folge. /TS, VS, EG, MS, EZ, LS, TB Literatur: H. J AEGER (1955); K. P IETZSCH (1951, 1956); K.-A. T RÖGER & G. F REYER (1956); H. J AEGER (1959); K. P IETZSCH (1962); H. J AEGER (1962, 1964a, 1964b); G. S OLLE (1964); D. F RANKE (1964); K. Z AGORA (1964); W. S TEINBACH et al. (1970); K. W UCHER (1970); G. S CHLEGEL (1974); H. B LUMENSTENGEL (1976); H. B LUMENSTENGEL et al. (1976); H. B LUMENSTENGEL et al. (1976); H. J AEGER (1977); H. P FEIFFER (1990); G. R ÖLLIG et al. (1990); M. K URZE (1993); S. C ARIUS (1995); G. F REYER (1995); G. S CHLEGEL (1995); H. W IEFEL (1995); H. L ÜTZNER et al. (1997b); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); G. L ANGE et al. (1999); J. M ALETZ et al. (2002); J. M ALETZ & G. K ATZUNG (2003); H. B LUMENSTENGEL (2003); T H . M ARTENS (2003); D. L EONHARDT et al. (2005); H.-J. B ERGER et al. (2006); L. E ISSMANN (2007);G. F REYER et al. (2008); H. B RAUSE (2008); H.-J. B ERGER et al.( 2008e); M. S CHWAB (2008b); T. H EUSE et al. (2010); G. F REYER et al. (2011); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Graptolithenschiefer-Formation: Untere ... Lower Graptolite Shale Formation lithostratigraphische Einheit
des → Silur (Llandovery/Wenlock/tiefstes Ludlow; Parakidograptus acuminatus-Zone bis einschließlich Saetograptus chimaer-/Lobograptus scanicus-Zone) im → Thüringisch-Vogtländischen Schiefergebirge mit der Südostflanke des → Schwarzburger Antiklinoriums als Typusgebiet, unteres Teilglied der → Gräfenwarth-Gruppe (Abb. 34.5; Tab. 6), bestehend aus einer generell 30-40 m, maximal (→ Ronneburger Horst) 40-60 m mächtigen Serie von variszisch deformierten schwefelkiesreichen bituminösen, häufig Phosphoritkonkretionen, -linsen und –lagen führenden sehr feinkörnigen schwarzen Serizitschiefern (Alaunschiefern) und Kieselschiefern, im unteren Abschnitt (→ Llandovery) mit überwiegend Kieselschiefern (25-30 m), im oberen Abschnitt (→ Wenlock/tiefstes Ludlow) mit vorherrschend Alaunschiefern (8-10 m). Eine im Typusgebiet entwickelte schiefrig-kalkige Übergangsschicht, die sog. „Liegenden Alaunschiefer“, leiten zur im Hangenden folgenden → Ockerkalk-Formation über. Einzelne zwischengeschaltete Kalk- bzw. Dolomitlagen besitzen ebenso wie die bis 2 m mächtigen Phosphorithorizonte lokal Leitcharakter (z.B. → Ronneburger Querzone). Gebietsweise wurden auch Bentonithorizonte (→ Vogtländisches Schiefergebirge) und bis 20 m mächtige Dolomithorizonte (Zwickau-Cainsdorf) nachgewiesen. Für die Sedimentation der Unteren Graptolithenschiefer-Formation wird eine Meerestiefe von ˃300 m bis ˃ 1000 m angenommen. Die Verzahnungen mit der im Hangenden folgenden → Ockerkalk- Formation weisen auf annähernd gleiche Faziesbereiche hin. Äquivalente Einheiten der Unteren Graptolithenschiefer-Formation sind in stratigraphisch heute meist unvollständigerer Profilausbildung aus dem → Wildenfelser Zwischengebirge, der → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale, dem → Frankenberger Zwischengebirge, in Bohrungen des → Nordsächsischen Synklinoriums, dem → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge, dem → Elbtal-Schiefergebirge und dem → Görlitzer Synklinorium bekannt (Abb. 5). Am Südrand des → Treffurt-Plauer Scholle (→ Thüringer Becken s.l.) sowie am Nordrand der → Schalkauer Scholle (Südthüringen) wurden im präpermischen Untergrund entsprechende Serien in Tiefbohrungen ebenfalls nachgewiesen. Im → Ruhlaer Kristallin sind zuweilen graphitische Glimmerschiefer der → Ruhla-Gruppe mit 626
der Unteren Graptolithenschiefer-Formation parallelisiert worden. Die Schiefer finden im Vogtland in der Gerberei sowie bei der Papierherstellung Verwendung. Bedeutende Tagesaufschlüsse: NE-Hang des Gammig-Bachtales nördlich Oberloquitz; Weinberg in der Nähe von Hohenleuben; Steinbruch Altmannsgrün; Westhang des Silurbergs in Obermühlbach bei Frankenberg; Flossscher Kieselschieferbruch in Cainsdorf/Vogtland; auflässiger Steinbruch in Stenn (Vogtland); auflässiger Kieselschiefer-Steinbruch Günnel zwischen Ebersbrunn und Schönfels/Vogtland; Alaunschieferbruch Mühlwand südlich von Mylau/Vogtland. Synonyme: Untere Graptolithenschiefer (Kurzform); Untere Graptolithenschiefer-Folge; Kieselschiefer- Folge. /TS, VS, EG, MS, GG, EZ, LS, TB/ Literatur: K. P IETZSCH (1951); F. L EUTWEIN (1951); W. S CHWAN (1952); H. J AEGER (1955); K. P IETZSCH (1956a); H. L EITERITZ (1957); H. J AEGER (1959); G. F REYER (1959); K.-A. T RÖGER (1960); G. H ÖSEL (1961); H. J AEGER (1962); K. P IETZSCH (1962); G. F AHR & G. H ÖSEL (1962); F. A LDER (1963); G. F AHR & G. H ÖSEL (1964); H. J AEGER (1964a); K. S CHMIDT (1964); D. F RANKE (1964); M. S CHAUER (1965); M. K URZE (1966); M. S CHAUER (1967); G. F REYER (1967); W. S TEINBACH et al. (1970); K. W UCHER (1970); M. S CHAUER (1971); G. S CHLEGEL (1974); H. B LUMENSTENGEL (1976); H. J AEGER (1977) G. F REYER (1987); H. J AEGER (1988); G. R ÖLLIG et al. (1990); H. J AEGER (1991); M. K URZE (1993); G. F REYER (1995); G. S CHLEGEL (1995); S. C ARIUS (1995); H. W IEFEL (1995); H. L ÜTZNER et al. (1997b); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); G. L ANGE et al. (1999); J. M ALETZ et al. (2002); J. M ALETZ & G. K ATZUNG (2003); D. L EONHARDT et al. (2005); L. E ISSMANN (2007); G. F REYER et al. (2008); G. F REYER (2008); M. K URZE et al. (2008); M. S CHWAB (2008b); T. H EUSE et al. (2010); G. F REYER et al. (2011); H.-J. B ERGER et al. (2012); D EUTSCHE S TRATIGRAPHISCHE K OMMISSION /M. M ENNING & A. H ENDRICH (2016) Download 25.05 Mb. Do'stlaringiz bilan baham: |
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