Dietrich franke regionale geologie von ostdeutschland
Gräfenthal-Henneberg-Lobensteiner Hauptstörung →
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Gräfenthal-Henneberg-Lobensteiner Hauptstörung → Frankenwald-Hauptverwerfung. Gräfenwarther Störungszone Gräfenwarth Fault Zone annähernd Nord-Süd streichendes Störungsbündel, das aus dem nordwestlichen Zentralbereich des → Bergaer Antiklinoriums (→ Saalburger Querzone, → Oberoschitzer Monoklinale) bis in das Gebiet der Südostflanke des → Ziegenrücker Teilynklinoriums zu verfolgen ist; charakteristisch ist ein nicht unbedeutender Verwerfungsbetrag bei meist
westlichem Einfallen sowie südlichem Schrägabschiebungscharakter. Im Nordabschnitt des Teilsynklinoriums schwenkt die Störungszone in die NNE-SSW streichende → Schmieritzer Störungszone ein. /TS/
Gräfenwarth Group lithostratigraphische Einheit der → thüringischen Fazies des →Silur und tiefsten → Devon (→ Llandovery bis → Lockkovium) im Bereich der → Saxothuringischen Zone, gegliedert (vom Liegenden zum Hangenden) in → Untere Graptolithenschiefer-Formation, → Ockerkalk-Formation und → Obere Graptolithenschiefer-Formation (Tab. 6; Tab. 7). Die Mächtigkeit schwankt zwischen 55-130 m. Typusgebiet ist das → Thüringisch-Vogtländische Schiefergebirge. Äquivalente Einheiten sind in stratigraphisch meist unvollständiger Profilausbildung aus der → Lößnitz-Zwönitzer Synklinale, dem → Wildenfelser Zwischengebirge und seinem nordwestlichen Randgebiet bei Zwickau, dem → Frankenberger Zwischengebirge, dem nordwestlichen → Granulitgebirgs- Schiefermantel, dem → Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge, dem → Elbtal-Schiefergebirge und
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dem → Görlitzer Synklinorium bekannt. Im präpermischen Untergrund der → Zeitz-Schmöllner Mulde (→ Nordwestsächisches Synklinorium), der → Treffurt-Plauer Scholle (→ Thüringer Becken s.l.) sowie der →Schalkauer Scholle (Südthüringen) wurden entsprechende Serien in Tiefbohrungen ebenfalls nachgewiesen. Lithologisch herrschen in einem teilweise extrem landfernen pelagischen Tiefwassermilieu abgelagerte Kieselschiefer und Alaunschiefer, Karbonate sowie wiederum Alaunschiefer vor, die die charakteristische Dreigliederung der Gruppe begründen. Die Gesamtmächtigkeiten sind gering und überschreiten kaum 100-120 m. Synonyme: Graptolithenschiefer-Gruppe; Graptolithenschiefer-Serie. /TS, VS, EG, MS, EZ, LS, TB/
Literatur: H. J AEGER (1955, 1959) G. F REYER & K.-A. T RÖGER (1959); H. J AEGER (1962); K. P IETZSCH (1962); H. J AEGER , (1964a); D. F RANKE (1964); H. B LUMENSTENGEL et al. (1970); W. S TEINBACH et al. (1970); M. S CHAUER (1971); G. S CHLEGEL (1974); H. B LUMENSTENGEL (1976); H. J AEGER (1977) J. E LLENBERG et al. (1988), S. C ARIUS (1995); G. S CHLEGEL (1995); G. F REYER (1995); K. W UCHER (1997a); H. L ÜTZNER et al. (1997b); G. S CHLEGEL & H. W IEFEL (1998); P. P UFF et al. (2001); T. M ARTENS (2003); J. M ALETZ & G. K ATZUNG (2003); H. B LUMENSTENGEL (2003); T. H EUSE et al. (2006); H.-J. B ERGER et al. (2006); G. F REYER et al. (2008); T. H EUSE et al. (2010); G. F REYER et al. (2011) Gramium → in der Literatur zur Geologie Ostdeutschlands bislang nur selten verwendeter Begriff einer regionalen stratigraphischen Einheit des → Tertiär (Obermiozän) von Nord- und Mitteldeutschland. Synonym: Gram-Schichten.
Gramzow 1/87 well regionalgeologisch bedeutsame Bohrung im Ostabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (→ Ostbrandenburg-Schwelle) mit einem Referenzprofil des → Mittleren Muschelkalk. /NS/ Literatur: S. R ÖHLING (2000) Gramzow: Salzkissen ... Gramzow Salt Pillow annähernd kreisrunde Salinarstruktur des → Zechstein im Ostteil der → Mecklenburg-Brandenburg-Senke (Abb. 25.1) mit einer Amplitude von etwa 600 m und einer absoluten Tiefenlage der Struktur bei ca. 2000 m (jeweils bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein). Top der Zechsteinoberfläche bei ca. 2100 m unter NN. Über dem Salzkissen, das im Einflussbereich des → Wriezener Störungssystems liegt, befindet sich ein teilkompensiertes schwaches Schwereminimum. /NS/
L ANGE et al. (1990); H. A HRENS et al. (1994); W. C ONRAD (1996); W. S TACKEBRANDT (1997b); H. B EER (2000a); W. S TACKEBRANDT & H. B EER (2002); A. B EBIOLKA et al. (2011) Gramzow: Schwereminimum von ... Gramzow Gravity Minimum teilkompensiertes schwaches Minimum der Bouguer-Schwere über dem → Salzkissen Gramzow. /NS/
C ONRAD (1996) Gramzower Störung Gramzow Fault WNW-ESE streichende, aus der Analyse komplexgeophysikalischer Kriterien postulierte Bruchstörung im Basement der → Nordostdeutschen Senke zwischen → Neubrandenburger Scholle im Nordosten und → Zehdenicker Scholle im Südwesten (Abb. 25.1.5). Synonyme: Rostock-Gramzower Tiefenbruch pars; Rostock-Gramzower Störungszone pars; Teterow-Gramzower Störung pars. /NS/
et al. (1989b); S. B ALTRUSCH & S. K LARNER 618
W. H ORST et al. (1994); J. K OPP et al. (2002); O. K LEDITZSCH (2004a, 2004b); D. F RANKE & W. S TACKEBRANDT (2015b) Grana: Tonlagerstätte von … [Grana clay deposit] –– Tonlagerstätte der → Borna-Formation des → Obereozän im Bereich des → Weißelsterbeckens südlich von Zeitz. Die Tone finden Verwendung für Bindetone, für Glashafentone sowie in der Ziegelindustrie. /TB /
B ORBE et al. (1995); K. K LEEBERG (2009) Granat-Phyllit-Einheit (Erzgebirge) → Erzgebirgs-Granat-Phyllit-Einheit. Gräningen-Interstadial Gräningen Interstadial Epoch interstadiale Bildung des → Weichsel-Frühglazials der oberpleistozänen → Weichsel-Kaltzeit im Südwestabschnitt des → Nordostdeutschen Tieflandes (SW-Brandenburg südöstlich Rathenow) mit limnischen Sedimenten und Bodenbildungen. /NT/
L IPPSTREU (2006) Granitnordrand-Störung → Ramberg-Nordrandstörung. Granitz-Störung Granitz Fault NW-SE streichende, präwestfalisch angelegte Bruchstörung im Bereich der → Teilscholle von Neuenkirchen (→ Mittelrügen-Scholle) mit wahrscheinlich nach Südwesten gerichtetem Abschiebungscharakter (Abb. 25.1.8). /NS/ Literatur: D. F RANKE & N. H OFFMANN (1982) granosus-Zone granosus Zone auf der Ammonoideen-Chronologie der sog. Kulm-Fazies basierende stratigraphische Einheit des → Viséum der traditionellen deutschen Karbongliederung, oberes Teilglied der → Goniatites-Stufe; eine Untergliederung in Subzonen und Genozonen ist möglich. Synonym: cu III
(in der Literatur zuweilen verwendetes Symbol). Literatur: M.R.W. A MLER & M. G EREKE (2002, 2003); D. S TOPPEL & M.R.W. A MLER (2006) Gransee 2/67: Bohrung ... Gransee 2/67 well regionalgeologisch bedeutsame Erdöl- Erdgas-Bohrung im Südabschnitt der → Nordostdeutschen Senke (Nordbrandenburg, Abb. 3.2, Abb. 7, Abb. 8, Abb. 25.1.3, Abb. 25.1.4, Abb. 25.1.13, Abb. 25.1.14), die unter 794 m → Känozoikum, 3374 m → mesozoisch-junpaläozoischem Tafeldeckgebirge (mit Nachweis der → altkimmerischen Hauptdiskordanz), 585 m sedimentärem → Rotliegend sowie einer 288 m mächtigen vulkanogenen Serie des → Permosilesium bis zur Endteufe von 5241,1 m variszisch deformierte Schichtenfolgen der → Altmark-Nordbrandenburger Kulmzone aufschloss (Tab. 35, Tab. 36). /NS/ Literatur: V.V. G LUŠKO et al. (1976); E. B ERGMANN et al. (1983); U. G EBHARDT et al. (1991); K. H OTH et al. (1993a); D. F RANKE et al. (1995); T. McC ANN (1996); K. K ORNPIHL (2004); G. K ATZUNG (2004b); D. F RANKE (2006); A. B EBIOLKA et al. (2011); A. B EBIOLKA et al. (2011); G. B EUTLER et al. (2012); D. F RANKE (2015e); W. S TACKEBRANDT & D. F RANKE (2015); D. F RANKE (2015e, 2015f); D. F RANKE et al. (2015b) Gransee: Salzkissen ... Gransee Salt Pillow Salinarstruktur des → Zechstein am Südwestrand der
→ Mecklenburg-Brandenburg-Senke, südöstliches Teilglied der
→ Salinarstruktur Dollgow-Gransee (Abb. 25.1) mit einer Amplitude von etwa 1300 m (bezogen auf den Reflexionshorizont X 1 im Grenzbereich Buntsandstein/Zechstein) und einer Lage des Tops der Zechsteinoberfläche von ca. 2300 m unter NN. Die Basis der → Kreide liegt bei etwa 1600 m. Über dem Salzkissen befindet sich ein geschlossenes Schwereminimum. /NS/ 619
L ANGE et al. (1990); W. C ONRAD (1996); H. B EER (2000a); W. S TACKEBRANDT & H. B EER (2002); A. B EBIOLKA et al. (2011) Gransee: Schwereminimum von ... Gransee Gravity Minimum geschlossenes Minimum der Bouguer-Schwere über dem → Salzkissen Gransee. /NS/
C ONRAD (1996) Gransee-Tuchener Scholle [Gransee-Tuchen Block] – NW-SE streichende schmale Leistenscholle zwischen Uckermark-Scholle im Nordosten und → Gliener Scholle/→ Berliner Scholle im Südwesten (Abb. 25.12.1); die → Westhavelland-Rheinsberger Scholle begleitet die Gransee-Tuchener Scholle im Nordwesten, die → Lebuser Scholle im Südosten . Die Scholle weist eine Breite von ca. 15 km und eine Länge von etwa 90 km auf. Begrenzende Störungselemente sind die → Eberswalder Störung im Nordosten, die → Buckow-Oderhaff- Störung im Südosten, die → Fürstenwalder Störung im Südwesten sowie die → Neuruppiner Störung im Nordwesten. Im Verhältnis zu ihren Nachbarschollen kann die Gransee-Tuchener Scholle als ein relativ mobiles Strukturelement mit aktiven Schollenrändern und mehreren Salzstöcken (→ Kleinmutz, → Zühlen, → Grüneberg, → Dollgow) betrachtet werden. /NS/
regionalgeologisch bedeutsame Hydrobohrung an der westlichen Ortslage von Zehdenick (Nordbrandenburg) mit pollenanalytisch nachgewiesenen Ablagerungen der → Eem-Warmzeit /NT/
Literatur: N. H ERMSDORDF & J. S TRAHL (2008) Granu ’95: seismische Profile … Granu ’95 seismic profiles NE-SW- und NW-SE verlaufende, das → Granulitgebirge querende reflexionsseismische Profile, die prominente Reflexionen in der oberen Kruste mit domartigen Strukturen nachwiesen. Zusätzlich vermessene Refraktionsprofile ergaben darüber hinaus, dass der auch durch die Magnetotellurik abgebildete Hauptreflektor unterhalb des Granulits mit einer Hochgeschwindigkeitszone (?metabasische Gesteine) zusammenfällt. Bemerkenswert ist
weiterhin, dass
entgegen einigen
Exhumierungsmodellen keine die Kruste durchsetzenden Scherzonen nachgewiesen werden konnten. Auch fehlen bis auf das → Zentralsächsische Lineament im Südosten Hinweise auf klare laterale Grenzen des Granulitgebirges. /GG/
einer biostratigraphischen Einheit verwendete Bezeichnung für Ablagerungen des höheren → Santonium bis
tieferen → Campanium. Synonyme: → Granulaten-Senon; granulataquadrata-Zone. Granulaten-Senon Granulata Senonian in der (meist älteren) Literatur zur Kreide- Stratigraphie Ostdeutschlands häufig zu findende Bezeichnung für den stratigraphischen Abschnitt vom höheren Santonium bis zum tieferen Campanium (Tab. 29), zuweilen gegliedert in Unteres Granulaten-Senon (höheres Mittel-Santonium), Mittleres Granulaten-Senon (Ober-
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Santonium) und Oberes Granulaten-Senon (tieferes Unter-Campanium); im Bereich der → Subherzynen Kreidemulde wurde der Begriff auch als Synonym für → Heimburg-Formation verwendet. Synonym: Granulaten-Schichten. /NS, SH/
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